Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

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Dirk_Diggler

Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#1

Beitrag von Dirk_Diggler »

Hallo liebe Forumskollegen und Leidensgenossen.

Ich habe dieses Forum im Internet entdeckt und vielleicht kann / mag mir wer meine Fragen beantworten.

Der HNO hat bei mir eine beidseitige Schwerhörigkeit festgestellt. Ich höre schlecht und seit einigen Monaten sogar verzerrt. Es wurden Hörgeräte beiderseits verordnet, die ich zum Test nun erhalten habe. Ich habe teilweise Gleichgewichtsstörungen, insbesondere beim Arbeiten wenn ich von knieend / liegend Position aufstehe. Ich bin mir beim Radfahren unsicher, insbesondere beim schnellen Bewegen des Kopfes z.B. wenn ich umschaue. Dazu besteht seit einigen Jahren ein schwerer Tinitus (GDB30) sowie schwere Migräne (GDB20). Auf die letzteren beiden habe ich bereits einen Gesamt GDB von 40.

Meine Frage nun, welchen GDB würde ich für die Schwerhörigkeit erhalten, ich lese folgende Daten aus dem Tondiagramm:
Rechts
0,5 = 55dB
1,0 = 45dB
2,0 = 60dB
4,0 = 70dB

Links
0,5 = 35dB
1,0 = 50dB
2,0 = 55dB
4,0 = 70dB

Laut dem GDB-Rechner (wenn ich die Punkte aus dem Diagramm nehme bei den entsprechenden Frequenzen) wäre es alleine für das Gehör ein GDB von 50. Im Diagramm sind Punkte und auch X - oder Pfeile, die liegen etwas anders. Aber ich denke die Linie und daraf befindlichen Punkte sind ausschlaggebend? Was wird dies oder könnte dies zusammen mit den bestehenden GDB40 die sich gegenseitig beeinflussen ergeben?

Wie gehe ich vor, ist es besser sich vom HNO die Befunde etc. direkt geben zu lassen und diese selbst einzureichen, ich hätte auch gerne dass die Nebeneffekte wie Schwindel und Unsicherheit dokumentiert sind und der HNO auch ganz sicher so schreibt dass es für das Versorgungsamt auch passt. Mir wurde damals ein Einspruch zu den GDB40 abgelehnt, auch der Tinitus sowie Migräne und die daraus resultierenden Einschränkungen auch Psyche haben sich sehr verschlechtert. Der GDB40 stammt aus 2016.

Erst einmal vielen Dank.

VG
Dirk
Microwa
Beiträge: 8
Registriert: 21. Jul 2022, 14:23
1

Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#2

Beitrag von Microwa »

Hi Dirk,

bin eigentlich neu, habe ein anderes Problem. Ich lese was von Schwindel und Unsicherheit, kann auch das
Tonaudio lesen. Aber ich geb dir mal einen Tip, lass dich mal wegen den Schwindel untersuchen. Es könnte
auch ein beginnender oder fortschreitender Morbus Meniere sein.
Wie lange hast du ihn, wie lang dauert er so und wie oft kommt er. Hast du mal ein Hörsturz gehabt ? Ich
hatte es durchgemacht 4 Jahre lang bis der Schwindel 2 Std dauerte mit erbrechen. Bin von Arzt zu Arzt
gelaufen immer mit negativen Ergebnis bis man mich Notfall mäßig ins Krankenhaus einlieferte und den
Morbus Meniere diagnostizierte. Übrigens die Hörkurve gibt dies schon an. Achte darauf wie die Tiefen und
Mitteltöne sich nach unten bewegen. Kann lange dauern, meist mehre Jahre.

Gruß
Microwa
Zuletzt geändert von Microwa am 21. Jul 2022, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
muggel
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#3

Beitrag von muggel »

Hallo,

entscheidend für den GdB sind nicht die Werte des Tonaudiogramms, sondern die des Sprachaudiogramms.
Wie ist denn der Hörverlust für Zahlen? Wie das Einsilberverstehen bei 60dB, bei 80dB und bei 100dB?

Grüße,
Miriam
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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Dirk_Diggler

Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#4

Beitrag von Dirk_Diggler »

Danke Microwa,

Erster Hörsturz 2014, dann 2018, rechtes Trommelfell durchstoßen mit Wattestäbchen 2019 und nun 2022 erneut Hörsturz mit nun neu verzerrtem hören so ähnlich wie Rechteck also kein SInus mehr. Geht auch nicht wieder weg. Gleichgewicht ist Tinnitus und Migräne Anhängig, habe im Schnitt spätestens alle 4-5 Tage Migräne die 1-3 Tage andauert. Mit Aura, Lichtblitze, das ganze Paket.

