Einsame Insel.....

[Antica]

Hey, schön, daß es euch gibt, und ich hoffe, ihr könnt mir bei meiner Meinungsfindung helfen.
Ich bin eine recht alte Tante, die eine Farradklingel nicht hört und die Gespräche mit Hintergrundgeräuschen nicht mehr mitkriegt, z.B. in Filmen oder auf Partys.

Und nun bin ich in der Obhut eines Hörgerätemenschen und mach mir wegen des Procedere Gedanken wegen der Notwendigkeit einer Hörhilfe.

Ich lebe praktisch wie auf einer einsamen Insel, allein mit meinem Hund und nur dem allernötigsten Kontakt zur Umwelt, d.H. ich rede mit Niemandem, also höre ich auch keinen - braucht man da wirklich eine Hörhilfe wie der Arzt meint?

Habt Ihr dazu eine Meinung? Die Mitbewohner in meinem Endzeit-Asyl haben diese Hördinger in der Schublade und nicht im Ohr - nicht das Wahre, weil "wegges" Geld!

[Ohrenklempner]

Der Psychologe in mir mutmaßt: Du bist dir des Problems bewusst, aber suchst nach Vorwänden, um nichts dagegen unternehmen zu müssen.

Die Frage, die sich mir stellt, ist die: Lebst du in sozialer Isolation, weil du nur noch wenig hörst und verstehst? Oder meinst du, aufgrund der Situation auf der "einsamen Insel" ohnehin nichts mehr hören zu müssen? Oder trifft beides zu? Wir hätten dann einen schönen Teufelskreis: Ich höre und verstehe schlecht, also meide ich Menschen. Ich meide Menschen, muss also nichts mehr hören und verstehen. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass deine soziale Isolation so gewollt ist.

Niemand kann dich dazu zwingen, ein Hörgerät zu tragen. Aber du musst dir bewusst sein, dass es immer schwieriger wird, die Geräusche der Umwelt mit einem Hörgerät zu akzeptieren, je länger man damit wartet. Ich habe öfter solche Fälle, da kommt das Töchterchen mit seiner Mutti, Töchterchen ist selbst schon Rentnerin und sagt, Muttern stellt den Fernseher auf Anschlag und man kann sich kaum noch mit ihr unterhalten, und jetzt brauche sie ein Hörgerät. Uff. Die Akzeptanz von Hörhilfen ist in diesem hochgradigen Stadium sehr schlecht, denn Mutti hat schon total verlernt und vergessen, dass die Welt voller Geräusche ist.

Ich kann nur empfehlen, höre einfach mal rein! Das kostet nichts und du kannst auch jederzeit abbrechen. Vielleicht gefällt's dir ja, dass die Vögel wieder zwitschern, die Blätter wieder rascheln, das Schnitzel in der Pfanne wieder brutzelt und das Messer wieder auf dem Teller quietscht.

[tabbycat]

...ja, hab ich... klick mal hier: https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/ ... iko-12066/

Im übrigen finde sogar ich als nur einohrig Schwerhörige, daß ein gut eingestelltens Hörgerät die Lebensqualität und -freude erheblich steigern kann - und auch Leben retten, wenn ich den Laster höre, bevor er mich überrollt.

Meine Mutter hat sich übrigens mit Mitte 70 ihre ersten Hörgeräte anpassen lassen - und obwohl es zuzahlungsfreie Kassengeräte sind, kommt sie super damit klar und mag nicht mehr drauf verzichten ("...huch, ich wußte gar nicht mehr, daß so viele Vögel im Garten singen").

Und ja, es ist ein bisschen Arbeit, bis die Brülltüten so tun wie sie sollen, bzw. bis man die passenden gefunden hat. Aber ein gescheite Akustiker sollte geduldig genug sein... und wenn er nicht geduldig ist, wechselt man zum nächsten - hab ich auch gerade durch - und bin jetzt dem Mäusehusten erfolgreich auf der Spur... 8)

[Antica]

Also, ich höre durchaus noch Vogelsingen, Schnitzelbrutzeln und Laster, nur eben nicht immer die Fahrradklingel und das Gerede bei lautem Hintergrund - kein Mensch merkt, dass ich schwerhörig sein könnte.

