Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

Audimin
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#76

Beitrag von Audimin »

Hallo ihr beiden und danke für eure Antworten!

Erst mal muss ich ein Mißverständnis ausräumen: Mit "Telefonieren" meinte ich telefonieren über die Telefonanlage im Büro. Das Telefonieren mit dem eigenen Handy habe ich noch nicht probiert. Da gehe ich aber erst mal davon aus, dass das dann so schnell geht, wie ihr beschrieben habt.

Der Tip für Spotify ist gut, den EQ kannte ich bisher gar nicht. In der PC-Version habe ich den auch gar nicht gefunden..

Ja, ich bin natürlich immer noch beim gleichen Fielmann. Geändert hat sich grundsätzlich erst mal nix. Ich hoffe, es ist in meinem ursprünglichen Post nicht so herübergekommen, dass ich total unzufrieden mit Fielmann bin. Ich war nur leicht ungeduldig geworden was meine Fortschritte angeht und wollte mir bei euch Rat holen, ob das Prozedere dort grundsätzlich in Ordnung ist.

Ich denke auch, dass ich beim nächsten mal mal frage, ob ich beidseitig die kleineren Domes probieren kann. Möglicherweise ist es auch tatsächlich so, dass mich die Töne, die ich lange nicht gehört habe, jetzt irritieren. Das kommt mir plausibel vor. Ich werde die Knöpfe ja jetzt auch erst mal eine Weile tragen, um mich zu gewöhnen. Als ich gestern nach einem längeren Gespräch mit meiner Freundin die Ohren wieder entpöppelt hatte, kam mir ihre Stimme plötzlich etwas dünn vor, was ich sonst nicht so empfinde. Da war wohl in kurzer Zeit schon ein Gewöhnungseffekt eingetreten.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Man hört sich (okklusiv sozusagen),
Audimin
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#77

Beitrag von Audimin »

Jetzt haben sich da wieder zwei vor meine Antwort gequetscht ;-)

@Randolf: Es muss mir niemand gratulieren, das Angebot ist aber trotzdem sehr gut! Zur Mehrkostenübernahme folgende Info: Entegegen euren starken Vermutungen, dass meine HGA die Augen nach innen verdreht, wenn ich davon anfange, will sie mich gerne dabei unterstützen, wenn es erst mal so weit ist.

@Sven: Otoplastiken sollen es am Ende auch werden. Ich denke, du hast Recht, wenn du sagst, dass hier mit Schirmchen erst mal Kosten gespart werden sollen. Das finde ich aber auch okay, HGA müssen schließlich vernünftig wirtschaften. Ich denke, ich kann auch mit den Schirmchen gut vorsortieren, welche HGe überhaupt infrage kommen. Wenn ich erst mal einen Geräte-Kandidaten gefunden habe und die Plastiken dann alles ins Negative drehen, dann ist es aber sicherlich kein Problem, noch mal eine Schleife mit einem anderen Gerät + Plastik zu drehen - nehme ich mal an.

VG noch mal,
Audimin
Bert667
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#78

Beitrag von Bert667 »

@Audimin,

zu allem was du als komisch und ungewohnt empfindest. Z.B. das "boxy" Empfinden:
Das sind nicht die Hörgeräte. Das wirst du mit allen Hörgeräten haben. Das liegt einfach daran, dass du Frequenzen, die lange weg waren, nun wieder in der "richtigen" Lautstärke hörst. Das ist für dich ungewohnt und klingt komisch. Da musst du aber durch und dich daran gewöhnen. Wenn du alles, was für dich anfangs komisch klingt, den HGA korrigieren lässt, verschenkst du extrem viel Potential und wirst am Ende viel schlechter hören und verstehen.

Man bekommt nicht Hörgeräte und hört sofort wieder wie ein gesunder Mensch. Das geht nicht. Das ist ein Lern- und Gewöhnungsprozess der sich über Monate hinzieht. Und ich finde viel zu viele HGAs betonen das viel zu wenig und machen viel zu schnell "Korrekturen" statt dem Patient zu sagen "das gehört so, gewöhn dich dran".

Bzgl. Otoplastiken:
Da musst einfach darauf bestehen dass du diese auch schon zum Testen haben möchtest. Ich habe darauf bestanden, weil ich möchte ja so testen wie ich es am Ende auch tragen werde. Und da die Ohrstücke wirklich auch klangtechnisch einen riesen Unterschied machen, halte ich das für extrem wichtig.
Zuletzt geändert von Bert667 am 2. Dez 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#79

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Bzgl. Otoplastiken:
Da musst einfach darauf bestehen dass du diese auch schon zum Testen haben möchtest. Ich habe darauf bestanden, weil ich möchte ja so testen wie ich es am Ende auch tragen werde. Und da die Ohrstücke wirklich auch klangtechnisch einen riesen Unterschied machen, halte ich das für extrem wichtig.
Genau das ist der Punkt. Da würde ich gar nicht diskutieren mit dem Akustiker.
Das wäre ja so wenn Du zum Autohaus gehst um einen Porsche zu kaufen.
Der Autohändler gibt Dir aber eine Golf für die Probefahrt. Nach dem Motto, das reicht doch zum Probefahren.
Der der Porsche etwas schneller ist, der Motor sich anders anhört, egal, Du nimmst ja am Ende einen Porsche.

