Akustiker ausprobieren

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Immanuel
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Akustiker ausprobieren

#1

Beitrag von Immanuel »

Hallo zusammen.
Es wird ja empfohlen, mehrere Akustiker zu konsultieren - macht ihr das eigentlich gleichzeitig oder nacheinander? Ich hatte noch kein Hörgerät, daher bin ich mir unsicher was besser ist.
Für gleichzeitig spricht, dass man dann Gerätedirekt vergleichen kann. Dagegen könnte sprechen, dass man evtl. länger braucht um sich an ein Gerät zu gewöhnen.
Was sagen die Erfahrenen dazu?
Ich hatte bereits einen ersten Termin bei Kette 1, wo demnächst Ohrabdrücke gemacht werden sollen für die geschlossene Versorgung, um ein Probegerät anzupassen. (Der Abdruck wurde verschoben, da im Ohr zuviel Schmalz und Freitag nachmittag kein HNO mehr greifbar war.)
Dann naht auch schon der Termin bei Kette 2. Und ich überlege, ob ich da ggf. auch Ohrabdrücke machen lasse - oder ob ich besser warte, bis ich mit Kette 1 "durch" bin.
Immanuel
Hörverlust:
R 10dB bei 250Hz.. 35dB bei 4kHz, 65dB bei 8kZ
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svenyeng
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Re: Akustiker ausprobieren

#2

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Gleichzeitig zu mehreren Akustikern würde ich nicht gehen.

Geh erst mal zu einem und schaue wie es dort ist.
Von der Verordnung machst Du Kopien, so das Du immer die Kopie beim Akustiker abgibst, das Original ist erst nötig, wenn Du Dich für ein HG entschieden hast.

Wenn Du dort wohl fühst und zufrieden bist, sehe ich keinen Grund, zu einem weiteren Akustiker zu gehen.

Wovon ich allerdings abrate sind die Ketten.

Gruß
sven
akopti
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Re: Akustiker ausprobieren

#3

Beitrag von akopti »

Leute, Akustiker sind keine Skaven. Sie Leben von ihrer Hände Arbeit. HG,s sind keine Fernseher wo ich mich in verschiedenen Geschäften infomieren kann. Der Dienstleistungsaufwand für ein gut angepasstes Gerät ist hoch. Wenn man mehrere Akustiker gleichzeitig Beschäftigt, dann weiß man vorher, dass nur einer davon Geld sehen wird, der oder die anderen nicht, obwohl jeder viel Zeit und Mühe investiert hat.

Das ist in meinen Augen unmoralisch und unmenschlich.

Es ist was anderes, wenn ich mit der Anpassung unzufrieden bin und dann wechsle.

Das ist nur meine Meinung als Mensch, der täglich versucht sein bestes für Menschen zu geben.

Gruss

Dirk
Immanuel
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Re: Akustiker ausprobieren

#4

Beitrag von Immanuel »

Sorry, Dirk, dann habe ich wohl vielleicht etwas falsch verstanden?
Natürlich möchte ich niemandem umsonst Arbeit machen. Andererseits wird ja aber auch empfohlen, sich einen Akustiker zu suchen, mit dem man sich gut verständigen kann. Und hier habe ich bei Kette 1 zwar durchaus Bemühen wahrgenommen, sah in der Feinabstimmung aber noch Ausbaubedarf. Und wenn das schon beim Reden so ist, wird es ja beim Hören auch so sein...
Immanuel
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Turndrache
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Re: Akustiker ausprobieren

#5

Beitrag von Turndrache »

Ich wechselte nach einem nicht zielführenden Versuch als HG-Anfänger das Akustikgeschäft und bin dort seit dem ersten Moment mehr als zufrieden 😁Sollte man planen mehr als ein Geschäft zu besuchen, kann man doch von vornherein mit „offenen Karten spielen“. Solch eine HG-Anpassung hat m M nach sehr viel mit Vertrauen zu tun und dies zerstört man doch nicht willentlich indem man schon beim Betreten eines Geschäfts misstrauisch ist.
Auch beim ersten Akustikgeschäft war man sehr freundlich und bemüht, nur eben für mich persönlich nicht zielführend, also bedankte ich mich freundlich, zahlte die entstandenen Kosten und kann den Menschen weiterhin in die Augen schauen. Die abgegebene Original Verordnung bekam ich zurück.

