Befund der Klinik

ChristianeS
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Befund der Klinik

#1

Beitrag von ChristianeS »

Hallo zusammen,
Heute habe ich den Bericht aus der Klinik Dortmund erhalten.
Beim audiologischen Befund steht:
Tympanogramm in etwa regelrecht beidseits,
TEOAE nicht messbar beidseits,
BERA Clickschwelle beidseits ca. 90 dB
Wellen I und III nicht differenzierbar
Diagnose: hochgradige Schwerhörigkeit beidseits am ehesten familiärer Genese

Auf der Verordnung für die Hörgeräte waren nur ein paar Kringel zwischen 1000 und 4000 Hz zwischen 80 und 90 dB.

Kann mir jemand erklären, was das mit den Wellen, die nicht differenzierbar sind, auf sich hat?

Irgendwie habe ich auch ein bisschen Sorge, dass wir ihr Restgehör schädigen, weil die tiefen Frequenzen ja gar nicht gemessen wurden und eventuell zu laut eingestellt sind.
Sie macht allerdings einen sehr zufriedenen Eindruck mit den Hörgeräten und erschreckt ganz selten bei lauten Geräuschen.
Die Phonak Sky SP wurden auf 110 % DSL eingestellt, nachdem ein Audiogramm ab 500 Hz von 70 bis 80 dB eingegeben wurde.

Gibt es noch andere Eltern hier, die eine ähnliche Diagnose hatten und eventuell im Kindergartenalter verbesserte Werte messen konnten?
Zuletzt geändert von ChristianeS am 19. Mai 2017, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo ChristianeS,

hier meine Sichtweise:
ChristianeS hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, was das mit den Wellen, die nicht differenzierbar sind, auf sich hat?
Welle I wird angeblich vom Hörnerv generiert, Welle III "anfangs Hirnstamm". Beide Wellen sind (insbesondere bei Erwachsenen in der Regel) weniger stark ausgeprägt als die ebenfalls im Hirnstamm generierte Welle V, mit deren Hilfe man die Hörschwelle ermittelt.

Was genau mit "nicht differenzierbar" gemeint ist, weiss ich nicht; ich vermute, nicht ermittelbar. All zu grosse Bedeutung würde ich dem Umstand nicht beimessen, da der überschwellige Bereich relativ klein ist (umfasst vermutlich 10 bis 20 dB), die entsprechenden Wellen jedoch (im "Normalfalle") erst im überschwelligen Bereich erkennbar sind.
ChristianeS hat geschrieben:Irgendwie habe ich auch ein bisschen Sorge, dass wir ihr Restgehör schädigen, weil die tiefen Frequenzen ja gar nicht gemessen wurden und eventuell zu laut eingestellt sind.
Wurde denn nur eine Klick-BERA durchgeführt:
Auf der Verordnung für die Hörgeräte waren nur ein paar Kringel zwischen 1000 und 4000 Hz zwischen 80 und 90 dB.
Wenn keine frequenzspezifische BERA durchgeführt wurde, sieht dies nach einer "Handgelenk mal PI"-Methode aus. Laut Empfehlung DGPP sollte mindestens bei einer Frequenz im Tieftonbereich eine frequenzspezifische BERA durchgeführt werden.
Irgendwie habe ich auch ein bisschen Sorge, dass wir ihr Restgehör schädigen, weil die tiefen Frequenzen ja gar nicht gemessen wurden und eventuell zu laut eingestellt sind.
Nun, es sind keine TEOAEs auslösbar bei unauffälligen Tympanometrieergebnissen*, also liegt vermutlich eine komplette Dysfunktion der äusseren Haarzellen vor (die bezüglich Lärm vermutlich schädigungsanfälligste Komponente beim Gehör). Des weiteren liegen die durch die Hörgeräte abgebebenen Lärmdosen eh im gehörsgefährdenden Bereich - unabhängig davon, wie die Lautstärke subjektiv empfunden wird. Nat¨rlich sollte "nur so viel verstärkt werden, wie notwendig ist (und das heraus zu finden, ist insbesondere bei Kleinkindern nicht einfach).

