Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#26

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Gut, wenn das die Rückkoppelungsunterdrückung ist, und man die ausschaltet, dann müsste ich vermutlich das Ohr wieder komplett mit Otoplastiken zumachen lassen, oder irre ich mich da? Denn gerade im Tieftonbereich soll es ja schnell zu Rückkoppelungen kommen, oder?

Jetzt habe ich ja eine offene Versorgung mit Schirmchen. Und die Schirmchen haben ganz viele Löcher.

Wir hatten beim letzten Termin auch geschlossene Doppelschirmchen ausprobiert. Da war das Ohr gleich wieder extrem zu. Der Klang war total blöd und bei derzeitiger Einstellung viel zu leise. Das Ohr war wie mit einem Oropax abgedichtet. Da kommt sofort extrem viel Ohrschmalz zusammen und irgendwie entsteht auch ein leichter Schmerz im Ohr, wie beim Landeanflug, wenn der Druckausgleich nicht funktioniert.

Habe heute festgestellt, dass auch nochmal mehr Verstärkung nötig ist, denn draußen mit viel Nebengeräuschen und an der Theke mit schlechter Akustik habe ich kaum etwas verstehen können, obwohl ich die Geräte dann schon auf ganz laut gestellt hatte.

Wird offensichtlich noch länger mit den Anpassung dauern. Dabei scheint mir der Akustiker langsam an Ende mit seinem Latein zu sein.
Musiker_72
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#27

Beitrag von Musiker_72 »

Bei offener Versorgung erhöht das Einschalten der Rückkopplungsunterdrückung den möglichen Bereich um ein paar DB. Man kann also nicht plötzlich beliebige Hörverluste offen versorgen, sondern nur den Bereich etwas vergrößern.

Es gibt Otoplastiken, die geschlossen sind, aber trotzdem kaum Okklusion haben (Nugget-Otoplastik). Die Hörluchs HCP Otoplastik ist dabei besonders innovativ (Kohlestofffilter statt Belüftungsbohrung).

Ich habe in meinem zweit-Hörgerät eine solche Otoplastik. Sie fühlt sich nicht ganz so offen an wie ein offenes Schirmchen, aber deutlich offener als ein geschlossener Doppelschirm (oder eine komplett geschlossene Otoplastik, was ziemlich aufs gleiche hinauskommt).

Mit einer solchen Otoplastik, die sich ziemlich offen anfühlt (und, nebenbei bemerkt, auch sehr angenehm zu tragen ist, da auch die Kaugeräusche stark vermindert sind und die ganze Otoplastik beim Kauen viel ruhiger bleibt) kann man auch hohe Verstärkungswerte realisieren, ohne die Klangverfälschungen einer Rückkopplungsunterdrückung in Kauf nehmen zu müssen.

Ich bleibe dabei: In vielen Fällen schadet die Rückkopplungsunterdrückung mehr, als sie nützt. Und nicht nur das Wählen eines anderen Herstellers ist eine Alternative, sondern auch das Wählen einer passenden Otoplastik.
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#28

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Hallo Musiker72,

habe mir für alle Fälle Infos zu den von dir genannten Otoplastiken rausgesucht und werde die zum nächsten Termin mitnehmen.

Habe auch generell ein wenig über die Unterschiede der offenen Versorgung zur geschlossenen angeschaut und muss wohl tatsächlich eine geschlossene Versorgung nehmen.

Das sich das dann anfühlt wie ein Korken im Ohr ist die eine Sache (was man ja bei den von dir genannten Otoplastiken nicht hätte), aber das Ohr wird dann so gar nicht mehr belüftet.

Ich habe leider seit zig Jahren eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung und meine Ohren sind dadurch leider grundsätzlich nicht gut belüftet (ständiger Tubenkatar).

Bei meinen letzten Hörgeräten hatte ich eine geschlossene Versorgung und leider innerhalb weniger Minuten extrem viel Ohrschmalz drin, so dass ich ständig am putzen war. (in Gesellschaft jetzt nicht so appetitlich) Nach maximal drei Tagen bekam ich dann immer Ohrenschmerzen und teilweise hatte ich auch Flüssigkeit im Ohr.