Das Du mit Hörgeräte jetzt erst mal ganz anders hörst ist logisch.
Deine Ohren und Dein Gehirn kennen es ja gar nciht mehr, wie es ist, wenn Frequenzen die Du vielleicht monatelang nicht mehr gehört hast, auf einmal wieder da sind.

Was man generell nicht vergessen darf:
Hörgeräte können niemals das natürliche, menschliche Gehör wieder herstellen so wie es mal war.
Hörgeräte sind Hörhilfen, die heutzutage aber schwerhörigen eine sehr gute Lebensqualität geben können.
Man darf einfach nicht zu viel erwarten.
Es ist oft so, das Menschen, die ihr erstes HG bekommen, das das HG alles wieder gut macht und das Gehör zu 100% wieder herstellt.
Also einfach die Hoffnungen ein wenig zurückschrauben und mal schauen was möglich ist.

Gruß
sven
tabbycat
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#80

Beitrag von tabbycat »

Ich finde in dem Kontext auch ein Hörtagebuch extrem wichtig, bzw. immer zeitnah festzuhalten, wo es hapert.

Ich bin ja auch noch in der Phase des "Feintunings" ;) und hol beim Akustiker dann immer meine Liste raus oder die Screenshots von meinen Modifikationen in der App in bestimmten Situationen.
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Entweder wir finden einen Weg,
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Bert667
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#81

Beitrag von Bert667 »

Ich habe die ersten 8 Wochen nach dieser Devise gelebt:
Hauptsache ist, dass du die Leute die verstehst. Wie es klingt (angenehm, natürlich etc...), ist Prio 2.

An den Klang gewöhnt man sich zeihmlich schnell. Solange man wieder aktiv am Sozialleben teilnehmen kann, ist dieser wirklich Zweitrangig.

Und ich glaube dass diesen Fehler viele am Anfang machen. Zum HGA laufen und sagen "das klingt blöd, das müssen wir ändern". Das sind oft die, die nachher mit HGs kaum besser verstehen als ohne... Weil sie die "Verbesserungen" im Verstehen durch die "Komfort-Korrekturen" wieder wegoptimieren.
Zuletzt geändert von Bert667 am 2. Dez 2019, 10:29, insgesamt 2-mal geändert.
urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#82

Beitrag von urlaubsreif »

Entegegen euren starken Vermutungen, dass meine HGA die Augen nach innen verdreht, wenn ich davon anfange, will sie mich gerne dabei unterstützen, wenn es erst mal so weit ist.
Das hört sich doch schon einmal gut an!
Dennoch aufpassen bei der Mehrkostenerklärung. Entweder gar nicht oder aber nur in abgeänderter Form unterschreiben.

Die KK wird die freundliche Akustikerin so oder so über Wochen hinweg telefonisch nerven, wieso weshalb warum diese Erklärung nicht in der gewünschten Form vorliegt und ggf. erzählen, ohne eine solche Erklärung könne der Versorgungsantrag nicht bearbeitet werden. Sie solle "nachliefern".
Otoplastiken sollen es am Ende auch werden.
Persönlich würde ich den Domes immer den Vorzug geben, solange es die offenen sein können. Das Klangbild ist einfach natürlicher. Und das Tragegefühl ist auch angenehmer. Ich glaube, dieser Röhren Effekt kommt von den dicken Domes, weil da der Schall nicht mehr aus dem Ohr heraus kann. Lass dir doch einfach ein paar offene mitgeben und vergleiche. Wenn die Rückkopplungsunterdrückung nicht Amok läuft ist alles prima.
Und ich finde viel zu viele HGAs betonen das viel zu wenig und machen viel zu schnell "Korrekturen" ".


Ich finde, ein Hörsystem sollte ohnehin weitestgehend ohne jede Anpassung auskommen, die über die optimale Angleichung an die individuelle Hörkurve hinausgeht.

Meiner Erfahrung nach führen darüber hinausgehende Anpassungen einfach nur zu Verschlimmbesserungen. Dann passt es zwar da, aber in anderen Situationen wieder nicht und am Ende hat man etliche Programme, die man bedienen muss.
statt dem Patient zu sagen "das gehört so, gewöhn dich dran
Genau DAS möchte ich von einem Akustiker NICHT hören.

Ich lasse mich sicherlich gern mit guten Argumenten motivieren, einer veränderten Klangwelt eine Chance zu geben.

Aber nicht paternalistisch bevormunden.
Ich bin ein erwachsener Mensch und als solcher Experte in "eigener Sache". Deshalb bestehe ich darauf, dass mit meinen Einwänden gegen eine vorgestellte Versorgung ernsthaft sachlich umgegangen wird.

