In der Schule fingen dann die Probleme an. Meine Eltern meinten ich WOLLTE NICHT (auf sie) HÖREN. Meine schulischen Leistungen waren sehr mangelhaft. Die Lehrer meinten ich würde nicht aufpassen und nicht zu hören. Bei Diktaten habe ich falsche Worte geschrieben (die aber richtig geschrieben waren) oder es waren Lücken im Text, wo ich die Worte eintragen wollte, wenn der Lehrer das Diktat am Schluss noch einmal ganz wiederholte. Aber es hat nicht immer (also meisten nie) geklappt. Die dritte Klasse habe ich wiederholen müssen und bin dann auf eine Sonderschule (Schule für Lernbehinderte) also Förderschule gekommen. Gleichzeitig bekam ich meine ersten Hörgeräte mit 11 Jahren. Ich wurde in die vierte Klasse eingeschult und ein Jahr später übersprang ich die 5. Klasse, weil meine schulischen Leistungen so gut waren. Ich war immer Klassenbester und im Zeugnis der 8. Klasse (das Zeugnis mit dem man sich bewirbt.) stand: "Er hat vielfältige Interessen und sein Wissen geht über unsere Schulform hinaus". Ich habe dann noch meine Hauptschulabschuss mit einer Durchschnittsnote von 2 gemacht.
Habe dann eine Ausbildung zum Maschinenschlosser gemacht und habe zuletzt als Ausbilder gearbeitet. Ich merkte dann aber das ich immer weniger sehen konnte, 1997 bekam ich dann die Diagnose „Usher Syndrom“ (daher auch die Schwerhörigkeit). Zum Krankheitsbild gehört eine schleichende Erblindung. Habe eine Tunnelblick (so als ob man durch eine Klopapierrolle schaut muss man sich das vorstellen) und durfte nicht mehr an laufenden Maschinen arbeiten, habe dann eine Umschulung zum Industriekaufmann gemacht, aber dort Probleme mit dem hören am Telefon bekommen und das Sehen hatte sich auch verschlechtert so das ich mir schweren Herzen 2001 für die Frührente entschieden habe.
So das soll reichen.