Hatte meinen HNO-Arzt drauf angesprochen und der meinte, dass sei Sache des Akustiker. Der Akustiker meint aber, für die medizinischen Probleme sei dann der Arzt zuständig.

Bin also schon etwas ratlos. Muss zudem auch noch abwarten, ob ich da Material vertrage, da ich bei vielen Materialien eine Kontaktallergie entwickeln (selbst bei vermeintlich allergenfreien Materialien). Die Schirmchen jucken auch immer wieder, aber bisher ist es beim jucken geblieben.
RemyRiver
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#29

Beitrag von RemyRiver »

Ich kenne deinen Hoerverlust jetzt nicht, unabhaengig vom Feedback brauche ich die geschlossene Versorgung bei 60 Dezibel Cookie Bite allein des Verstaendnis wegen.

Bei Tiefton Verlust mit offener Versorgung zu arbeiten ist Quatsch.

Da kannst du im Winter wie verrueckt bei offenen Fenster heizen, das Zimmer kriegst du nicht warm.

Bei Oticon bemerkst du die Feedback unterdrueckung ueberhaupt nicht. Das diese immer verschlechtert ist groesster Unsinn.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 7. Apr 2019, 19:34, insgesamt 2-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#30

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Meine sehr alten Werte waren :

Rechts: 125=30 Links: 125=15
250=45 250=35
500=65 500=45
1000=45 1000=20
2000=15 2000=5
4000=20 4000=10
8000=30 8000=15

Sind Werte von 2011. Aktuellere habe ich selbst leider nicht vorliegen.
Musiker_72
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#31

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,
normalerweise macht man immer in eine Otoplastik eine Belüftungsbohrung, die dann für eine Belüftung des Trommelfells sorgt, sodass es sich nicht entzündet.

Bei den Hörluchs HCP Otoplastiken wird diese Belüftungsbohrung durch einen Kohlenstofffilter verschlossen, der einen Feuchtigkeitsaustausch erlaubt, für Schall aber (weitgehend) geschlossen ist.

Ob das bei Deiner Prädisposition zu extrem viel Ohrenschmalz + Flüssigkeit ausreichen würde, kann ich Dir leider absolut nicht sagen. Blöd finde ich auch, dass Dein Akustiker und Dein Arzt hier offenbar Schwarzer Peter spielen - zu Deinen Lasten.

Offenbar ist Dein Hörverlust ja bei 500 Hz am größten, soweit ich weiß, liefern HG bei dieser Frequenz ohnehin nur ausreichend "Power", wenn die Versorgung relativ geschlossen ist. Ich kenne mich damit aber nicht aus, weil ich selbst eine typische Hochtonschwerhörigkeit habe.

Was ich allerdings beim Testen damals festgestellt hatte war, dass Widex Hörgeräte auch bei offener Versorgung sehr viel "Power" bei den tieferen Frequenzen liefern. Das wäre vielleicht noch einen Versuch wert (mir hat der Klang damals gar nicht gefallen, aber ich habe ja auch einen ganz anderen Hörverlust). Bei Widex wärest Du auch das Problem mit den Schwingungen los, die hatten eine klanglich brauchbare Rückkopplungsunterdrückung. Ich denke schon (wieder nur aus Laiensicht) das dein Feuchtigkeitsproblem betreffend eine offene Versorgung schon große Vorteile hätte.

Hättest Du die Möglichkeit, noch einen anderen Akustiker zu konsultieren? Durch die Tieftonschwerhörigkeit bist Du ohnehin ein schwerer Fall, und das Feuchtigkeitsproblem macht es ja noch komplizierter. Da wäre es sicher von Vorteil, einen Akustiker zu finden, der sich mit so etwas gut auskennt.

