Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

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santiago
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#26

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ein "Ich bin ein armer Schwerstbehinderter" Selbstbild werden vermutlich weder viele Männer noch Frauen sehr sexy finden 8-)

Ich denk mir mal dass ein halbwegs gepflegtes Aussehen und eine gewisse Relaxtheit schon mal gute Voraussetzungen sind. Wenn Mann dann auch noch weiß was er will werden sich schon immer Frauen finden welche ihm gerne folgen wollen :love:

Gruß
santiago
Pfefferminze
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#27

Beitrag von Pfefferminze »

Hallo Alfred, Paul und santiago,

ich weiblich, bin zwar seit ewigen Jahren hochgradig sh, jedoch war dies mal anders. Deshalb weiß ich, was mir als nicht behinderte Frau bei einem Mann wichtig wäre damit ich mich, trotz seiner Behinderung, für ihn interessieren würde:
- Empathie/Einfühlungsvermögen
- zuhören können
- Selbstbewußtsein - gerade bei einer Behinderung sehr wichtig und da muss ich mir auch an die eigene Nase fassen ;)
- Behinderung nicht unter den Teppich kehren, aber auch nicht als zentrales Thema im Leben ansehen.
- Die Behinderung auch mal mit Humor nehmen. Aber nicht immer, das würde aufgesetzt wirken.
- Toleranz im Allgemeinen, Behinderungen einbezogen
Das sind auch heute noch, als sh Frau, für mich die wichtigsten „Auswahlkriterien“ und ich glaube, ich bin gar nicht so eine große Ausnahme.

Paul, was ist denn da bei dir bloß passiert :eek: ? Du musst ja sehr negative Erfahrungen gemacht haben, das tut mir sehr leid. Ich hoffe, du triffst mal eine, die dein Frauenbild korrigiert.

Santiago, es ist genauso, wie du sagst :daum: ! Ich bin zwar in „festen Händen“, aber ich werde mir das für den Fall der Fälle selbst auch zu Herzen nehmen. ;)

Grüße
Pfefferminze
li. Taub mit CI MED-EL Sonnet, EA am 25.07.14
re. an Taubheit grenzend SIEMENS INTUIS PRO DIR :wilma:
santiago
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#28

Beitrag von santiago »

Hallo!
Pfefferminze hat geschrieben: Ich bin zwar in „festen Händen“, aber ich werde mir das für den Fall der Fälle selbst auch zu Herzen nehmen. ;)
Lese ich da zwischen den Zeilen sarkastisch gemeinte radikalfeministische Exzesse heraus? :lol:

Wobei ich mit "folgen wollen" natürlich nicht ein männliches "Du musst machen was ich Dir sage" sondern mehr ein weibliches "Ich würde Dich gerne auf Deinem Weg begleiten" gemeint habe :angel:

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 30. Apr 2014, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#29

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich denke Paul muss da mal an seinem Frauenbild arbeiten; sicherlich spielt die "Schönheit"/Attraktivität eine nicht zu unterschätzende Rolle; mir gefällt eine Frau mit 90-60-90 auch besser, als eine die bei "The biggest Looser" mitmachen könnte; sind halt irgendwo doch die Neanderthaler-Gene; allerdings gibt es dazwischen noch genügend Auswahl;

das Problem ist einfach, dass an den Orten, wo man (viele) Leute kennenlernen kann die Hörsituation sagen wir suboptimal ist; da bin ich als Schwerhöriger i.d.R. nicht so locker und entspannt, weil es ja einiges an Konzentration kosten zuzuhören; und dann wirkt man dadurch schon anders auf andere; meine Erfahrung ist dass Normalhörende nur kurzzeitig Rücksicht nehmen und nach einiger Zeit wieder in ihren normalen Trott fallen; wenn man dann immer wieder auf sich aufmerksam machen muss, dann nervt das die anderen und auch mich selbst auch;
Ein weiterer Aspekt sind dann diverse Freizeitaktivitäten (Wassersport), die ein Tragen der Hörgeräte nicht zu lassen. Und dann immer sich erklären zu müssen, ist nicht angenehm.