Ich habe dieses Forum gewählt, weil ich eine nicht gewinnorientierte Instanz wie Arzt und Akustiker suchte, die einigermassen objektiv ist und Erfahrung hat.

@ Ohrenklempner: Ich brauche nun wirklich keinen Seelenklempner! Mit meinen nunmehr 85 Jahren stehe ich am Rand des Lebens und am Anfang der Schwerhörigkeit, und ich wollte gern eine Meinung über Erfahrungen mit der Chose Hörgerät.

Ich lebe wie Robinson mit meinem Hund Freitag, und ich empfinde dieses Leben als wunderbares Geschenk, da Körper, Geist und Psyche noch voll intakt sind.

Und ich wollte also gern Erfahrungswerte von Euch über den Verfall der Hörfähigkeit im hohen Alter - wie schleichend kann so ein Hörverfall sein?

[Ohrenklempner]

Sehr schleichend.

Manche bekommen es erst mit, oder verdrängen es so lange, bis es schon hochgradig ist. Und dann wird es schwierig, etwas zu unternehmen.

Teste es doch einfach mal aus und urteile selbst, ob es dir einen Mehrwert bringt oder nicht.

[KatjaR]

Antica, schade dass du gut gemeinte und fachkundige Kommentare so abbügelst.
Die Frage nach Huhn und Ei bei Schwerhörigkeit und wie Robinson Crusoe leben ist ja durchaus berechtigt.
Wenn dir nichts fehlt, erübrigt sich die Frage nach Hörgerät wohl, andererseits sollte man grade im fortgeschrittenen Alter auch wissen, dass Demenz und Schwerhörigkeit oft zusammen auftreten, und eine Versorgugn mit Hörhilfen ein Schutzfaktor sein kann.

Was spricht gegen Testen? Erfahrungen anderer können dir nicht sagen wie es bei dir sein wird. Weder von der Hörerfahrung mit Hörhilfen, noch wie sich eine Altersschwerhörigkeit entwickelt, weil das eben bei jedem anders ist.
Eins ist nur klar, besser wird es mit dem Hören nicht, ob und wie schnell es schlechter wird, kann keiner prognostizieren. Wegen Kosten, e gibt für jeden den Anspruch auf ein zuzahlungsfreies Hörgerät, warum dieses nicht unverbindlich testen? Zurück geben udn "oben ohne" bleiben kannst du immer noch.
Viel Erfolg beim Testen wüscht Katja

[annib]

Dein Hörverlust wird inzwischen recht groß sein und nicht mehr „schleichen“. Ich habe den Eindruck, du willst gar keine echten Aussagen. Was willst du hören?

[AlfredW]

Hallo,

es wurden ja schon deutliche Hinweise gegeben.
Mir bleibt da nur eine Frage zu stellen: Wie groß ist dein Leidensdruck? Und leidest Du überhaupt unter der Situation?
Je nachdem, wie Du diese Fragen beantwortest, ergeben sich daraus Notwendigkeiten zu handeln oder eben auch nicht.

Gruß

Alfred

[Antica]

@ Alfred
Ich leide überhaupt nicht, sollte ich?
@ annib
Mein Hörverlust ist in meinem ersten Satz im Post beschrieben - siehe dort!
@ all
Der Akustiker bemüht sich schon seit Wochen, kein Vorher/Nachher-Effekt.

Das abnehmendes Hörvermögen Demenz verursachen könnte, mag ja möglich sein, aber noch sind meine kognitiven Ressourcen ausgezeichnet, und ich stehe am Rand meines Lebens, da fürchtet man die Zukunft nicht mehr sehr.

