Freunde???

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Sandra

Re: Freunde???

#26

Beitrag von Sandra »

Hallo Esther,

soweit ich mich erinnere gibt es in Magdeburg einen Schwerhörigenverein mit Beratungsstelle! Falls erwünscht wird, kann ich mich mal danach erkundigen wie die Kontaktadresse ist!

Gruss Sandra
Esther
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Re: Freunde???

#27

Beitrag von Esther »

Hallo Sandra,
Danke für deine Mühe ich habe eben deinen Bericht gelesen und habe dabei total viel geweint mir stehen jetzt noch die Tränen in den Augen. Wie du geschreiben hast sehe ich TOTAL meine Laura. Mein Mann und ich wir haben den ganzen Abend geredet und denken es ist vielleicht ( nun gerade nach deinem Bericht ) notwendig mal ernsthaft über das Thema Schulwechsel nachzudenken.
Schön zu hören das es dir dann besser ging. Wie schwerhörig bist du denn ? Wir haben jetzt dank dieses Forums eine Schule in Leipzig gefunden die wir uns unbedingt ansehen ( zusammen mit Laura ) werden. SCHADE nur das diese nicht bis zum Abi geht.
Esther
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Re: Freunde???

#28

Beitrag von Esther »

Hallo Sandra,

Schön das du dich kümmern willst wir sind echt daran intressiert die Adressen oder E-Mails-Adressen zu bekommen. Kannst du vielleicht auch mal nachschauen ob es in Leipzig d.h. Sachen so etwas gibt ? Wär für uns von der Entfernung her näher ??? Dank Dir im Vorraus
Esther
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Re: Freunde???

#29

Beitrag von Esther »

Übrigens der erste Bericht war natürlich für Inga ! SORRY SORRY !!!!
Inga
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Re: Freunde???

#30

Beitrag von Inga »

Hallo Esther!
Ich hoffe natürlich dass ich Dich mit meinem Text nicht zu sehr überrumpelt habe, aber ich möchte auch nicht drum herum reden sondern einfach nur versuchen zu helfen! Und auch wenn die Wahrheit hart ist....ist steh dazu!
Zu deiner Frage!
Ich bin auf dem linkem Ohr hochgradig bis an Taubheit grenzend SH , hab aber keiner lei Verständlichkeitschancen, da mein HV noch vor 1kHz abflacht...ist alles total tieftönig! Und wenn ich dort ein HG trage, bringt es nicht wirklich etwas!
Auf der rechten Seite trage ich eines von diesen super-Power Hörgeräten! Diese haben eben eine spezielle Bauart und aureichend Verstärkung für meinen Hochgradigen HV (teiftönig bei 80dB beginnend, mit Mitteltonsenke bis 95dB und dann wieder im Hochtonbereich bei 75 dB!
Dadruch bekomme ich auf dem rechten Ohr die wichtigsten Sprachinformationen noch!
entscheidend ist aber das ich nur 60% von 100% verstehen kann! EGAL wie laut es wird! und 30% (MEHR kann niemand ablesen!) davon lese ich von den Lippen ab! Dies ist mir eine sehr große Hilfe!
Meine Schule die ich besucht habe um Abi zu machen ist eine Schule wo sich alle Schüler aus ganz BRD getroffen haben um dort ihr Abi zu machen, oder aber auch um ihre Berufsschule zu besuchen! Es ist eine Schule mit einem Internat-Anbau wo man sich entweder die ganzen drei Jahre über aufhält, oder wenn man eben Berufsschule hat sich Blockweise für 4-6Wochen dort befindet! Ich schätze diese Schule sehr!
Ich schau mal das ich die Internet-Adresse von dieser Schule herausffinde!Dann teile ich sie euch mit!

Lieben Gruß
Inga P.
Hörgeräteakustikerin mit angeborener Schwerhörigkeit (rechts hochgradig & links resthörig)
Sandra

Re: Freunde???

#31

Beitrag von Sandra »

Hallo Esther,
ich hatte den Ort verwechselt, meinte Halle/S.! Hab mal nachgesehen und bin auch fündig geworden Am besten Du schaust unter den Link
http://www.schwerhoerigkeit.de/DSB/KONT ... /DSBOV.pdf mal rein und dann kannst Du selbst raussuchen, welche Beratungsstelle Dir am nächsten liegt! Leipzig ist glaube ich auch dabei!

Übrigens, dass Du im 1.Posting die Namen verwechselt hattest - kann ja vorkommen. Hab schon selbst bemerkt, dass ich dadurch nicht angesprochen fühlte

Gruss Sandra

Esther
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Re: Freunde???

