Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

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Birkbot
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Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#1

Beitrag von Birkbot »

Hi Leute,

nachdem ich mich hier n bisschen eingelesen habe wegen ner Neuversorgung bin ich auf die Möglichkeiten einer Reha für SH gestoßen.
Ich bin 39 Jahre alt, nen Hörverlust von 50-70dB, habe nen GdB von 50, arbeite seit 12 Jahren in einer Klinik, bin Radiologieassistent, habe da nen relativen Streßjob. Habe allerdings nicht das Gefühl, nem Burnout oder ner Überlastung nahe zu sein, um ehrlich zu sein. Auch orthopädisch oder psychologisch habe ich nicht das Gefühl, an ner Grenze zu sein.
Es gibt also die Möglichkeiten einer beruflichen Reha in Rendsburg (da habe ich auch dieses fantastische Reha-Tagebuch gelesen, das ziemlich genau erklärt, was man in Rendsburg macht:
-Hör- und Verstehenstaktiken
-Rechtsschulung
-"Technikkunde"
-Fingeralphabet
-Krankengymnastik?
[...]

Sehr viel weniger umfangreich habe ich über die medizinischen Rehas erfahren, außer, dass man n bisschen Krankengymnastik und ein paar Vorträge/Seminare und psychologische Betreuung bekommt.
Klar, das ist jeweils individuell zugeschnitten, aber irgendwie klingt das für mich und in meiner Situatiuon nach ner Zeitverschwendung.

Und das bringt mich zu meinen Fragen an euch:

1. Was meint ihr, wenn man außer der SH keine weiteren Probleme hat, ist ne medizinische Reha ja eher sinnlos, oder? Habt ihr Argumente oder Einwände, Ideen und Erlebnisse aus ner med-Reha?

2. Ich habe noch nie nen Antrag auf Reha gestellt, hat man da überhaupt ne Chance, wenns nicht "mehr" als die Schwerhörigkeit gibt? Und was sollte da dann drin stehen?

Vielen Dank für euren Input!
Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#2

Beitrag von Randolf »

Hallo,

dann gehe bitte bei deiner KK vorbei und hole dir ein Formblatt.
Fülle es aus und lege es deinem Doktor zum Unterschreiben vor.

So einfach geht das!

Angenehme Reha!
Randolf
Kaja
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#3

Beitrag von Kaja »

Hallo Randolf,

ich befürchte, so absolut kann man das nicht sagen:

https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__40.html
Leistungen nach den Absätzen 1 und 2 werden nur erbracht, wenn nach den für andere Träger der Sozialversicherung geltenden Vorschriften mit Ausnahme der §§ 14, 15a, 17 und 31 des Sechsten Buches solche Leistungen nicht erbracht werden können.
wenn der Antragsteller berufstätig und RV-versicherungspflichtig ist, dürfte vorrangig die DRV zuständig sein.

https://www.deutsche-rentenversicherung ... G0100.html

https://www.deutsche-rentenversicherung ... _Reha.html

Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
muggel
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#4

Beitrag von muggel »

Ich gehe davon aus, dass Randoft den Antrag für den Rehaantrag meint. Das ist tatsächlich ein Formbatt, was es bei den Ärzten / der Kk / der Kassenärztlichen Vereinigung gibt.
Erst wenn dieses eingereicht wurde, wird der eigentliche Rehaantrag herausgeschickt.
Ist die KK nicht zuständig, so muss die den Antrag für den Antrag entsprechend weiterleiten.
So war es zumindest bei mir (Rehaantrag dieses Jahr, GKV versichert, DRV ist Kostenträger).
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Kaja
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#5

Beitrag von Kaja »

Hallo Miriam,

das habe ich auch so verstanden. Nur, wenn eh die DRV zuständig ist, kann man den Antrag gleich bei der DRV stellen. Das Verfahren ist einfacher, weil man den Antrag im Netz findet und keinen "Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars" braucht.

Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
muggel
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#6

Beitrag von muggel »

Hallo Kaja,

meine Ärztin sagte mir damals, dass es nicht ohne diesen "Antrag für den Antrag" geht.
Letztendlich muss man eh zur KK hin, auch wenn die DRV der Leistungsträger ist, um AU-Zeiten etc zu bescheinigen.
Ob also der Antrag für den Antrag bei der KK eingeht und diese dann die DRV anschreibt und dabei die Unterlagen schon mitschickt oder man den Rehaantrag bei der DRV stellt und die Unterlagen von der KK einfordern muss, ist eigentlich egal. Zeitaufwändig ist es eh...
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Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#7

Beitrag von Randolf »

Hallo, moin,

ich habe es mehrfach hinter mir. Immer lief es über die KK, auch wenn die DRV mit bezahlt hat. Es wird ohne Reibungsverluste weitergegeben, der Dr. muss unterschreiben, alle sind im Boot, auch die DRV hat die Anträge und steht mit Rat und Tat zur Verfügung.

Wenn eine Behinderung angegeben wird, darf man sogar einen Ort vorschlagen.

Wo soll die Reha denn hingehen?

Angenehme Kur!
Randolf
Birkbot
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#8

Beitrag von Birkbot »

Ich glaube, Rendsburg wäre gut für mich, aber ich hab einfach noch zu wenig Infos über ne medizinische Reha. Ich kläre das ganze aber nochmal mit meiner HNO-Ärztin; muss ich ja sowieso. Ich hasse ja solchen Papierkram.
Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#9

Beitrag von Randolf »

Hallo,

Rendsburg ist mehr ein Berufstrainigscenter, fit machen für den Beruf, weniger medizinisch.
St. Wendel, Bad Nauheim, Bad Berleburg und Bad Grönenbach sind die klassischen Kurorte für Menschen mit Hörbehinderung.