Es gibt Dinge, an die gewöhnt "man" sich nicht.
Das gilt auch und besonders für Hörgeräte. Sondern sie führen - im Gegenteil - zu einer gesteigerten Aversion gegen die "Krücke". Mittlerweile arbeiten die Entwickler an einer Steigerung der "Spontanakzeptanz" und machen dabei gute Fortschritte.

Unser Hörsinn ist zu fein ausgeprägt für schlechte Hörgeräte!

Empfehle immer wieder gern die Lektüre von Berendts: "Das Dritte Ohr: Vom Hören der Welt."
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
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Bert667
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#83

Beitrag von Bert667 »

@Urlaubsreif,

mir geht es um die Erstversorgung und dabei darum, dass ein HGA beim Patient das Bewusstsein erzeugen sollte, dass er Geduld haben muss. Dass es mit HGs nicht klingt wie vorher und auch nicht soll. Und dass man nicht sofort alles was "komisch" klingt wegoptimieren sollte, sondern erstmal ein paar Wochen Geduld haben sollte, sich daran zu gewöhnen.

Bei vielen die hier schreiben, habe ich das Gefühl, dass die HGA genau das nicht tun:
Erklären, dass es vor allem in den bisher schlechten Frequenzen jetzt erstmal alles komisch klingen wird und dass das auch normal ist und erstmal nichts daran "wegoptimiert" wird.

Und dabei ist man als Erstpatient eben kein Experte in eigener Sache, sondern das krasse Gegenteil. Man hat doch keine Ahnung was auf einen Zukommt und wie das alles klingen sollte, wenn man wieder alle Frequenzen korrekt hört. Wenn man da die Entscheidungen rein dem Patienten überlässt, endet das mit hoher Sicherheit in einer mangelhaften Verbesserung. Da muss ein HGA einen schon an die Hand nehmen und auch mal ausbremsen und zur Geduld mahnen.
Zuletzt geändert von Bert667 am 2. Dez 2019, 11:33, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#84

Beitrag von urlaubsreif »

Und dass man nicht sofort alles was "komisch" klingt wegoptimieren sollte, sondern erstmal ein paar Wochen Geduld haben sollte, sich daran zu gewöhnen.
Ja, das stimmt.
Manches erfordert ein Eingewöhnen. Nur bei der Lautstärke - und die Klage "das ist zu laut" kommt so gut wie immer - darf es keinen Eingewöhnungskompromiss geben, dergestalt, dass die Kunstlauscher gleich auf volle Pulle gedreht werden.

Mir geht es eher darum, dass dieser Satz "daran müssen Sie sich gewöhnen" häufig selbst noch nach Wochen oder sogar bei erfahrenen Nutzern fällt.

Hätte ich "brav" versucht, mich an eine derbe Fehlkonfiguration zu gewöhnen, ich wäre heute vermutlich schon ganz taub. Lärmschaden!

Insofern: am Ernstnehmen führt kein Weg vorbei.
Und dabei ist man als Erstpatient eben kein Experte in eigener Sache, sondern das krasse Gegenteil
Wer, wenn nicht der Hörbehinderte selbst, ist denn der Experte für die eigenen Höreindrücke?

Ein normalhörender Akustiker kann sich um nichts in der Welt in subjektive Höreindrücke eines Hörbehinderten hineinversetzen. Das gelingt nicht einmal von Hörbehindertem zu Hörbehindertem.

Ich habe mich schon als Kind mit Händen und Füßen gegen die akustische Qualität einer verzerrten Gegensprechanlage gewehrt. Es war geradezu schmerzhaft für mich und insofern stellten die damals analogen Geräte eher eine zusätzliche Behinderung plus einen enormen Stressfaktor dar, denn eine Entlastung.

Und auch heute noch reagiere ich allergisch auf digitale Zumutungen dieser Art.

Das ist keine Frage der Gewöhnung.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
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svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#85

