Preise von Hörgeräten

urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#151

Beitrag von urlaubsreif »

Nur zur Erinnerung, damit es nicht untergeht:
@Ohrenklempner

Kannst du mir bitte eines der aufzahlungsfreien Geräte nennen, die lt. Rabenschwinge über die oben benannten hörverbessernden Eigenschaften verfügen soll. Speziell über eine binaurale Signalverarbeitung?

Ich würde diese Geräte gern unverzüglich testen.
Danke!
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Mukketoaster
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Re: Preise von Hörgeräten

#152

Beitrag von Mukketoaster »

Also ich muss hier mal mit dem gefährlichen Halbwissen einiger Leute aufräumen... Es tut mir leid, dass ich euch das so sagen muss.

Was soll der Bullshit immer, das Kunden X-Y viele Geräte testen sollen? Ich wette mit euch, ich kann jedem Kunden das Hörgerät so einstellen, dass er keinen akustischen Unterschied zwischen Hersteller A und B heraushört. Unterschiede spürst du als Endkunde lediglich wenn die Herstellereigenenanpassregeln genutzt werden und diese sind nichts weiter als verkaufsfördernd, da geht es weniger um gutes Hören. Und klar evtl das arbeiten von verschiedenen Features, aber der Klang wird sich nicht verändern.

2 max 3 verschiedene Hörgeräte sollten völlig ausreichen! Wenn du 7 Geräte testest und noch immer nicht zufrieden bist, dann hinterfrage mal das können deinen Akustikers. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nach 7 Geräten überhaupt noch weisst wie Gerät 1,2,3 oder 4 arbeiten und dich unterstützen.

Das der Schwerhörige immer der Dumme ist, ist totaler Blödsinn. So langsam bekomme ich bei einigen Personen das Gefühl, dass sie durch ihre persönliche Situation gefrustet sind und ihren Unmut darüber hier auslassen. Mir sind auch mit Mitte 20 die Haare ausgegangen und ich bekomme auch keine Mützen bezahlt, obwohl mir kalt am Kopf ist. Bin ich deshalb der Dumme, weil ich ne Glatze habe?

Ich will an dieser Stelle niemanden absprechen, der eine hochgradige Hörminderung hat,
das er sicherlich mit einer besonderen oder "hochwertigen" Versorgung besser zurecht kommt. Aber diese Sonderfälle sind nun mal nicht der Durchschnitt und nach wie vor eine "Randerscheinung". Aber für die meisten Menschen mit einer Hörminderung reichen Standartgeräte aus.

Das die gute Dame die Klospülung oder den Wasserhahn als zu laut empfindet liegt leider tatsächlich nicht daran, dass das HG es laut macht. Sie sagte, sie hat diese Geräusche so nicht in Erinnerung. Und ich sage doch, das waren sie! Im Durchschnitt kommen die Leute einfach 7 Jahre zu spät zum Akustiker und sind dann in dieser Zeit einfach mal extrem hörentwöhnt und wissen nicht mehr wie die Welt mal geklungen hat. Man hört über Jahre Schritt für Schritt im schlechter, merkt also die fortschreitende Hörminderung erst gar nicht.

Wenn die gute Dame mal die Hörgeräte eine Weile trägt und im besten Fall noch eine gleitende Anpassung bekommt, wird sie sich an diese Geräusche gewöhnen und diese auch adaptieren. Die Empfindung wird sich normalisieren. Desweiteren gibt es heute diverse Hörtrainings, mit denen man tolle Ergebnisse erzielen kann.

Achso bevor es wieder Diskussionen gibt, ich beziehe mich tatsächlich nicht auf Urlaubsreif.
Zuletzt geändert von Mukketoaster am 12. Dez 2019, 11:07, insgesamt 2-mal geändert.
Bert667
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Re: Preise von Hörgeräten

#153

Beitrag von Bert667 »

@Mukketoaster,

genau dieses Problem bemerke ich in meinem Umfeld und hier im Web auch leider viel zu oft:

Am Anfang klingt es unangenehm --> Das HG taugt nix --> Anderes testen!

Und das geht dann von HG zu HG so. Nur dass es mit allen "komisch" klingt.

Da sehe ich eineseits das Problem beim gesunden Menschenverstand der Kunden. Das muss doch jedem klar sein, dass da ne Gewöhnungsphase dazu gehört und nicht alles sofort super ist. Dass das Wochen bis Monate dauert. Dass das Gehirn diese Geräusche erst wieder erlernen muss...

Und andererseits sehe ich da die HGA in der Pflicht. Diese müssen das ihren Kunden auch klipp und klar sagen. Und auch mal sagen "nein sie bekommen jezt noch kein anderes HG. Testen sie diese nochmal 2 Wochen." Der Kunde hat keine Ahnung, ist vllt schon im gehobenen Alter und muss hier teilweise vor sich selbst geschützt werden. Dazu gehe ich doch zum Experten. Dass der mir auch mal Entscheidungen abnimmt und mich berät. Der soll nicht das tun, was ich als Laie ihm "befehle", sondenr das was aus medizinischer Sicht Sinn macht. Ich sage doch auch nicht dem Arzt, welches Medikament in welcher Dosis er mir geben muss. Das bestimmt er.

