Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

Muss nichts mit Hören zu tun haben, kann aber ...
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Peddi
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Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#1

Beitrag von Peddi »

Moinsen, mit meiner Duettpartner, auch HG Träger, haben wir tatsächlich einen Gig und wollen natürlich mehr und öfter auftreten. Nun schauen wir uns nach In Ear Systemen um.
Sie hat Siemens, sagt sie. Ich werde sie nach der genauen Bezeichnung fragen.
Meine heissen:

Phonak Audeo M50-312

Frage, ist es möglich, damit eine Verbindung zu einem Mischpult zu schaffen? Was würde ich benötigen?

Danke für Antworten und liebe Grüße
Petra
Optimismus heißt umgekehrt Sumsi mit Po
Akustik Alex
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Petra,

theoretisch kannst du jedes Signal auf die Geräte streamen, wenn du den Streamer nutzt. Da kannst du Chinch oder Klinke anschließen und damit alles übertragen. Also am Mischpult den Master abzapfen, in den Streamer jagen und auf die Geräte streamen ;)

Besten Gruß,
Alex
Peddi
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#3

Beitrag von Peddi »

Akustik Alex hat geschrieben: 26. Jul 2022, 13:46 Hey Petra,

theoretisch kannst du jedes Signal auf die Geräte streamen, wenn du den Streamer nutzt. Da kannst du Chinch oder Klinke anschließen und damit alles übertragen. Also am Mischpult den Master abzapfen, in den Streamer jagen und auf die Geräte streamen ;)

Besten Gruß,
Alex
Merci, und nun weitere Fragen: Welchen Streamer würde ich benötigen?? Das ist ja klasse, und bitte etwas genauer erklären, ich benötige ein Digitales Mischpult?? Welches wäre da empfehlenswert?? Würde das dann via Bluetuth funktionieren, ähnlich wie beim TV?

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Akustik Alex
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#4

Beitrag von Akustik Alex »

Brauchen würdest du das hier:
https://www.phonak.com/de/de/hoergeraet ... ector.html

Als Mischpult kannst du alles nehmen. Es gibt für alles Adapter, sodass es eigentlich egal ist, welchen Ausgang das Pult hat. Klinke (6,3mm) und /oder XLR haben eigentlich alle. Meist auch Chinch, wodurch du völlig flexibel bist.
Peddi
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#5

Beitrag von Peddi »

Nun habe ich verstanden, daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaankeeeeeeeeeeee
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Ohrenklempner
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#6

Beitrag von Ohrenklempner »

Peddi hat geschrieben: 26. Jul 2022, 13:27 Sie hat Siemens, sagt sie. Ich werde sie nach der genauen Bezeichnung fragen.
Wenn da "Siemens" draufsteht, dann sind die Geräte schon ein paar Jährchen alt. Vermutlich handelt es sich um die Primax-Generation (px) oder Micon (mi). Für die Geräte gibt's die MiniTek mit zugehörigem Transmitter. Die Minitek muss man bei sich tragen, der Transmitter wird mit einem Audiosignal versorgt und funkt das Signal in die Minitek, welche wiederum mit dem Hörgerät gekoppelt ist. Neu gibt's die Geräte leider so gut wie gar nicht mehr, aber bei eBay könnte man fündig werden.
Peddi
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#7

Beitrag von Peddi »

Die sind zwar von Siemens, heissen aber anders und sind gut 2 Jahre alt. Könnten wir beide denselben Streamer nutzen???
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svenyeng
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich rate von der Lösung ab.
Das wird nicht klingen und es wird der Bass fehlen.
Eine gute IEM Anlage (Sennheiser) nehmen und dann ohne HGs arbeiten.
Gute Ohrhörer (nach Ohrabdruck) solltet ihr aber fertigen lassen.

Gruß
sven
Musiker_72
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#9

Beitrag von Musiker_72 »

Hi,
hier werfe ich noch ein "kommt drauf an" ein: Je stärker die Schwerhörigkeit, desto schwieriger wird das Arbeiten mit einem normalen In-Ear-System. Die hohen Gains, die ein Power-HG liefert, kannst du mit einem Equalizer nicht erreichen, und durch die fehlende Kalibrierung und Limitierung kann es dann auch gefährlich fürs Ohr werden. Im amerikanischen Forum (hearingaidforum) war ein Musiker, der über seine HG dann noch einen Kopfhörer drüber anzog.