Viel Glück!
Ohrenklempner
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#32

Beitrag von Ohrenklempner »

Audiologisch wäre die HCP-Otoplastik nicht sinnvoll, da der Kohlenstofffilter die akustische Wirkung einer Belüftung hat. Da müsste man mit einer relativ kleinen Belüftung experimentieren und (im Fall einer Exhörer-Versorgung) mit einem großer dimensionierten Hörer, der nicht so schnell an seine Leistungsgrenze kommt. Ich würde bei einer Anpassung zunächst mit 0,8 mm anfangen, dann sehen, ob genug am Ohr ankommt und die Belüftung schrittweise vergrößern. Andersherum geht's auch, es gibt solche Vent-Einsätze, die man in eine (große) Belüftung steckt und diese dadurch relativ flexibel verkleinern kann.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Dani!
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#33

Beitrag von Dani! »

Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:Meine sehr alten Werte waren :

Rechts: 125=30 Links: 125=15
250=45 250=35
500=65 500=45
1000=45 1000=20
2000=15 2000=5
4000=20 4000=10
8000=30 8000=15
***
Edit: Ich habe mir nochmal die Hörbanane angeschaut. 500Hz ist doch deutlich wichtiger als ich dachte. Insbesondere die Vokale i und o liegen genau auf der Linie. Und darunter gibt es noch eine Menge, die bei Tiefton-SH kaum zu hören sind. Damit ist eigentlich mein ganzer Beitrag für die Tonne. Ich lass ihn trotzdem mal stehen.
***

Bei diesen Werten wundert mich die Überschrift nicht mehr, also dass du mit HG schlechter hörst (verstehst) als ohne. Wie Musiker_72 schon sagt ist bei dir 500Hz am schwersten betroffen. In diesem Bereich befinden sich aber auch hauptsächlich Störgeräusche (und die eigene Stimme). Hebt man diesen Bereich in der Lautstärke an, überlagert der daraus resultierende Schalldruck auch noch die höheren Frequenzen. Ich sehe in diesem Audiogramm "nur" die 45dB bei 1000Hz rechts als Problemfall beim Verstehen der Sprache. Vorausgesetzt, die Werte haben sich in den letzten 8 Jahren nicht groß verändert.

Der Tieftonbereich ist ansonsten nur bei Musik von Bedeutung, dann kommt man allerdings nicht um eine halbwegs verschlossene Versorgung zur Verstärkung rum. Ich selbst habe bei meiner Standardschwerhörigkeit meine Belüftungsbohrungen gerade deshalb verschlossen, damit die tieffrequenten Nebengeräusche (S-Bahn (c.a. 440Hz), etc.) gerade nicht ans Trommelfell gelangen. Das deshalb, damit mein sehr schwaches Hochtonhörvermögen nicht mit noch stärkeren Schalldruck belastet werden muss, nur um die Nebengeräusche zu übertönen.
Zuletzt geändert von Dani! am 8. Apr 2019, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#34

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Hallo Ohrenklempner,

was ist ein groß dimensionierte Hörer? Meinst du damit den Schlauch?

Wenn ja, meine letzten Hörgeräte waren die Zuzahlungsfreien von Resound. Da hatte ich recht dicke Schläuche und eine Otoplastik. Während des Probetragens bekam ich geschlossene Schirmchen. Das Eigenrauschen des Hörgerätes war während des Anpassungsprozesses im erträglichen Bereich. Kaum waren die Otoplastiken da, war es aber unerträglich und überlagerte jedes Geräusch und die Sprache. Ich war zigmal deswegen zum nachjustieren dort und es wurde nicht besser. Ergebnis : Schublade!

Als ich nun beim HNO Arzt war, schilderte ich ihm die Situation. Der machte gleich einen Hörtest und obwohl ich subjektiv dachte, ich hätte recht gut die Wörter verstanden, meinte er etwas von nur noch 50%Hörvermögen. Nochmals auf die alte Problematik angesprochen meinte er, die Hörgeräte seien ja deutlich besser als früher, auch die Ohrpassstücke und der Akustiker würde das schon hinbekommen.

Beim Akustiker habe ich dann auch meine Probleme mit den alten Geräten geschildert. Nach dem Audiogramme beim Akustiker war er ganz erstaunt, dass ich für beide Ohren ein Hörgerät bekommen sollte, denn der dortige Hörtest ergab wohl, dass ich links eigentlich gar kein Anspruch seitens der Kasse hätte und rechts auch nur so gerade ganz knapp einen Anspruch hätte.

