HG-Vers. bei Neuversorgung

Auch für Beiträge die zu keinem eingerichtetem Thema passen.
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inge_wag
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HG-Vers. bei Neuversorgung

#1

Beitrag von inge_wag »

Hallo zusammen, ich hoffe ich bin mit meinem Anliegen bei euch richtig und ihr könnt mir weiterhelfen:

Ich trage selber seit einigen Jahren HGs. Keine teuren, lediglich mit einer Zuzahlung im höheren 3-stelligen Bereich meinerseits. Nun steht bei mir in den nächsten 1-2 Jahren eine Neuversorgung an und ich habe mich diesbezüglich beiläufig mal mit dem Thema Versicherung von Hörgeräten auseinandergesetzt und einiges gefunden. Vor allem aber ein weit gefächertes Spektrum an Leuten, die entweder für oder gegen eine Versicherung sind. Meist war der Tenor der "Gegner" nur: Ich hab noch nie welche Verloren oder eine Versicherung ist zu teuer, ergo ist eine Versicherung unnötig, gar sinnfrei.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass ich noch nie welche verloren habe und auch noch keinen "Totalschaden" hatte, doch hatte ich schon einige, mitunter sehr teure, Reparaturen, die eine Versicherung meiner Erfahrung nach schon gerechtfertigt hätten, ohne genaue Konditionen zu kennen.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen spricht eigentlich viel für den Abschluss einer Versicherung, doch geht mir der Tenor der ganzen "Gegner" auch nicht aus dem Kopf...

Bei meiner Recherche hab ich eine Vielzahl von Versicherungen "kennengelernt", wovon ich von den allermeisten noch nie zuvor gehört habe. Ich bin mir ob der Richtlinien mit Werbung für/gegen eine Versicherung nicht 100 %ig sicher, dementsprechend schreibe ich keinen expliziten Favoriten hier hinein, aber anbei 2 Seiten, die die meisten mir bekannten und für mich interessantesten Versicherungen aufzeigen: Auflistung 1 & Auflistung 2.

Gerade unter dem Aspekt der anstehenden Neuversorgung würde ich gerne eure Erfahrungen zu dem Thema wissen, noch bin ich relativ unentschlossen mit der Tendenz zum Abschluss einer Vers. für die kommenden HGs, zumal ich darüber nachdenke mich aufgrund meiner bisher gesammelten Erfahrung mit HGs, teurere zu wählen. Gerade unter dem Aspekt sollte eine Vers. ja mehr sinn machen, da teureres Modell = höhere Rep.kosten, oder?

Freue mich auf eine rege Diskussion mit vielen spannenden Eindrücken und Impressionen eurerseits.


Besten Dank und bleibt gesund, Inge
inge_wag
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#2

Beitrag von inge_wag »

Nachtrag: natürlich bin ich bei euch richtig, ich hoffe Ihr könnt mir helfen ;)
Blümle
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#3

Beitrag von Blümle »

Hallo Inge,
:sm(133): Das Thema wurde hier schon diskutiert:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 26#p130926
und während des Probetragens auch hier:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 57#p129557
Die Frage wird auch hier diskutiert:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 69#p126469
und auch hier findet sich einiges Hilfreiches dazu:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 07#p125807
inge_wag
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#4

Beitrag von inge_wag »

Danke dir für die Links Blümle, gibt einiges nachzulesen für mich.
Manche sind ja mitunter schon ein wenig älter und eine Diskussion nicht wirklich im Gange.
Soll ich meinen Beitrag löschen, weil er fehl am Platz oder gar unnötig ist?
Blümle
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#5

Beitrag von Blümle »

:o Nein, nein, warum solltest Du Deinen Beitrag löschen? Hier im Forum werden die gleichen Themen oft und dauend neu diskutiert. :)

Stimmt, bei den Links ist die älteste Diskussion bereits vom Sommer 2021. Seither kann sich schon vieles geändert haben. Auch im Bereich der Hörgeräte vollzieht sich die Entwicklung rasendschnell. Zudem sind hier seither sicherlich viele Neulinge hinzugekommen, für die das Thema auch (noch) neu ist.
Meine Hinweise auf die möglicherweise schon veralteten Diskussionen waren nur als Ergänzung und evtl auch Anschub zur nachfolgenden Diskussion gedacht. Nix für ungut. Sorry, wenn ich damit bei Dir ungeschickt oder irritierend ankam. :prayer:
inge_wag
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#6

Beitrag von inge_wag »

Keine Ursache, wollte hier nur nicht für unnötigen Spam sorgen :)
Akustik Alex
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#7

