Ist mein Baby schwerhörig / Erfahrungen BERA

[juju]

Hallo ihr Lieben,
nun habe ich schon einige Beiträge hier im Forum gelesen. Es bleiben aber trotzdem noch Fragen und Unsicherheiten.

Mein zweiter Sohn ist nun 3 Monate alt und hat schon 4 Hörscreenings (OAE) hinter sich. Mit ca. 5 Wochen hatte er eine schlimme Erkältung, welche nur mit Antibiotika behandelt werden konnte.

Erstes Hörscreening (Im Krankenhaus):
Zwei Wochen nach Geburt negativ. Aussage von Arzt: Evtl. zu kleine Gehörgänge so dass das Gerät nicht funktioniert.

Zweites Hörscreening (HNO):
Ca. mit 8 Wochen (also nach dieser Erkältung). Auf dem linken Ohr hört er ca. 60%. Auf dem anderen ca. 20%. Der Arzt hat Flüssigkeit hinterm Trommelfell entdeckt.

Drittes Hörscreening (HNO):
Zwei Wochen später zur Kontrolle. Dieses mal war es umgekehrt. Rechtes Ohr ca. 60%. Linkes Ohr zwischen 20 und 30%. Keine Flüssigkeit hinterm Trommelfell. Der HNO vermutet, dass er aufgrund der Erkältung so wenig hört. Er ist sich aber unsicher. Daher Überweisung zum Pädaudiologen.

Viertes Hörscreening (Pädaudiologe):
Mit 12 Wochen. Test negativ. Verkrustungen wurden festgestellt (hinterm Trommelfell?). Es wurde dann auch ein Tympanogramm gemacht. Ergebnis leider nicht mitgeteilt. Ich soll nun 2 Wochen die Ohren mit Olivenöl einreiben, damit sich die Verkrustungen lösen. Zusätzlich 3 mal täglich Sinusitis damit sich noch die letzten Verschleimungen lösen können. Falls das fünfte Hörscreening negativ ausfällt, soll eine BERA unter Narkose gemacht werden.

Fünftes Hörscreening (Pädaudiologe):
Termin ist am 30. Mai

Ich beobachte meinen Sohn (zur Zeit 13,5 Wochen) zur Zeit sehr genau. Ich stelle fest, dass er brabbelt. Aber ich merke auch, dass er nicht wirklich schreckhaft bei lauten Geräuschen ist und sich auch nicht zu den Geräuschen hindreht.

Soweit meine Geschichte. Nun meine Fragen:

1) Würde ein Kind, welches schwerhörig ist, trotzdem brabbeln oder geräuschvoll mit mir kommunizieren?

2) Wenn der fünfte Hörtest negativ ausfällt, wird dann am gleichen Termin die BERA gemacht?

3) Habe hier schon ein paar Mal gelesen, dass manche BERAs ohne Narkose gemacht werden. Sollte ich diesbezüglich noch einmal bei meinem Arzt anrufen, ob eine solche Möglichkeit bestünde? Schließlich will ich meinen Sohn nicht unnötiger Weise Stundenlang vorher wach halten. Ich weiss auch nicht, ob BERA dann auch gemacht wird.

4) Ist es dann eine richtige Narkose? Er hat etwas von einer Maske gesprochen. Kann es zu Komplikationen / Nebenwirkungen hierbei kommen?

5) Wie lange wird er dann schlafen? Wie sehr strengt es ihn an?

6) Wenn der BERA Test auffällig sein sollte, wie geht es dann weiter?

Nun habe ich viele Fragen gestellt und ich hoffe, dass ich ein bischen Klarheit in meine derzeit unsichern Gedanken bringen konnte. Ich würde mich über zahlreiche Antworten und Erfahrungen sehr freuen, damit ich beim nächsten Arzttermin nicht zu unsicher auftreten muss und dass ich nicht zu viel Angst vor diesem Termin haben muss.

Vielen lieben Dank,
Julia mit Joshua

[Andrea Heiker]

Erstellt von juju


1) Würde ein Kind, welches schwerhörig ist, trotzdem brabbeln oder geräuschvoll mit mir kommunizieren?

Ein so junges Kind ja, sh und gl Kinder fangen wie alle anderen Kinder an zu brabbeln, nur wenn vermeintlich keine Reaktionen kommen stellen sie das Brabbeln wieder ein.