Im Grunde war das Ergebnis in etwa so, wie ich es persönlich eingeschätzt hatte. Allerdings widerspricht das Ergebnis grundsätzlich meinem Sprach erstehen, welches nämlich wirklich richtig schlecht ist. Sowohl beim Fernsehen, Radio hören, bei Gesprächen mit Störgeräuschen oder in Umgebung mit schlechter akustik verstehe ich nämlich fast nichts mehr.

Deshalb ist meine Laienhafte Diagnose eher in Richtung Auditive Wahrnehmungsstörung gegangen, als in Richtung Tieftonschwerhörigkeit. Aber eigentlich sollte ja ein HNO Arzt das schon anhand eines Audiogrammes feststellen können.

Vermutlich waren die Werte jetzt beim HNO Arzt deutlich schlechter, als die oben genannten Werte. Die Ergebnisse beim Akustiker haben aber wohl so ziemlich den alten Werten entsprochen. Jetzt waren aber teilweise über 20db Unterschiede zwischen den Audiogramm des Arztes und dem des Akustikers.

Und im Grunde ist es inzwischen eigentlich auch schon der vierte Akustiker bei dem ich mein Glück versuche und auch schon der 4. Arzt.
ulbos
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#35

Beitrag von ulbos »

Hallo,

an deiner Diagnose Auditive Wahrnehmungsstörung dürfte m. E. was dran sein. Ich vermute aber auch, das für deine Art der Schwerhörigkeit, das wohl mehr als Mitteltonschwerhörigkeit anzusehen ist. mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Im Forumsbeitrag
viewtopic.php?t=9061&page=1
liegt der Fall ähnlich wie bei dir.
Gruß
ulbos
Ohrenklempner
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#36

Beitrag von Ohrenklempner »

Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:Hallo Ohrenklempner,

was ist ein groß dimensionierte Hörer? Meinst du damit den Schlauch?

Wenn ja, meine letzten Hörgeräte waren die Zuzahlungsfreien von Resound. Da hatte ich recht dicke Schläuche und eine Otoplastik. Während des Probetragens bekam ich geschlossene Schirmchen. Das Eigenrauschen des Hörgerätes war während des Anpassungsprozesses im erträglichen Bereich. Kaum waren die Otoplastiken da, war es aber unerträglich und überlagerte jedes Geräusch und die Sprache. Ich war zigmal deswegen zum nachjustieren dort und es wurde nicht besser. Ergebnis : Schublade!
Falls du Geräte mit Lautsprecher im Gehörgang hast (ohne Schlauch, nur mit dünner Zuleitung), meinte ich. Ist aber womöglich keine gute Idee wegen des Rauschens. Insofern halte ich die Dünnschlauchversorgung mit geschlossenen Schirmchen für ganz sinnvoll. Der Grund ist, dass ein dünner Schlauch höhere Frequenzen zunehmend dämpft und dadurch nicht so sehr rauscht wie ein dicker Schlauch oder externer Hörer. Falls es sich tatsächlich um eine AVWS handelt, ist es besser, je geschlossener der Gehörgang ist, da dir die Richtmikrofonwirkung und die Störlärmunterdrückung bestmöglich helfen kann.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

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Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#37

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Hallo Ohrenklempner,

ich habe ja jetzt Geräte mit diesem dünnen Schlauch und den Lautsprechern direkt im Ohr. Die jetzigen Schläuche sind etwas dünner als die ersten, die ich probiert habe. Das Rauschen ist auch kaum noch wahrnehmbar, aber mir scheint der Akustiker hat doch zuviel von der Verstärkung wieder raus genommen, weil ja meine eigene Stimme krass vibriert hat beim Sprechen. Und jetzt fehlt eben wieder etliches.

Wenn du von geschlossenen Schirmchen sprichst, gibt es die auch einfach oder nur als doppel Schirmchen?

Hatte mich gewundert, als mir der Akustiker solche doppelten Schirmchen zum probieren gab. Die hatten schon krass abgedichtet und ich habe kaum noch etwas hören können mit den Dingern drin.