Es ist auf jeden Fall so, dass die Nutzung der Möglichkeiten als Schwerhöriger gegenüber Normalhörenden eingeschränkt ist. das Erste was ich von einer Person wahrnehme, sind definitiv nicht die inneren Werte, sondern nur das Äußere (negativ formuliert: die Fasssade).

Wobei Paul noch Glück hat, dass er nur schwerhörig ist; bei mir kommt dann noch eine Gehbehinderung dazu.
Wenn ich dann auf die Frauen zu gelaufen komme, gucken die schon so komisch.
Also der ganze Quatsch mit den inneren Werten mag ja stimmen; der zählt aber erst in 2. Linie, wenn man sein Gegenüber schon etwas kennt;

das Problem ist die erste Hürde zu schaffen, bevor sich dann die holde Weiblichkeit den Mann genauer ansieht.
und da hat Paul vollkommen recht; Attraktivität zahlt sich aus; ich würde eine gutaussehende Frau ansprechen und wenn ich dann feststelle: das ist ne blöde Schnepfe, dann wars das halt.
On das dann für die jeweilige Person immer so erbaulich ist, nur aufgrund des Aussehens Bekanntschaften zu haben, steht auf einem anderen Blatt; aber die Gelegenheit sind auf jeden Fall da.

ich für meinen Teil suche gar nicht mehr; ich lasse den Zufall seinen Lauf nehmen; da lebt es sich sehr viel entspannter.

Gruß

Alfred

PS.: Es isz natürlich schon ein Unterschied, ob man in sehr jungen Jahren, oder erst als Erwachsener behindert wurde.
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ulbos
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#30

Beitrag von ulbos »

Hallo,

wie wäre es denn generell damit, eine gleich- oder andersartige Behinderung der gesuchten Partnerin zu akzeptieren? Dann stünden die Chancen bei der Partnersuche schon viel besser!

Gruß
ulbos
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#31

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

oder überhaupt eine Behinderung von seiten der Normalos;
Provokativ gesprochen: ich für meinen Teil würde ja sogar eine Nichtbehinderte Partnerin akzeptieren;
ob dies eine nichtbehinderte Frau in umgekehrter Weise von sich behaupten kann wage ich zu bezweifeln;
das Bild das die deutsche Gesellschaft von Behinderten hat, nämlich dies eines bedauernswerten Menschen (ich hätte jetzt fast Krüppel geschrieben), führt doch dazu, dass solch zwischenmenschliche Probleme existieren;
und ich kann mir vorstellen, dass es für einen Nichtbehinderten schon ein Unterschied ist, ob man nur mit einem Behinderten befreundet oder gar liiert ist.
Schließlich spielt da ja auch Psychologie unterschwellig mit: Seht mal her was für einen tollen Partner ich habe.

Ich bin was Partnersuche anbelangt nicht deprimiert aber auf jeden Fall ernüchtert.
Große Illusionen mache ich mir da nicht. Wenn es klappt ist es gut, wenn nicht ist das unschön, aber auch ok.

Gruß

Alfred
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santiago
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#32

Beitrag von santiago »

Hallo!
Grundsätzlich denke ich mir auch dass gerade in der DACH-Region Behinderte von der Gesellschaft häufig als arme Hascherl gesehen werden. Im Gegensatz zu Amerika erlaubt unser Sozialstaat der Gesellschaft Chancengleichheit durch staatliche Sozialleistungen zu ersetzen. Die Auswirkungen dieser Mentalität übertragen sich dann natürlich auch auf das Selbstbild der Behinderten.

Dass man als Mann mit Behinderung, bescheidenem Aussehen und geringen finanziellen Möglichkeiten nicht von Supermodels überrannt wird ist sicherlich richtig. Trotzdem sehe ich die Situation bei Beziehungen viel positiver als z.B. in der Arbeitswelt. Frauen sind emotionale Wesen welche zu unserem Glück nicht immer rein rational handeln :hehe:

Als Mann scheint mir daher das "wissen was man will" eine ganz wichtige Sache zu sein. Frauen werden zwar immer sagen wie wichtig ihnen Einfühlungsvermögen und "zuhören können" ist aber trotzdem beindruckt sie mMn nichts mehr als ein Mann der seinen Weg geht. So kommt dann auch ein Stephen Hawking zu einer tollen Ehefrau und selbst Serienkiller zu einer Menge Groupies 8-)