*) diese sind allerdings nicht all zu genau, wie bspw. auch eine BERA bei Kleinkindern sehr ungenau ausfallen kann etc.

Um die Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen möglichst uneingeschränkt zu ermöglichen, hat man jedoch keine andere Wahl (ausser CI - und dessen Implantation ist ebenfalls mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden).
ChristianeS hat geschrieben:Gibt es noch andere Eltern hier, die eine ähnliche Diagnose hatten und eventuell im Kindergartenalter verbesserte Werte messen konnten?
Ja. Sogar bereits früher (aus welchen Gründen auch immer ("systembedingte" Ungenauigkeit bei frühen Messungen, Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen (insbesondere durch gewährleistung von ausreichend akustischem Input durch die Hörgeräteversorgung etc.)).

Bei Interesse kannst Du sämtliche Unterlagen, Berichte, Diagramme (insbesonder die Potentialkurfen ("Zick-Zack-Linien") der BERA(s)) anonymisiert hier hochladen.

Vielen Dank.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 19. Mai 2017, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#3

Beitrag von ChristianeS »

Wow! Danke für Deine ausführliche kompetente Antwort.
Ja, es wurde nur die Klick-BERA durchgeführt und dann gesagt, dass wir es erstmal mit HG's versuchen sollen.
Im August haben wir den Termin zur Abnahme der HG's und Ende des Jahres soll nochmals eine BERA (welche weiß ich nicht) gemacht werden. Ich finde das viel zu spät!
Soll ich vorher auf eine frequenzspezifische Messung bestehen oder sogar eine Zweitmeinung einholen (Münster wurde mir empfohlen).
Kann ich die Kurven anfordern? Wenn ja, mit welcher Begründung? Habe nämlich nur den spärlichen​ oben zitierten Bericht erhalten.
Ich will natürlich meiner 8 Monate alten Tochter auch keine unnötigen weiteren Untersuchungen zumuten, wenn sie für die aktuelle HG-Einstellung keine Konsequenzen hätten....
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo ChristianeS,

ich denke, dass im Moment nicht ganz klar ist, ob Hörgeräte für den Erwerb der Lautsprache ausreichen werden. Nur schon aus diesem Grunde halte ich die Einholung einer Zweitmeinung für sinnvoll.

Die Durchführung einer frequenzspezifischen BERA hielte ich ebenfalls für sinnvoll. Wurde eigentlich keine Verhaltens- (und ev. Reflex-) Audiometrie durchgeführt?

Folgende Aussage ist auch nicht ganz klar:
ChristianeS hat geschrieben:Tympanogramm in etwa regelrecht beidseits...
Was heisst "in etwa"? Hier könnten die Diagramme zumindest für mich mehr Klarheit schaffen (ich vermute, dass die Kurve im Grenzbereich verläuft (egal, ob "knapp unauffällig oder auffällig").
Von daher kann möglicherweise eine Schallleitungskomponente nicht ganz ausgeschlossen werden (bspw. als Folge von Paukenergüssen), daher die Frage: Wie sieht der Trommelfellbefund aus?
ChristianeS hat geschrieben:Kann ich die Kurven anfordern? Wenn ja, mit welcher Begründung?
Du hast ein Recht auf Kopien sämtlicher Berichte, Diagramme etc. Diese kannst Du ohne Begründung anfordern.
ChristianeS hat geschrieben:Im August haben wir den Termin zur Abnahme der HG's und Ende des Jahres soll nochmals eine BERA (welche weiß ich nicht) gemacht werden. Ich finde das viel zu spät!
Wenn die Hörgeräteversorung dann wirklich "abgeschlossen" ist in dem Sinne, dass die Geräte unter Berücksichtigung aller Aspekte "optimal eingestellt" sind, ist der Zeitpunkt bezüglich Hörgeräteversorgung an und für sich nicht zu spät (allerdings scheint nicht alles gemäss Empfehlung DGPP zu verlaufen - zumindest die zusätzliche Durchführung einer frequenzspezifischen BERA würde ich persönlich als sinnvoll erachten).
Ich vermute, dass der Termin Ende Jahr (auch) dazu dient, Informationen zu gewinnen für die Entscheidung, ob die Implantierung eines CIs sinnvoll wäre (das beeinhaltet auch die Frage, ob bereits eine Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen feststellbar ist etc.).