Wie sieht das mit den c-shell Teilen aus? Mein Mann hört mit den Teilen besser als mit allem anderen und er meint er schwitzt damit nicht. (er hat aber natürlich ganz andere Hörkurven)
Ohrenklempner
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#38

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Schirmchen gibt's auch offen, würde ich aber nur eingeschränkt empfehlen. Es gibt auch solche Tulpenschirmchen, die werden auch gerne genommen. Die sind so halb-offen und können ganz gut funktionieren.

"C-Shell" ist der Phonak-Eigenname für einen fest eingebauten Hörer in einer Hochschalen-Otoplastik. Gibt's natürlich für alle anderen Hersteller auch, heißt dann nur "Power-RIC-IdO-Schale" oder ähnlich. Eigentlich ne schöne Sache, aber nicht ganz so einfach zu reparieren, falls der Hörer mal kaputt geht.
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RemyRiver
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#39

Beitrag von RemyRiver »

Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:Meine sehr alten Werte waren :

Rechts: 125=30 Links: 125=15
250=45 250=35
500=65 500=45
1000=45 1000=20
2000=15 2000=5
4000=20 4000=10
8000=30 8000=15

Sind Werte von 2011. Aktuellere habe ich selbst leider nicht vorliegen.
Ein im Tieftonbereich gelagerter Cookie Bite. Die offene versorgung wuerde ich ganz schnell vergessen.

versuch das Ohrenschmalz mit Olivenoel Spray ueber Nacht raus zu kriegen und arbeite dich von geschlossen mit Belueftung langsam durch. Die Belueftungsloecher gibt es in verschiedenen groessen.

Ich wuerde eine Thermoplastik empfehlen, die traegt waerme sehr gut nach aussen weiter. Ggf. Mit attest vom arzt.

Widex ist gut bei Tiefton, meiner Meinung nach hat Oticon aber die bessere Stoergeraeusche management. Dementsprechend wuerde ich beides ausprobieren. Geh auch ruhig in den high end bereich. Bei cookie Bite ist eine versorgung mit „kassengeraeten“ wirklich schwierig weil die auf hochton verlust ausgelegt sind.

Die geldfrage wuerde ich kk und rv klaeren lassen.

Ich rate zu rite/ric weil die kein verlust ueber den schallschlauch haben. Mit 10-20 dezibel verlust frequenzen sind meines erachtens rite besser als schlauchgeraete. Die qualitaet ist also „besser“.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 8. Apr 2019, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#40

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Erstmal vielen Dank für die ganzen Infos.

Das wird ja dann vermutlich ein langer Kampf mit der Kasse werden.Die Rentenversicherung wird das sicher nicht übernehmen, da ich schon berentet bin (hab noch zig weitere Baustellen im Körper 😣).

Der HNO Arzt wird mir da bestimmt auch nichts dazu schreiben. Mal schauen, was der Akustiker dazu sagt. (bei dem hört sich das aber immer so an, als hätte ich ja nur einen winzig kleinen Hörverlust und da würde mir so ein High End Gerät angeblich keinen Vorteil bringen)

Werde grundsätzlich das mit dem Olivenöl probieren. (mit einer Pipette einen Tropfen ins Ohr?!)

Und werde dann in jedem Fall sehen, dass ich eine geschlossene Versorgung versuchen kann und zumindest ggf etwas teurere Ohrplastiken verschrieben werden. (bei meiner Minirente kann ich mir keine großen Sprünge erlauben)
RemyRiver
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#41

Beitrag von RemyRiver »

Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:Erstmal vielen Dank für die ganzen Infos.

Das wird ja dann vermutlich ein langer Kampf mit der Kasse werden.Die Rentenversicherung wird das sicher nicht übernehmen, da ich schon berentet bin (hab noch zig weitere Baustellen im Körper 😣).

Der HNO Arzt wird mir da bestimmt auch nichts dazu schreiben. Mal schauen, was der Akustiker dazu sagt. (bei dem hört sich das aber immer so an, als hätte ich ja nur einen winzig kleinen Hörverlust und da würde mir so ein High End Gerät angeblich keinen Vorteil bringen)

Werde grundsätzlich das mit dem Olivenöl probieren. (mit einer Pipette einen Tropfen ins Ohr?!)