Ich bin 35 und habe mir sehr leicht getan mit der Eingewöhnung. Aber dass mich an den ersten Tagen eine Klospülung oder Papier-Rascheln fast ungehauen haben war bei mir auch so. Mein HGA hat mir aber klar gesagt, dass das normal ist und ich da durch muss.
Zuletzt geändert von Bert667 am 12. Dez 2019, 11:29, insgesamt 3-mal geändert.
svenyeng
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Re: Preise von Hörgeräten

#154

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Daraus folgt, mehr Geräte nur dann testen, wenn das bisher angepasste nicht zufriedenstellend arbeitet. Nun muss man sich ja durch wenigstens ein Kassengerät quälen, wenn man vor Gericht die Mehrkosten einklagen will. Das sollte dann aber auch reichen.
Alles andere ist in meinen Augen Zeitverschwendung.
Das sehe ich anders, denn es kann gut sein das ein anderes hochpreisiges HG eines anderen Herstellers evtl. noch besser ist.
Das kann man aber nur beurteilen, wenn man weitere HGs im Vergleich testet.
Zumindest könnte man sie evtl. damit vorfinanzieren, bis vor Gericht die Mehrkostenübernahme durch die KKn geregelt wurde.
Klar, wenn jemand vor Gericht ziehen will, kann man das so machen.
Nur nicht jeder hat will sich den Stress, Aufwand, etc. antun.
Was soll der Bullshit immer, das Kunden X-Y viele Geräte testen sollen? Ich wette mit euch, ich kann jedem Kunden das Hörgerät so einstellen, dass er keinen akustischen Unterschied zwischen Hersteller A und B heraushört. Unterschiede spürst du als Endkunde lediglich wenn die Herstellereigenenanpassregeln genutzt werden und diese sind nichts weiter als verkaufsfördernd, da geht es weniger um gutes Hören. Und klar evtl das arbeiten von verschiedenen Features, aber der Klang wird sich nicht verändern.
Technisch betrachtet würde ich das auch denken.
Aber ich hatte ja jahrelang immer Oticon, habe aber immer auch andere Hersteller getestet.
Die HGs der anderen Hersteller klangen grausam und mein Aktustiker ist sehr gut und hat sicherlich nicht irgendwelchen Mist programmiert.
Es hat sich aber mittlerweile geändert und meine derzeitigen HGs sind ja Resound.
2 max 3 verschiedene Hörgeräte sollten völlig ausreichen! Wenn du 7 Geräte testest und noch immer nicht zufrieden bist, dann hinterfrage mal das können deinen Akustikers. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nach 7 Geräten überhaupt noch weisst wie Gerät 1,2,3 oder 4 arbeiten und dich unterstützen.
Es kann gut sein, das man nach dem testen von 3 HGs ggf. schon seinen Favoriten gefunden hat.
Das ist alles sehr individuell finde ich.
Es kann aber durchaus sein, das ich 3 HGs teste und ich mit allen dreien nicht klar komme.
Oder von diesen 3en komm ich mit 2 gar nicht klar und kann diese gleich an die Seite tun, dann ist es doch nicht verwerflich noch 2 oder 3 weitere im Vergleich zu dem einen was soweit ok war zu testen.
Das der Schwerhörige immer der Dumme ist, ist totaler Blödsinn. So langsam bekomme ich bei einigen Personen das Gefühl, dass sie durch ihre persönliche Situation gefrustet sind und ihren Unmut darüber hier auslassen. Mir sind auch mit Mitte 20 die Haare ausgegangen und ich bekomme auch keine Mützen bezahlt, obwohl mir kalt am Kopf ist. Bin ich deshalb der Dumme, weil ich ne Glatze habe?
Der Vergleich mit der Mütze hinkt, denn die Mütze kostet keine 4.000 Euro. Notfalls kannste die auch selber stricken.
Ich brauche 2 HGs und kann auch ohne Gleitsichtbrille nichts machen. Rechne mal hoch was ich da für Kosten habe.
Stelle dem gegenüber einen Menschen der weder HGs noch Brille braucht. Der spart aber, vor allem auf einige Jahre hochgerechnet, sehr viel Geld. Davon kann der manch einen Urlaub machen.
Ich wünsche auch niemanden normal hörenden und sehenden HGs und Brille.
Nur niemand steckt sich aus Spaß HGs für 4.000 Euro in die Ohren und setzt sich eine Gleitsichtbriller für rund 1.000 Euro auf die Nase.
Das alles ist mit einem Kauf ja nicht getan. Wenn die Augen schlechter werden müssen neue Gläser her. Zack, wieder rund 1.000 Euro auf den Tisch gelegt. Mit HGs das gleiche Spiel. Irgendwann müssen da neue her.
Schwerhörigkeit und schlechtes sehen sind Krankheiten. Die betroffenen Menschen müssen sich die Lebensqualität dann teuer erkaufen, weil die Krankenkassen bei Brillen gar nichts und bei HGs auch nur nen lächerlichen Anteil zahlen.
Ich finde das nicht richtig, weil es ungerecht gegenüber gesunden Menschen ist.
Aber für die meisten Menschen mit einer Hörminderung reichen Standartgeräte aus.
Woran willst Du das messen oder festmachen?
Mit einem Test in Laborumgebung, welcher rein gar nichts aussagend ist, eben weil damit das täglich Leben in dem man die HGs trägt gar nciht simuliert werden kann.
Das die KKs diese Tests dafür nehmen um ne Entscheidung zu treffen ob das teure HG bezahlt wird oder nicht, kann man irgendwie nachvollziehen. Dafür muss ja ein Grundlage da sein. Nur weil Franz Mustermann sagt, ich höre mit HG für 4.000 Euro besser als mit dem ohne Zuzahlung kann da ja nicht die Entscheidungsgrundlage sein.
Es wurde auch schon klar gesagt, das man mit den billigen HGs zwar verstehen kann, aber mit großen Einbußen.
Der Schwerhörende ist großem Stress ausgesetzt, welcher am Ende anderen Krankheiten (von psychischen bis sonst was) auslöst.
Und dann gehts zum Arzt und die Behandlung kostet den KKs wieder richtig viel Geld.

