Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

Auch für Beiträge die zu keinem eingerichtetem Thema passen.
elektrolux
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#51

Beitrag von elektrolux »

Moin,

es mag sein, dass die Apps von den Hörgeräteherstellern weniger persönliche Daten vom Benutzer des Hörgerätes sammeln als andere Apps. Dass müsste man im Einzelfall genau untersuchen.

Mir geht es auch nicht um irgendwelche (deutschen) Behörden, die eventuell meine Hörgeräte-Daten auswerten. Mir geht es vielmehr darum, dass die bei den Datenkraken gesammelten personenbezogenen Daten von mir immer mehr werden. Und was viele nicht wissen: das Ganze ist mehr als die Summe der Teile. Sprich: je mehr verschiedene Gesundheitsdaten von mir bekannt werden, umso größer wird das Wissen der Kraken, wie es um meinen allgemeinen Gesundheitszustand bestellt ist. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Kraken diese riesige Sammlung von personenbezogenen Daten natürlich nicht in ihrem riesigen Datensilo verschimmeln lassen, sondern diese für viel Geld an interessierte Firmen verkaufen.

Wenn man mal überlegt, wieviele elektronische Helferlein einen Menschen schon in seinem Leben unterstüzen: Herzschrittmacher, Hörgeräte, Insulinsensoren, Insulinpumpen (jetzt auch schon im Verbund - der Sensor sagt der Pumpe, wieviel Insulin sie nachspritzen soll), implantierbare Defibrillatoren usw. Bei einigen dieser Geräte gibt es wohl auch die Möglichkeit (gedacht für Ärzte), Einstellungen über Netz vorzunehmen. Da wird mir Angst und Bange. Wenn das Ärzte können, dann können das Hacker mindestens genauso gut.

Es gibt natürlich für Leute wie mich auch die Möglichkeit, statt der App eine Fernbedienung bei meiner Hörhilfe einzusetzen. Aber da gibt es auch ein Problem, und zwar ein finanzielles. Die Fernbedienung lassen sich die Hörgeräteakustiker sehr gut bezahlen. Da werden Summen von über 200 € aufgerufen. Warum ist das so ? Warum ist diese Fernbedienung nicht kostenlos dabei bzw. warum wird das Hörgerät nicht im Paket mit der Fernbedienung verkauft ?

Wenn ich mir einen neuen smarten Fernseher für 300 € bei Saturn, MediaMarkt etc. kaufe, dann ist die Fernbedienung dabei. Das ganze Paket kostet 300 €.

Oder ein anderes Beispiel aus dem Gesundheits-Umfeld. Ein Diabetiker trägt heutzutage Messsensoren. Z. B. von der Fa. Abbott. Da gibt es auch eine App. Aber wenn man die App nicht möchte, dann bekommt man automatisch (ohne darum zu betteln) ein Datenlesegerät, welches den Sensor beim Tragen am Arm ausliest. Und dieses Lesegerät ist kostenlos.

Warum geht das nicht bei Hörhilfen ?

Elektrolux
akopti
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#52

Beitrag von akopti »

Ein TV ohne Ferndbedinung ist normalerweise nicht nutzbar. Außer du meinst mit Smart-TV auch ein Gerät welches du mit deinem Smartphone steuerst. Nur da werden die Datenkraken aber irre viel Infos über dich erhalten.
Auf der anderen Seite kann man heute das eine oder andere Hörsystem ohne App und Fernbedienung nutzen und weil das so ist, ist eine Fernbedinung ein Zubehör, was ich auch im Sinne der Nachhaltigkeit für gut halte.

Ich glaube du verrennst dich da in etwas, was du in der heutigen Zeit weder vermeiden noch beeinflussen kannst, außer du verzichtest auf alles was sich in irgendeiner weise mit anderen Systemen verbinden kann.
elektrolux
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#53

Beitrag von elektrolux »

Ich denke nicht, dass ich mich da verrenne. Meine Sicht auf diese Dinge ist durch jahrzehntelange Arbeit in der IT gewachsen.

Und dass ich (man) solche Sachen wie Datenabfluss etc. nicht vermeiden bzw. beeinflussen kann, glaube ich nicht. Ich bin vielleicht nur etwas mehr sensibilisiert für solche Sachen als Andere.

Hier mal ein interessantes PDF über das Thema: https://www.hartmannbund.de/wp-content/ ... doppel.pdf

Der Artikel „Forschen für mehr Sicherheit“ ist da besonders interessant.
Richy
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#54

Beitrag von Richy »

Also für den implantierten Defi muss man die Ferneinstellung nicht nutzen und was alles mit Diabetes und Sensoren betrifft ist nicht umsonst, die Kasse muss alles zahlen was der Patient nicht zahlt.
Meine Fernbedienung für die HGs , Signia , hat neu 50 € gekostet, kann natürlich keiner kaufen der Probleme mit Datenschutz hat , war natürlich online gekauft. App braucht man nicht wenn man nicht möchte
mittelgradig schwerhörig, versorgt mit Signia Pure 5 AX beidseitig
svenyeng
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#55

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
akopti hat geschrieben: 24. Mär 2023, 20:34 Auf der anderen Seite kann man heute das eine oder andere Hörsystem ohne App und Fernbedienung nutzen und weil das so ist, ist eine Fernbedinung ein Zubehör, was ich auch im Sinne der Nachhaltigkeit für gut halte.
Sehe ich auch so. Die Fernbedienung würde vermutlich beim Großteil der HG Träger im E-Schrott landen.
Ich schlepp doch nicht eine Fernbedienung mit mir rum, wenn das mein Smartphone (was ich immer dabei habe) eh alles viel komfortabler kann.
Programm umschalten oder lauter/leiser geht auch via Wippe direkt am HG, wenn man das unbedingt will.

Normalerweise brauchst Du ja auch die Handy App gar nicht.
Anfangs habe ich paar Tage damit rumprobiert, dann nie wieder genutzt.
Als iPhone User kann ich ja das meiste auch so direkt mit den Funktionen von IOS steuern.
Aber ich bin so jemand der eh nie was umstellt bei den HGs.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Datenschutz und Datensicherheit der Hörgerätehersteller

#56

Beitrag von Ohrenklempner »

Wenn du die App nur als Fernbedienung nutzt, werden auch keine Daten gesammelt.
Zumindest nicht bei den Apps mit einer Zwangsregistrierung. Letzteres macht nur Starkey seit neulich.
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