Allerdings finde ich tatsächlich (auf Grund der Informationen, welche ich von Dir bekommen habe), dass keine frequenzspezifische BERA durchgeführt wurde. Ausserdem ist nicht ganz klar, ob (und in welchem Ausmasse (wenn, dann vermutlich nicht in hohem) eine Knochenleitungskomponente vorhanden ist.
Ebenfalls vermisse ich die Resultate einer Verhaltensaudiometrie.

Vielleicht sind die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt worden, ohne Dir jedoch die Ergebnisse mit zu teilen.

Wie ist denn Dein Eindruck? Reagiert Dein Kind auf gewisse Geräusche?

Ist die Frühförderung informiert? Ich möchte noch auf folgende Seite verweisen:

http://www.kestner.de/n/elternhilfe/elt ... ehrung.htm

An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hin weisen, dass

1. die Hörschwelle gemäss BERA bei Kindern in diesem Alter zu hoch liegen kann, aus verschiedensten Gründen (darüber hinaus entwickeln sich die retrocochleären Hörbahnen erst - nur schon hierdurch ergibt sich eine gegenüber den Hörschwellen von normalhörenden Erwachsenen um etwa 25 dB erhöhte Schwelle; zudem sind die Potentialkurven schwächer ausgeprägt und schiwieriger zu interpretieren.

2. können sich die Hörschwellen mit der Zeit aus messtechnischen Gründen, aber auch durch die (bspw. durch die Verwendung von Hörgeräten angestossene) Entwicklung der retrocochleären Härbahnen noch verbessern.

3. können sich allfällig vorhandene Paukenergüsse auflösen.

Gruss fast-foot
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#5

Beitrag von ChristianeS »

Nochmals vielen lieben Dank, dass du Dir so viel Mühe gibst.
Ich habe mir viele deiner Beiträge durchgelesen und bin fasziniert, wie viel Ahnung du hast... Darf ich fragen, was du beruflich machst?
Ich habe bereits am Dienstag einen Termin bei der Frühförderung und werde die Dinge, die du angesprochen hast auch noch mal dort besprechen.
Das Tympanogramm sah meiner Meinung nach aus wie aus dem Lehrbuch. Paukenergüsse sind definitiv nicht vorhanden.
Falls zur Verhaltens- oder Reflex-Audiometrie die Lärmtrommel gehört, so wurde diese benutzt. Im Bericht steht zwar, keine Reaktion, aber sie hat definitiv zweimal nach der rechten Seite geschaut.
Auch hat sie ohne Hörgeräte mal auf lautes Hundegebell reagiert und sich bei zerbrechendem Porzellan im Schlaf erschrocken.
Mit den Hörgeräten reagiert sie jetzt schon ganz toll auf Ansprache und freut sich, wenn man ihr was vorsingt. Auch geht sie mit ihrer eigenen Stimme ganz anders um. Früher nur extrem lautes AAAA, inzwischen viel leiser und melodischer.
Zuletzt geändert von ChristianeS am 20. Mai 2017, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo ChristianeS,

zur Frage nach meinem beruflichen Hintergrund:

Ich habe mir mein Wissen und meine Fertigkeiten auf autodidaktische Weise angeeignet und verdiene auch kein Geld damit.

