Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

Alex68
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Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#1

Beitrag von Alex68 »

Hallo zusammen,
bin Alex , 52 Jahre und neu hier im Forum und finde die Beiträge hier richtig interessant.

Ich habe folgende Fragen an Euch und freue mich auf jede Antwort, da ich gerade etwas unschlüssig bin.

Hatte letzte Woche eine Termin beim HNO, da ich gemerkt habe, dass ich manchmal in lauter Umgebung schlechter verstehe und auch von meiner Frau darauf schon hingewiesen wurde.
Ansonsten höre ich eigentlich sehr laut und empfinde mich jetzt nicht als schwerhörig.

Die Ärztin meinte nun, es läge wohl eine minimale Schwerhörigkeit vor, aber Hörgeräte bräuchte ich nicht.

Kann mit den gemessenen Daten auch nichts anfangen und frage mich nun, was die im Detail bedeuten.
Ich lese auch immer wieder, das eine frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten sehr wichtig sein und auch meine Eltern bzw. Großeltern litten unter Schwerhörigkeit ab dem mittleren Alter.
Folgende Werte habe ich bekommen
R. L
,125 20. 20
500 15. 20
1khz 25. 20
2khz 20. 20
3khz 30. 25
4khz 35. 30
6khz 40. 35
8khz 80. 50

Sprachverständnis liegt bei 65 DB auf beiden Seiten bei 80% und bei 75DB bzw. 80 DB bei 100%

Bin mir jetzt nicht sicher, was ich machen soll und evtl. noch eine Zweitmeinung einholen sollte oder einfach weiter abwarten.
Freue mich auf eure Meinungen.
Viele Grüße
Alex
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
HG seit Dez.20 aktuell Phonak P50
Ohrenklempner
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Hallo

eigentlich hätte dir die Ärztin eine Verordnung ausstellen können. Deine Werte liegen zwar gerade so im Indikationsbereich, aber die Krankenversicherung bezahlt dir bei deinem Hörverlust eine Hörgeräteversorgung. Das allein sollte schon Argument genug sein, dass Hörgeräte für dich durchaus sinnvoll sein können. Die Krankenkasse bezahlt ja nicht aus Spaß sondern bei Notwendigkeit, und die liegt laut Hilfsmittelrichtlinie vor.

Die genaue Indikationsgrenze ist ein Hörverlust (tonaudiometrisch) von mindestens 30 dB in einer der Frequenzen 500, 1k, 2k und 4kHz UND ein Sprachverstehen (einsilbige Wörter) von maximal 80% bei 65 dB. Punktlandung! Knapp, aber einen Anspruch auf eine Hörgeräteversorgung für beide Löffel hättest du.

Ich verstehe das nicht, wenn Ärzte ihren Patienten so etwas ausreden. Ich habe täglich mit viel schwereren Hörschädigungen zu tun, wo die Patienten noch keine Notwendigkeit sehen und die Ärzte schon seit Jahren zu einer HG-Versorgung raten.
Zuletzt geändert von Ohrenklempner am 9. Dez 2020, 19:13, insgesamt 2-mal geändert.
Ohrigami
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#3

Beitrag von Ohrigami »

Hallo Alex,

ich bin ein Grünschnabel hier und habe meine ersten HG's gerade mal den dritten Tag zur Probe drin, kann mich aber ganz gut in deine Lage hineinversetzen. Meine Frau hat mich auch des öfteren in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass ich schlecht höre und dass ich meine Ohren vom HNO überprüfen lassen sollte. Ich hab das Ganze ein paar Jährchen hinausgezögert und dachte, ich sei noch nicht so weit. In den letzten Monaten waren dann aber oft Situationen - vor allem im Beruf - wo ich durch mein Nichtverstehen manchmal in dumme Situationen gekommen bin. Irgendwann hat sich das dann soweit aufsummiert, dass ich selbst so weit war, um mich willentlich auf ein HG einzulassen. Ich wollte endlich wieder alle Menschen verstehen, auch die mit der leiseren Stimme. Derzeit ist es mit den Masken ja zusätzlich problematisch.
Eine andere Situation ist das Fernsehen zusammen mit meiner Frau. Ich wollte gerne noch lauter stellen, ihr war es bereits zu laut. Wenn in Filmen geflüstert wurde, konnte ich gar nichts mehr verstehen. Irgendwann war ich dann soweit, mich mit der Thematik Hörgerät auseinanderzusetzen und mit 52 Jahren auf die Eitelkeit zu pfeiffen.
Ich habe übrigens eine ziemlich ähnliche Hörkurve wie du.