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Persönlich würde ich den Domes immer den Vorzug geben, solange es die offenen sein können. Das Klangbild ist einfach natürlicher. Und das Tragegefühl ist auch angenehmer.
Totaler Schwachsinn. Wenn Du mit Doms klar kommst, nutze sie.
Es kommt drauf an, was für Otoplastiken gefertigt werden.
Ich habe sehr kleine, die auch eher locker und in den Ohren sitzen.
Und sie haben eine große Lüftungsbohrung.
Es geht ja nicht um ne riesige Otholplastik die das ganze Ohr befüllt.
Ich finde, ein Hörsystem sollte ohnehin weitestgehend ohne jede Anpassung auskommen, die über die optimale Angleichung an die individuelle Hörkurve hinausgeht. Meiner Erfahrung nach führen darüber hinausgehende Anpassungen einfach nur zu Verschlimmbesserungen. Dann passt es zwar da, aber in anderen Situationen wieder nicht und am Ende hat man etliche Programme, die man bedienen muss.
Jein, man wird immer hier und da noch Hand anlegen müssen.
Von mehreren Programmen halte ich allerdings auch nichts. Das natüriiche menschliche Ohr hat auch keinen Programmschalter
Als ich meine Linx 3D 9 bekam, habe ich in den ersten ca. 4 Wochen immer mal die Programme umgeschaltet, musste aber dann auch feststellen das es im Universalprogramm genauso gut geht und es mir auch zu blöd ist ständig Programme wechseln zu müssen.
Genau DAS möchte ich von einem Akustiker NICHT hören.
Ich lasse mich sicherlich gern mit guten Argumenten motivieren, einer veränderten Klangwelt eine Chance zu geben.
Es ist logisch, das es erst mal anders klingt mit einem HG, weil man ja Dinge auf einmal hört, die man lange nicht mehr gehört hat.
Aber es gibt auch Dinge, da muss der Akustiker eingreifen und das hinbiegen.
Wenn das Geschirr und Besteckklappern einem die Ohren wegbläst ist z.B. so ein Fall.
Ich habe mich schon als Kind mit Händen und Füßen gegen die akustische Qualität einer verzerrten Gegensprechanlage gewehrt. Es war geradezu schmerzhaft für mich und insofern stellten die damals analogen Geräte eher eine zusätzliche Behinderung plus einen enormen Stressfaktor dar, denn eine Entlastung.
Damals war die Technik eben noch nicht soweit. Das war normal.
Ehrlich gesagt, bist Du in vielen Dingen einfach zu empfindlich.
Ich glaube das bei Dir auch sehr viel Kopfsache ist, also "Das will ich nicht" und fertig.
Man kann sich mit manchen Dingen auch mal abfinden, wenn es nicht anders geht.

Gruß
sven
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#86

Beitrag von Bert667 »

@svenyeng,

bei den heutigen teureren Geräten hast du ja auf jeden Fall wechselnde Programme durch die Automatik in den Geräten. Will man das nicht, muss man die Geräte so einstellen, dass man immer fest ein manuelles Programm an hat. Macht das wirklich jemand? Also auf die Automatik komplett verzichten?
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#87

Beitrag von tabbycat »

...wer's nicht anders kennt und sich mit der Umgewöhnung schwertut vielleicht schon.

Ich zumindest hatte es ernsthaft in Erwägung gezogen. Vorher bin ich 12 Jahre lang ohne jegliche Automatik rumgelaufen und kam prima klar. Wenn Du nur "volle Dröhnung" gewöhnt bist und plötzlich ohne Vorwarnung von hier auf gleich nen Korken im Ohr hast, ist das sehr gewöhnungsbedürftig. - Hat ein paar Wochen Kopfarbeit und Anpassung beim Akustiker gedauert - inzwischen finde ich es fein, und vor allem kräfteschonend...
(mich hat die Umstellung ein bißchen an mein erstes Auto mit ABS erinnert - braucht man "eigentlich" nicht, hat man's aber einmal, möchte man's nicht mehr missen).
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oder wir machen einen. 🤗
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#88

Beitrag von urlaubsreif »

Es kommt drauf an, was für Otoplastiken gefertigt werden.
Ich habe sehr kleine, die auch eher locker und in den Ohren sitzen.
Ich habe auch kleine Otoplastiken.
Mein Ohr mag die trotzdem nicht und versucht, die durch vermehrte Cerumenproduktion wieder loszuwerden. Nahezu täglich verstopfte Ohren nervt enorm. Bei den Domes hält sich die körpereigene Abwehr noch in Grenzen.
Ehrlich gesagt, bist Du in vielen Dingen einfach zu empfindlich.
Zu empfindlich? In Bezug auf was denn?

Radioaktivität? Lärm? Menschenrechtsverletzungen? Allergene? Hitze? Kälte?
(Noch so ein begnadeter Du-Botschafter ;-) )

Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst,
was weißt du von den Klängen, die in mir sind
und was weiß ich von den deinen?

Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde
und weinen und erzählen, was wüsstest du mehr von mir
als von der Hölle, von der dir jemand sagt,
sie sei heiß und fürchterlich?


Frei zitiert nach Franz Kafka ;-)
Man kann sich mit manchen Dingen auch mal abfinden, wenn es nicht anders geht.
Kann man sicherlich.
Die Frage ist nur immer, wieviel Luft nach oben noch bleibt, so dass es eben doch anders geht.
Häufig ist das eine ganze Menge!
Damals war die Technik eben noch nicht soweit. Das war normal.
Leider ist es auch das, was einem aufzahlungsfreie Geräte sehr häufig noch immer zumuten.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#89

Beitrag von urlaubsreif »

@tabbycat
Wenn Du nur "volle Dröhnung" gewöhnt bist und plötzlich ohne Vorwarnung von hier auf gleich nen Korken im Ohr hast, ist das sehr gewöhnungsbedürftig.
Korken im Ohr sind immer gewöhnungsbedürftig ;-)

Ich kenne das von den Oticon überhaupt nicht. Bekomme da keine Korken in die Ohren gestopft, was ich sehr angenehm finde. Das hängt, glaube ich, mit dem allgemeinen Hör-Konzept der Geräte zusammen.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
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dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#90

Beitrag von Dani! »