Schönen Sonntag wünscht
Yvonne
sky
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Re: Akustiker ausprobieren

#6

Beitrag von sky »

Also „gleichzeitig“ macht für mich wenig Sinn. Ich muss ja nach einer Justierung erstmal Erfahrungen sammeln.
Wenn ich mehrere Geräte hin und her tausche, werde ich nur Gaga im Kopf :)
Was mir bei Akustikern sauer aufstößt, sind Standardsätze wie „da kann man nichts machen“ oder „HG sind keine Consumer-Produkte“. Wenn ich sowas höre, laufe ich schnell und weit :)
Ich höre: links 30dB @125Hz bis 50 dB @8kHz | rechts 25dB @125Hz bis 40dB @8Khz
Ich nutze: HG Signia Pure Charge&Go 5X mit Thermotec Otoplastik in Ringform
Ottogerd

Re: Akustiker ausprobieren

#7

Beitrag von Ottogerd »

Ich halte gleichzeitig für die optimale Methode. Keiner kann mir erzählen dass er nach dem X ten Gerät noch wirklich weiss wie das erste war.

Ich habe parallel in allen Situationen (TV. Cafe, Restaurant, Verkehr usw) hin und her gewechselt und so spontan die Unterschiede erlebt.

Hat mir bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen. Mal ganz davon abgesehen dass ich weder Zeit noch Lust zu einem Akustiker Tourismus hätte.

Allerdings habe ich auch festgestellt, dass gleiche Geräte bei veschiedenen Akus unterschiedlich klingen und die Preisunterschiede ebenso enorm sind. Insofern macht es schon Sinn Alternativen zu testen, solnage sich das ein einem fairem Rahmen bewegt.

Ich trage heute mit großer Zufriedenheit das Gerät von Aku 3 dass ich bei Aku 1 augeschieden hatte. AKU 3 (in dem Fall Fielmann) hat es nicht nur besser eingestellt sondern war auch noch um über 1000€ preiswerter.
MichaS.
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Re: Akustiker ausprobieren

#8

Beitrag von MichaS. »

Ich habe mir darüber vorweg überhaupt keine Gedanken gemacht. Bin zu Fielmann, dort gefühlt gut beraten worden, die Marvel 30 wurden bestellt, so gut eingestellt, dass ich vom ersten Moment an begeistert war. Kleinere Nachjustierungen passten auf den Punkt.
Um ein gutes Gefühl zu haben teste ich gerade noch die 50er, werde die jedoch nicht nehmen da es mir den Aufpreis nicht wert ist.
Hätte es bei Fielmann für mich nicht gepasst, dann wäre ich natürlich woanders hin.

Die parallele Nutzung mehrerer Akustiker halte ich für unsinnig und preistreibend. Allerdings lasse ich mich auch nicht im Geschäft beraten um dann Online zu kaufen. Gegenseitige Fairness ist mir wichtig. Auch würde ich nicht auf die Idee kommen im Restaurant anzufangen die Hörgeräte zu wechseln, am besten noch am Tisch... lecker... 😂 Mir wurde der parallele Test beider Geräte angeboten, wollte ich aber nicht.

Ich muss dazu natürlich auch sagen, dass mein Hörverlust nicht so schlimm ist, ich könnte auch ohne Geräte überleben. Das macht es für mich gegebenenfalls auch leichter.

Gruß
Micha
Ottogerd

Re: Akustiker ausprobieren

#9

Beitrag von Ottogerd »

MichaS. hat geschrieben: Hätte es bei Fielmann für mich nicht gepasst, dann wäre ich natürlich woanders hin.
Gruß
Micha
Hätte ich F als ersten gehabt hätte ich auch keinen anderen getestet. Und wären die beiden anderen getesten besser gewesen wäre ich überhaupt nicht auf die Idee F gekommen. War ja schon bereit 2.800 für ein Gerät auszugeben.

Ich sehe wie du Fairness über allem. Aber die Qualität muss schon auch stimmen. Und meine Zeit ist auch nicht gerade billig. 300-500 € mehr oder weniger hätte ich ja auch akzeptiert aber über 1000 mehr ist eine Hausnummer und AKU 2 wollte noch nicht mal eine Geste machen. Ein kleines Zuckerl und ich hätte bei ihm gekauft.