Erstellt von juju
2) Wenn der fünfte Hörtest negativ ausfällt, wird dann am gleichen Termin die BERA gemacht?
[/b]

Du solltest darauf bestehen selbst wenn Dir keiner ein entsprechendes Angebot macht. Gleich fünf negative OAEs sind doch sehr verdächtig.

Erstellt von juju
3) Habe hier schon ein paar Mal gelesen, dass manche BERAs ohne Narkose gemacht werden. Sollte ich diesbezüglich noch einmal bei meinem Arzt anrufen, ob eine solche Möglichkeit bestünde? Schließlich will ich meinen Sohn nicht unnötiger Weise Stundenlang vorher wach halten. Ich weiss auch nicht, ob BERA dann auch gemacht wird.
[/b]

Hier verfahren die Kliniken sehr unterschiedlich, manche machen es in Vollnarkose und andere nach Vrrabreichung eines Schlaftrunkes. Am Sichersten sind die Ergebnisse, wenn das Kind wirklich tief schläft -> Vollnarkose

Erstellt von juju
4) Ist es dann eine richtige Narkose? Er hat etwas von einer Maske gesprochen. Kann es zu Komplikationen / Nebenwirkungen hierbei kommen?
[/b]

Zu den Narkosearten befragst Du am besten den Arzt.

Erstellt von juju
5) Wie lange wird er dann schlafen? Wie sehr strengt es ihn an?
[/b]

Kommt auf die Narkoseart an, Kinder stecken es aber meistens sehr gut weg. Meistens werden BERAs unter NArkose ambulant gemacht, morgens hin und nachmittags nach Hause.

Erstellt von juju
6) Wenn der BERA Test auffällig sein sollte, wie geht es dann weiter?
[/b]

Hörgeräte, weitere Diagnostik, Frühförderung

[Birgit]

Hallo Julia

<<4) Ist es dann eine richtige Narkose? Er hat etwas von einer Maske gesprochen. Kann es zu Komplikationen / Nebenwirkungen hierbei kommen?>>
man kann eine BERA in Sedierung machen (d.h. das Kind bekommt ein medikament zum Beruhigen, das in den meisten Fällen zum Schlafen führt.)
Sicherer ist aber eine Kurznarkose (damit das Kind auf jeden fall ganz ruhig liegt und auch nicht nuckelt oder sich bewegt: diese kann man mit einer Maske machen; d.h. es wird kein Schlauch in die Luftröhre geschoben, da das Ganze nicht sehr lange dauert. Der Narkosearzt hält dabei entweder eine Maske fest vor Nase und Mund oder aber es wird eine sogenannte Larynxmaske benutzt. Die wird so in den rachen eingeführt, dass sie direkt vor der Luftröhre sitzt und damit ist dann auch eine sichere Zufuhr von Luft möglich.

5) Wie lange wird er dann schlafen? Wie sehr strengt es ihn an?

Meist brauchen die Kinder nur kurze Zeit um auszuschlafen (üblicherweise sind sie sofort kurz wach, aber sie schlafen dann auch immer wieder ein. Oft schreien Kinder ganz heftig, wenn sie aus einer Narkose aufwachen, aber das ist nix Schlimmes, weil es nichst mit Schmerzen zu tun hat sondern damit, dass sie nicht wissen, was eigentlich los ist und wo sie sich befinden. Das hat man ja mit kleinen Kindern auch manchmal, wenn sie aus dem normalen Schlaf aufwachen...dagegen hilft: selber ruhig bleiben und wenn möglich das Kind im Arm halten und evtl. auch ein bischen schaukeln. )Wundere Dich nicht, wenn Du hinterher müde wirst: Meist nimmt man ein Narkosegas, das über die Atmung wieder ausgeschieden (also abgeatmet)wird. Du kriegst also ne ganz schöne Dröhnung ab, je näher Du an Deinem Kind bist. Ist ein eigenartiger Geruch, den ich zwar sofort erkenne, aber nicht beschreiben kann....
Anstrengung wirst Du bei Deinem Kind eher nicht bemerken, aber bei Dir!!! (Schließlich musst du warten, bis die Narkose rum ist und Dein Kind wieder bei Dir ist und die Zeit vergeht schrecklich langsam....)
Wichtig: Vor einer Narkose sollte Dein Kind eine gewisse Zeit nüchtern sein. bei Stillkindern reichen 4-6 Stunden im Allgemeinen aus. (6 reichen SICHER!).
Du solltest also am besten morgen nochmal anrufen, was genau geplant ist! Denn das Aufklärungsgespräch für die narkose muss auch vorher sein! (Normalerweise sogar am tag vorher, wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, damit man Zeit hat darüber nachzudenken)
tschüss

[mago]

Wieso wurde das Hörscreening erst im Alter von 2 Wochen im Krankenhaus vorgenommen? Ist ja sonst üblich am 2. Lebenstag.