Bei den KKs wird ganz oft nicht zu Ende gedacht.
Ein Bekannter von mir hat etwas mit der Bandscheibe und muss mehrfach Spritzen unter CT-Kontrolle bekommen.
Dabei wird ein Bein nach der Spritze immer für gewissen Zeit taub.
Er fragte seinen Arzt nach einem Taxischein, da seine Frau keinen Führerschein hat und er ja nach der Spritze nicht Auto fahren darf.
Der Arzt lehnte ab und so sagte er in der Praxis das man dann die Sache mit den Spritzen wohl abblasen kann.
Also setzte er sich mit seiner Krankenkasse in Verbindung um die Sache zu klären. Diese lehnte die Übernahme der Fahrtkosten ab.
Jetzt kommts aber: Ein anderer Arzt wollte eine große OP ansetzen, welche 40.000 - 50.000 Euro kosten würde.
Das zahlte die KK ohne mit der Wimper zu zucken, aber bei paar Euro Taxikosten wird geknausert.
Gott sein dank fand sich nach langem hin und her in der Familie jemand, der ihn zu den Spritzenterminen fährt.

Wenn jemand Physiotherapie benötigt, darf der Arzt max. 3 Rezepte a 6 Behandlungen ausstellen.
Danach ist Schluss, egal wie es dem Patienten geht.
Wenn der Patient aber ins Krankenhaus eingewiesen wird, kann dort Physiotherapie bis zum umfallen gemacht werden.
Was alleine 1 Tag im Krankenhaus kostet, also mit Essen etc. pp. darüber denken die KKs nicht nach.
Wen man wirklich heftig was mit dem Rücken hat, sind 3x6 = 18x 30min Behandlung bei der Physiotherapie nichts.

Gruß
sven
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#155

Beitrag von urlaubsreif »

Klar, wenn jemand vor Gericht ziehen will, kann man das so machen.
Nur nicht jeder hat will sich den Stress, Aufwand, etc. antun.
Von "wollen" kann eigentlich nicht die Rede sein.
Und ja, es ist viel Stress und Aufwand. Wenn ich's mir leisten könnte, würde ich auch lieber darauf verzichten.

Ich bin aber ohne diese Oticon und standardversorgt nicht arbeitsfähig.
Das ist die Crux.
Der Vergleich mit der Mütze hinkt
Nicht nur wegen der 4.000 Euro.
Sondern die KK übernimmt die Perücke für Mukketoaster, wenn eine ärztliche Verordnung bescheinigt, dass die psychische Belastung durch Glatze überhand nimmt .. und die Zeichen mehren sich ;)
Bei den KKs wird ganz oft nicht zu Ende gedacht.
So sehe ich das auch.
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svenyeng
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Re: Preise von Hörgeräten

#156

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Und andererseits sehe ich da die HGA in der Pflicht. Diese müssen das ihren Kunden auch klipp und klar sagen. Und auch mal sagen "nein sie bekommen jezt noch kein anderes HG
. Testen sie diese nochmal 2 Wochen." Der Kunde hat keine Ahnung, ist vllt schon im gehobenen Alter und muss hier teilweise vor sich selbst geschützt werden. Dazu gehe ich doch zum Experten. Dass der mir auch mal Entscheidungen abnimmt und mich berät. Der soll nicht das tun, was ich als Laie ihm "befehle", sondenr das was aus medizinischer Sicht Sinn macht. Ich sage doch auch nicht dem Arzt, welches Medikament in welcher Dosis er mir geben muss. Das bestimmt er.
Auf jeden Fall muss der Akustiker beraten, soweit stimme ich zu.
Aber bitte unterscheide hier noch Neuversorgungen und Versorgung von Leuten die schon länger HGs tragen.
Da sehe ich einen großen Unterschied.
Mir, ich trage seit weit über 20 Jahren HGs, muss der Akustiker nicht sonst was erzählen.
Durch die jahrelange Erfahrung weiß ich was Sache ist.
Selbstverständlich berät mein Akustiker mich auch gut und ich stelle ja auch Fragen.
Aber ich bestimme auch selber mit, wie viele HGs ich teste.
Ich kann nicht beim 3. Testgerät sagen, so, das 1. war mist, das 3. so lala und das 2. kaufe ich jetzt.
Auch hatte ich schon HGs in den Ohren wo ich direkt im Anpassraum gesagt habe, weg damit.
Das bauche ich gar nicht testen, das klingt so grottig, das geht gar nicht.