[annib]

Das Finden der geeigneten Hörgeräte und Einstellen dieser ist definitiv Arbeit. Wenn du sagst, dass es dir auch ohne gut geht, würde ich mir diesen Aufwand sparen

[tatutata]

Genieße dein Leben, die Entscheidung mußt du selber treffen. Ich denke da kann dir keiner helfen bei der Entscheidung.

[Selene]

Hallo Antica

Ich bin eine recht alte Tante, die eine Farradklingel nicht hört und die Gespräche mit Hintergrundgeräuschen nicht mehr mitkriegt, z.B. in Filmen oder auf Partys.
Ich lebe praktisch wie auf einer einsamen Insel, allein mit meinem Hund und nur dem allernötigsten Kontakt zur Umwelt, d.H. ich rede mit Niemandem, also höre ich auch keinen - braucht man da wirklich eine Hörhilfe wie der Arzt meint?

Ich glaub du machst dir hier einen Spaß mit uns!
Du gehst auf Partys ... und redest dort und sonstwo mit Niemanden?

Gruß
Selene

[annib]

Ich gehe auch von einem Troll aus - hohe Medienkompetenz

[Antica]

@ Selene + annib
Medienkompetenz! Ihr wisst ja schwer Bescheid!

(Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen. Wikipedia)

Denn mein Bedürfnis war, evtl. Hilfe von Euch zu erhalten bei meinem Problem.

Partys.......ja, ich war auf dem 95. Geburtstag einer Mitbewohnerin meines Endzeit-Asyls, in dem ich wohne - 50 Leute, und bei dem Lärm verstand ich nichts, und das brachte mich überhaupt erst auf den Schwerhörigkeits-Gedanken.

Ich glaube, ich passe nicht in euren Mainstream - so what?

[Ohrenklempner]

"Hilfe, ich ertrinke! Nein, bitte keinen Rettungsring, ich sterbe doch eh bald."

So funktioniert das irgendwie nicht.

[herby_nm]

In ihrer Art zu schreiben ist die Dame ordentlich jung geblieben. So redet meine Tochter mit ihren 23 Jahren.
Ich gehe auch von einem Troll aus

[Nanni]

Du hast ja Hilfestellung von Ohrenklempner bekommen, aber man muss auch gewillt sein, Hilfe anzunehmen. Fakt ist, je länger ein Hörverlust unversorgt ist, desto schwieriger wird es, sich an Hörgeräte zu gewöhnen. Das hat erstmal nichts mit dem Alter zu tun. Da gehört eine positive Einstellung von einem selbst, viel Geduld und auch eine vertrauensvolle Arbeit mit dem Akustiker dazu. Letztendlich kann Die keiner die Entscheidung abnehmen, ob du Hörgeräte nutzt oder nicht. Diese Entscheidung liegt allein bei dir selbst.

[annib]

Ja, da schreibt ein junger Mensch Dieses Vokabular umgibt mich täglich haufenweise. Ich bin dann mal raus.

[KatjaR]

Hören im Störlärm ist bei sehr vielen alten Menschen nicht mehr möglich und kann durch Hörgeräte und auch CI nur begrenzt wieder möglich gemacht werden, da es stark von Konzentrationsfähigkeit auch abhängt, welche bei vielen älteren Menschen auch abbaut.
Die Fähigkeit im Störlärm zu verstehen ist aber auch stark abhängig von Frequenzunterscheidungsmöglichkeit, da man mit dieser die verschiedenen Stimmlagen besser auseinander halten kann. Ebenso hat es Einfluss auf die damit verwandte Diskriminationsfähigkeit, um ähnlich klingende Buchstaben und Wörter verstehen zu können. Länger andauernde Schwerhörigkeit bewirkt verminderte Frequenzunterscheidungsfähigkeit und damit auch Dismriminationsfähigkeit. Etwas Verlerntes wiederzulernen ist ein Prozess. Daher kommt die verlorene Fähigkeit auch nicht über Nacht zurück mit Hörgerät, sondern muss neu trainiert und gelernt werden. Wieder besser hören lernen mit Hörgerät ist also nicht nur eine Frage des richtigen Gerätes und der richtigen Einstellung, sondern vor allem eine Frage des "Zwischenohrbereiches" welcher neu trainiert werden muss (was auch antidementiell wirkt). Was bei vielen älteren Menschen nämlich schneller verlustig geht als das Hören an sich, ist das Verstehen können. Da kann ein Hörgerät auch helfen und weiteren Verlusten vorbeugen, aber natürlich nur dem, der berit ist sich vollumfänglich einzulassen. Viel Glück, wie auch immer du dich entschedest wünscht Katja.