[greatbabe]

Hallo,

Bei meinem Sohn 7 monate alt,mit einer Ohrmuschelfehlbildung rechts (verschlossener Gehörgang) wurde auch eine BERA gemacht ohne Narkose!

Ich sollte Ihn einfach wenn er morgens aufwacht (ca 06:30 Uhr) bis zu der Untersuchung (11:00 Uhr )wach halten und Ihm dann vor der Untersuchung Füttern so das er natürlich total müde war und auch gleich tief und fest geschlafen hat!

Das hat super geklappt! Der Arzt meinte es wären sehr deutliche Ergebnisse!

Es ist sicher von Kind zu Kind unterschiedlich ob es funktioniert...

Bevor man gleich eine Narkose machen lässt, könnte man es ja auch erst mal so probieren!

Liebe Grüsse

Simone

[Andrea Heiker]

Liebe Simone,

das Problem ist halt, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Kids wirklich tief schlafen. Damit die Ergebnisse wirklich aussagekräftig sind, dürfen sich die Kleinen nicht bewegen, besonders nicht am Schnuller saugen. Von daher kann ich schon verstehen, dass Kliniken, die viele BERAs machen und einen dicht gedrängten Terminplan haben auf Narkosen bestehen.

Mago, ist es nicht unerheblich, ob eine OAE nach 2 Tagen oder nach Wochen gemacht werden? Eine OAE nach zwei Wochen ist im Übrigen sogar einen Tick sicherer, weil dann mit Sicherheit kein Fruchtwasser etc. mehr in den Ohren ist.

Gruß
Andrea

[Andrea Heiker]

Liebe Simone,

das Problem ist halt, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Kids wirklich tief schlafen. Damit die Ergebnisse wirklich aussagekräftig sind, dürfen sich die Kleinen nicht bewegen, besonders nicht am Schnuller saugen. Von daher kann ich schon verstehen, dass Kliniken, die viele BERAs machen und einen dicht gedrängten Terminplan haben auf Narkosen bestehen.

Mago, ist es nicht unerheblich, ob eine OAE nach 2 Tagen oder nach Wochen gemacht werden? Eine OAE nach zwei Wochen ist im Übrigen sogar einen Tick sicherer, weil dann mit Sicherheit kein Fruchtwasser etc. mehr in den Ohren ist.

Gruß
Andrea

[mago]

Hallo Andrea,
Es ist leider nicht unerheblich, ob am 2 Tag oder nach zwei Wochen. Habe schon einige Fälle, wo Gentamicin zum Einsatz kam und die OAE dann leider nicht vor sondern erst nach der Bahandlung gemacht wurde. Ich werde dann immer gleich stutzig. Muß ja hier nicht so sein. Wenn das Kind aber die ganze Zeit in der Klinik gewesen sein sollte, bleibt die Frage, warum erst nach 2 Wochen? Ansonsten hast du natürlich recht.
Gruß mago

[Andrea Heiker]

Liebe Mago,

es dürfte schwierig sein, allein mit einer OAE zu beweisen, dass das Kind zuvor normalhörend war. Die OAE hat eine recht hohe Fehlerquote und zwar in beiden Richtungen.

Allerdings dürfte die Kombination OAE okay und dann Gentamycingabe es den Eltern einfacher machen, für Richter nachvollziehbar darzulegen, dass Gentamycin die Kinder geschädigt hat.

Ich hoffe ich doch sehr, dass Hörschädigung aufgrund von Gentamycin nicht die Regel ist

Gruß
Andrea

[Kaja]

Hallo mago,

habe gerade den Krankenhaus-Entlassungs-Brief meines Sohnes von der Frühgeborenen-Station in der Hand gehabt: die erste OAE erfolgte am 3. Lebenstag (links positiv, rechts negativ), eine zweite (beidseitig negativ) dann am 28. Lebenstag, also nach der Gentamicin-Behandlung.

