harzel hat geschrieben:Hallo Audimin,
ich wollte nachfragen, wie es dir mit der Anpassung geht? Hast du die Resound noch länger in den Ohren gehabt? Fällt deine Entscheidung schlussendlich auf Oticon?
Vielleicht magst du wieder einmal ein Update geben. Wäre sicher interessant für einige im Forum.
Danke & Gruß,
harzel
Hallo Harzel,
das mache ich gerne! Ich hatte ursprünglich noch ein, zwei Updates zum Resound geben wollen. Einerseits hatte ich aber das Gefühl, dass das Interesse hier etwas eingeschlafen ist (weil ich vorwiegend negative Erfahrungen schildere?) und andererseits hätte ich nicht viel Neues berichten können. Ein bisschen was kann ich aber
doch schreiben:
Vorab: Ich teste nun seit relativ langer Zeit mit unmöglichen
Domes: Entweder bin ich allergisch gegen das Material (Jucken, Anschwellen des Gehörgangs) oder die Domes tun weh oder sie werden nach einigen Tagen des Tragens so weich, dass sie nicht mehr richtig bzw. gar nicht mehr sitzen (letzteres geschah nur bei den "Tulpen-Domes"). Diesbezüglich scheine ich mit meinen Beschwerden gerade bei Fielmann durchzudringen, so dass ich hoffe, demnächst 1,2,3 Testgeräte auch mal mit
Ohrpassstück tragen zu können. So habe ich es zumindest aus meinem heutigen Termin mitgenommen. Das betrifft vor allem meine Meinungen zum Oticon (obwohl es da anfangs recht gut lief) und duchgehend die zum Resound.
Aber zum Resound. Kurz: Es gefällt mir nicht und ich werde es nicht in meine Kandidatenliste aufnehmen (die bisher aus Oticon OPN S und Phonak Marvel kurz dahinter besteht).
Die Gründe sind vor allem:
- Die Lynx klingen ziemlich harsch. Damit meine ich sowohl den ganz normalen Klang als auch den Impulsschall. Seidiger Klang geht anders und bei plötzlichen Lautstärkespitzen habe ich das Gefühl, das zumindest kurzzeitig manchmal meine eingestellte Schmerzschwelle deutlich überschritten wird (Zugpfeifen, Türknallen, Tatütataa).
- "Verstehen im Störgeräusch" ist sehr schlecht. Z.B.: Mein Kollege neben mir quietscht leicht mit seinem Bürostuhl hin und her und der andere Kollege redet mit mir: Ausfall der Kommunikation. Der Wasserkocher neben mir kocht: Rien ne vas plus. Heute: Steh-Frühstück mit 20 Leuten, sehr mildes Gemurmel über den Raum: Ich verstehe bis auf sehr deutliche Sprecher direkt neben mir niemanden mehr - hilfloses Abwarten, dass das Frühstück endlich vorbei ist.
- Ganz allgemein hatte ich den Eindruck, dass ich - auch nach einer Anpassung - deutlich häufiger nachfragen muss, als mit den anderen Geräten
Von eher theotischem Belang ist, dass ich, wie bei den Oticons auch, beim abendlichen Herausnehmen der
HGe das Gefühl hatte, zu ertauben. Was das Höhen-Hören angeht, scheinen sie also wirklich etwas zu tun, obwohl ich ja gerade da keine echte Schwäche habe. Solange das nicht zum besseren Sprachverständnis beiträgt ist es also kein echter Pluspunkt.
Kleinere Minuspunkte gibt es auch für die App:
- Sie startet extrem langsam auf meinem Handy (Motorola G5)
- Lautstärke-Regelbereich: zu klein
- "Komfort-Option": Ich verstehe schlechter
- "Deutlichkeit": Die "Harschheit" nimmt noch deutlich zu
- keine aktuelle Batteriestandsanzeige, nur im letzten Moment ein Warnsymbol (wenn man dann zufällig aufs Handy schauen würde)
... und für die Bauform
- Brille aufsetzen: passt! - ist nicht! (bzw. Hörgerät einsetzen, was ich nach Telefonaten dauernd tun muss). Ich muss jedes Mal mit beiden Händen die Bügel zwischen Kopf und HG pressen. Das ging schon mal besser. Ist aber natürlich nicht kriegsentscheidend...
... sowie für die Dichtigkeit
- Meine HGAkustikerin schob es heute auf den feuchten Winter: Dennoch glaube ich, dass die Resound nicht gut gegen Feuchtigkeit abgedichtet sind. Die Regel ist, dass ich nach längerem Tragen deutlich Feuchtigkeit im Batteriefach sehe. Trage ich die Resound beim Sport, kann es vorkommen, dass sie eine Weile trocknen müssen, bevor sie wieder funktionieren. Ich möchte mir nicht vorstellen, welche Auswirkungen das auf die Langlebigkeit der Resounds hat... Kann ich aber!
Unterm Strich: Nichts spricht (für mich!) für die Resounds; ich empfinde sie nur wenig besser als die Kassengeräte oder sagen wir: in der Mitte zwischen Kassengeräten und den oben genannten besseren Geräten.
Wen es interessiert: Hier, wie es weitergehen soll:
Meine dauernde Unzufriedenheit oder vielleicht auch die kürzliche Schulung meiner
AkU in
idO-Geräten haben diese auf den Gedanken gebracht, dass ein neuerlicher Versuch mit einem idO-Gerät viellieicht sinnig ist. Mögliche Vorteile: Nutzung der Ohrmuschel für +15dB und mehr Richtungshören. Worüber wir sprechen sind
HGe, die tief im Hörgang sitzen. Es muss noch abgeklärt werden, ob das bei meiner Anatomie überhaupt machbar ist. So lange, wie ich jetzt schon teste, käme es mir auf die zu erwartenden 1-2 Extra-Monate auch nicht mehr an.
Andernfalls wird, wie gesagt, hoffentlich ein Test mit Ohrpassstücken möglich sein.
Seit heute trage ich übrigens die Signia Pure. Bisher kann ich nicht viel sagen. Das Autoradio war glasklar, meine Freundin konnte ich, je nach Position, mittelgut bis gut verstehen. Es gab einige hörbare Programmänderungen des
HGs, was mir prinzipiell nicht so gut gefällt (Die Oticons z.B. habe ich über lange Strecken einfach "vergessen"; ein hörbarer Programmwechsel ruft einem aber immer wieder ins Gedächtnis: Du trägst ein
HG!). Immerhin sind die aktuellen
Domes bisher okay!
Viele Grüße,
Audimin