#32

Beitrag von Esther »

Danke liebe Inga,

Ich bin total froh das du so geschrieben hast weil es eine ganz andere Blickrichtung ist. Als " Normalhörender" sieht man die Probleme ja auch nicht immer so und da ist es eine RIESENGROSSE Hilfe wenn da jemand ist der Erfahrungen hat. Danke für Deine Hilfe.
Inga
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Re: Freunde???

#33

Beitrag von Inga »

:freude: ist doch kein Problem! Und wenn ihr noch mehr Fragen habt dürft ihr euch gerne mit mir in Verbindung setzen! :freude:
Inga P.
Hörgeräteakustikerin mit angeborener Schwerhörigkeit (rechts hochgradig & links resthörig)
Birgit
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Re: Freunde???

#34

Beitrag von Birgit »

In Ingas bericht finde ich auch Claudia wieder.
Auch sie wünscht sich zur Zeit neue Ohren! Bzw. "gut hören". (Sie hat gehört, dass man sich bei Sternschnuppen was wünschen darf und steht jetzt jeden Abend mit einer erzieherin am fenster, damit sie endlich eine "sieht" (sie könnte sie nicht sehen, aber dabeisein ist alles).
Und obwohl Claudia ja bereits in einer Sonderschule ist (aber eben "nur" für Blinde und Sehbehinderte) merkt sie sehr deutlich ihr Anderssein. Und möglicherweise werden wir sie, wenn sie noch ein bischen älter ist dann doch nach hannover ins Taubblindenzentrum zur Schule schicken, weil sie da Kinder hat, die ihr ähnlich sind. Leider ist das in Süddeutschland bisher nicht zu finden, da die meisten Hör-Sehbehinderten inder in irgendwelchen Schulen eher schlecht integriert beschult werden (man hält sie ja oft für geistig behindert).
Puh, es tut immer wieder weh, darüber zu reden...
liebe Grüße Birgit:(
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Inga
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Re: Freunde???

#35

Beitrag von Inga »

Hallo Birgit!
hab ich richtig verstanden, dass Claudia blind und auch SH bzw. taub ist?
Puh das ist natürlich echt heftig! Und ich kann es mir nicht selber wirklich vorstellen wie man sich so fühlt....und auch für dich muss es schwierig sein! Ich merke nur immer wieder, dass Kinder durchaus tapferer als Erwachsene Menschen sind, weil sie für ihr SEIN noch keine Worte haben und somit haben sie viele viele Fragen die sie noch nicht einmal stellen können, weil Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Worte fehlen... Und auch wenn es einem Schwer fällt sollte man versuchen die Sache Positiv zu sehen! Claudia kann atmen, riechen, fühlen, schmecken etc. und das viiiieeeelllll besser als alle anderen und das hilft ihr auch "wach" zu bleiben und ihr leben zu leben! Es gab mal eine Schauspielerin und Schriftstellerin die auch blind und taub zur Welt gekommen ist! Sie ist weltberühmt geworden....leider fällt mir im Moment dazu nur der Vorname HELEN ein. Ich habe Ihr Buch und den Film dazu gelesen und hatte damals schon das gefühl, dass ich es mir und auch niemandem anderem wünsche, aber im Fall der Fälle, weiß ich auch zu sagen, dass diese Menschen Ihr Leben auch Leben können!
und ich muss sagen ich finde es ist ein gute Idee Claudia evtl. nach Hannover mit dieser besonderen Einrichtung zu schicken!
Ein kleiner Trost: Ich habe einen Kunden der ist mittlerweile schon 31 Jahre alt, aber er ist auch schon seit seinem 3LJ blind und extrem hochgradig! Die HGs helfen ihm und er hat einen Wunderbaren Hund!
Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein "Hilfshund!" Claudia auch recht gut aufrecht erhalten könnte. Wenn Kinder einmal anfangen Verantwortung zu übernehmen, dann LEBEN sie!

Lieben Gruß und alles alles Liebe und Gute
Inga P.
Hörgeräteakustikerin mit angeborener Schwerhörigkeit (rechts hochgradig & links resthörig)
Birgit
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Re: Freunde???

#36

Beitrag von Birgit »

Erstellt von Inga
Und auch wenn es einem Schwer fällt sollte man versuchen die Sache Positiv zu sehen! Claudia kann atmen, riechen, fühlen, schmecken etc. und das viiiieeeelllll besser als alle anderen und das hilft ihr auch "wach" zu bleiben und ihr leben zu leben!
<< UND KLAVIERSPIELEN!!!!!!!!! Und das richtig gut!