Viele Grüße

Kaja

[mago]

Hallo Andrea
es ist tätsächlich so, dass eine positive OAE vom Gericht anerkannt wird. Es wundert mich, dass die Fehlerquote so hoch sein soll. Das es bei einem negativen Ergebnis, nachmal dann doch später ein positives Ergebnis gibt, weil z. B. noch Fruchtwasser im Gehörgang war, ist mir bekannt, aber umgekehrt ist doch selten, oder? Wie hoch ist denn die Fehlerquote? Würde mich schon interessieren. Gott sei Dank betrifft der nephro- u. ototoxische Schaden durch Gentamicin nicht alle Kinder, wäre ja furchtbar, sind aber leider viel zu viele, und das ist schlimm.
Gruß mago

[schlaumsi]

-stutzigwerden- ich auch!!!

Mike

[Andrea Heiker]

HAllo,

wenn die OAE nicht richtig gemacht wird (häufig gerade beim Neugeborenenscreening der Fall, weil die Säuglingsschwester sich mit der Materie nicht auskennt) gibt es auch falsch negative Ergebnisse, d.h. Kinder, die schlecht hören fallen nicht auf. Jedenfalls sind mit Kidner bekannt, die kein Gentamycin bekamen, bei denen die OAE angeblich okay war, die Eltern sich aber nach einem oder eineinhalb Jahren wunderten, warum das Kind nicht anfängt zu sprechen....

GRuß
andrea

[schlaumsi]

Andrea,

Bezüglich der Fehlerquote habe ich folgendes in Erfahrung gebracht. Ich habe mit den LEuten gesprochen, die das Hörscreening in Hessen machen. Ihnen ist kein Fall bekannt, in dem unauffällige OAE's sich als falsch heraustellten, zumindest nicht in einem medizinisch überschaubaren Zeitraum. Konnte aber leider keine Statistik auftreiben. Ein Jahr oder 1 1/2 Jahre ist natürlich schon eine lange Zeit, in der viel passieren kann.

Mike
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[Editiert von schlaumsi am: Montag, Juni 18, 2007 @ 12:39][/size]

[Andrea Heiker]

Hallo Mike,

hier im Forum waren aber einige Kinder, z.B. Hadhamis Sohn.

Gruß
Andrea

[schlaumsi]

Okay, da kenne ich nicht die Umstände, aber ich bekam die Infos so. Zumindestens ist die OAE ein sehr deutliches Indiz dafür, dass das Kind gehört hat, basta!;)

Mike

[Andrea Heiker]

[size=small] dann bin ich jetzt ganz leise [/size] [size=small]

[Editiert von Andrea Heiker am: Montag, Juni 18, 2007 @ 13:23][/size]

[schlaumsi]

Wie heisst denn der Thread von Hadhamis Sohn?

Mike

[hadhami]

Hallo! hier bin ich

also mein sohn hatte insgesamt 4 OAEs:
- mit 4 Tagen: negativ beidseitig => Begründung der Ärzte Fruchtwasser in den Ohren
- Mit 5 Tagen genauso
- mit 4 wochen: positiv 99% => kind normalhörend
- mit 8 monaten: positiv 99% => kind normalhörend
ergebnis der bera mit 10 monaten: an taubheit grenzend schwerhörig ohne irgendwelchen reaktionen auf allen frequenzen. die ergebnisse der subjektiven tests bestätigten dies. wir hatten nur einmal eine reaktion bei 135 (!)db beim akkustiker. das waren wahrscheinlich eher vibrationen!
mein sohn gehört wahrscheinlich zu den seltenen menschen, die über keine verwertbaren hörresten verfügen.