[KatjaR]

Etwas widersprüchlich sind deine Angaben schon Antica, erst schreibst du, dass du alleine mit Hund auf einsamer Insel wohnst und dann dass du in einem "Endzeit-Asyl" mit weiteren 50 Personen Partys feierst. Unterhälst du dich nicht mit den weiteren Mitbewohnern? Nimmst du das wirklich so widersprüchlich wahr, merkst du die eigene Widersprüchlichkeit nicht, oder was steckt dahinter?

[annib]

Etwas widersprüchlich sind deine Angaben schon Antica, erst schreibst du, dass du alleine mit Hund auf einsamer Insel wohnst und dann dass du in einem "Endzeit-Asyl" mit weiteren 50 Personen Partys feierst. Unterhälst du dich nicht mit den weiteren Mitbewohnern? Nimmst du das wirklich so widersprüchlich wahr, merkst du die eigene Widersprüchlichkeit nicht, oder was steckt dahinter?

Die Erklärung dürfte sein, dass jemand Langeweile hatte und sich irgendwas ausgedacht hat.

[Ohrenklempner]

Ich bleibe bei meiner Theorie "Verdrängung".

[tabbycat]

... meine Großtante hat mit 85 noch so geredet wie die Threadstarterin, und in ihrem Altenheim gab's ein paar noch ältere Leute, die ebenfalls einen sehr lockeren Ton draufhatten.
Also warum sollte sie nicht echt sein?

Und widersprüchlich ist auch nix... - nur etwas ironisch und verklausuliert geschrieben...

[Ohrenklempner]

Sehe ich auch so. Ich habe auch ein paar Kunden jenseits der 80, die einen sehr lockeren und frech-jugendlichen Sprachstil haben.

[Dani!]

Hey, schön, daß es euch gibt, und ich hoffe, ihr könnt mir bei meiner Meinungsfindung helfen.
Ich bin eine recht alte Tante, die eine Farradklingel nicht hört und die Gespräche mit Hintergrundgeräuschen nicht mehr mitkriegt, z.B. in Filmen oder auf Partys.

Letztendlich hast du mit deiner Entscheidung ja schon abgeschlossen. Wenn es dir NUR um die Fahrradklingel geht: Ich höre diese seltenst trotz dem ich seit 4 Jahrzehnten ganztäglich Hörgeräte trage. Ja mei, dann ist das so. Pirates of the Carribian kann ich nicht mal mit passendem HG-Zubehör verstehen, da geht es nur mit Untertitel. Das liegt aber daran, dass ich immer schon hochgradig schwerhörig war. Das muss man sich als Neuling aber nicht antun, solange man noch etwas dagegen tun kann.

Auch wenn 85 Jahre ein hohes Alter ist, man lebt ja trotzdem noch. Die Frage ist dabei aber: Wie? Bzw. wie lange geht das noch ohne HG gut. Ich h#tte da keine Lust, 10 Jahre ode rmehr dahinzuvegetieren, nur weil ich akustisch von heute auf morgen möglicherweise gar nichts mehr mitbekomme. Wenn es weniger Jahre weden, ja dann hat man Pech gehabt, aber das Leben in vollen Zügen genossen. Man muss die Verbesserung aber wollen, passiv kann man keine positive Entwicklung erfahren.