Und Wechseln unterwegs. Das geht so schnell das merkst du gar nicht mit den kleinen Idos.

Aber jeder macht wie er meint.
Zuletzt geändert von Ottogerd am 29. Dez 2019, 16:08, insgesamt 6-mal geändert.
svenyeng
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Re: Akustiker ausprobieren

#10

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Auch beim ersten Akustikgeschäft war man sehr freundlich und bemüht, nur eben für mich persönlich nicht zielführend, also bedankte ich mich freundlich, zahlte die entstandenen Kosten und kann den Menschen weiterhin in die Augen schauen.
Also ganz ehrlich, warum zahlst Du Geld, wenn Du dort kein HG kaufst?
Das ist nicht Dein Problem, sondern deren Problem
HGs testen ist immer komplett kostenlos und unverbindlich.
Das Kunden eine Anpassung abbrechen oder so, weil unzufrieden kommt doch immer mal vor. Das kalkulieren die Akustiker eh in den Preis der HGs ein. Jeder hat das Recht, jederzeit die Anpassung abzubrechen und einen anderen Akustiker aufzusuchen.
Jeder Akustiker weiß doch, das er erst Geld verdienst, wenn er ein HGs verkauft.
Bin zu Fielmann, dort gefühlt gut beraten worden, die Marvel 30 wurden bestellt, so gut eingestellt, dass ich vom ersten Moment an begeistert war. Kleinere Nachjustierungen passten auf den Punkt.
Um ein gutes Gefühl zu haben teste ich gerade noch die 50er, werde die jedoch nicht nehmen da es mir den Aufpreis nicht wert ist.
Hätte es bei Fielmann für mich nicht gepasst, dann wäre ich natürlich woanders hin.


Sorry, aber man sollte schon noch 2-3 HGs anderer Hersteller testen.
Da sind schon große Unterschiede drin. Jeder Hersteller klingt ja auch etwas anders. Da sollte man nen Vergleich haben.
Vielleicht hätten die HGs von nem anderen Hersteller noch besser gefallen und Du hörst damit noch besser.

Zu mehreren Akustikern gleichzeitig gehen, würde ich aber auch generell nicht.
Bei einem Akustiker ausführlich und in Ruhe testen.
Wenn man sich dann für ein HG entschieden hat, kann man ja noch bei 1-2 anderen nach einen Angebot fragen.
Dann kann man vergleich und ggf. noch mal verhandeln über den Preis.

Gruß
sven
MichaS.
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Re: Akustiker ausprobieren

#11

Beitrag von MichaS. »

svenyeng hat geschrieben: Sorry, aber man sollte schon noch 2-3 HGs anderer Hersteller testen.
Da sind schon große Unterschiede drin. Jeder Hersteller klingt ja auch etwas anders. Da sollte man nen Vergleich haben.
Vielleicht hätten die HGs von nem anderen Hersteller noch besser gefallen und Du hörst damit noch besser.
Gruß
sven
Ja, das habe ich gelesen dass es hier so Standard ist. Allerdings wüsste ich nicht was andere Geräte noch besser machen sollten. Die Situationen in denen ich Probleme habe (Besprechungen, Veranstaltungen, Unterrichte) meistere ich mit den 30ern. Musik klingt gut, Fernsehen ist jetzt selbst meiner besseren Hälfte manchmal zu leise, Streaming und Telefonieren über Android klappt problemlos. Kurz, ich habe nichts zu mäkeln.
Wenn ich jetzt anfange mit anderen Herstellern, kostet es nur Zeit und Nerven. Hinzu kommt, dass ich mich möglichst wenig mit den Ohren befassen will weil mein Tinnitus dann immer dazu gehört und präsenter ist.

Gruß
Micha
Mukketoaster
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Re: Akustiker ausprobieren

#12

Beitrag von Mukketoaster »

Es gibt Menschen die haben einfach einen Fetisch nach HG testen. ;) Eigentlich nicht notwendig. Wenns richtig gemacht ist biste nach 4-8 Wochen durch. Ich weiss auch immer nicht was einige Leute hier für Wünsche oder Erwartungen haben. Letzten Endes machen alle mehr oder weniger das gleiche.