Bert667 hat geschrieben:@svenyeng,

bei den heutigen teureren Geräten hast du ja auf jeden Fall wechselnde Programme durch die Automatik in den Geräten. Will man das nicht, muss man die Geräte so einstellen, dass man immer fest ein manuelles Programm an hat. Macht das wirklich jemand? Also auf die Automatik komplett verzichten?
Ja, ich. Im Automatikmodus gibt es auch ein Musikprogramm, auf dem liegt ein manuell auswählbares Programm bzw. ist mein Startprogramm (statt der Automatikmodus). Dieses Programm benutze ich fast ausschließlich.
svenyeng hat geschrieben:Ehrlich gesagt, bist Du in vielen Dingen einfach zu empfindlich.
Ich glaube das bei Dir auch sehr viel Kopfsache ist, also "Das will ich nicht" und fertig.
Man kann sich mit manchen Dingen auch mal abfinden, wenn es nicht anders geht.
Das sind harte Worte. Komm mir bitte nicht mit "man sei zu empfindlich", nur weil dein Hörverlust nur Mittelmaß ist.
Bei "Lärm" verstehe ich auch keinen Spaß. Mein Musikprogramm ist so eingestellt, dass meine Geräte knapp an der Schmerzgrenze arbeiten. Dummerweise verstehe ich damit die Leute nicht so gut wie in meinem Automatikprogramm. Das jedoch geht über die Schmerzgrenze. Folge ist, dass ich am abend über einen deutlichen Tinnitus verfüge, wenn ich tagsüber überwiegend das Automatikprogramm eingestellt hatte. Und glaub mir, ich weiß wie die einzelnen Programme im Automatikmodus eingestellt sind, ich habe das über Monate hinweg feinjustiert.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
tabbycat
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#91

Beitrag von tabbycat »

urlaubsreif hat geschrieben:@tabbycat
Wenn Du nur "volle Dröhnung" gewöhnt bist und plötzlich ohne Vorwarnung von hier auf gleich nen Korken im Ohr hast, ist das sehr gewöhnungsbedürftig.
Korken im Ohr sind immer gewöhnungsbedürftig ;-)

Ich kenne das von den Oticon überhaupt nicht. Bekomme da keine Korken in die Ohren gestopft, was ich sehr angenehm finde. Das hängt, glaube ich, mit dem allgemeinen Hör-Konzept der Geräte zusammen.
Ok, das war etwas unglücklich ausgedrückt.
Mit "Korken" meinte ich die ungewohnte Automatik, die z. B. neben der röchelnden Mokkapress oder der quietschenden Straßenbahn runterregelt - und mich die erste Woche Kreise in den Teppich laufen ließ weil ich mir einbildete, nichts zu hören und zu verstehen - was ich aber tat - nur eben nicht im "Megaphonmodus", sondern zivilisiert.
Seit mein Hirn das gerafft hat, ist alles gut :)
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#92

Beitrag von urlaubsreif »

Ok, das war etwas unglücklich ausgedrückt.
Nee, überhaupt nicht. Ich hatte schon verstanden, was du meinst. Ich nenne dieses Phänomen "eine Schallglocke übergestülpt bekommen" und finde es mehr als unangenehm. Häufig sogar als unpassend, weil ich das, was weggedrückt wird, gern weiter hören würde.

Kenne es so nicht von den Oticon und das ist für meine Begriffe das Geniale an diesen Geräten. Dass mir das volle natürliche Sound-Programm erhalten bleibt und ich verstehe trotzdem.
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tabbycat
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#93

Beitrag von tabbycat »

...och, ich bin ganz froh, daß bestimmte Tonlagen mich nicht mehr aus den Socken hauen - ich sach nur Hörsturz und Hyperakusis ;) . - War halt ne Mischung aus Gewöhnungseffekt und Feineinstellung.
Der jetzige Zustand paßt wie ein alter Hausschuh...
Zuletzt geändert von tabbycat am 2. Dez 2019, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#94

Beitrag von urlaubsreif »

...och, ich bin ganz froh, daß bestimmte Tonlagen mich nicht mehr aus den Socken hauen - ich sach nur Hörsturz und Hyperakusis
Verstehe!
Hab' ich auch.

Laubbläser, Kehr- und Räumfahrzeuge, Kreissägen, Rollgeräusche von SUV's auf Kopfsteinpflaster, Kindergeschrei auf Spielplätzen sowie Tatütata und Kantinengeräusche. Ich vermag nicht zu sagen, was mein aus den Sockenhauer No. 1 ist ;-)

Glücklicherweise regeln meine Oticon solche Geräusche von Hause aus auf erträgliches Normalmaß herunter, ohne dass dies wie ein Korken oder eine Schallglocke wirkt.
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#95

Beitrag von Audimin »

Hallo ihr Lieben,

hier hat's ja heute wieder Antworten geregnet - was mich sehr freut! Nach meinem "Coming-out" (gegenüber mir selbst, der Rest der Menschheit hat meine Schwerhörigkeit ja schon seit langem klar gesehen) bin ich einen fiebrigen Wahn geraten, dieses Manko abzuschalten. Nicht das ich nicht geduldig wäre - aber fiebrig tatsächlich ;-) Daher freut es mich irre, mich hier mit Betroffenen austauschen zu können, technischen Rat und Zuspruch zu erhalten. Danke!
Bert667 hat geschrieben:Ich habe die ersten 8 Wochen nach dieser Devise gelebt:
Hauptsache ist, dass du die Leute die verstehst. Wie es klingt (angenehm, natürlich etc...), ist Prio 2.
Ich stimme dir voll und ganz zu, Bert667. Ich habe zwar über "boxy" etc. philosophiert, zugegeben. Aber wieder zu Verstehen geht mir im ersten Schritt über alles.