Gruß
santiago
KatjaR
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#33

Beitrag von KatjaR »

Stimme ich dir uneingeschränkt zu Santiago, ich glaube es haben einige Männer falsche Vorstellungen davon was Frauen attraktiv finden. Kopf in den Sand steck Taktik führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zum Erfolg. Die Suche nach einem passenden Partner ist vielleicht ein bißchen so wie die nach dem Glück. Je direkter man das versucht desto weniger Aussicht auf Erfolg hat man, bringt man aber sein Leben in Ordnung, schafft es mit sich selbst zufrieden zu sein und seine Interessen und Ziele aktiv zu verfolgen, wird man sowohl glücklich, als auch als Partner attraktiv, unabhängig vom Aussehen, beruflichem Erfolg oder einer Behinderung. Solange man den eigenen Bauchnabel als Zenit der Welt sieht ist man auch nicht sonderlich interessant als Partner denke ich.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
noxa
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#34

Beitrag von noxa »

Ich werfe auch noch einmal etwas in die Runde: Für mich ist Schwerhörigkeit oder Taubheit wie Reisen in ein Land, in dem ich die Sprache nicht verstehe. Ich bin nicht hörbehindert, aber fasziniert von der Gebärdensprache und wenn ich auf der Suche nach einem Partner wäre, wäre mir an vorderster Stelle gute Kommunikation ganz wichtig. Dass die verbal nicht so stattfinden kann wie mit nicht hörbehindertem Partner ist klar. Aber wenn mich jemand wirklich interessiert, lerne ich auch Gebärdensprache und versuche so, in diese Welt zu kommen. Ja, es ist nicht dasselbe wie reden können, aber ich denke schon, dass es auch in Beziehungen, in denen ein Partner nicht Deutsch als Muttersprache hat, hin und wieder Kommunikationsprobleme wegen der Sprache geben wird. Na und? Es gehört Wille dazu. Und ein Partner, mit dem die meisten Sachen stimmen und passen. Ich für meinen Teil war bis zu meinem 33. Lebensjahr mit Suchen beschäftigt und ich war nicht faul. Also nicht den Kopf in den Sand stecken und die Sache offen angehen. Ich finde, wenn es passt, dann ist es klasse! (Gleiches gilt für mich auch, wenn es nicht um Gebärdensprache geht, sondern "nur" um bestimmte Verhaltensregeln, wenn der Partner etwas hört.)
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maryanne
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#35

Beitrag von maryanne »

Hallo Noxa,
mit Verlaub: Du solltest dir überlegen, ob du hier mitreden kannst. Reisen in ein anderes Land sind für Hörende eine attraktive Angelegenheit, auch wenn sie die entsprechende Sprache nicht sprechen. Hörbehinderte haben da schon eine Menge Barrieren zu überwinden.
Gebärdensprache: Es ist die (Mutter-)Sprache der GEhörlosen. Als Spätertaubte DGS zu lernen ist extrem schwierig, weil die meisten Kursteilnehmer hörend sind (habe das selbst mehrfach erlebt: Gebärden ja - Rücksicht: nein),

Das Thema hier lautet: Partner/in suchen und finden als Hörbehinderte/r. Aus meiner beruflichen Tätigkeit weiß ich, dass es doch schwieriger ist, als bei Hörenden. Eine Kommunikationsbehinderung kann verdammt negativ wirken, wenn es um Beziehungsanbahnung geht. Es gibt aber auch viele positive Beispiele. Wer schon hörgeschädigt ist, hat insofern realistischere Chancen, als diejenigen die während der Partnerschaft hochgradig sh werden oder ertauben; dies ist leider eine große Herausforderung und nicht selten ein Trennungsgrund.
maryanne
pascal2
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#36

Beitrag von pascal2 »