Auf Grund Deiner Schilderungen spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, dass die Hörschwellen in der Grössenordnung etwa dort liegen, wo sie diagnostiziert wurden.

Schade finde ich aus diagnostischer Sicht hauptsächlich, dass keine frequenzspezifische BERA durchgeführt wurde (falls dies wirklich der Fall ist).

Vielleicht noch als Ergänzung:

Meiner Ansicht nach ist zwar aktuell ein CI indiziert - dies heisst allerdings nicht zwingend, dass Dein Kind auch ohne CI die Lautpsrache "in ausreichendem Masse" erwerben könen wird. Für mich spricht aktuell zumindest nichts dagegen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird man dies allerdings besser beurteilen können.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 23. Mai 2017, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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KatjaR
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Re: Befund der Klinik

#7

Beitrag von KatjaR »

Es kann natürlich sein, dass dein Kind auch ohne CI Lautsprache erwirbt, wie gut es diese aber erwirbt und mit welcher Verzögerung ist aber eine andere Sache. Ich sehe bei den Werten eine große Gefahr dass das nicht so ist und es dadurch zu vermeidbaren Entwicklungsverzögerungen und Schwierigkeiten im Lautspracherwerb kommt. Auch die Aussprache kann sehr darunter leiden, und unter Umständen lebenslang auffällig bleiben.Ich empfehle dir das Buch "Frühes Hören" zu der Thematik Christiane. Wenn es bei den Werten bleibt, halte ich es für empfehlenswert vor dem 2. Geburtstag das Kind implantieren zu lassen. Dann ist noch mit einer guten Sprachentwicklung zu rechnen.
Gruß Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#8

Beitrag von ChristianeS »

Vielen lieben Dank nochmal für Eure Antworten....
Ich war heute bei der Frühförderung. Die freundliche Dame hat mit diversen Spielzeugen Hörreaktionen bei meinem Baby hervorgerufen (nur mit HG's) und mir viele Informationen gegeben.
Ich habe die Klinik Dortmund heute angemailt und gefragt, ob wir nicht schon im August bei der Abnahme der HG's eine frequenzspezifische Messung machen können.
Die Ärztin wird sich morgen telefonisch bei mir melden.... Bin gespannt und werde Euch berichten :)
KatjaR
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Re: Befund der Klinik

#9

Beitrag von KatjaR »

Drück euch die Daumen Christiane dass alles gut wird, wie auch immer!
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#10

Beitrag von ChristianeS »

Danke, liebe Katja.... Gedrückte Daumen sind gut 👍
Ich bin zuversichtlich, dass sich da noch was tut und kann mich mit dem Gedanken an CI's überhaupt nicht anfreunden.... Das erste Lebensjahr werde ich auf jeden Fall noch abwarten.
Das Buch hört sich interessant an... Besorge ich mir.
Momentan ist alles etwas viel seit der Diagnose und ich bin nur am Lesen und Grübeln. Ich hoffe, dass bald wieder der Alltag einkehrt. Ganz liebe Grüße, Christiane
ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#11

Beitrag von ChristianeS »

Ich habe am 10.7. einen Termin für die frequenzspezifische BERA bekommen .... Also 6 Wochen vor der HG-Abnahme👍
Berichte dann weiter. Liebe Grüße, Christiane
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Re: Befund der Klinik

#12

Beitrag von ChristianeS »