Es gab mal eine Schauspielerin und Schriftstellerin die auch blind und taub zur Welt gekommen ist! Sie ist weltberühmt geworden....leider fällt mir im Moment dazu nur der Vorname HELEN ein. Ich habe Ihr Buch und den Film dazu gelesen und hatte damals schon das gefühl, dass ich es mir und auch niemandem anderem wünsche, aber im Fall der Fälle, weiß ich auch zu sagen, dass diese Menschen Ihr Leben auch Leben können!
Damit meinst du sicher Helen Keller, die ist mit ca 1-2 jahren an Hirnhautentzündung erkrankt und daher erblindet und ertaubt.
Das ist eine unheimlich interessante Geschichte von ihr und ihrer Lehrerin Anne Sullivan. Hab ich schon als Kind gelesen und immer mal wieder in verschiedenen Versionen....
Aber im Ernst, Claudia ist genervter durch das Schlechthören als durch das Schlechtsehen (sie hat einen winzigen Sehrest, den sie zwar nutzt, aber sie braucht schon alle blindentechniken wie Punktschrift, langstock etc.)

Und insgesamt ist sie schon ein fröhliches Kind, auch wenn sie zur zeit heftig überlegt, was mal aus ihr wird.
tschüss
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Nicole Jurk
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Re: Freunde???

#37

Beitrag von Nicole Jurk »

Antwort
Nicole Jurk
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Re: Freunde???

#38

Beitrag von Nicole Jurk »

