Welches Hörgerät für Musiker?

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ACUSTIK GITARRE
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Welches Hörgerät für Musiker?

#1

Beitrag von ACUSTIK GITARRE »

Hallo zusammen,
ich habe einen Hörsturz rechts, auf dem linken Ohr höre ich normal. Ich spiele akustische Gitarre. Ich habe momentan ein Resound Linx 3 D Ric-Gerät seit ca. 2 Wochen bin aber nicht so zufrieden. Wer hat Praxis Erfahrung und kann mir Tipps geben?
Gruß Bernd
Musiker_72
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#2

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo Bernd,

willkommen im Forum.

Erst mal vorweg: Ich spiele auch (unter anderem) Akustikgitarre (Klassisch und gelegentlich auch Western) und bin mit dem Sound über meine HG (Bernafon Juna 9) sehr zufrieden. Es besteht grundsätzlich also Hoffnung.

Aber:

1. Du hattest einen Hörsturz. Da weiß ich natürlich nicht, woher der kam, und ob das Ohr schon wieder "belastbar" ist. Ein Hörgerät verstärkt ja im Endeffekt fehlende Frequenzen, das ist auch eine Belastung für das Ohr. Ohren nach Hörsturz sind also empfindlich. Manchmal verzerrt auch das Ohr, dagegen kann dann kein HG der Welt etwas ausrichten.

2. Du bist Musiker und hast ein normal hörendes Ohr. Kritischer geht's nicht, denn Du hast immer den Vergleich zum guten Ohr. Ich fürchte, so gut wird kein HG klingen. Ich sag's mal so: Einen Sound "Laptoplautsprecher" musst Du nicht akzeptieren. Einen Sound "billiger Kopfhörer" oder einfacher Aktivlautsprecher hingegen wohl schon.

Dabei ist zusätzlich zu beachten, dass die Hörkurve eine große Rolle spielt. Einen typischen Hochtonabfall, wo die tiefen Frequenzen noch normal gehört werden, kann man sehr wohlklingend offen versorgen (die HG liefern dann nur die hohen Frequenzen, die fehlen, den Rest hört man normal). Einen breitbandigen Hörverlust hingegen nicht (Hörgeräte haben keinen Bass, jedenfalls nach Musiker-Maßstäben nicht).

Wenn Du noch mehr Infos gibst, Deine Hörkurve etwa, kann ich Dir vielleicht noch ein paar Tipps geben.

LG

Musiker_72
ACUSTIK GITARRE
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#3

Beitrag von ACUSTIK GITARRE »

hallo Musiker 72
danke für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt ein bernafon juna zum testen geordert. Mein Hörsturz war am 4.02.18. Die hörkurve konnte ich noch nicht hochladen, die Datei war zu groß. Sobald mir dies gelingt reiche ich diese nach.
LG
Bernd
svenyeng
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich bin ja auch Musiker (Keyboarder, Gitarrist und Sänger) und habe die Resound Linx 3D 9. Bis damit sehr zufrieden.

Allerdings nehme ich die HGs beim Musik machen raus.
Ich arbeite mit InEar Monitoring. Da stelle ich mir den Mix den ich auf den InEars höre für mich passend ein.
Das funktioniert zu mindest für mich sehr gut.

Gruß
sven
Musiker_72
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#5

Beitrag von Musiker_72 »

Bitte beachten: Die Bernafon Juna sind jetzt eigentlich schon veraltet, aktuell ist Zerena.

Falls Dir die Juna trotzdem super gefallen, würde ich dann einen guten Preis raushandeln.
ACUSTIK GITARRE
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#6

Beitrag von ACUSTIK GITARRE »

hallo
ich bekomme keine Bilder hier rein!!!
Kann mir da jemand mal ein Tipp geben
Gruß Bernd
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ACUSTIK GITARRE
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#7

Beitrag von ACUSTIK GITARRE »

Ups!