Neuversorgungen sind natürlich immer was anderes. Da sollte man wirklich auf den erfahrenen Akustiker hören und es braucht ne zeitlang um sich dran zu gewöhnen.
Aber in der Sendung wurde auch gezeigt, wie unterschiedlich die Akustiker arbeiten und das nicht jeder gleich gut ist.
Aber woher soll der Kunde der seine ersten HGs bekommt denn wissen ob der Akustiker zu dem er geht gut ist oder nicht?
Da hilft nur eines, in der Familie, Freundes- und Bekanntenkreises fragen, wenn ea da nen HG Träger gibt ob der seinen Akustiker empfehlen kann. Wenn man da einen HG Träger hat, kann man den ja nach Tipps etc. fragen.
Natürlich muss man bei den ersten HGs auch Geduld mitbringen.
Ich habe da mal ne Sache bei nem Bekannten mitbekommen, der letztendlich auf die HGs verzichtet hat.
Der hatte zum einen keine Geduld, zu anderen wusste er alles besser als der Akustiker.
Es muss alles genau nach seiner Nase laufen. Tja, nach kurzer Zeit warf er hin und lebt lieber ohne HGs, zum Leid der Menschen mit denen er täglich zu tun hat. Mit HGs ist ihm alles zu laut, das geht für ihn nicht.
Auch ich sagte ihm, das das normal ist erst mal. Er hört ja mit den HGs Dinge die er lange nicht mehr gehört hat.
Aber bei solchen dickköpfigen Menschen hat es keinen Zweck. Die sind unbelehrbar.

Gruß
sven
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#157

Beitrag von urlaubsreif »

Achso bevor es wieder Diskussionen gibt, ich beziehe mich tatsächlich nicht auf Urlaubsreif.
Das ist nett!
Hätte ich jetzt aber auch nicht so verstanden.
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urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#158

Beitrag von urlaubsreif »

Am Anfang klingt es unangenehm --> Das HG
taugt nix --> Anderes testen!

Und das geht dann von HG
zu HG
so. Nur dass es mit allen "komisch" klingt.
Eben ja nicht!

Sondern in der Doku wird die Erfahrung der Testerin exakt gespiegelt mit meiner:
es gibt tatsächlich Hörgeräte, die haben eine große Spontanakzeptanz. Sie hören sich zwar ebenfalls lauter aber eben auch insgesamt "richtig" an. Die Lautstärkerelation der einzelnen Geräusche zueinander stimmt einfach von Hause aus.

Zu diesen Geräte gehört das Opn S 1.
Wenn mich meine blinden Augen nicht getäuscht haben, war es auch das Gerät, was der Akustiker als teures Gerät angepasst hatte.

Die Akustikerin hätte der Dame übrigens auch zeigen können, wie man den Cerumenfilter am Ex-Hörer ganz einfach selbst tauscht. Man muss nicht jede Woche zum Akustiker damit ;)
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svenyeng
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Re: Preise von Hörgeräten

#159

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Sondern in der Doku wird die Erfahrung der Testerin exakt gespiegelt mit meiner:
es gibt tatsächlich Hörgeräte, die haben eine große Spontanakzeptanz. Sie hören sich zwar ebenfalls lauter aber eben auch insgesamt "richtig" an. Die Lautstärkerelation der einzelnen Geräusche zueinander stimmt einfach von Hause aus.
Genau so ist es. Und das sind halt eben die hochpreisigen.
Die Akustikerin hätte der Dame übrigens auch zeigen können, wie man den Cerumenfilter am Ex-Hörer ganz einfach selbst tauscht. Man muss nicht jede Woche zum Akustiker damit.
Jede Woche muss man aber den Cerumenfilter nicht wechseln.
Das wäre verdammt heftig und kostspielig.
Was man aber dem Kunden auf jeden Fall zeigen sollte, ist wie man den Filter abzieht. Wenn er nicht selber wechseln möchte, kann er so zu mindest kurze Zeit ohne Filter die HGs nutzen und so hören.
Wenn er Filter am Wochenende dicht ist oder eben Abends, kann man nicht zum Akustiker. Selber wechseln ist natürlich immer am besten.

Witzig fand ich übrigens den Schmitz-Akustiker. Wie sollen denn grade ältere Menschen mit der CD/DVD zurecht kommen? Hat denn jeder ein Wiedergabegerät dafür?

Interessant waren auch die Preise. Die "Ketten" waren nicht mal die günstigsten.

Gruß
sven
Mukketoaster
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Re: Preise von Hörgeräten

#160

Beitrag von Mukketoaster »

Bert667 hat geschrieben:@Mukketoaster,

genau dieses Problem bemerke ich in meinem Umfeld und hier im Web auch leider viel zu oft:

Am Anfang klingt es unangenehm --> Das HG taugt nix --> Anderes testen!