Heute konnte ich die Gerätchen im Büro testen. Um 7h ins Ohr, um 10h entnervt wieder raus: ich habe einfach nichts verstanden. Das Bisschen Störgeräusch, das heute im Büro war, hat ausgereicht, um mein Verständnis gegen Null zu drücken. Darauf hat mich sogar direkt ein Kollege angesprochen.
urlaubsreif hat geschrieben: Nur bei der Lautstärke - und die Klage "das ist zu laut" kommt so gut wie immer - darf es keinen Eingewöhnungskompromiss geben, dergestalt, dass die Kunstlauscher gleich auf volle Pulle gedreht werden.
Hm, die Klage hätte ich von mir anfangs auch erwartet, meine HGA ebenso, nachdem sie meine Toleranzgrenzen getestet hat. Mit dem Marvel habe ich jetzt aber schon das zweite Gerät, dass ich immer lauter betreiben möchte, als von der HGA vorgesehen. Das Unitron stand eigentlich dauerhaft am Limit. Aktuell versuche ich es mir zu verkneifen, merke aber trotz 100% auf der Default-Lautstärke, dass ich zum besseren Verstehen in der jetzigen Konfiguration mehr benötige - und ich empfinde das dann trotzdem als zu laut, um wirklich angenehm zu sein. Wie gesagt, gutes Verstehen ist momentan aber grundsätzlich gar nicht gegeben. Auf der Heimfahrt im Auto ist mir zudem aufgefallen, dass ich das Radio exakt auf der Lautstärke stehen lassen konnte, wie ich es mir mit HGen morgens eingestellt hatte.
Bert667 hat geschrieben: zu allem was du als komisch und ungewohnt empfindest. Z.B. das "boxy" Empfinden:
Das sind nicht die Hörgeräte. Das wirst du mit allen Hörgeräten haben. Das liegt einfach daran, dass du Frequenzen, die lange weg waren, nun wieder in der "richtigen" Lautstärke hörst.
Was mich zu meinem Beobachtungen bringt: Ich glaube schon daran, dass ihr mit der Notwendigkeit, sich an lange-nicht-Gehörtes wieder gewöhnen zu müssen, Recht habt. Aber seltsam ist die Abstimmung des HG schon, muss ich sagen: Mir ist beim Testen des Musik-Streamens aufgefallen, dass das musikalische Bild in meinem Kopf völlig schief hing - sozusagen. Da habe ich dann mal probiert, wie es links und wie es rechts isoliert klingt. Ergebnis: Links kommen aus den Hörern nur die dröhnenden Bässe (also so tief, wie so ein kleiner Speaker nun mal kommt) bis in die tiefen Mitten. Rechts dagegen das genaue Gegenteil: Nur Höhen und hohe Mitten, ein tonales Rinnsal würde ich sagen. Das bekomme ich intellektuell mit dem Plot meines Hörverlustes überhaupt nicht zusammen.
Und ich glaube, dass das einer der Gründe sein könnte, warum diese Einstellung mir nicht hilft.

Meine zweite Vermutung ist, dass es vielleicht nicht optimal war, das verstärkte Frequenzspektrum zu beiden Rändern hin um etliche dB abfallen zu lassen. Die Begründung war, wie ich schon mal schrieb, dass dort nur Störgeräusche auf mich warten. Ich kann mir vorstellen, dass das früher mal eine gute Taktik war. Ich kann mir dagegen fast nicht vorstellen, dass ein modernes HG nicht auch in den Tiefen und Höhen die Spreu vom Weizen trennen kann.

Mein, vielleicht ziemlich naiver, Plan ist es daher, mal zu fragen, ob ich mir das Musikprogramm anhand von Musik, die ich aus Zeiten ohne schlimmen Hörverlust gut kenne, mal selbst "stimmig" drehen darf. Und damit würde ich danach mal mein Sprachverständnis testen.
Das andere, was ich gern testen würde, wäre die Angleichung der Verstärkung an meinen Verlust auch in den Höhen und Tiefen an den Rändern; Ich kann mir vorstellen, dass mehr tonaler "Kontext" mir evtl. auch das Verständnis erleichtert. Vielleicht liege ich auch voll daneben mit diesen Vorstellungen. Ich wäre mal gespannt, wie ihr das Potential dieser "Versuche" seht.