Wichtig, Draht zum Akustiker und das der was auf dem Kasten hat. Wenn du den hast, zwei HGs ausprobieren und dann is die Sache geritzt. Wenn du nen halbes Jahr testest, weisst du sowieso nicht mehr, wie das erste HG klingt... Also Blödsinn. :)

Ob Kette oder nicht, das kann dir niemand sagen. Das is eigentlich egal, muss jeder für sich selbst wissen. Wovon ich dir abrate, ist gleichzeitig verschiedene Hörgeräte testen. Dein Hirn braucht ne Weile um sich an ein HG zu gewöhnen, wenn du die dauernd wechselst, wird das meiner Meinung nach nichts. Abgesehen davon musst du das HG dauerhaft tragen, damit du Erfahrung sammelst und korrigiert werden kann.

VG
Mukketoaster
Turndrache
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Re: Akustiker ausprobieren

#13

Beitrag von Turndrache »

svenyeng hat geschrieben:Hallo!
Auch beim ersten Akustikgeschäft war man sehr freundlich und bemüht, nur eben für mich persönlich nicht zielführend, also bedankte ich mich freundlich, zahlte die entstandenen Kosten und kann den Menschen weiterhin in die Augen schauen.
Also ganz ehrlich, warum zahlst Du Geld, wenn Du dort kein HG kaufst?
Das ist nicht Dein Problem, sondern deren Problem
HGs testen ist immer komplett kostenlos und unverbindlich.
Das Kunden eine Anpassung abbrechen oder so, weil unzufrieden kommt doch immer mal vor. Das kalkulieren die Akustiker eh in den Preis der HGs ein. Jeder hat das Recht, jederzeit die Anpassung abzubrechen und einen anderen Akustiker aufzusuchen.
Jeder Akustiker weiß doch, das er erst Geld verdienst, wenn er ein HGs verkauft.

Na ja, die verschiedenen Otoplastiken, riesige Mengen von verbrauchten Batterien zu bezahlen, fand ich angebracht. Ob es einkalkuliert wird oder nicht, war mir damals egal - ich wollte gerne einen sauberen Schnitt 😁

Viele Grüße aus dem Norden
Yvonne
Ottogerd

Re: Akustiker ausprobieren

#14

Beitrag von Ottogerd »

Genau, in 4-6 Wochen muss das durch sein. Wie bauen ja kein Haus sondern wollen nur ein HG. Ein bisschen entscheidungsfreudig muss man natürlich schon sein.

Ich denke das parallele Testen hängt davon ab wie man mit der Realität vergleichen kann. Nachdem ich ja rechts sehr gut höre, konnte ich nach jedem Umstecken sofort den jeweiligen Unterschied zu links hören. Da muss sich das Gehirn nicht lange umstellen. Das merkt man doch sofort.

Für mich war das sehr zielführend und würde ich immer wieder so machen.

6 Monate testen könnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
Zuletzt geändert von Ottogerd am 29. Dez 2019, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
Petra71
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Re: Akustiker ausprobieren

#15

Beitrag von Petra71 »

Ich habe ja ewig probiert bzw es hat sich mit dem Rezept gezogen bis ich durch war aber den Akustiker habe ich nicht gewechselt.

Was nützt mir der günstige Preis wenn ich dann ewig weit fahren muss. Trotz gefühlt unendlich vieler Sitzungen hat der Akustiker sicher noch ganz gut an mir verdient.

Ausserdem ist es irgendwie wenn nicht der Aku etwas falsch gemacht hat unfair dann woanders zu kaufen als bei dem der die Arbeit damit hatte.

Sparen kann ich jetzt mit Batterien die bestelle ich nämlich.