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Inge,

was deine Frage zur Versicherung angeht, gibt es bei dir (bzw. aktuell) noch andere Aspekte. Wie du vielleicht mitbekomme hast, sind neue Festbeträge verhandelt worden. Das ist eigentlich kaum der Rede wert, aber auf dieser Basis werden aktuell neue Versorgungsverträge ausgehandelt. Es könnte also durchaus sein, dass die GKVs weitere Leistungen fordern, die ein Fachbetrieb kostenfrei als Service durchführen muss. Das sind auch jetzt schon einige wie bspw. kostenlose Leihgeräte im Reparaturfall o.ä.
Die Konditionen potenzieller Verischerungen könnten sich also ebenfalls ändern. Zum anderen würde ich niemals eine Ausprobe unter der Prämisse beginnen, dass es diesmal hochpreisigere Geräte werden sollen. Warum? Für deinen genannten dreistelligen Bereich, kriegst du heute deutlich bessere Geräte als vor (bald) sechs Jahren. Teste also auf jedenfall auch das untere Preissegment. Abgesehen davon kann es auch sein, dass du mit einem zuzahlungsfeien Geräte (auch die sind nicht überall die gleichen) besser zurecht kommst, als mit deinen aktuellen. Welche hast du denn momentan?
Falls du bei einer VdeK-Versicherung bist (Barmer, DAK o.ä.), solltest du den Zuschuss vorab bestätigen lassen. Die zahlen aktuell nämlich nicht pauschal nach Ablauf von sechs Jahren, sondern verweigern dies, wenn die aktuellen Geräte noch anpassbar sind und funktionieren.

Eine Versicherung macht grundlegend NUR in einem Schadensfall Sinn. Ob der eintritt oder nicht, weiß man vorher so oder so nie. Was aber wichtig ist, sind deine genannten Reparaturen. Viele Versicherungen klammern häufige Reparaturgründe wie Schweiß aus. Ebenso staffeln sie Kostenübernahmen oder limitieren diese. Bei zuzahlungsfreien Geräten kriegst du übrigens auch alle Reparaturen kostenfrei und auch kostenfreie Ersatzgeräte bei Verlust oder Diebstahl. Bei Geräten mit Eigenleistung musst du selbige in diesen Fällen erneut zahlen. Fachbetriebe lassen hier aber eigentlich immer mit sich handeln, da bei Verlust eine neue Anpassung entfällt und somit kaum Arbeitsaufwand endsteht. Die beiden verlinkten Seiten stammen übrigens beide von der gleichen Werbeagentur, die nichts mit Hörgeräten zutun hat, außer dafür zu werben. Ziel der Seiten ist lediglich die Kundengewinnung. Schau mal in das Imrpessum beider, da findest du beide Male Marco Schulz, der die ViaSenso Media GmbH vertritt. Die sind für solche Seiten bekannt. Ob die Auswertung also wirklich vertrauenswürdig bzw. gut recherchiert ist, wage ich arg zu bezweifeln.

Ich bin gegen Verischerungen, weil die a) oft nicht die Beträge zahlen, die man denkt b) nicht in den Fällen zahlen, die man denkt und c) es andere Option, wie Verhandeln bei Verlust, aufzahlungsfreie Geräte und vorzeitige Kostenbeteiligung der GKV usw., gibt (letztere ist bei Verlust etc. übrigens verpflichtend. Begründete Außnahmen bestätigen die Regel).

Ich habe nur mit einer Versicherung zusammen gearbeitet, aber mehrere auseinandergenommen, als ich für einen Artikel recherchiert habe. Gute Erfahrungen habe ich mit der Inter Assurance gemacht, deren aktuelle Konditionen ich aber auch nicht mehr kenne.

Besten Gruß,
Alex
Blümle
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Registriert: 3. Sep 2020, 19:51
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#8

Beitrag von Blümle »

Herzlichen Dank - hier nochmal ganz ausdrücklich !- für diesen hilfreichen und aufklärenden Beitrag, Alex! Super geschrieben! :clap:
Carla
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Registriert: 6. Nov 2020, 11:20
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#9

Beitrag von Carla »

Auch von mir ein herzliches Dankeschön! Sehr gut aufklärend, super verständlich auch für Laien geschrieben :clap:
inge_wag
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#10

Beitrag von inge_wag »

Vielen Dank "Akustik Alex" für deine wirklich ausführliche und auch für mich einfach verständliche Antwort. Ob des Hörgerätes müsste es sich bei mir um ein Widex Daily handeln, nagle mich aber darauf bitte nicht fest.
Bezüglich meiner Neuversorgung habe ich nicht zwingend vor, mir ein teureres Modell zu kaufen. Ich bin nur dieses mal nicht abgeneigt, eine potenziell höhere Zuzahlung meinerseits zu leisten, sofern nötig. Ich denke auch, dass sich die Technik heute so verbessert hat, dass für gleiches Geld weit mehr an Technik zu erwerben ist, als noch vor 6-7 Jahren. Was ich bisher nicht wusste, dass die Krankenkasse alle Reparaturkosten bei einem Nulltarif Hörgerät trägt, wenn es vom Gerät und allem her passt, ist ein solches Modell ja definitiv in Betracht zu ziehen. Aber kann die Krankenkasse dabei nicht irgendwann die Kostenübernahme verweigern, sind ja mitunter hohe Kosten, die eine Krankenkasse dabei zu tragen hat?
Kannst du den Artikel, den du beschrieben hast mal verlinken? Fände es super interessant mal nachzulesen, wie sich die einzelnen Versicherungen vor einer Kostenübernahme stäuben, denke solche Informationen können einem in der Zukunft bei irgendwelchen Streitigkeiten mit Versicherungen nur helfen.