Da es aber ein Gitarrenduo ist und nicht so unendlich laut (vermute ich), würde ich noch folgende Möglichkeiten vorschlagen:
1. Gar kein Monitoring, ihr hört euch selbst direkt (Gesang und Gitarre), Hörgerät mit gutem Musikprogramm bleibt im Ohr.
2. Ein klassischer Monitor (Wedge), nicht zu laut gestellt, Hörgerät bleibt drin
3. In-Ear Monitoring, dann aber ohne Hörgeräte (bei nicht zu starkem Hörverlust vermutlich die beste Lösung)
4. Mit Streaming auf die Hörgeräte m.E. nur sinnvoll, wenn es geschlossene HG sind

Wie laut soll es werden, wir stark ist euer Hörverlust?
Akustik Alex
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#10

Beitrag von Akustik Alex »

Peddi hat geschrieben: 26. Jul 2022, 16:50 Die sind zwar von Siemens, heissen aber anders und sind gut 2 Jahre alt. Könnten wir beide denselben Streamer nutzen???
Mit den herstellereigenen gehts leider nicht. Mir ist auch keine andere Lösung mit nur einem Gerät bekannt, würde aber in der Theorie funktionieren, wenn es einen Streamer gibt, der beide Protokolle unterstützt (BT und BT LE), oder ein Zusatzgerät, dass aus BT BT LE macht bzw. andersrum. Eine letzte Alternative wäre eine Telefonspule. Rate ich allerdings von ab, weil die sehr störanfällig ist. Das ist aber herstellerunabhängig nutzbar, sofern selbige in den Geräten verbaut ist. Fällt bei deinem Audéo aber leider ohnehin schon weg.

Besten Gruß,
Alex
Peddi
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#11

Beitrag von Peddi »

Musiker_72 hat geschrieben: 26. Jul 2022, 17:28 Hi,
hier werfe ich noch ein "kommt drauf an" ein: Je stärker die Schwerhörigkeit, desto schwieriger wird das Arbeiten mit einem normalen In-Ear-System. Die hohen Gains, die ein Power-HG liefert, kannst du mit einem Equalizer nicht erreichen, und durch die fehlende Kalibrierung und Limitierung kann es dann auch gefährlich fürs Ohr werden. Im amerikanischen Forum (hearingaidforum) war ein Musiker, der über seine HG dann noch einen Kopfhörer drüber anzog.

Da es aber ein Gitarrenduo ist und nicht so unendlich laut (vermute ich), würde ich noch folgende Möglichkeiten vorschlagen:
1. Gar kein Monitoring, ihr hört euch selbst direkt (Gesang und Gitarre), Hörgerät mit gutem Musikprogramm bleibt im Ohr.
2. Ein klassischer Monitor (Wedge), nicht zu laut gestellt, Hörgerät bleibt drin
3. In-Ear Monitoring, dann aber ohne Hörgeräte (bei nicht zu starkem Hörverlust vermutlich die beste Lösung)
4. Mit Streaming auf die Hörgeräte m.E. nur sinnvoll, wenn es geschlossene HG sind

Wie laut soll es werden, wir stark ist euer Hörverlust?
Ich danke für alle Eure Tipps und Ratschläge.

Ja, wir sind ein Duo. ich habe ohne Höhrgeräte ca noch 30 % Restsprachhören, wenn ich das von meinem HNO richtig verstanden habe. Bei meiner Freundin wohl ähnlich.

Ich werde erst mal weiter schauen, danke sehr für die Ratschläge
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Hups
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#12

Beitrag von Hups »

Hallo Peddi,

ich bin ein einfacher, analoger Mensch. Deshalb finde ich - soweit machbar mit eurem Hörverlust - die Variante 2) vom Musiker_72 sehr schön machbar. Für akustische Gitarre und Stimme würde so eine Monitorbox (aktiv, also mit eingebautem Verstärker) reichen: https://www.thomann.de/de/alto_tx_310.htm Die Box legt ihr einfach vor euch auf den Boden - dafür ist sie gemacht...

Die Box schließt ihr an einem kleinen Mischpult an den Monitor- oder Auxausgang: https://www.thomann.de/de/soundcraft_notepad_12fx.htm

Der etwas dickere Verstärker für die Saalboxen wird an den beiden Masterbuchsen angeschlossen - gut ist. Mikrophone und Gitarren natürlich noch auf die Eingänge 1 - 4. Die anderen Eingänge könnten von einem CD-player oder Smartphone angesteuert werden - für die Hintergrundbeschallung, wenn ihr mal nicht spielt.