Hoffentlich bekomme ich überhaupt zeitnah einen passenden Termin dafür...
tabbycat hat geschrieben:Ich finde in dem Kontext auch ein Hörtagebuch extrem wichtig, bzw. immer zeitnah festzuhalten, wo es hapert.
Das mache ich schon. Ich finde das auch hilfreich, um differenziertes Feedback geben zu können.
urlaubsreif hat geschrieben: Ich nenne dieses Phänomen "eine Schallglocke übergestülpt bekommen" und finde es mehr als unangenehm. Häufig sogar als unpassend, weil ich das, was weggedrückt wird, gern weiter hören würde.

Kenne es so nicht von den Oticon und das ist für meine Begriffe das Geniale an diesen Geräten. Dass mir das volle natürliche Sound-Programm erhalten bleibt und ich verstehe trotzdem.
Für die Oticons gibt es hier ja viel Lob. Da ich letztendlich ohnehin zwischen zwei prinzipiell geeigneten Geräten entscheiden möchte, werde ich das Opn mal vorschlagen.

So, das war jetzt viel Text... Ich entlasse euch in eine hoffentlich erholsame Nacht, schlaft gut!

Viele Grüße,
Audimin
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#96

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Für die Oticons gibt es hier ja viel Lob.
Leider. Von mir niemals.
Ich hatte bis zu meinen jetzigen Resound nur Oticon HGs und nichts als Ärger.
Monatlich defekt, da Oticon nicht im Stande wäre die Gehäuse dicht zu bekommen.
Trotz diesem immensen Ärger hat Oticon mich noch jährlich mit der Garantieverlängerung abgezockt. Mails werden wenn überhaupt nur nach mehreren Wochen beantwortet. Die Antwort ist aber immer nur dummes Geschwätz was nicht weiter hilft. Für mich ist daher die Fa. Oticon gestorben.
Diese Probleme hatte mein Akustiker bei mehreren Kunden.
Oticon verlauft er eigentlich auch gar nicht mehr.
Ich kam früher nur mit Oticon zurecht. Die anderen Hersteller klangen nicht natürlich.
Das hat sich aber Mittweile geändert.

Gruß
sven
Bert667
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#97

Beitrag von Bert667 »

@Audimin,

hast du eigentlich schonmal einfach nur getestet, wie es ist, wenn man zu 100% deine Hörkurve korrigiert und keine weiteren Anpassungen vornimmt? Und das mit versch. Geräten? Wenn du da mit versch. Geräten die Probleme beim Verstehen hast, würde ich wirklich sagen: Das ist dein Kopf, der Zeit braucht. Und dann ist alle Rumprobiererei erstmal wenig sinnvoll. Dann benötigt es einfach nur Zeit.
Zuletzt geändert von Bert667 am 3. Dez 2019, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#98

Beitrag von urlaubsreif »

Für die Oticons gibt es hier ja viel Lob.

Leider. Von mir niemals.
Hallo, Sven, ich verstehe gut, dass du ausgesprochen genervt gewesen sein muss. Das geht ja mal gar nicht. Wie lange ist das denn jetzt her?

Mich wundert das allerdings trotzdem. Ich trage seit 10 Jahren Oticon, zuletzt die Agil Pro, und muss sagen, die Geräte haben über die gesamte Zeit hinweg ausgesprochen zuverlässig gearbeitet. Dass ich hin und wieder völlig vergessen habe, sie aus den Ohren zu nehmen, wenn Wasser in der Nähe war (Duschen und Seen), haben sie mir auch nicht krumm genommen. Kein technischer Defekt, nicht mal nen Hörer über 8 Jahre hinweg. Dazu schwitze ich sehr stark am Kopf. Das war ebenso kein Problem, wie anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit. Obwohl man ja eigentlich bei solchen Witterungsbedingungen die Geräte abends immer in eine Trockenbox legen sollte.

Die Opn S1 scheinen ebenso widerstandsfähig und zuverlässig zu sein. In einem Jahr Probetragen nicht ein einziger Ausfall der Opn S wegen Schwitzwasser o.ä.. Sie haben allerdings auch eine IP 67 Zertifizierung; demnach dürfte Oticon die von dir beschriebenen Probleme in den Griff bekommen haben.

Wie der Kundendienst von Oticon im Allgemeinen ist, kann ich nicht sagen. Ich habe ihn nie gebraucht.

Aber im Spezialfall "gehörschädigende Konfiguration" hatte ich binnen weniger Stunden nen erfahrenen Techniker an der Strippe.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#99

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Wie lange ist das denn jetzt her?
Das ist knapp 3 Jahre her.
Da waren die Oticon HGs fast jeden Monat defekt und mussten eingeschickt werden.
Der Defekt man immer wieder von Feuchtigkeit die in die HGs gelangte.
Ich schwitze oft recht stark, vor allem beim Tanzen (tanze 1x pro Woche).
Da kann ich die HGs ja nicht aus den Ohren nehmen und weg packen.
Mein Akustiker tat alles was er tun konnte. Er schenkte mir sogar ein elektrisches Trockengerät wo ich die HGs immer reintat.
Da Schweiß sehr aggressiv ist wissen wir alle. Mein Akustiker sagte mir aber ganz klar, das die HGs das abkönnen müssen.
Man könne nicht verlangen das ich die HGs bei Sport bzw. tanzen rausnehme.
Schwimmen ist was anderes, wobei es ein Traum wäre mit HGs schwimmen zu können.
Siemens hatte mal HGs mit denen man ins Wasser gehen konnte. Aber leider nicht sehr lange.
Siemens hatte aber dann ja die HG Sparte verkauft. Ist ja heute Signia, wenn ich nicht ganz falsch liege.