Nach der Scheidung war ich 38, fast mittellos, arbeitslos, fast taub und für 2 Kinder unterhaltspflichtig.
Wohl die schlechteste aller möglichen Vorraussetzungen.
Trotzdem habe ich versucht wieder einen Partner zu finden.
Damals machte man so was über Kontaktanzeigen in der Zeitung.
Ja und da kann ich Paul zustimmen, zumindest ab einem gewissen Alter zählt nur noch der Status, weil Frau will abgesichert sein und bloß niemanden mit durchfüttern müssen.
Da spielt die Zuneigung absolut keine Rolle mehr.
Bei Treffen war eine der ersten Fragen immer, WO MAN ARBEITET, was für ein Auto man fährt und was denn mit den Ohren los ist.
Spätestens danach gab es nie wieder einen Kontakt.
Aber trotzdem habe ich es geschafft und bin nun seit fast 20 Jahren wieder glücklich verheiratet.
Also Kopf hoch Jungs und nicht aufgeben !
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
Paul180
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#37

Beitrag von Paul180 »

Ich habe bei schwerhörigen Frauen oder Frauen mit anderen, weiteren Behinderungen die gleichen Komplexen und Selbstwertproblemen wie bei sehr schönen Frauen ohne Behinderungen.
Paul180
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#38

Beitrag von Paul180 »

Ich beziehe meine Aussagen halt auf alle Frauen, die es gibt.
Paul180
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#39

Beitrag von Paul180 »

Ich habe leider auch eine leichte Gehbehinderung.
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#40

Beitrag von AlfredW »

hallo pascal,

Glückwunsch; da haste wohl auch ein wenig Glück gehabt.

Gruß

Alfred
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#41

Beitrag von Zappenduster »

pascal2 hat geschrieben:Bei Treffen war eine der ersten Fragen immer, WO MAN ARBEITET...
Das ist eine Krankheit der Deutschen allgemein, egal ob männlich oder weiblich. Wenn man irgendwo in seiner FREIZEIT Leute kennenlernt, ist seltsamerweise eine der ersten Fragen, was man beruflich macht. Die meisten Deutschen identifizieren sich anscheinend über den Beruf, was ich für schwachsinnig halte, denn die meisten Leute sind zwangsläufig berufstätig, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nicht aus Passion. Was viel eher etwas über einen Menschen aussagt, sind Interessen oder Hobbys.
pascal2 hat geschrieben:was für ein Auto man fährt...
Ich interessiere mich -wie viele Frauen übrigens- für Autos, deshalb kann das in Gesprächen gerne mal Thema sein.

Aber natürlich kann man auch alles auf sich beziehen und negativ auslegen...
Gruß Nicole
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#42

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich ich war immer so naiv, dass die Frage nach dem Auto deshalb gestellt wird, weil man oder besser frau Rückschlüsse auf den Geldbeutel des Partners zieht. Aber jetzt weiß ich ja, dass ausschließlich technisches Interesse zählt. War das jetzt böse? :-)

Ja natürlich gehe ich arbeiten, weil ich muss, aber ich habe glücklicherweise einen Beruf/Arbeit gefunden, die mir Spaß macht und die Kollegen sind auch ok; klar gibt es öfter auch Sachen, die im Beruf ärgern.

Gruß

Alfred
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#43

Beitrag von Zappenduster »

AlfredW hat geschrieben:... ich war immer so naiv, dass die Frage nach dem Auto deshalb gestellt wird, weil man oder besser frau Rückschlüsse auf den Geldbeutel des Partners zieht. Aber jetzt weiß ich ja, dass ausschließlich technisches Interesse zählt.
Siehst Du, man lernt eben nie aus. ;)

Wäre auch wirklich etwas naiv, vom Auto auf den Geldbeutel zu schließen, die wenigsten sind bezahlt, meist werden Autos finanziert. Autos sind halt auch eine spezielle Macke der Deutschen. :angel:
Gruß Nicole
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#44

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

klar sind die meisten finanziert; aber nicht jeder fährt einen Firmenwagen; und ob man sich einen Porsche oder einen kleinen Fiat finanziert sagt schon etwas über den Geldbeutel aus. Es gibt natürlich auch solche Idioten, die sich ein Auto leisten, das sie gerade ebenso finanzieren können. Das mekste aber ziemlich schnell.

Und natürlich zählen ausschließlich die inneren Werte eines Menschen :-).