Mir geht es aber bei meinen Fragen nicht primär um eine Behandlung, sondern ich möchte meinen GDB auf mindestens 50, eher 60-70 zugesprochen bekommen. Mein Privatleben ist seit 2014 = 0.


Miriam,

woher bekomme ich das besagte Sprachaudiogramm?
Es wurden nur Töne links und rechts gemacht. Der HNO meinte, GDB würde ich bekommen.

Was muss ich genau tun bzw. beim HNO an Daten anfordern damit der GDB auch 100% zugesprochen wird?
Und ich bin seit ein paar Jahren beim VDK, macht es Sinn wegen Rechtschutz und Vertretung ggf. vor Gericht ohne Kosten den Verschlechterungsantrag uber den VDK einzureichen?

Noch eine Frage, ich bin beim Neurologen damals gewesen wegen Tinitus, Psyche und Migräne. Damals hat seine Schreiberei dem Versorgungsamt aber offenbar nicht gereicht um mir einen höheren GDB zuzuteilen. Ich habe aktuell nach 4 Jahren Pause (wegen Corona usw.) wieder einen Termin demnächst beim Neurologen (er ist auch Psychologe), ich würde aber zusätzlich noch zu einem anderen neuen Psychologen rein wegen der Psyche gehen und mir bestätigen lassen dass ich kein Leben mehr habe und wie mich die Beschwerden im Alltag (Arbeit / Privatleben) einschrängen. Ist das ratsam zeitgleich dann einzureichen, wenn ja, müsste ich sicher 1 Jahr warten da Wartezeit beim Psychologen fast 1 Jahr sind. Bin leider Schmarotzerkassen (AOK) versichert, bedeutet, der Arzt oder Neuro / Psychologe bekommt nicht viel Geld für seine Arbeit. Sehr schwer jemand zu finden, der sich für einen einsetzt und auch alles so schreibt dass es keine Rückfragen gibt sondern einfach durchgeht ohne mich weiter zu belasten.

VG
Dirk
Dani!
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#5

Beitrag von Dani! »

Hallo Dirk!
Was du vom HNO-Arzt brauchst, das hat Miriam schon geschrieben. Was deine Schmarotzerkasse betrifft: du kannst problemlos zu einer anderen gesetzlichen Schmarotzerkrankenkasse wechseln. Wo ist das Problem?

Wie hoch dein GdB in Kombination sein wird, das lässt sich hier schwer ermitteln. Mein Bauchgefühl sagt aber, dass du mit deiner zusätzlichen Schwerhörigkeit durchaus 50 oder mehr bekommst. Allerdings musst du in deinem Antrag auch alle Leiden angeben. Es reicht zwar, wenn du nur deine Ärzte angibst. Schneller geht es aber, wenn du sämtliche Befunde mitschickst, die das Versorgungsamt auch verwerten kann. Also unter anderem das was Miriam zum Sprachaudiogramm geschrieben hat.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Dani!
Beiträge: 3378
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#6

Beitrag von Dani! »

P.S. Wenn du keine Tipps sondern nur und ausschließlich deine konkreten Fragen beantwortet haben möchtest, dann bist du hier falsch. Immerhin besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass du etwas Essentielles übersiehst, das dir in deinem Leben sehr hilfreich wäre, du aber nur ausschließlich auf ein ganz bestimmtes Problem fixiert bist. Wenn das so ist, ist dann keiner mehr bereit, dir weiter zu helfen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
muggel
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#7

Beitrag von muggel »

Hallo,

wie Dani schon schrieb, kann der HNO-Arzt ein solches Sprachaudiogramm anfertigen. Das vom Akustiker zählt meistens nicht.
Allerdings sollte das auch der Arzt gemacht haben...also diese Hörtests, bei denen Zahlen und auch einsilbige Wörter "abgefragt" werden.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Microwa
Beiträge: 8
Registriert: 21. Jul 2022, 14:23
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#8

Beitrag von Microwa »

Dirk,
es geht dabei nicht um eine Behandlung, sondern ist eine GdB Frage, da dieser beim Hör GdB zusätzlich zubewerten ist.
Dein Hörvermögen nimmt ab bis zur Taubheit. Morbus Meniere ist nicht heilbar, sondern das Gleichgewichtsorgan fällt
aus. So wie bei mir geschehen. Deshalb die Fragen nach Schwindel.
Dirk_Diggler

Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#9

Beitrag von Dirk_Diggler »

Äm, hallo Dani,

danke für Deine Antworten. Bitte nichts behaupten, was ich nicht so gesagt habe, danke.
Ich möchte keine Krankenkasse wechseln, habe lediglkich darauf hingewiesen dass ich nur Kassenpatient bin und nicht privatversichert. Leider zeigt meine Lebenserfahrung (ich war mal 10 Jahre privat versichert), dass Ärzte einen mit Handkuss nehmen im Vergleich zu jetzt wo ich kassenversichert bin. Man ist nur noch eine Nummer... Mehr bedarf es nicht dazu zu schreiben und Diskutieren, es geht rein um meine Fragen und Antworten dazu. Danke.