Und das geht dann von HG zu HG so. Nur dass es mit allen "komisch" klingt.
Da hast du Recht mein Guter. Bis das Hirn sich an die neuen Reize eines Hörgerätes gewöhnen, vergehen durchschnittlich 8 Monate. Du kannst nichts, was über viele Jahre gekommen ist, in wenigen Tagen-Wochen ausgleichen. Bei manchen Leuten schaffst du es nie.
svenyeng hat geschrieben:
Technisch betrachtet würde ich das auch denken.
Aber ich hatte ja jahrelang immer Oticon, habe aber immer auch andere Hersteller getestet.
Die HGs der anderen Hersteller klangen grausam und mein Aktustiker ist sehr gut und hat sicherlich nicht irgendwelchen Mist programmiert.
Es hat sich aber mittlerweile geändert und meine derzeitigen HGs sind ja Resound.
Ich unterstelle dir und deinem Akustiker, das du noch nie eine Insituanpassung bekommen hast! Die Insitu Anpassung ist die einizige Anpassung, mit der du Messen kannst was direkt an deinem Trommelfell ankommt. Diese Messung wird kann mit den herstellereigenen Anpassformeln gar nicht gemacht werden , da diese nicht offen und transparent sind. Aus der Erfahrung heraus weiss der Akustiker irgendwann, wie diese Klingen, aber eine genau Einstellung ist nicht möglich. ;)
svenyeng hat geschrieben:
Es kann gut sein, das man nach dem testen von 3 HGs ggf. schon seinen Favoriten gefunden hat.
Das ist alles sehr individuell finde ich.
Es kann aber durchaus sein, das ich 3 HGs teste und ich mit allen dreien nicht klar komme.
Oder von diesen 3en komm ich mit 2 gar nicht klar und kann diese gleich an die Seite tun, dann ist es doch nicht verwerflich noch 2 oder 3 weitere im Vergleich zu dem einen was soweit ok war zu testen.
Da sind wir wieder bei einer ordentlichen Anpassung, du würdest keinen Unterschied spüren, klanglich. Die Wirksamkeit der Features würdest du hören, das glaube ich dir. Aber da alle Hersteller wissen, was der andere macht, sind die natürlich alle nicht weit auseinander.

Glaubst du ein 4kHz Ton klingt bei Resound anders als bei Oticon? Dem ist nicht so.
svenyeng hat geschrieben:
Der Vergleich mit der Mütze hinkt, denn die Mütze kostet keine 4.000 Euro.
Nein dieser Vergleich hinkt kein Stück. Es muss sich in unserer Gesellschaft niemand benachteiligt fühlen. Ich habe viele Kunden, die mit den aktuellen Gegebenheiten der Bezuschussung zurecht kommen. Auch wenn ich in der Schweiz lebe und die Gegebenheiten minimal anders ausgelegt sind, unterm Strich ist es hier das gleiche.
svenyeng hat geschrieben: Woran willst Du das messen oder festmachen?
An meiner Erfahrung im täglichen Geschäft. Vllt hast du es noch immer nicht bemerkt, aber ich habe ein wenig Ahnung von dem was ich hier schreibe, es hat alles Hand und Fuss. Dass Du persönlich nicht zurecht kommst, mit den aktuellen Gegebenheiten und es unfair findest, das tut mir wirklich leid.

Und nochmals, ich will niemandem absprechen, dass er mit höherwertigen Hörgeräten leichter durch den Tag kommt. Und schon gar nicht möchte ich es unseren Freunden mit einer hochgradigen Hörminderung zumuten damit durch den Tag zu kommen. Aber für den durchschnittlichen Kunden mit Hörminderung reichen Standartgeräte oder Geräte mit einer geringen Zuzahlung aus. Im übrigen, die Standartkunden sind in der Regel nicht mehr im Beurfsleben. Das sich dort die Katze in den Schwanz beisst ist mir klar.
urlaubsreif hat geschrieben:
Das ist nett!
Hätte ich jetzt aber auch nicht so verstanden.
bitte schön. Vllt verbessert sich ja durch diese Geste unser Verhältnis.
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#161

Beitrag von urlaubsreif »

Das wäre verdammt heftig und kostspielig.
Allerdings!
Weshalb kosten sechs winzige Plastikteilchen eigentlich mind. 5 (beim Akustiker) bis 8 Euro (Onlinhandel)? Das reicht für gerade einmal 3x wechseln.

Wer zu starker Cerumenproduktion neigt, wie ich, weil meine Ohren keine Fremdkörper wie Otoplastiken und Schirmchen abkönnen, kommt damit nicht weit.