jedenfalls ich würde nach einem auffälligen OAE direkt die BERA verlangen.
dass die OAEs fehleranfällig sind wurde in einer medizinischen Dissertation auch beschrieben. und ich kenne mittlerweile mindestens 2 andere Kinder, die ein falsch-positives ergebnis hatten.
Dissertation: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?i ... 794533.pdf

klar wenn die OAEs vor einer gentamicyn-gabe und danach unterschiedlich sind, dann würde ich sie als nachweis verwenden. es kann nicht sein, dass der hörscreening in allen geburtsstationen eingeführt werden soll und sein ergebnis hingegen nicht anerkannt wird!
bei meinem sohn waren höchstwahrscheinlich die ersten OAEs richtig! ich hatte auch schon als er 3 monate alt war den dringenden verdacht auf eine hochgradige schwerhörigkeit. nur augrund der positiven OAEs haben uns die ärzte nicht ernst genommen. also in unserem fall haben die OAEs nur dazu geführt, dass die richtige diagnose viel später erstellt werden konnte!
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[Editiert von hadhami am: Montag, Juni 18, 2007 @ 14:58][/size]

[schlaumsi]

Danke, und na ja eigentlich schade (sorry), zumindestens für meinen Fall. Hat man eigentlich bei dir nach der Ursache gesucht. Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass ein Kind einfach so fast taub wird. Wie geht's Eurem Buben jetzt?

Mike

Sokran

[hadhami]

unserem sohn geht's blendend, gott sei dank. er geht seinen weg und ist momentan voll integriert in dieser gesellschaft.
die medizin hat den menschen nocht nicht ganz erforscht. im gegenteil wir stehen - trotz tollem fortschritt inkl. CI;)- gaanz am anfang. deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass es viele gründe für die gehörlosigkeit gibt, die wir noch nicht kennen. es kann aber auch eine "laune" der natur sein. wer weiß das schon.
bei unserem sohn wurde auch alles mögliche untersucht, weil es hieß "eine behinderung kommt selten alleine!". außerdem hatte er eine starke entwiclungsverzögerung damals gehabt. aber alle untersuchungen (krankheiten, viren, syndrome, schwerhörigkeitsgene, etc.) blieben ohne ergebnis.

[kerstin]

Hallo Ihr Lieben,

Max hat ja nun auch Gentamicyn erhalten (3 Stunden nach der Geburt, da er mit schwerer Lungenentzündung und Frühgeborenenblutvergiftung auf die Welt kam, blieb also nicht lange Zeit um zu überlegen).
Die Ärzte haben es gegeben ohne uns vorher aufzuklären, das wäre auch ziemlich schwierig gewesen, da wir beide in verschieden Krankenhäusern lagen, Max kam 3 Stunden nach der Geburt auf die Neugeborenenintensiv (also um 23.00 Uhr). Als wir am nächsten Tag kamen sagte man uns er bekommt Gentamicyn, natürlich erwähnte man wohl beiläufig das es das Gehör schädigen kann, aber gibt es eine Überlegung in dieser Situation? Nein, ich glaube als frische Eltern will man es ersteinmal nicht realisieren.

Später wurde beim Kinderarzt mehrmals das OAE gemacht, immer unauffällig.

Wir sprachen unseren Kinderarzt öfter darauf an das wir das Gefühl haben das irgendwas mit den Ohren nicht stimmt. Dieser beruhigte uns uns sagte, ach der ist 5 Wochen zu früh das müssten wir berücksichtigen und ein Junge ist es auch die fangen eh immer später an zu reden.

Wir suchten dann einen HNO auf, dieser Entfernte erstmal die Polypen und legte Paukenröhrchen, da Max ja auch immer schwer mit Bronchitis zu kämpfen hatte. Soweit so gut.
Max war mittlerweile ein Jahr und fing nach der Polypen-OP, absaugen des Sekrets und Röhrchenlegung ziemlich schnell an zu laufen.
Es stimmt aber immer noch nicht alles...
Daraufhin gingen wir zu einem anderen HNO, welchen uns der Kinderarzt auf meinen Druck hin empfahl (Max fing nicht an mit den einfachsten Worten wie Ball wauwau usw.) dieser hat sich gerade eine Praxis aufgebaut und ging vom KH weg und sollte eine Koriphähe (wie immer das geschrieben wird) auf dem Gebiet sein.

Und richtig ... er hat Max das erste mal gesehen und sagte uns gleich er wäre ein CI-Patient...

Das also zu unseren Erlebnissen mit Gentamicyn und OAE.