Hast du überwiegend Probleme im Beruf?
Benötigst du keine med. Reha?

Randolf
muggel
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#10

Beitrag von muggel »

Hallo,

meines Wissens nach kann man sowohl eine medizinische als auch eine berufliche Reha in Rendsburg machen.
Dass Rendsburg dafür da ist, die Leute fit für den Beruf zu machen, sehe ich übrigens nicht bzw ist es generell das Ziel einer Reha (zumindest für Hörgeschädigte).
Die Zielrichtung von Rendsburg ist nur eine andere als in den anderen Rehaeinrichtungen.
Wende dich doch einfach mal nach Rendsburg und lass dir Infomaterial zuschicken. Dieses könntest du auch deinen Arzt zeigen, um ihn so von einer Reha dort zu überzeugen.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#11

Beitrag von Randolf »

Hallo Muggel,

durchaus möglich, dass sich in Rendsburg auch med. etwas getan hat.
Ich kenne "leider" nur Berleburg, St. Wendel, Nauheim und Grönenbach.
Andere hatten nicht die erforderlichen Zulassungen.
Auch St. Peter soll ja inzwischen Reha für Hörbehinderte anbieten?!
Es erscheint sinnvell, sich an mehrere Einrichtungen und den Dr. zu wenden.

LG Randolf
Birkbot
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#12

Beitrag von Birkbot »

Randolf hat geschrieben:Hallo,

Rendsburg ist mehr ein Berufstrainigscenter, fit machen für den Beruf, weniger medizinisch.
Ja, hab ich oben ja auch geschrieben - oder versucht zu schreiben. Die Variante "Rendsburg" hab ich mir eben schon angeschaut und sehe Sinn darin.
Randolf hat geschrieben: St. Wendel, Bad Nauheim, Bad Berleburg und Bad Grönenbach sind die klassischen Kurorte für Menschen mit Hörbehinderung.
Ja, aber was genau wird da dann mit mir gemacht? Das kapiere ich eben nicht ganz...
Randolf hat geschrieben: Hast du überwiegend Probleme im Beruf?
Benötigst du keine med. Reha?
Da liegt der Hase im Pfeffer. Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, Probleme im Beruf zu haben. Klar, ich bin schon stark eingespannt und manchmal hab ich keinen Bock mehr, aber ist das auf die SH zurückzuführen? Ja, ich bin abends platt und zufrieden, wenn ich nur noch auf dem Sofa sitzen muss, Ruhe habe und nicht noch 1000 andere Sachen zu tun habe. Aber ist das nicht "normal" für uns SH? Ist das was, was eine med. oder berufliche Reha ändern kann?

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für eure Antworten, ihr helft mir ganz viel weiter!
Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#13

Beitrag von Randolf »

Hallo,

die Ermüdungszustände sind klassisch und bedingen wohl eine vollstationäre Aufnahme.
dann google mal nach der Kaiserberg - Klinik Bad Nauheim, die ist sehr bekannt, du bekommst auch per Mail Antwort auf Fragen.
Das klappt nicht überall!

LG Randolf (kenne den Chefdr.)
KatjaR
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#14

Beitrag von KatjaR »

Hallo Birkbot,

ändern an dem Zustand wird eine Reha wohl nicht bei einem kommunikationsintensiven Beruf und Hörschädigung, aber etwas mehr über die Zusammenhänge zu erfahren, verbesserten Umgang mit der Hörschädigung wie Kommunikationsstrategien erlernen, optimierte technische Versorgung, eine Auszeit vom Stress und der Austausch mit ebenfalls Betroffenen tun einfach gut. Vielleicht lässt sich dadurch die Erschöpfungssymptomatik etwas abmildern. In Bad Nauheim und St. Wendel sind beide Chefärzte und weiter Mitarbeiter hörgeschädigt und verstehen dadurch die Situation ihrer Patienten besonders gut.
LG
Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Randolf
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#15

Beitrag von Randolf »

Hallo Katja,

genau das ist der Fall. Das Personal in Nauheim und St. Wendel ist seeehr nett, zuvorkommend, kennt sich mit den Problemen hörbehinderter Menschen bestens aus.
Die Bosenberg - Klinik in St. Wendel liegt abseits der Stadt, das Haus ist seeehr groß.
Gut gefallen hat es mit in Berleburg. Die Verpflegung war viiiel besser. Der Dr. ist heute in Nauheim.

Auch die beste Kur kann nur eine gewisse Zeit vorbeugen, dann wird es wieder Zeit!

LG Randolf
Birkbot
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Re: Reha-Arten und was beachten für den Antrag?

#16

Beitrag von Birkbot »

Danke, liebe Leute. Solche Worte und Infos hab ich gesucht/gebraucht. Ich finds halt komisch, weil man halt "nur" müde ist, sozusagen. Wenn man ne Reha nach nem Bandscheibenvorfall braucht oder nach nem Herzinfarkt, das kommt mir irgendwie "klarer" vor. Aber irgendwie hab ich mich innerlich dagegen gewehrt, dass es nötig oder sinnvoll ist.
Ich werd mich mal weiter umschauen, danke schonmal!
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