So, da bin ich wieder.😉
Es wurde nochmals das Tympanogramm gemacht (in Ordnung), die Click-Bera wiederholt (weiterhin bei 90-100dB) und zusätzlich eine Low Chirp Bera durchgeführt. Leider scheint es dort keine messbaren Ergebnisse zu geben, sodass die Ärztin mir riet, die HG's eher noch lauter stellen zu lassen.
Dann wurde mit und ohne Hörgeräte eine Verhaltens-Audiometrie durchgeführt.... Ohne hat sie bei relativ lauter Musik Richtung Boxen geschaut, mit HG's auch bei leiser (aber meist nur nach rechts).
Weiterhin steht das Thema CI im Raum, wobei ich da auf jeden Fall noch eine Zeit warten möchte.
Komisch ist, dass sie die HG's gerne trägt und auf vieles reagiert, was sie laut der Diagnose eigentlich nicht hören dürfte. Z.B antwortet sie mit "mau", wenn ich Katze sage, ohne dass sie mich sehen kann. Mama sagt sie auch und klatscht bei recht leiser Musik in die Hände und freut sich.
Ich beobachte das jetzt mit der Frühförderung und melde mich nach dem Termin im August nochmal.
Liebe Grüße, Christiane ☺
ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#13

Beitrag von ChristianeS »

Test der Anhänge
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#14

Beitrag von ChristianeS »

Test die 2. 😉
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#15

Beitrag von ChristianeS »

Ich habe nun endlich den Bericht erhalten und alle Kurven hochgeladen. Vielleicht ganz besonders für fast-foot interessant. Was würdest du demnach für eine Hörschwelle vermuten?
Wir sind weiterhin total zufrieden mit der Entwicklung unserer Tochter. Sie beginnt zu sprechen und versteht einige Wörter.
Vielleicht macht das der ein oder anderen Mutter oder auch Vater Mut, dass die Diagnose an Taubheit grenzend schwerhörig doch nicht so schlimm ist ☺
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fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#16

Beitrag von fast-foot »

Hallo ChristianeS,

vielen Dank für die Unterlagen!

Hier meine Sichtweise dazu:

Leider sind die Diagramme nicht so beschriftet, dass daraus erkennbar wäre, zu welchen Messungen sie gehören.

Das erste scheint die Ergebnisse der Klick-BERA dar zu stellen. Die Hörschwelle im Hochtonbereich liegt demnach bei etwa 90 dB sowohl links wie auch rechts, wobei die Latenzen gemäss meiner Einschätzung eher kurz ausfallen, was ich auf eine Folge der Dysfunktion der OHCs zurück führen würde. Auf Grund dieses Umstandes würde es mich nicht erstaunen, wenn die "tatsächlichen Hörschwellen" noch etwas tiefer liegen würden - aber verlassen würde ich mich nicht darauf.

Bei den Diagrammen für die NN-BERAS kann ich nichts erkennen (ausser, dass die Kurven "sehr eben sind", was bei den Diagrammen, welche ich gesehen habe, eher selten der Fall ist).

Das Diagramm für die Low-Chirp-BERA ist möglicherweise das letzte. Hierzu kann ich im Moment nicht viel sagen.

Fazit: Auf den Diagrammen kann ich nicht mehr erkennen, als im Bericht angegeben ist (Hörschwelle im Hochtonbereich scheint (laut Klick- und NN-BERA) bei etwa 90 dB zu liegen, im Tieftonbereich konnte sie nicht ermittelt werden).

Ich sehe gerade, dass sich dies mit Deiner Aussage vom 10.7. deckt. Wie alt war denn das Kind damals?

Positiv ist für mich der Umstand, dass die Latenzen bei 100 dB relativ kurz sind, wenn man berücksichtigt, dass die Hörschwellen gemäss BERA (im Hochtonbereich) bei etwa 90 dB liegen.

Die Hörschwellen gemäss BERAs liegen aus meiner Sicht eher in einem Bereich, dass es aus meiner Sicht nicht klar ist, ob ein ausreichender Erwerb der Lautsprache mittels Hörgeräten erreicht werden kann. Natürlich kommt es darauf an, wie der weitere Verlauf aussehen wird und ob sich die Messwerte noch bessern werden (ich denke, dass es reichen könnte, sehe es im Moment jedoch eher als ungewiss an, zumal über den Tieftonbereich nichts bekannt scheint (oder hast Du das Gefühl, dass Deine Tochter auf tiefe Geräusche (überhaupt) reagiert?).