Das ist genauso unfair wie Schulranzen im Laden vor Ort zu testen und dann im Internet zu bestellen.
Zuletzt geändert von Petra71 am 29. Dez 2019, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
Nanni
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Re: Akustiker ausprobieren

#16

Beitrag von Nanni »

Hallo,
ich denke, es ist o.k., wenn man sich bei verschiedenen Akustikern erstmal beraten lässt, was so auf einen zukommt, ohne direkt den ganzen Kram mit Hörtests etc. durchzuführen. In den Gesprächen wird man ja schon merken, ob die Chemie stimmt. Wichtig ist auch die Erreichbarkeit, da man ja über Jahre mit dem Akustiker zusammenarbeitet. Man sollte mit einem guten Bauchgefühl aus dem Laden rausgehen.
Die eigentliche Anpassung würde ich aber nur bei einem Akustiker machen, und ggf. dann wechseln, wenn ich mit diesem nicht zurecht komme.
Für mich ist das parallele Testen von Hörgeräten nichts, ich hätte noch nicht mal unmittelbar nach den Terminen sagen können "das passt" oder "das passt nicht". Da ich meistens nach Feierabend die Termine hatte, brauchte ich erst mal eine gewisse Zeit, um zur Ruhe zukommen und mich auf die Höreindrücke konzentrieren zu können. Bei manchen Sachen habe ich im ersten Moment gedacht, "oh ist ja super", ein - zwei Tage später war es nicht mehr zum aushalten oder auch umgekehrt. Wer eine Anpassung in 4 - 6 Wochen schafft - super. Alle anderen: macht Euch keine Gedanken, es braucht Zeit und Geduld - und ein guter Akustiker setzt Euch nicht unter Druck, schon gar nicht einen Neuling. Und dem obligatorische Satz "das muss so sein" würde ich auch nicht zu 100% folgen. An manches muss man sich sicherlich gewöhnen, aber wenn es schmerzt und partout nicht auszuhalten ist, braucht das keiner hinnehmen. Man ist ja immer noch ein eigenständiger Mensch und kann selbst entscheiden, wann einem etwas zu viel ist oder ob man sich da weiter rantastet.
VG Nanni
svenyeng
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Re: Akustiker ausprobieren

#17

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
ich denke, es ist o.k., wenn man sich bei verschiedenen Akustikern erstmal beraten lässt, was so auf einen zukommt, ohne direkt den ganzen Kram mit Hörtests etc. durchzuführen. In den Gesprächen wird man ja schon merken, ob die Chemie stimmt. Wichtig ist auch die Erreichbarkeit, da man ja über Jahre mit dem Akustiker zusammenarbeitet. Man sollte mit einem guten Bauchgefühl aus dem Laden rausgehen.
Da stimme ich Dir zu. Was die Erreichbarkeit betrifft ist es gut, wie Du schon sagst, wenn man den Aku nahe bei hat. Aber wenn die Akustiker, die man in der Nähe hat einem nicht zusagen, sollte man aber ruhig auch den Umkreis erweitern.
Wer eine Anpassung in 4 - 6 Wochen schafft - super.
Das ist nicht nur super, das finde ich sportlich.
Zum einen muss man die HGs im Test ja mal 2-3 Wochen tragen.
Dann hängt ja auch vieles davon ab, wie man es zeitlich zum Akustiker schafft.
Niemand schreibt vor, das die Anpassung nach 4-6 Wochen erledigt sein soll.
Man sollte sich immer Zeit nehmen und die HGs in Ruhe testen.
Das ist das Recht eines jeden HG Trägers.
und ein guter Akustiker setzt Euch nicht unter Druck, schon gar nicht einen Neuling. Und dem obligatorische Satz "das muss so sein" würde ich auch nicht zu 100% folgen. An manches muss man sich sicherlich gewöhnen, aber wenn es schmerzt und partout nicht auszuhalten ist, braucht das keiner hinnehmen.
Eben. Macht der Akustiker Druck, HG abgeben und nicht auf Wiedersehen sagen.

Gruß
sven
Immanuel
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Re: Akustiker ausprobieren

#18

Beitrag von Immanuel »