Viele Grüße
Ohrenklempner
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Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

inge_wag hat geschrieben: 21. Feb 2022, 10:23Ob des Hörgerätes müsste es sich bei mir um ein Widex Daily handeln, nagle mich aber darauf bitte nicht fest.
Da das ist doch ganz wunderbar. Das Daily hat inzwischen seinen übernächsten Nachfolger bekommen (Magnify). Der technische Sprung ist ganz enorm. Du sagst, du hast einen höheren dreistelligen Betrag dazubezahlt. Da gehe ich davon aus, dass es Daily 100 sind. Die aktuellen Magnify 60 sind den Daily 100 technisch überlegen, obwohl sie eine Ausstattungsstufe darunter liegen. Die dürften also auch etwas weniger kosten.
Was ich bisher nicht wusste, dass die Krankenkasse alle Reparaturkosten bei einem Nulltarif Hörgerät trägt, wenn es vom Gerät und allem her passt, ist ein solches Modell ja definitiv in Betracht zu ziehen. Aber kann die Krankenkasse dabei nicht irgendwann die Kostenübernahme verweigern, sind ja mitunter hohe Kosten, die eine Krankenkasse dabei zu tragen hat?
Die Krankenkasse zahlt einmalig eine Reparaturpauschale bei Abschluss der Versorgung. Damit darf/muss der Akustiker dür dich kostenfrei alle Reparaturen erledigen, die du nicht fahrlässig verursacht hast oder aufwändiger sind als bei einem zuzahlungsfreien Hörgerät. Die Krankenkasse zahlt nichts weiter.
Spaßenshalber kannst du zum Thema "Reparaturpauschale" auch mal die Forensuche anwerfen. Ich batsch einfach mal ein paar Zitate aus den relevanten Themen hin.
Die Reparaturpauschale ist ne ganz andere Geschichte, damit ist bei Hörgeräten die notwendige Nachsorge (Nacheinstellungen, Reparaturen, Otoplastikersatz) abgegolten, allerdings nur in der Höhe des Aufwands, die der Akustiker bei aufzahlungsfreien Geräten hat. Kauft man ein Hörgerät mit Aufzahlung und ist eine Reparatur deshalb aufwändiger, darf der Akustiker dem Kunden etwas dafür berechnen.
Ohrenklempner hat geschrieben: 7. Feb 2022, 07:50
cn3boj00 hat geschrieben: 6. Feb 2022, 21:25 Bei Kassenleistungen ist außerdem eine Reparaturpauschale von 125 Euro pro Gerät enthalten. Da würde mich eigentlich mal von den Akustikern hier interessieren, was diese abdeckt. Es ist ja nicht sinnvoll, mit Gewährleistung, Garantie und Reparaturpauschele dreifach gegen einen Schaden abgesichert zu sein der nur einmal auftritt.
Du meinst, was ich als Akustiker kostenfrei für die Kunden (im Rahmen der Reparaturpauschale) mache?
Zumindest das, was auch die Krankenkassen vorschreiben: Ein- bis zweimal jährlich eine kleine Durchsicht der Geräte, bei Bedarf ein bisschen Audiometrie und Nacheinstellung, und wenn's Notwendig wird auch Schlauchwechsel und ggf. ein paar Kleinteile erneuern.
(...)
Eine zusätzliche Absicherung kann natürlich auch sinnvoll sein, wenn man Schaden aus Fahrlässigkeit absichern möchte. Hörgerät in der Waschmaschine, vom Auto überrollt, verloren, von der Katze zerkaut... gibt's ja alles, und dafür ist die Reparaturpauschale nicht gemacht. Da bieten viele Akustiker aber mehr oder weniger teure Servicepakete an, bei denen man genau lesen, durchrechnen und selbst abwägen sollte, ob sich das lohnt.
Zur Reparaturpauschale steht übrigens auch etwas in der Versicherteninformation, die dir der Akustiker im Laufe der Hörgeräteanpassung (spätestens beim Abschluss) aushändigen muss.

Sorry für den vielen Text! ;)
Gänseblümchen
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#12

Beitrag von Gänseblümchen »

Versicherteninformation auch noch nie gehört
Hmm
Ohrenklempner
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#13

Beitrag von Ohrenklempner »

Irgendwann hast du mal dafür unterschrieben. ;)
Bei AOK und IKK ist die Versicherteninformation ein Blatt, das separat unterschrieben werden muss, inkl. drei Kreuzchen ("gelesen", "verstanden", "keine weiteren Fragen" und so), bei den anderen Krankenkassen unterschreibst du mit der Empfangsbestätigung, dass du die Versicherteninformation erhalten hast.
Gänseblümchen
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Re: HG-Vers. bei Neuversorgung

#14

Beitrag von Gänseblümchen »

:69: Hallo,
diese Mal gehts mir nicht durch.
Lieben Dank
Lg
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