Also sollte ich beim HNO noch ein Sprachaudiogramm anfordern, besser ich mache es persönlich bei einem Termin, als dass das Versorgungsamt es anfordert, korrekt?
Die Frage wäre weiterhin, ob ich Psychologensitzungen abwarten soll was bis zu einem Jahr und länger dauern kann, oder meinen bisherigen Neurologen bei dem ohnehin anstehenden Termin von meiner Lebenslage berichte wie sie sich die letzten Jahre verschlechtert hat und ihn bitte mir direkt einen Bericht / Befund zu geben den ich dann beim Versorgungsamt mit dem ANtrag einreiche?

Ich habe nie behauptet, dass ich keine Tips und Ratschläge möchte, lediglich bemerkt dass ich primär alles richtig machen will damit das Versorgungsamt die korrekten Daten erhält und ich nicht wieder EInspruch erheben muss der dann wieder abgelehnt wird. Deswegen ja auch die Frage, ob ein zusätzlicher Psychologe und das EInrichen über den VDK Sinn macht.

Muggel,
ich werde beim HNO wegen den Wörtertests nachfragen, da brauche ich dann wohl nochnmal einen Termin.

Microwa,
Dein Hinweis wegen des Morbius ist natürlich hilfreich, für den Erhalt von GDB50 evtl. momentan aber nicht relevant.
Natürlich werde ich mir Gedanken darüber machen. Mein Leiden setzt sich leider aus mehreren Handycaps zusammen und ist stark tagesform abhängig. Dazu kommt zu allem Übel, dass ich im Gesundheitsbereich arbeite, was das bedeutet, kann sich ein aussenstehender oft kaum vorstellen. Man "opfert" sein Leben um anderen zu helfen, bleibt selbst auf Problemen und Beschwerden sitzen. Ich pflege zudem zwei PG3 Senioren bei mir zuhause und das seit 10 Jahren. Mein Leben ist ein Trümmerhaufen, insbesondere was meine Leiden und Zukunft angeht, das ist der einzige Grund, warum ich primär auf einen höheren GDB hoffe um wenigstens etwas Entlastung und vielleicht eine Aussicht auf eine frühere Rente zu bekommen, denn ich werde das ganz sicher schon allein in der Pflege nicht bis 67 oder gar 70 wie es bald kommen wird durchhalten. Ich bitte das etwas zu verstehen. Wenn diese Hürde geschafft ist, habe ich auch zusätzliche (natürlich nur vermeintliche) bessere Sicherheit beim AG und kann mich mehr um mich selbst und meine Beschwerden kümmern.

VG
Dirk
Brittany
Beiträge: 846
Registriert: 11. Aug 2021, 02:29
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Re: Hörhilfe beiderseits verordnet, welcher GDB steht mir zu?

#10

Beitrag von Brittany »

Hallo Dirk,

natürlich kann man sich in einer bestimmten Lebenslage auf konkrete Einzelfragen konzentrieren. Wenn man sich damit aber ins Gespräch oder in eine Diskussion mit anderen begibt, kommen eben Antworten von anderen Menschen, die vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung oder ihres Wissens etc.pp. auch mal was beitragen, was Du so nicht erwartet oder ”abgefragt” hattest. So ist das nun mal in der menschlichen Kommunikation – Du sprichst hier ja nicht mit einem Bot, sondern mit Leuten, die in ihrer Freizeit und bepackt mit eigenen Problemen Beiträge zu Forumsthreads leisten.
Der Ausdruck ”Schmarotzerkasse” ist extrem polemisch und beleidigend. Da musst Du schon damit leben können, wenn Dani! darauf reagiert. Übrigens hat auch er zu Deinen Fragen was gesagt. Bei allem Respekt vor Deiner persönlichen Problematik: Als absoluter Neuling hier, der selbst noch nie irgendwas beigetragen hat, jemandem, der sich immerhin hingesetzt und was zur Sache geschrieben hat, mit einem
”Mehr bedarf es nicht dazu zu schreiben und Diskutieren”
über den Mund zu fahren, kommt ein bisschen seltsam rüber. Wir sind hier keine Antwortautomaten.

Brittany
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