Inzwischen bereite ich die Alt-Filter allerdings auf. Einfach in eine Lösung aus Cerumenlöser für die Ohren legen ;-)
Witzig fand ich übrigens den Schmitz-Akustiker. Wie sollen denn grade ältere Menschen mit der CD/DVD zurecht kommen? Hat denn jeder ein Wiedergabegerät dafür?
Na ja, ja .. ab Jahrgang 50 dürfte das nicht so sehr mehr ein Problem sein. Mein Neffe sagt immer, er sei doch bass erstaunt darüber, wie gekonnt wir Alten 2-däumig WhatsApp Chatten :lol: CD/DVD geht da auch noch ;)

Witzig fand ich allerdings das Lautsprecher-Raumschiff, das er unter der Decke hatte ..
hab' überhaupt net schlecht gestaunt über die pompöse technische Ausstattung bei diesen Akus.
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Bert667
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Re: Preise von Hörgeräten

#162

Beitrag von Bert667 »

@Sven,

wenn ich sowas schreibe, meine ich immer ausschliesslich die Erstversorgung. Bei Folgeversorgungen sind solche Probleme ja (in der Regel) nicht mehr relevant.
tabbycat
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Re: Preise von Hörgeräten

#163

Beitrag von tabbycat »

Ich möchte nochmal leise weinend ;) anmerken, daß es "die Kassengeräte" nicht gibt.

Es liegt immer noch im Ermessen des Akustikers, was er als Kassengerät hergibt.

Ganz einfach herauszubekommen, wenn man sich mal die Mühe macht und bei verschiedenen Akus nachfragt, was die so als aufzahlungsfrei im Programm haben - beim einen ist's das Phonak Vitus mit Schlauch, beim anderen das Audeo V30, irgendwo anders wiederum das Oticon Geno mit Exhörer - so zumindest meine Erfahrung.

Das Audeo V30 habe ich ausprobiert und fand es alles andere als minderwertig, grausam oder zum in die Ecke werfen. Das Vitus übrigens auch nicht - aber da hat mir beim Fahrradfahren der Windblocker gefehlt.

[size=small](...aber gut, meine Gleitsichtbrille hat auch "nur" etwas mehr als 500 EUR gekostet und von der ollen Bohrmaschine schrieb ich ja schon. - Dafür überfällt mich aber auch keiner im Dunkeln, weil ich golden funkele ;) ).[/size]
*********************************
Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
(Hannibal Barkas)
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#164

Beitrag von urlaubsreif »

Bis das Hirn sich an die neuen Reize eines Hörgerätes gewöhnen, vergehen durchschnittlich 8 Monate. Du kannst nichts, was über viele Jahre gekommen ist, in wenigen Tagen-Wochen ausgleichen.
Dieser lange Zeitraum widerspricht meiner Erfahrung. Zumindest, was die Gewöhnung an die Lautstärke angeht.

Meine ersten Hörgeräte, die ich auch wirklich getragen und nicht wieder gefrustet in der Schublade versenkt habe, waren in 2008 die Oticon Epoq. Da war ich Ende 40. Mit einer seit Geburt linksseitig an Taubheit grenzenden, rechts mittelgradigen SH.

Ich habe zwar die Zuordnung von Geräuschen über Monate hinweg erst langsam lernen müssen, "Was ist das für ein helles Sirren? Das ist die Klimaanlage.", allerdings nicht die Lautstärke. Die war nach ein oder zwei Wochen gegessen. Geräusche richtig zuordnen zu können, ist aber tatsächlich ein hörstressentlastender Faktor!

Und dann sind wir auch wieder bei der Qualität eines HGs; denn je differenzierter und besser die Übertragung der Klangereignisse, desto besser gelingt die Bestimmung, desto relaxter das Hören. Alles, was diffus bleibt oder breiig klingt, stresst mich enorm.

Das Lernen erfordert aber natürlich einen aktiven Umgang mit der Höreinschränkung. Indem ich wieder und wieder frage, oute ich mich ja auch wieder und wieder. Dazu bin ich aber schon von berufswegen gezwungen. Ich gebe jeder Klasse/Gruppe, die ich eröffne, eine "Gebrauchsanweisung" für mich ;) damit es keinen Stress oder böses Blut gibt, wenn ich auf eine Ansprache nicht reagiere.
bitte schön. Vllt verbessert sich ja durch diese Geste unser Verhältnis.
Ich bin kein sonderlich nachtragender Mensch und fände das schön!
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Re: Preise von Hörgeräten

#165

Beitrag von urlaubsreif »

Das Audeo V30 habe ich ausprobiert und fand es alles andere als minderwertig, grausam oder zum in die Ecke werfen. Das Vitus übrigens auch nicht - aber da hat mir beim Fahrradfahren der Windblocker gefehlt.
Du hast noch ein normalhörendes Ohr.
Das ist ein wichtiger Unterschied zu einem beidohrigen Hörverlust, obwohl der sicher auch seine ganz eigene Versorgunsproblematik hat. Ich kann mir vorstellen, dass in so einem Fall tatsächlich "weniger mehr ist", damit das gesunde Ohr nicht zu sehr irritiert wird.