:) Hallo ich bin Nicole.
ich bin eigentlich auf der Suche nach einer Liste aller Schwerhörigen schulen und Kindergärten und Berufsausbildungswerken in Deutschland. Ich selber bin auch hochgradig schwerhörig und lebe in Berlin. Bin 23 Jahre alt. Mache gerade ein Fernstudium BWL. Da ist eigentlich grad meine Aufgabe HTML (Internetseiten) zu erstellen. Ich habe das Thema Schwerhörigkeit ausgesucht.
Nun lese ich im Internet rum, wo ich diese Liste bekomme und lese nun diesen Beitrag, der Laura die so sich festbinden will.
Ich bin stark am Schlucken und schwer gerührt. Ich selber ging von anfang an in der Schwerhörigen Kindergarten (DDR) und dann in die anschließende Schwerhörigen Schule. Hier wird keiner mit Gebärdensprache sprechen. Es gibt nur Lautsprachunterricht.
Daß das für Schwerhörige das beste ist, denke ich ist allen klar. ich war damals in der B Klasse und der Schule. In der 2. Klasse ging ich die A Klasse. B Klasse bedeutet für Schüler die hochgradig schwerhörig sind- hier geht dementsprechend der Unterricht langsam voran. A- Klasse Leichtscherhörigen. Mein richtiges Tempo. In der 5. Klasse (Wendezeit) ging ich bei mir um die Ecke in die "Normalhörenden" Schule. Ich habe in der 6. Klasse so viel gelernt wie noch nie in meinem Leben zuvor. Dann kam aber die Empfehlung für die Realschule. Meinen Eltern und mir war klar, ich gehe aufs Gymnasium. Zur Zeit der Wende gingen die furchtbarsten Gerüchte um, wie schlimm das Gymnasium nach "West Masche" sein würde. Sorry, aber so wurde halt damals bei uns in der Familie gedacht. Vor dieser Angst ging ich also in meine alte Schule zurück. Ich machte dort mein Abitur. Aber ich frage mich ganz oft, ob es nicht besser für mich und meine Entwicklung gewesen wäre in die normale Schule zu gehen. Hier im forum kommt man ja zur Erkenntnis, daß es gut ist in die Schwerhörigen Schule zu gehen. Nun bei mir war es so. Meine Freunde beschränkten sich nur auf die, die ich von der schule kannte. Bei mir im Plattenbau, hatte ich bis auf ein paar nachbarn keine Freunde. In meiner Klasse kamen sie von überall. Halberstatt, Chemnitz, Halle, Rostock und Potsdam. Berlin war zu DDR Zeiten die einzige Schule wo man das Abitur machen konnt an einer Schwerhörigen Schule. Wir wurden von den Eltern und Lehrern sehr behütet und kannten fast nichts anders. Es war wie eine Insel.Alle unter sich. Und als ich in die "normale Welt" ging. Eine Ausbildung als Industriekauffrau in einem Erdölunternehmen habe ich beendet. Doch mein Azubizeit war nicht meine schönste Zeit. Das heißt die Ausbildung an sich war schon ok. Doch das Verständnis für das Schwerhörigsein war total unterschiedlich. Die Azubis die mit mir zur Berufsschule gagangen sind waren anfangs richtig lieb. Gingen immer auf der richtigen seite und schauten mich an beim reden. Warten unterwegs bis das laute Flugzeug vorübergeflogen war, gaben mir ihre Mitschriften vom Unterricht mir etc. doch auf einer Dienstreise (4 wochen) im Sommer wurde aus der netten rund, eine recht grausame Erfahrung. 5 Mann in zwei Autos. Keine Gespräche so, daß man alles folgen konnte. Es wurde gekichert und ohne meine Meinung mit zu erfragen entschieden, was als nächstes getan wird. ich war das fünfte Rad am Wagen. Ich erlaubt mir nicht mit der Faust auf dem Tisch zu hauen, und zu sagen, daß sie mich mit mehr Respekt zu behandeln hätten, denn im Herbst ging die Schule weiter und ich bin auf ihre Mitschrifen angewiesen. Meine Tante in der Nähe wohnte, holte mich ab für einen abend und ich heulte was das zeug hielt. Es tat so gut darüber zu reden...
Es änderte sich seitdem nicht mehr sehr doll. Ein anders Erlebnis in der Berufschule. Unsere Klassenlehrerin bekam von mir die Mikrolinkanlage. Ich bat sie die Antworten von den hinteren Reihen zu wiederholen bzw zusammenzufassen. Denn die Antworten reichen nicht bis nach vorne wo sie steht, sie hat schließlich das Mikrophone um. Da sagt sie: "Es ist pädagogisch unklug die antworten zu wiederholen. ich spiele nicht den Lehrerecho. Oh sie sind aber auch das Problemkind!"
Das ich da fast an die Decke gegangen bin brauch ich hier nicht erwähnen. Und wie meine beiden Tanten (auch Lehrer) reagiert haben auch nicht. ich hab trotzdem die ausbildung gemacht und bin seitdem viel vorsichtiger. Aber ich habe Freunde aus der hörenden Welt und der schwerhörigen Welt. Ich denke es ist einfach wichtig daß man beide Seiten hat. Beide Seiten muß man aufklären. Freunde sind nun mal kein Eigentum, aber leider auch vergänglich. Manche zumindest- aber man findet neue. ich hab alleine eine Tour in Amerika gemacht- Die Sorgen meiner Mutter brauch ich hier wohl nicht sagen. Ich bin super ausgekommen. Habe bekannte in Hamburg und Stuttgart, und telefoniere gut über Gott und die Welt. In meinem Fernstudium muß ich fast jeden zweiten Samstag zu Präsentveranstaltungen. Die Leute sind richtig lieb. von den Professoren oder Dozenten, oder Studenten kommen keine blöden Bemerkungen. Im Gegenteil. Sie behandeln mich normal. Ich hab meine Arbeit. Komme gut mit den Kollegen aus und mein Studium werde ich auch packen.
Also nur den Weg auf der Schwerhörigen Schule ist auch nicht zu empfehlen. Ich denke es hängt sehr schwer davo ab, wie gut ist das Kind in der schule, wie gut kann es Kontakte knüpfen und pflegen, wie sehr macht es sich von anderen un/abhängig und wie sehr ist das selbstbewußtsein und die Intelligenz des Schwerhörigen. Und letzlich heißt es ja immer: mach das beste aus der Siuation. Es kommen wieder gute Zeiten. Ich finde die kleine Laura sollte sich einen Verein suchen, der ihr so richtig Spaß macht (neue Freunde wird sie dabei sehr wohl kennenlernen) und villeicht einfach andere schwerhörige Kinder kennenlernen, egal ob es in GEbärdensprach spricht oder nicht. denn hier ist toleranz auf beiden Seiten gefordert. den das Kind, daß mit Gebärden spricht muß nun mit Lauten sprechen, was Laura verstehn muß. Das ist einfach kurz und Bündig mein Leben und meine Erfahrungen. :p
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Freunde???

#39

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Nicole und andere,

ja so war es bei mir auch. Die Erlebnisse waren nicht nur negativ, aber es sind doch viele negative Erlebnisse dabei. man muss sich auch irgendwann darauf einstellen, dass es Situationen gibt, in denen ein Entgegenkommen gegenüber der Behinderung nicht einforderbar oder nicht durchsetzbar ist. Schlimm ist nur, dass in der Schule insbesondere in der Zeit der Pubertät die Bereitschaft zur Toleranz sehr gering ist. Man will cool sein und Rücksichtsnahme ist irgendwie uncool.

Die Erfahrung, dass im Studium für schwerhörige Regelschüler sich Alles zum besseren wendet haben ich und andere auch gemacht. Da trifft man auf einen Haufen relativ gebildeter Leute, deren Pubertät vorbei ist, und deren Einsicht und Toleranz sehr gewachsen ist. Schade ist nur, dass im Arbeitsleben die Ellbogen wieder ausgefahren werden. In diesem Sinne genieße die Studizeit. Ich bedaure auch, dass meine Studentenzeit vorbei ist.

Gruß
Andrea

seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
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