In der Konstellation hättet ihr einen Bühnensound und ein extra abgemischtes Signal für die Saalverstärkung für unter 500 Euro (inkl. Kabel).

Besser (und teurer) geht natürlich immer :-) Obige Variante ist günstig und sicher im Betrieb. Für gelegentliche Auftritte und Proben die "kleinstmögliche" Variante :-)

Liebe Grüße
Hubert
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svenyeng
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#13

Beitrag von svenyeng »

HAllo!

Wie ich schon mal sagte, halte ich rein gar nichts von Wedges bei Schwerhörigen.
Ich habe das alles lang und breit getestet.
Den Monitor dreht man immer weiter auf, weil man immer mehr Lautstärke braucht.
Man wird zm Lautstärkejunkie und igendwann beschallt man den ganzen Saal mit den Wedges.

Ein gutes IEM System und alles ist gut. Damit hat man einen guten Klang und vor allem hört man alles sauber.
Das zu kommt noch das man keine Wedges schleppen muss.

Gruß
sven
Hups
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#14

Beitrag von Hups »

Hi Sven,

na, dann lass doch mal die Kirche im Dorf :-) Ich mache seit 40 Jahren Rockmusik - von Schülerband bis zur aktuellen Formation in einer Firmenband. Seit 10 Jahren werden wir jeweils professionell abgemischt (nicht, weil wir so gut sind, sondern weil unsere Firma lieb zu uns ist). Wir bekommen von den Technik-Crews meist die Rückmeldung, dass wir einen sehr dezenten Bühnensound fahren, obwohl wir mit einem "normalen" Schlagzeug am Start sind, was auch Druck macht ;-) Es ist also nicht so, dass man immer lauter wird ;-)

Klar ist ein gutes "in ear monitoring" eine edle Sache. Aber es entwöhnt auch beim Zusammenspiel. Jeder hat sich als dominante Stimme auf dem Ohr. Da ich als Kind eher mit klassischer Musik unterwegs war, empfand ich es immer als sehr hilfreich, sich gegenseitig gut zu hören und sich dann ins Ensemble einzufinden.

Ich habe verstanden, dass wir hier über zwei akustische Gitarren mit Gesang reden. Kein druckvolles Schlagzeug - eher eine "unplugged" Geschichte. Das alles in vermutlich kleinen Räumen vor weniger als 500 Zuhörern. Im Prinzip bräuchte man da gar keinen Bühnensound. Aber wegen der Schlappohren ist es vermutlich hilfreich, etwas Volumen auf der Bühne zu haben. Und das für kleines Geld...

Quintessenz: IEM ist Klasse, aber vermutlich die berühmte Kanone, mit der auf Spatzen geschossen wird...

Liebe Grüße
Hubert
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Ohrenklempner
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Re: Kann man Hörgeräte als In Ear -System für ein Mischpult nutzen?

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Hallo in die Musikerrunde,

bei mir ist es ähnlich wie bei Hups, das ist aber eine meine eigene Geschmackssache. Ich bevorzuge aus ästhetischen Gründen einen unverfälschten Sound. Privat höre ich auch gerne Garagen-Rock, der so klingt, als hätte jemand einfach zwei bessere Mikrofone in einen Proberaum gehalten. Alte Aufnahmen von Deep Purple oder The Who, oder das erste Album von Jet aus den frühen 2000ern, das ist mein Sound! :D
Ich mache auch seit der Schulzeit Musik, danach in Coverbands E-Gitarre gespielt und gesungen. Meine Gitarre hab ich einfach in den Amp gesteckt und den Klang/Verzerrung mit Volumeregler und Tonabnehmern direkt am Instrument geregelt. Der Verstärker war immer in der gleichen Einstellung. Von Effektboards hab ich nie was gehalten. Beim Gesang hab ich nen Tube Distortion und einen Delay ganz dezent dazwischen, sonst auch nichts. Im Proberaum und auf der Bühne reicht mir das, was die Bandkollegen hinter mit erzeugen, völlig. Nur die Stimme brauche ich vor mir auf dem Monitor, fertig.
Ich bin da eben ziemlich puristisch veranlagt. Ich kann aber genau so gut die audiophilen Mitmenschen verstehen, denen es nicht hifi genug sein kann. Alles schick, jeder hat eben seine persönlichen Präferenzen.
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