Hätte Oticon nur ein ganz wenig Anstand gehabt, hätte sie mir einfach kostenlose neue HGs in höchster Technikstufe geschenkt oder wenigstens die Garantie direkt auf 6 Jahre kostenlos ausgeweitet. Die Oticon wären das Peanuts gewesen. Griff in die Portokasse sozusagen.
Stattdessen reparierten sie die HGs immer wieder. Na ja und händisch wurde auch einmal neu beschichtet. Half alles nichts.
Oticon sagte immer ich müsse alles über den Akustiker abwickeln, denn er wäre deren Kunde. Es wurde dann drum geredet und alles schön geredet.
Wie ich schon schrieb, Mails wurden entweder gar nicht beantwortet oder erst nach 5-6 Wochen.

Interessanterweise war ich beim meinem Akustiker nicht der einzige Kunde bei dem diese Probleme auftraten. Da hatte er mehrere Kunden. So konnte er den Kunden auch kein Oticon mehr anbieten. Die Kunden wären ihm ja weggelaufen.
Er betriebt allerdings 4 Geschäfte und konnte nicht in allen auf Oticon verzichten.
Das blöde, wenn die Konkurrenz um die Ecke ist und die haben Oticon und er nicht, kommt das nicht so gut.

Bei allen anderen Herstellern hatte er solche Probleme nie.
Die Resound die ich aktuell habe, waren bisher nicht einmal defekt in den 3 Jahren.
So und ich bekam von Resound von Haus aus direkt 6 Jahre Garantie.
Damit bin ich Rundrum sorglos, trotz HGs mit hoher Zuzahlung.

Beim ersten HG vor über 20 Jahren, hatte ich schon teure Oticon, weil die damals die einzigen waren,
die einen natürlichen Klang boten. Die waren nach 5 Jahren dahin. Zwischendurch gabs auch die eine und andere Reparatur.
Damals bei den Oticon Go, das ist aber einige Jahre her, benötigte ich ständige neue Gehäuse bzw. Batterieklappen.
Da waren die Hersteller alle dabei ein/aus mit der Batterieklappe umzusetzen. Und nicht mehr per Schalter am HG Gehäuse.
Ich habe damals gleich gesagt das das großer Mist ist und anfällig wie sonst was ist.
Zu mindest bei Oticon war man unfähig, denn die Batterieklappen waren an feinen Kunststoffnippeln gehängt.
Durch das ständige öffen der Batterieklappe zum ein/aus schalten, brachen die Kunststoffnippel ständig ab.
Ich weiß noch das der Akustiker damals immer reichlich Klappen und Gehäuse im Lager hatte.
Jedes der vielen Oticon HGs die ich hatte war anfällig und brauchte immer mal eine Reparatur.

Diese ständigen Defekten nerven gewaltig, weil Du immer wieder zum Akustiker rennst und vor allem bei Defekt erst mal ganz dumm ohne HGs da stehst. Passiert das Samstag Abend, darfst Du ohne HGs bis Montag warten.

Ich streite auch nicht ab, das sich bei Oticon mittlerweile auch was verbessert haben kann.
Nur wenn Du einmal dieses immensen Ärger hattest, dann willst Du den Hersteller nicht mehr, auch wenn sie noch so gute HGs machen.

Vielleicht teste ich bei den nächsten HGs ggf. Oticon auch noch mal wieder.
Aber das ist immer mit nem bösen Beigeschmack verbunden.

Gruß
sven
akopti
Beiträge: 1339
Registriert: 17. Aug 2016, 23:06
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Re: Werde ich richtig beraten - 2? (hoffentlich sachliche Fortsetzung)

#100

Beitrag von akopti »

svenyeng hat geschrieben:Hallo!

Die Resound die ich aktuell habe, waren bisher nicht einmal defekt in den 3 Jahren.
So und ich bekam von Resound von Haus aus direkt 6 Jahre Garantie.
Damit bin ich Rundrum sorglos, trotz HGs mit hoher Zuzahlung.
Wie oft bekamst du nochmal neue Ex-Hörer? Nur weil sie für dich Kostenlos sind, sind es trotzdem Defekte.

Zu mindest bei Oticon war man unfähig, denn die Batterieklappen waren an feinen Kunststoffnippeln gehängt.
Durch das ständige öffen der Batterieklappe zum ein/aus schalten, brachen die Kunststoffnippel ständig ab.
Stimmt nicht, Oticon hat das Gehäuse modifiziert und die Kunststoffnippel durch einen Stahlstift ersetzt. Wenn dir dein Akku immer die alte Variante montiert hat kann Oticon nichts dafür.
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