Gruß

Alfred
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#45

Beitrag von Zappenduster »

AlfredW hat geschrieben:...klar sind die meisten finanziert; aber nicht jeder fährt einen Firmenwagen; und ob man sich einen Porsche oder einen kleinen Fiat finanziert sagt schon etwas über den Geldbeutel aus. Es gibt natürlich auch solche Idioten, die sich ein Auto leisten, das sie gerade ebenso finanzieren können
Die Frage nach dem Auto sagt demnach solange nix über den Geldbeutel aus, bis man weiß, ob es bezahlt ist. :p

Übrigens sind das nicht nur Idioten, die Autos über ihre finanziellen Verhältnisse fahren, sondern das sind ganz normale Menschen und es sind erschreckend viele, die Hunderte € über 6 Jahre monatlich abdrücken und das ganz normal finden.
Andererseits kenne ich auch viele Leute, denen es finanziell sehr gut geht, die sich aber null für Autos interessieren und entweder keins haben (Großstadtbewohner) oder irgendeine quadratisch-praktische Kiste, die keine Rückschlüsse auf ihren Kontostand zulässt.
AlfredW hat geschrieben:...Und natürlich zählen ausschließlich die inneren Werte eines Menschen :-).
...und genau da wären wir wieder beim eigentlichen Thema. Nein, es zählen eben nicht nur die inneren Werte. Damit es "zooom" macht, spielen eine Menge Faktoren mit, insbesondere das Auftreten, Relaxtheit, das äußere Erscheinungsbild, Intelligenz, Humor usw. Aber Attraktivität alleine auf Geld und Schönheit zu reduzieren, ist zu simpel und diese Einstellung trifft wohl nur auf wenige Frauen und Männer zu.
Gruß Nicole
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#46

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

natürlich kann man Attraktivität nicht allein darauf reduzieren; aber die Hürde ist mit ein oder 2 Handicaps deutlich größer als bei Normalos; und ob sich mein Gegenüber darauf einläßt "dauernd" Rücksicht zu nehmen wage ich zu bezweifeln; zumindest nicht, wenn es anstrengend wird für beide Seiten;
sollte dies doch der Fall sein, so gehört dazu von seiten der Normalos eine soziale Einstellung, die leider nicht jeder mitbringt.

Und mal hypothetisch angenommen: warum sollte eine Frau/ein Mann einen gehandicapten Partner nehmen, wenn es auch ein nicht behinderter sein kann? Die von Dir aufgezählten positiven Eigenschaften haben nämlich auch die Normalos. Und davon gibt es deutlich mehr als unsereins und daher auch mehr Auswahl.

Wenn man als Behinderter in so eine Situation gerät, dann hat man da echt Schwein gehabt und sollte seine Bedenken und Ängste beiseite wischen und das Glück beim Schopf packen. Das kommt nämlich so schnell nicht wieder.

Gruß

Alfred
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#47

Beitrag von Zappenduster »

AlfredW hat geschrieben:Und mal hypothetisch angenommen: warum sollte eine Frau/ein Mann einen gehandicapten Partner nehmen, wenn es auch ein nicht behinderter sein kann? Die von Dir aufgezählten positiven Eigenschaften haben nämlich auch die Normalos. Und davon gibt es deutlich mehr als unsereins und daher auch mehr Auswahl.
Das klingt jetzt so, als ob einem 2 Kandidaten gegenüberstehen, einer behindert, einer nicht behindert und Frau soll sich nun bitteschön entscheiden. Wie realitätsnah ist das denn?

Es ist doch eher so: man lernt jemanden kennen und findet ihn attraktiv oder halt nicht. Es wird was draus oder halt nicht. Kaum jemand hat eine Warteschlange mit potenziellen Partnern zur Verfügung.
Gruß Nicole
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#48

Beitrag von Xaver »

Hallo Nicole,
Es ist nicht gerade so extrem wie Du es beschrieben hast, aber es geht ein bisschen in die Richtung.
Als Schwerhöriger gehen die meisten Lärmigen Situationen aus den Weg. Disco etc. Da lernen sich viele Leute kennen.
2. Wenn man in eine Bar geht haben wir immer unsere Hörgeräte an. An dem erkennen die Leute das wir nicht besonders gut hören können. Tja mir ist es auch schon passiert das eine Frau sagte, das wäre ein Süsser. Die Kolegin meine, hast Du nicht gesehen das er nichts hören kann. Du willst Dich ja mit dem Mann unterhalten.
Das macht die ganze sache Schwiriger.
Dann gibt es noch andere Behinderungen. Behinderungen welche man von weitem sieht. Das schreckt auch viele ab.