Liebe Grüsse Kerstin

Liebe Grüsse Kerstin

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[Editiert von kerstin am: Montag, Juni 18, 2007 @ 21:01][/size]
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[Editiert von kerstin am: Montag, Juni 18, 2007 @ 21:02][/size]

[mago]

Hallo Kerstin,
dein Bericht von Max hat mich schon sehr erschüttert. 3 Stunden nach der Geburt? Nehme mal an das es hier zu einer starken Schnappatmung gekommen ist, vielleicht gab es ja Probleme mit der Lungenreife. Eine Neugeborenensepsis wird eigenentlich immer durch Krankenhauskeime ausgelöst und nach 3 Stunden ????. Wenn die Atmung probleme bereitet machen die Ärzte daraus immer sofort einen Sepsis Verdach. Was den Kinderarzt angeht, würde ich hier meine Bedenken anmelden. Bei unserer Tochter wußten damals alle Bescheid, nur wir nicht. Vorsorgeuntersuchung wurde plötzlich ohne Glöckchen und Rassel gemacht.Wir sind 2 Monate nach der Gentamicin-Behandlung in die Uni-Klinik eingewiesen worden, dort hat man schon in dem Aufnahmebogen geschrieben " hört fraglich", gesprochen hat mit uns keiner. ich habe dieses Blatt erst 5 Jahre später gefunden, als ich mir auch diese Unterlagen angesehen habe.Unsere Kinderärzte haben die den Gentamicin-Schaden mit gedeckt. Also würde ich bei den OAE´s und auch den beruhigenden Worten des Kinderarztes viele ??? anfügen. Er hatte bestimmt den Bericht der Kinderklinik vorliegen. Sei mir nicht böse, aber ich bin durch das was wir erlebt haben und weil ich sowas nicht nur bei uns kenne, einfach sehr mißtrauisch.
LG mago

[mago]

Hallo Hadhami,
war denn die Geburt damals gut verlaufen oder gab es Probleme?
Neben einem angeborenem Hörschäden, kommt manchmal auch ein Sauerstoffmangel unter der Geburt in 'Betracht, würde auch mit einer Entwicklungsverzögerung einher gehen. Aber es ist sicher so, manchmal bleibt die Ursache auch im dunkel. Wichtig ist ja, dass es Ihm heute so gut geht und das finde ich wunderschön.
LG mago

[hadhami]

Guten morgen,

mittlerweile kann ich über die geburt von Taha reden und dabei lachen, weil es ihm soo gut geht und weil wir soo froh sind, dass er nur "gehörlos" ist und wenn er lacht, dann sind all unsere sorgen vergessen. das klingt sehr "poetisch", aber die ersten prognosen der ärzte waren soo schlimm und wir hatten zum teil große angst um sein leben oder dass er autist ist/wird und wir nie mit ihm kommunizieren könnten...

Ja die geburt war nicht einfach: 14 stunden CTG patologisch, zum teil "silent", 26 stunden kreissaal und dann die erlösung mit einem kaiserschnitt. wir hatten volles vertrauen in den ärzten: ich war ja die ganze zeit unter beobachtung. sie haben uns gesagt: das kind schläft. es war kein fruchtwasser 12 stunden vor der geburt auf dem ultraschall zu sehen. die oberärtzin meinte aber: "das ist normal. man kann trotzdem bis zu 48 stunden warten". wir haben aber nicht verstanden, wo das fruchtwasser geblieben ist! denn es kam nichts raus! nur meine mutter sagte immer wieder: " sie bringen dein kind um". Sie war dabei.

nach dem kaiserschnitt - lokale narkose - habe ich mein kind nicht sofort gesehen. es steht im bericht: erbsenbreiartige masse (fruchtwaser) und dass sie 3 mal saugen mußten! mein mann hat ihn 10 mn nach der geburt erst gesehen und da ging es ihm gut. danach war er 3 tage auf der intensivstation. er hat, laut bericht, keine antibiotika bekommen...

wir genießen jeden tag mit ihm und sind soo dankbar, dass wir ihn haben. durch unsere erfahrung mit seiner behinderung, ist nichts mehr "selbstverständlich"... aber die geburtserfahrung liegt mir persönlich noch schwer im magen... der gedanke, dass er vielleicht bei der geburt sein gehör verloren hätte - was uns zwei ärzte "inoffiziell" gesagt haben - ist einfach zu schmerzhaft...das ist auch der hauptgrund, warum ich's psyschich nicht schaffe, mich für ein zweites kind zu entscheiden...

liebe grüße