Und werde dann in jedem Fall sehen, dass ich eine geschlossene Versorgung versuchen kann und zumindest ggf etwas teurere Ohrplastiken verschrieben werden. (bei meiner Minirente kann ich mir keine großen Sprünge erlauben)
Ich liebe den Spruch von Akustikern „es gibt Leute die hoeren schlechter als sie“. Ja mag sein, nur bedeutet das nicht, das ein niederiger Hoerverlust weniger Versorgungswert ist. Ist mein Favourite gleich nach „Im Hochtonbereich hoeren sie doch super.“

Thermoplastik leitet waerme besser (nach aussen), aber sie sorgt auch eher fuer ein „komische Stimmen Effekt“ (Occulus)bei klein bis gar keiner Belueftung. Ich hatte es in der Testphase mit Acryll gehabt (Staut waerme, ich hab Tendenz Zu Neurodermitis im Ohr mit Thermo ist das fast gaenzlich weg weil die otoplastik sich nicht mehr bewegt und scheuert) und dann kostenlos vom Akustiker Thermo Stuecke bekommen.

Es geht in erster Linie um‘s Testen. Bei mir war der Unterschied fuer den Alltag von opn 1 zu 3 minimal, nur bei der arbeit so stark das ich das spitzengeraet genommen habe.

Probier dich auch durch verschiedene stufen usw!

In der apotheke kann man sich fruehflaschen mit oliven oil kaufen, die kannst du ja ggf nach fuellen.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 8. Apr 2019, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#42

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

So, nach langer Anpassungsphase, habe ich heute die Hörgeräte gekauft.

Wir haben letztlich die Probleme beseitigen können - ganz ohne geschlossene Versorgung.

Habe jetzt zwei Programme : ein normales Programm für die meisten Situationen und ein zweites für dort, wo es starke Nebengeräusche gibt.

Das Vibrato der eigenen Stimme und beim Querflöte spielen ist weg, der Fernseher hört sich jetzt sehr gut an, auch Musik klingt gut. Alle Töne sind sehr natürlich, Eigenrauschen kaum wahrnehmbar.

Habe noch nie ein Hörgerät so auf Herz und Nieren geprüft, wie dieses. Denn in der Schublade will ich es dieses mal nicht liegen haben.

War bereits bereit, eine Otoplastik zu nehmen, war zum Glück aber nicht nötig.

Hoffe dann jetzt, dass sie die nächsten Jahre gute Dienste leisten und nicht kaputt gehen.
Dani!
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#43

Beitrag von Dani! »

Schön dass das doch geklappt hat. Weißt du zufällig, wie das der Akustiker hin/wegbekommen hat? Insbesondere das Vibrato?
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Andrea Hoprich-Rudloff
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Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne

#44

Beitrag von Andrea Hoprich-Rudloff »

Liebe Dani,

nein, leider nicht. Dachte erst, er hätte weniger Verstärkung genommen, aber da sich sonst der Ton und die Lautstärke nicht verändert hatten, kann es das vermutlich nicht gewesen sein.

Gerade das zweite Programm verstärkt ja noch viel mehr, so dass ich dachte, da wird wieder ein Vibrato zu hören sein. Aber auch in diesem Programm ist der Ton ganz normal.

Hatte den Akustiker gefragt, ob der Grund für das Vibrato in der Rückkoppelungsunterdrückung liegen könnte und er meinte, dass könne tatsächlich daran liegen.

Weiß ja nicht, ob man die Rückkoppelungsunterdrückung minimieren kann. Wenn ja, würde ich denken, dass er das vielleicht gemacht hat.

Habe bis jetzt zum Glück keine Rückkopplung gehabt, selbst nicht, wenn ich das Ohr mit der Hand zu halte. Das war bei meinen alten Hörgeräten anders. Da hatte ich in diesem Fall trotz geschlossener Versorgung immer eine Rückkopplung.

Der Akustiker meinte ja, dass ich nur einen geringen Hörverlust hätte.

Habe aber beim Blick auf die neueren Audiogramme schon gesehen, dass die Werte sich doch heftig verschlechtert haben.

Deshalb gehe ich davon aus, dass er die Rückkoppelungsunterdrückung nicht abgeschaltet haben kann.
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