Ich berufe mich bei meinen Aussagen nur auf die Messergebnisse; wie es zu werten ist, dass sie ein paar Wörter sprechen kann, kann ich nicht beurteilen (das ist natürlich postitiv, aber, ich denke, es ist im Moment nicht klar, ob es ausreichen wird). Allerdings:
Christiane_S hat geschrieben:Komisch ist, dass sie die HG's gerne trägt und auf vieles reagiert, was sie laut der Diagnose eigentlich nicht hören dürfte.
Das würde immerhin vereinbar sein mit den tiefen Latenzen bei der Klick-BERA (das ist nur meine Meinung).

Mehr kann ich leider nicht erkennen.

Was meint denn "die Klinik"?

Gruss fast-foot
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ChristianeS
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Re: Befund der Klinik

#17

Beitrag von ChristianeS »

Herzlichen Dank für die rasche Antwort 👍
Und sorry.... Beim Zuschnitt der Bilder, um den Namen wegzubekommen, habe ich die Beschriftungen oben rechts immer mit abgeschnitten 🙈
Bild 1 war Klick, Bild 2 2000 Hz, Bild 3 1000 Hz, Bild 4 500 Hz, Bild 5 4000 Hz, Bild 6 Chirp 500 Hz, wie Du richtig vermutet hast.
Die Ärztin in Dortmund ist sehr zufrieden, da sie bei 40 dB FF Richtungshören gezeigt hat. Da musste ich mich schon echt anstrengen zu hören, wo die Musik herkommt.
Am 10.7. war sie 10 Monate alt. Jetzt ist sie knapp 13 Monate alt.
Meinst Du mit "tiefer liegen" im Audiogramm also eher schlechter, oder früher und damit besser?
Den Tieftonbereich hatte ich deutlich besser vermutet, da sie sich ohne HG's früher vor Hundegebell erschrocken hatte.
Naja, die Zeit wird es zeigen, wie die Schwelle tatsächlich aussieht. Ich denke aber, dass wir mit der halbwegs frühen Versorgung alles richtig gemacht haben 👍
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#18

Beitrag von fast-foot »

Ich meinte mit "tiefer liegen", dass die Hörschwellen "besser sein könnten".
ChristianeS hat geschrieben:Die Ärztin in Dortmund ist sehr zufrieden, da sie bei 40 dB FF Richtungshören gezeigt hat.
Dann müssen ja gewisse Hörschwellen unter 40 dB liegen! Das steht dann aber im Widerspruch zu den BERA-Ergebnissen. Ist das das mit dem Richtungshören ab 40 dB denn eindeutig?
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Re: Befund der Klinik

#19

Beitrag von fast-foot »

Ich meinte mit "tiefer liegen", dass die Hörschwellen "besser sein könnten".
ChristianeS hat geschrieben:Die Ärztin in Dortmund ist sehr zufrieden, da sie bei 40 dB FF Richtungshören gezeigt hat.
Dann müssen ja gewisse Hörschwellen unter 40 dB liegen! Das steht dann aber im Widerspruch zu den BERA-Ergebnissen. Ist das mit dem Richtungshören ab 40 dB denn eindeutig?
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Re: Befund der Klinik

#20

Beitrag von ChristianeS »

Ja, das war ganz eindeutig. Natürlich mit HG's, nicht ohne.
Die Reihenfolge der angesteuerten Lautsprecher war immer unterschiedlich und sie hat zu 90% in die richtige Richtung geschaut.
Und sie saß auf meinem Schoß, sodass sie meinen Blick nicht verfolgen konnte.
Zuletzt geändert von ChristianeS am 29. Sep 2017, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#21

Beitrag von fast-foot »

Ja, das steht ja geschrieben (das hatte ich mir noch gar nicht (genau) angesehen).