Zauberei

Musiker_72 die Herzkurven

Gruß Bernd
Musiker_72
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#8

Beitrag von Musiker_72 »

Moin,

das ist das, was auf englisch "flat loss" heißt, auf Deutsch kenne ich da keinen Begriff.

Mein Hörverlust ist ganz anders (Hochtonschwerhörigkeit), daher kann ich Dir da keine Tipps aus eigener Erfahrung geben.

Ich vermute, dass Du da eine geschlossene Versorgung brauchen wirst.

Was die Musik betrifft, wäre es evtl. eine Lösung, ohne Hörgerät zu musizieren und sich an das Ungleichgewicht zu gewöhnen. Mit dem guten Ohr hörst Du ja wirklich gut.

Vielleicht sagt einer der Akustiker hier noch was dazu!
Dani!
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#9

Beitrag von Dani! »

Meiner bescheidenen Meinung nach wird das nix mit Musizieren und HG auf nur einem Ohr. Die heutigen Geräte haben ja alle prinzipbedingt eine leichte Verzögerung zwischen Signalein- und -ausgang. Mit dem anderen derart gesunden Ohr wird man das wohl kaum freiwillig kombinieren.
Vielleicht tut's nur für's musizieren auch ein guter Hörverstärker :D :schenkelklopf:
(Der letzte Satz war nur Spaß!)

Ich denke, es wird wie Musiker_72 sagt darauf hinauslaufen, sich an den unterschiedlichen Höreindruck zwischen links und rechts gewöhnen zu müssen, zumindest bei leisen Passagen. Ein breitbandiger Dämpfer nur für das gute Ohr wird auch keine Lösung sein, da sonst die lauten Passagen das weniger gute Ohr wieder zu laut wahrnehmen wird.
Ich lass mich aber eines besseren Belehren, wenn meine Einschätzung falsch ist.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
ACUSTIK GITARRE
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#10

Beitrag von ACUSTIK GITARRE »

hallo,

das Musik machen ohne Hörgerät hab ich ja die letzte zeit gemacht. das Problem ist der Rechtshänder hat bei der Akustik Gitarre auch rechts denn meisten Schall Anteil weil ja das Schallloch zur rechten seit zeigt. also als Rechtshänder und rechtes Ohr kaputt sehr bescheiden!
danke für eure infos
fast-foot
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Re: Welches Hörgerät für Musiker?

#11

Beitrag von fast-foot »

Hallo AKUSTIK GITARRE,

zunächst hierzu:
Musiker_72 hat geschrieben:das ist das, was auf englisch "flat loss" heißt, auf Deutsch kenne ich da keinen Begriff.
Pantonaler Hörverlust.

Wurden denn weitere Untersuchungen des Gehörs durchgeführt? Bspw. wäre die Frage interessant, ob die OHCs (annähernd) normal funktionieren (hierüber würde bspw. die Ermittlung von DPOAEs Aufschluss geben). Wenn dies der Fall ist (die Annahme hat zumindest ihre Berechtigung), würde eine Verstärkung einerseits zu mehr Klangbrei führen, andererseits auch zu einer starken Belastung der besonders empfindlichen OHCs. Ausserdem würde durch die Verstärkung die Differenziertheit des Klangs verloren gehen - bedingt durch den Umstand, dass die OHCs mit höheren Schalldruckpegeln versorgt werden. Eine Dynamikkompression kann diesen Nachteil nicht wirklich ausgleichen (ist jedoch erforderlich, damit die Schalldruckpegel nach oben begrenzt werden).

Eine Alternative könnte eine CROS-Versorgung sein (entgegen der Indikation). Hierbei wird der Schall vom schlecht hörenden Ohr auf die andere Seite übertragen.

Allenfalls käme auch ein Monitor-System in Frage.

Du könntest auch einen qualitativ hochstehenden Hörverstärker ausprobieren.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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