Es gibt auch Behinderungen die man nicht von weiten sieht. Aber die leider auch ein wenig Akzeptanz und Rücksicht von einem z.B. Partner braucht. Leider haben das viele nicht.

Deshalb ist es sicherlich mit mehr als 1 Behinerung doppelt so schwierig.
Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
20 25 35 40 35 35 30 25
0.25 0.5 1 2 3 4 6 8
30 35 35 45 45 40 30 25
AlfredW
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#49

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

du unterschlägst da ganz eindeutig unbewußte Mechanismen/Überlegungen bzw. (unbegründete) Ängste, von denen ich mich auch nicht freisprechen will und kann;
Nur mal ein Beispiel: eine Frau, die Assistenz benötigt, könnte in meinen Augen gar nicht attraktiv genug sein, dass ich mir vorstellen könnte mit ihr zusammenzusein.

Mit der Warteschlange hast Du mich missverstanden; es ging mir um Auswahlkriterien; und Sympathie beinhaltet bei mir auch Äußerlichkeiten; nein nicht unbedingt 90-60-90; da sind schlichtweg die Neanderthaler-Gene "schuld" dran; und sag mir jetzt nicht die gibt es bei der Frau nicht;

Ich denke diese Barriere im Kopf haben viele Nichtbehinderte auch - nur wesentlich niederschwelliger. Dass dies alles kein Problem ist, wenn gegenseitige Sympathie da ist mag sein. Aber anfängliche Sympathie und Blickkontakt ist eben nicht ausreichend, wenn man erstmal erklären muss bitte lauter und deutlich sprechen; dann ist die erste Irritation schon da; wenn ich dann noch erkläre: Du mit dem Tanzen geht das auch nicht so recht (Gehbehinderung); dann wars das i.d.R.; die Frau (die nicht gewohnt ist mit Behinderten umzugehen) möchte ich sehen, die dann noch cool lächelnd sitzenbleibt und sagt: "Süßer, das macht doch gar nichts. Ich finde dich trotzdem sympathisch".

Im Moment habe ich andere Ziele und deswegen kann ich da ganz nüchtern und entspannt und emotionslos mit Dir darüber diskutieren.
Das Einzige was mich aufregt ist, dass es Leute gibt, die behaupten, dass ein oder 2 Handicaps nebensächlich sind und es so gar keine Rolle spielt. Das mag der Fall sein, wenn man sich füreinander "entschieden" hat; aber die Hürde ist erstmal da und bei Normalos eben nicht; gleichartige Bedingungen/Vorzüge mal vorausgesetzt;

Gruß

Alfred
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markus38
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Re: Wie als Schwerhöriger eingentlich eine Partnerin finden?

#50

Beitrag von markus38 »

Hallöle zusammen

nun verfolg ich das ganze schon eine Weile und muß feststellen das sich einige sehr minderwertig vorkommen !!

Jeder Mensch ist einzigartig egal mit oder ohne Handicap meine Güte wo ist euer Selbstbewusstsein ?

Wenn man etwas erreichen will dann schafft man das auch , weil das Gegenüber genau merkt das man sich seiner Sache sicher ist !

und es gibt genügend "Normalos" die mit der Suche eines Partners genügend Probleme haben , da gibts genug Leute die viel mehr negative Eigenschaften haben als wir mit unseren Handicaps .

Leute macht euch doch bitte selbst nicht schlecht, ihr seid ihr !
Menschen mit Handicaps sind meist viel Liebenswerter wie "Normalos" die die Nase umgedreht aufm Kopf haben .

In dem Sinne ein schönes Wochenende

Markus
beidseitige Lärmschwerhörigkeit . anerkannt als Berufskrankheit. beidseitig versorgt mit Hörgeräten AS Hörluchs ICP DUO mit ICP HAWEI Dämmplastik und offenen Schirmchen
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