Wird am 28.11. nochmals eine BERA durchgeführt?
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Re: Befund der Klinik

#22

Beitrag von fast-foot »

Hier noch ein paar Ueberlegungen aus meiner Sicht:

Die Hörschwellen (mit Hörgerät) bei den Geräuschen müssen in der Nähe von 30 dB liegen; das würde an und für sich (rein von den Werten her) für den Lautspracherwerb ausreichen - allerdings ist nicht klar, ob bei allen Frequenzen.

Die ohne Hörgerät gemessenen Hörschwellen können sich noch um einen Wert in der Grössenordnung von etwa 20 dB bessern, nur auf Grund des Umstandes, dass normale Werte bei Kindern im Alter von 10 Monaten ungefähr bei diesem Wert liegen. Durch die Versorgung mit Hörgeräten kann die Verbesserung noch grösser sein.

Also halte ich es immerhin für möglich, dass sich letztlich das Hören (im besten Falle) so entwickeln könnte, dass die Hörstörung im mittelgradigen Bereich liegt, wobei dies vielleicht nicht für alle Frequenzen gelten würde.

Jedenfalls hoffe ich, dass die postitive Entwicklung weiter voran schreitet!

Gruss fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#23

Beitrag von ChristianeS »

Die Hoffnung teile ich mit Dir. Da ich ein sehr positiver Mensch bin, bin ich auf jeden Fall optimistisch 👍
Im November wird noch keine neue BERA gemacht.
Ich danke dir noch mal für deine Mühe und werde euch auf dem Laufenden halten.
fast-foot
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Re: Befund der Klinik

#24

Beitrag von fast-foot »

Nachtrag:

Zu den Potentialkurven der NN-BERA für 2 kHz habe ich noch gar nichts gesagt. Interessant ist hier vor allem die Latenz, welche gut mit der im Rahmen der Klick-BERA eruierten übereinstimmt. Das heisst auch, dass man auf eher tiefere Hörschwellen schliessen könnte bzw. dass dies nicht abwegig ist. Allerdings natürlich nicht unbedingt in Bezug auf alle Frequenzen (aber trotzdem halte ich es immerhin für gut möglich, dass auch bei den Frequenzen, bei welchen keine Hörschwelle bestimmt werden konnte, diese nicht unbedingt über 100 dB liegen muss).

Und noch kurz zu den Potentialkurven der Chirp-BERA: hier kann ich ebenfalls nichts erkennen (wobei es von Auge viel schwieriger ist, als wenn die Auswertung automatisch geschieht); dies der Vollständigkeit halber.

Als Fazit aus meiner Sicht scheint ein gewisser Optimismus also berechtigt. Ich hoffe, dass die Entwicklung entsprechend weiter gehen wird!

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 2. Okt 2017, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Befund der Klinik

#25

Beitrag von ChristianeS »

Interessant, dass Du das noch nachträgst....
Heute Abend beim Wickeln hatte sie die Hörgeräte schon aus und wir haben neben ihrem Ohr recht laut (schätzungsweise 70-80dB), aber ohne dass sie uns vom Mund ablesen könnte, verschiedene Worte vorgesprochen die sie kennt, und sie hat einige Male richtig "geantwortet". Bei einer Hörschwelle von 90-100 dB hätte sie das nie gekonnt. Ich vermute, dass sie die familiär bedingte Mitteltonsenke hat, nur deutlich schlechter als ich. Aber eben unter 500 und über 6000 Hz besser hört und damit auch leisere Worte zusammensetzen kann.
Vielleicht hat sich das auch erst so positiv durch das Tragen der HG's in den letzten 4 Monaten entwickelt.
Ich werde die Geräte in den nächsten Tagen mal 5 dB leiser stellen und ihr Verhalten beobachten.
Und ich bin wirklich gespannt auf die "echte" Hörschwelle, wenn sie dann zuverlässig ermittelt werden kann.
Zuletzt geändert von ChristianeS am 2. Okt 2017, 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
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