Ähm, Andrea da muss ich jetzt aber ein bisschen wieder besprechen. Du hast geschrieben, dass "bei hochgradig Schwerhörigen die digitalen auch so eingestellt würden dass sie wie analoge arbeiten, um die Hörreste mit max. Informationen zu bedienen".
Das stimmt mit Sicherheit so nicht. Ein digitales
HG hat mehrere Frequenzbänder, was den Vorteil hat, dass man die Verstärkung besser an die jeweilige Hörkurve anpassen kann. Man kann also (dies als Erklärung für Ulli) z.B. die tiefen Töne sehr stark verstärken, die mittleren etwas weniger, die hohen dann vielleicht wieder etwas mehr, je nachdem wie die Hörkurve aussieht.
Auch bei hochgradig schwerhörigen wird die Einstellung der Hörkurve angepasst! Das gar mit dem maximalen Bedienen der Hörreste nichts zu tun, letzteres bedeutet ja lediglich, dass man eben volle Power aufs
HG gibt, aber eben auch nur soviel wie im jeweiligen Bereich nötig. Ein digitales HG arbeitet also mit Sicherheit nicht wie ein analoges!
Dass man mit digitalen
HGs manches deutlicher hört kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich hatte vorher programmierbare HGs, mit den volldigitalen ist mein Sprachverständnis zwar nicht um längen besser, aber ich höre vieles deutlicher.
Der Einsatz von digitalen
HGs bei Kindern ist noch etwas umstritten, unter anderem eben deshalb, dass die Einstellung bei digitalen HGs sehr kompliziert sein kann und eine größtmögliche Mitarbeit des
HG-Trägers voraussetzt um die Einstellung zu optimieren.
Allerdings kenne ich mittlerweile mehrere Kinder mit digitalen
HGs und alle scheinen davon zu profitieren. Ein Kind hat beispielsweise mit den analogen HGs zwar gut reagiert, aber erst beim Einsatz eines digitalen Gerätes erstmals im Kindergarten freiwillig und ganz von sich aus ein Lied mitgesungen. (Dieses Kind ist mittelgradig schwerhörig.)
Ich denke, dass auch hier keine pauschale Aussage zu machen ist und man es einfach ausprobieren muss.#
Gruß,
Nina

Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)