Windblocker - zumindest ein Windrunterregler - halte ich für unverzichtbar.
Ich bin viel mit meinem Hund unterwegs, bei Wind und Wetter. Das kann einfach nicht sein, dass ich vor lauter Brausen und Rauschen mein eigenes Wort nicht mehr verstehe und das auch noch brutal laut ist.
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Re: Preise von Hörgeräten

#166

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Es liegt immer noch im Ermessen des Akustikers, was er als Kassengerät hergibt.
Völlig korrekt.
Nur dabei gibt es auch Grenzen. Kein Akustiker wird ein 4.000 Euro HG zuzahlungsfrei rausgeben können.
Kein Akustiker kann unter EK verkaufen.
Und ein bisschen was muss der Akustiker ja auch noch verdienen.
Schließlich kostet das Geschäft Miete, Heizkosten, technische Ausstattung, Service, ggf. Angestellte ...
Und am Ende muss auch noch was überbleiben, damit der Akustiker auch die Miete seiner Wohnung zahlen kann und sich etwas zu Essen kaufen kann, usw.

Gruß
sven
Mukketoaster
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Re: Preise von Hörgeräten

#167

Beitrag von Mukketoaster »

urlaubsreif hat geschrieben:
Dieser lange Zeitraum widerspricht meiner Erfahrung. Zumindest, was die Gewöhnung an die Lautstärke angeht.
Wie bereits mehrfach erwähnt, ich möchte keinem zu nahe treten und klammere mal bewusst besondere Hörminderungen aus. Zum Bsp dich, KatjaR und einige andere die hier speziellere Hörminderungen haben. :)

Ich will hier auch niemand an die Wand quatschen. Aber ich finde das zur Zeit hier sehr viel Unwahrheiten verbreitet werden, wenn auch nicht mit Absicht.
Zuletzt geändert von Mukketoaster am 12. Dez 2019, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
svenyeng
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Re: Preise von Hörgeräten

#168

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Wenn ich das in der Sendung richtig verstanden habe, zahlt die KK das HG mit dem man lt. Test am besten hören und verstehen kann.

Wenn man nun mit beiden HGs zum HNO geht und mit beiden den ausführlichen Test macht, das wurde ja so in der Sendung gezeigt, so ist der Test doch super einfach zu manipulieren.
Der Patient weiß doch welches HG er aktuell in den Ohren hat, also kann er doch das Testergebnis bewusst ins schlechte ziehen.
Das Gegenteil müsste die KK auch erst mal beweisen.
Letztendlich müsste doch jeder problemlos von der KK ein teures HG bekommen, oder?

Gruß
sven
rabenschwinge
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Re: Preise von Hörgeräten

#169

Beitrag von rabenschwinge »

svenyeng hat geschrieben:Hallo!

Wenn ich das in der Sendung richtig verstanden habe, zahlt die KK das HG mit dem man lt. Test am besten hören und verstehen kann.

Wenn man nun mit beiden HGs zum HNO geht und mit beiden den ausführlichen Test macht, das wurde ja so in der Sendung gezeigt, so ist der Test doch super einfach zu manipulieren.
Der Patient weiß doch welches HG er aktuell in den Ohren hat, also kann er doch das Testergebnis bewusst ins schlechte ziehen.
Das Gegenteil müsste die KK auch erst mal beweisen.
Letztendlich müsste doch jeder problemlos von der KK ein teures HG bekommen, oder?

Gruß
sven
und da wundern wir uns ernsthaft, dass viele Anträge auf kostenintensive Hilfsmittel abgelehnt werden :angel: nun ja.....
Mukketoaster
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Re: Preise von Hörgeräten

#170

Beitrag von Mukketoaster »

svenyeng hat geschrieben: Wenn ich das in der Sendung richtig verstanden habe, zahlt die KK das HG mit dem man lt. Test am besten hören und verstehen kann.

Der Patient weiß doch welches HG er aktuell in den Ohren hat, also kann er doch das Testergebnis bewusst ins schlechte ziehen.
Das Gegenteil müsste die KK auch erst mal beweisen.
Letztendlich müsste doch jeder problemlos von der KK ein teures HG bekommen, oder?
Theoretisch ist das möglich. Das habe ich vor einigen Wochen auch mal zur Sprache gebracht. Da hast DU mir noch unterstellt, ich würde Blödsinn erzählen. Ich erinnere an folgende Sätze:
Ich: ... Der Kunde muss mit dem Kassengerät genauso gut verstehen können, wie mit dem Premiumgerät. Wenn er das nicht tut, muss der Akustiker das Premiumgerät zum Kassenpreis abgeben...
Deine Antwort: ... so ein Blödsinn, überleg mal was du da schreibst. Das würde kein Akustiker machen bla bla bla....

Kannst du dich erinnern? ;) ;) ;)
Zuletzt geändert von Mukketoaster am 12. Dez 2019, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#171

Beitrag von urlaubsreif »

Wenn ich das in der Sendung richtig verstanden habe, zahlt die KK das HG mit dem man lt. Test am besten hören und verstehen kann.
Nee.
Das zahlt dann der Akustiker. So sieht es der Vertrag mit den KKn vor.
Die Kasse zahlt nur den Festbetrag, solange man ihr nicht gerichtlich auf die Füße tritt.

Weshalb es auch kein wirklich teures Gerät mehr mit einem aufzahlungsfreien aufnehmen wird ;)
Sind bereits genügend Aku's dazu verdonnert worden, die teuren Geräte zum Festbetrag abzugeben.

Natürlich lassen sich Testergebnisse auch manipulieren.
Das gilt aber für beide Seiten.