So, ich war nun bei 2 Geschäften. Bei Kette 1 (Amplifon) war die Beratung sympathischer, bei Kette 2 (Vitakustik) umfassender. In beiden Fällen wurde wg. der Hyperakusis zu geschlossener Versorgung geraten und ein Ohrabdruck gemacht.
Amplifon gab mir Prospekte für das Signia Pure Charge&Go sowie ResoundLiNX Quattro mit und meinte, das Signia auch ein Mittelpreissegment bediene, das andere Hersteller eher aussparen.
Vitakustik gab mir nur einen Prospekt für Phonak Audeo Marvel mit und möchte mit einem Gerät mit 2.500€ Zuzahlung anfangen, weil das für die Hörgewöhnung einfacher sei und es da Luft nach oben & unten gebe. Auf Nachfrage zu Signia hieß es, dass das angepriesene OVP in 9 von 10 Fällen nicht funktioniere, auch bekomme man bei Phonak-Geräten die besseren Konditionen. Ob das daran liegt, dass Vitakustik zu Sonova gehört?!
Nach diesen Erfahrungen denke ich doch daran, mir in beiden Studios Probegeräte anpassen zu lassen.
LG
Immanuel
Hörverlust:
R 10dB bei 250Hz.. 35dB bei 4kHz, 65dB bei 8kZ
L 10dB bei 250Hz.. 40dB bei 4kHz, 70dB bei 8kZ
Ottogerd

Re: Akustiker ausprobieren

#19

Beitrag von Ottogerd »

Und zu Vitakustik gehört Terzo. Die haben bei mir auch gleich mit dem Teuersten angefangen.
svenyeng
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Re: Akustiker ausprobieren

#20

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
auch bekomme man bei Phonak-Geräten die besseren Konditionen.
Die Frage ist jetzt, ob der Akustiker diese Konditionen auch an seine Kunden weiter gibt. Ich denke nur zum Teil.
Ist doch logisch das er dann die Phonaks verkaufen will und die anpreist.
Da hat er auch einen entsprechend höheren Gewinn.

Gruß
sven
Nanni
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Re: Akustiker ausprobieren

#21

Beitrag von Nanni »

Der Akustiker muss ja erstmal das Rennen machen, einer geht ja Leer aus🤬
Immanuel
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Re: Akustiker ausprobieren

#22

Beitrag von Immanuel »

Also ich muss sagen, für meine Versorgung ist es gut, dass ich parallel gestartet bin: Bei Kette 2 gab es in einem der Ohrstücke keine bzw. eine zu enge Bohrung und auf beiden Seiten Unwohlsein/Schwindel beim Tragen, so dass auf Schirmchen gewechselt wurde. Der Effekt hält sich dadurch sowohl bzgl. Dämpfung als auch bzg. Verstärkung in Grenzen, was mich dazu brachte, den thread "Brauche ich eigentlich ein Hörgerät?" zu eröffnen.

Inzwischen erhielt ich bei Kette 1 nun problemlos passende Ohrstücke (soweit ich das beurteilen kann, auch mit Bohrungen), hier zeigt sich nun ein deutlicherer Unterschied zum "natürlichen" Hören. Ich probierte es bei einer öffentlichen Vortragsveranstaltung -ob ich den Referenten auch ohne hätte gut ßverstehen können, weiss ich nicht (ich traute mich nicht, vor Públikum die neuen Geräte aus den Ohren zu friemeln) - ich war aber irritiert durch ein zuvor unerhörtes Dauergeräusch: So als ob 100 Leute Ihre Schreibblöcke auf dem Tisch herumschieben. Später konnte ich in einem Treppenhaus durch Schließen der Fenster den wohl recht starken Wind als vermutliche Ursache identifizieren.
Ungewohnt bis stören war auch das Verstärken diverser Alltagsgeräusche (Schlüsselklimpern, Knarren der Bodenbretter) - manches hatte auch ein Echo oder kam scheinbar aus der falschen Richtung, was z.B. beim Pfeifen von Passanten durchaus irritieren kann. Auch auf den Gesang meiner Heizung kann ich durchaus verzichten. Mal sehen, was die Eingewöhnungsphase bewirkt.