Und deshalb finde ich dieses Vertrags-Konstrukt mit den Kassen eine Zumutung sowohl für die Akustiker als auch für die Hörbehinderten. Es greift tief in das Vertrauensverhältnis ein.

Ich denke noch heute, dass mein Akustiker, der wirklich großartig ist und auf den ich nichts kommen lasse, bei dieser Sprachmessung getrickst hat, indem er beim aufzahlungsfreien Gerät ein extra Programm zugeschaltet hat. Dadurch wurde der Störschall von hinten radikal auf "unhörbar" abgesenkt und die Sprache von vorn in der Lautstärke verstärkt. Das ist natürlich "fies", weil so Äpfel mit Birnen verglichen wurden, aber trotz alledem, kam ich mit dem Oticon Opn 1 auf dieselben 50% Sprachverständnis im Störschall - und das unter erschwerten Bedingungen.

Die Frage ist, was mache ich mit dieser Information, wenn es vor Gericht hart auf hart kommt? Ich will ja meinem netten Akustiker nix Böses.

Der Akustiker hat seine Schuldigkeit ggü. den Kassen getan, wenn er belegt, dass in einem Test mit einem aufzahlungsfreien Gerät dasselbe Sprachverständnis im Störschall erzielt wird, wie mit einem mehrpreispflichtigen. Deshalb bleibt bei einem Gerichtsverfahren als Ausweg nur das Hörtagebuch und die Tatsache, dass der Test in der Kabine nicht mit den Hörherausforderungen im Alltag gleichzusetzen ist.

Bspw. kommt bei diesem Test der Störschall von hinten, Sprache von vorn.
Meine häufige Situation - privat wie beruflich - ist aber Störschall plus Impulsschall von vorn, hinten und von den Seiten, sowie Sprache von vorn und von den Seiten, wenn mehrere Sprecher.

Da knickt jedes aufzahlungsfreie Gerät ein.
Zuletzt geändert von urlaubsreif am 12. Dez 2019, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
rabenschwinge
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Re: Preise von Hörgeräten

#172

Beitrag von rabenschwinge »

Gegenfrage, was hört da noch ein normalhörender Mensch? In solchen Momenten macht das nicht geschädigte menschliche Gehör nämlich auch die Grätsche und sagt nada.
Ohrenklempner
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Re: Preise von Hörgeräten

#173

Beitrag von Ohrenklempner »

urlaubsreif hat geschrieben: Ich denke noch heute, dass mein Akustiker, der wirklich großartig ist und auf den ich nichts kommen lasse, bei dieser Sprachmessung getrickst hat, indem er beim aufzahlungsfreien Gerät ein extra Programm zugeschaltet hat.
Das ist kein Tricksen. Das Gerät hat Richtmikrofone und die wurden genutzt.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
urlaubsreif
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Re: Preise von Hörgeräten

#174

Beitrag von urlaubsreif »

Gegenfrage, was hört da noch ein normalhörender Mensch?
Sehr viel mehr als ich!

80, 90, 100% ?
Ich weiß nicht, auf wieviel % diese Tests geeicht sind, vermute aber mal 100% Verstehen im Störschall. Weil, wovon anders sollte man sonst 50% Sprachverständnis im Störschall diagnostizieren als von 100%?

Ein normalhörender Mensch kann Störschall in gewissen Grenzen ausblenden.
Meinen Kollegen jedenfalls macht es nichts aus, im Sommer die Fenster zu öffnen, obwohl auf dem Flachdach direkt unter dem Schulungsraum die Kühlanlage für die Rechner der Bank brummt und man auch die Autobahngeräusche noch gut hören kann. Vom normalen Straßenlärm auf Kopfsteinpflaster und in der Nähe einer Feuerwache mal ganz abgesehen.

Und das sind nur die Stör-Geräusche außerhalb eines halligen Klassenraums.
Innen: Nebengespräche, Klackern von Kulis, Tüten- und Papierrascheln, Husten, Niesen etc., Knallgeräusche von zu Boden fallendem Material, Handys etc. ...

Sprecher aus schnell wechselnden Richtungen bei Diskussionen, nuschelnde Sprecher, leise Sprecher, fremdsprachliche Sprecher mit falscher Betonung von Wörtern bzw. deren sinnentstellender Verwendung im Kontext, Bartträger ... entsprechen ebenfalls nicht den Tests in der Kabine, die "Korn" und "Horn" und "Maus" und "Haus" überdeutlich und immer aus einer Richtung kommend akzentuieren.

Der durchschnittliche Lärmpegel eines durchschnittlichen Klassenzimmers während eines normalen Unterrichtsgeschehens - Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit - beträgt locker 70 - 75 dB.

Wenn du - und jetzt werde ich wirklich auch mal persönlich - so sehr von der Alltagstauglichkeit aufzahlungsfreier Geräte überzeugt bist: weshalb trägst du dann ausgerechnet ein Premium Signia?
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
rabenschwinge
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Re: Preise von Hörgeräten

#175

Beitrag von rabenschwinge »

Was bitte ist ein Premium Signia?

Der Rest ist ganz einfach: Weil ich es mir leisten konnte und wollte. Ganz einfach.
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