Sehr deutlich sind auch die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Beratung: Kette 2 sagte: "Wir verstärken auf 80%" - meine Frage "auf 80% von was?" blieb unbeantwortet, auch bei Nachfrage anhand der auf dem Bildschirm des Akustikers sichtbaren Kurven : ALs Antwort bekam ich zu hören: "Studien zeigen, dass Leute, die ihre Hörgeräte selbst einstellen, keine Verstärkung einstellen" - etwas verblüffend, denn darum hatte ich ja gar nicht nachgesucht.
Bei Kette 1 wurden mir dagegen die Kurven unaufgefordert auf einen extra Monitor von mir gespielt und ich konnte auch klären, dass sie frequenzabhängige Verstärkungen in der Einheit Dezibel zeigen.
(Was mir in Nachhinein die 80% nochmal fragwürdiger macht, da Dezibel m.W. eine logarithmische Skala ist.)
Bzgl. der Hyperakusis wurde mir dort erklärt, dass das Gerät standardmäßig auf 90dB abregele. Auf meine Rückfrage, ob es denn nicht bei bestimmten Tönen individuell schon vorher Schäden geben könnte, wurde nach meinem Eindruck so reagiert, dass dann die Lautstärken insgesamt runtergeregelt wurden. Es handele sich dabei um Erfahrungwerte bei Hyperakusis.
Bei Kette 1 dagegen wurden mir diverse Töne vorgespielt und ich musste sagen, wann sie zu laut wurden.

Ich bin mir noch nicht sicher, wo und womit ich langfristig besser zurecht komme - was ich aber weiss: Nach der Pleite mit den Ohrpassstücken von Kette 2 hätte ich mir sicherlich woanders keine mehr machen lassen - insofern war es gut, dass die bei Kette 1 schon in Bearbeitung waren.

Dass sich ein Akustiker vergeblich Mühe macht, ist natürlich bedauerlich - aber wohl auch bei sequentieller Beratung unvermeidlich (und daher eingepreist), da es offenbar doch so unterschiedliche Geräte und Anpassstrategien gibt, dass nicht selten Kunde, Gerät und Akustiker gleich beim ersten Mal zusammen passen.
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Hörgenuss
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Re: Akustiker ausprobieren

#23

Beitrag von Hörgenuss »

Eine sehr interessante Fragestellung.
Seit 5 Monaten teste ich HGs bei Fielmann. Es zieht sich in die Länge. Ich musste mich an das Erleben eines HGs gewöhnen. Und hätte ich hier nicht die wunderbare Beratung, wäre ich an den HGs verzweifelt. Bei 0% Spracherkennung und mieserablem Musikhören wusste ich nicht, was ich an Hörverbesserung erwarten könnte. Darauf wurde ich nicht angesprochen. Innerhalb von Fielmann wechselte ich die Akustikerin, sie war erfahrener, ich erwarb wichtige Kenntnisse und die HGs wurden besser eingestellt, bzw. erkannt, dass sie defekt waren. Es lag nicht an mir. So verbrauchte ein Linx 3D 4 alle 2-3 Tage eine Batterie und ließ sich in der Lautstärke nicht richtig regeln.

Beim letzten Besuch erklärte die Akustikerin, noch ein Hörgerät bekäme ich nicht. Den Druck spürte ich unangenehm. Ich schwieg, wollte erst das neue HG testen. Ich hatte bisher ein IdO-Gerät und nun das 3. HdO-Gerät. Das Acriva 7 war in der Spracherkennung so schlecht, dass ich mich nachträglich frage, ob es falsch eingestellt war.
Bei der Fielmann-Filiale arbeiten sehr freundliche Mitarbeiter, sehr jung, grade fertig oder noch in der Ausbildung. Woher weiß ich ihre Kenntnisse? Das Testprogramm zum Hören mit HG ist miserabel in der Auswahl, bringt kaum was. Erst zu Hause kann man wirklich testen, aber dann fehlt der direkte Vergleich mit dem letzten HG.

Zum Threadthema: 5 Monate testen ist sehr lang, sehr zeitaufwändig und kostet Geld. Inakzeptabel. Sinnvoll wäre die gleichzeitige Nutzung verschiedener HGs, dann kann ich sofort vergleichen. Das lehnt Fielmann ab. Ich habe extra gefragt.

In dem Punkt wäre Fielmann durch freie Akustiker zu schlagen. Bietet mehrere HGs zum zeitgleichen Ausprobieren an. Ich würde auch Geld hinterlegen. Ich hätte die Chance schnell mein HG zu finden. Und ich müsste nicht zu mehreren Akustikern gehen. Ich kann die Geräte bei mir testen und vergleichen. Sofort erkenne ich die Leistungsfähigkeit. Das ist nicht nur zeitsparend: Ich kann eher besser hören. Das ist mein Ziel.
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