Ob das von mir Genannte auf dich auch zutrifft, mußt du selbst entscheiden.

Liebe Grüße
Ohrigami
Alex68
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#4

Beitrag von Alex68 »

Hallo,
Vielen Dank für die guten Antworten.
@Ohrenklempner:
Ich habe es so verstanden, dass ich gerade so an der Indikationsschwelle der KV liege.
Bin jetzt halt unschlüssig, ob und wieviel mir eine Versorgung mit Hörgeräten bei dem geringen Hörverlust bringt. Möchte halt auch nicht so viel Geld ausgeben, wenn ich die Geräte dann im Endeffekt noch nicht verwende, da der Mehrwert nicht so da ist. Wäre ja schade, wenn die Geräte dann in der Schublade liegen würden.
Wie ist denn Deine Erfahrung bei Kunden mit so einem leichten Hörverlust?
Werden die Geräte dann schon angenommen bzw. regelmäßig genutzt?
Liebe Grüße
Alex
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
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chefkoch82
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#5

Beitrag von chefkoch82 »

Hallo Alex,

ich kann Dich nur ermutigen, auch bei einem geringen Hörverlust Hörgeräte zu testen. Bei mir war es so, dass der erste HNO mir keine verschreiben wollte (obwohl die Voraussetzungen erfüllt waren). Den zweiten habe ich aktiv angesprochen, dass ich welche testen möchte.

Kann heute nur sagen, es war die beste Entscheidung. Komme nach einem Tag im Großraumbüro oder einem Restaurantbesuch heute wesentlich weniger abgeschlagen nach Hause, weil das Hören einfach leichter ist. Wie sehr das permanente Konzentrieren anstrengt merkt man erst, wenn man es nicht mehr muss.
Turi
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#6

Beitrag von Turi »

Hallo Alex
Gerade du solltest es versuchen. Da dein Verlust noch nicht so gross ist und deine Hörverarbeitung noch nicht so entwöhnt fällt dir die Gewöhnung viel leichter.
Und viel Geld kostet das nicht da du aus den genannten Gründen, so wie ich auch, bei der tiefsten Technikstufe einsteigen kannst, du brauchst eben nicht alle möglichen Geräusche zu unterdrücken weil sie dir fremd sind, das machen die teuren aber nerven dabei auch
Zuletzt geändert von Turi am 10. Dez 2020, 14:37, insgesamt 2-mal geändert.
Hochtonschwerhörigkeit. Philips Hearlink 2010 MNR.
Ohrenklempner
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Probiere es einfach aus. Bei deinem milden Hörverlust und den überschaubaren Einschränkungen musst du auch keine tausend Euro ausgeben. Teste mal ein Gerät aus der Basis- oder Einstiegsklasse, ob es dir was bringt. Jeder Akustiker bietet einen Test von Hörgeräten kostenlos und unverbindlich an. Aber geh bloß nicht zu Geers, die werden behaupten, dass für dich nur das 3.500-Euro-Hörgerät in Frage kommt, dass du es eine Woche testen darfst und dann bezahlen musst. Aber du bekommst ein Supersinnlos äääh Supersorglospaket und eine Trockenbox mit dazu. :lol:
dixi
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#8

Beitrag von dixi »

Naja, bei deinen werten würde ich kein Hörgerät nehmen.
Aber Schaden kanns ja nicht, wird dann aber nur in der Lade rumliegen, denke ich einmal
Ohrenklempner
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#9

Beitrag von Ohrenklempner »

Nun ja, man könnte behaupten, aus mir spricht der Akustiker, der natürlich Geld verdienen will, aber wenn bei den Werten noch kein Hörgerät angebracht wäre, würde auch die Krankenkasse nicht bezahlen und die Indikation wäre viel strenger.
Meinohr
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#10

Beitrag von Meinohr »

Ich lag auch auf der Grenze, bzw beim linken beim Tiefton drüber. Allerdings fand ich es soooo nervig und anstrengend oft nachfragen zu müssen .HNO meinte auch, dass ich vielleicht gar nicht so den Effekt hätte bzw die Toleranz sowas zu tragen, dann vielleicht eher gering wäre usw. Dann reichte es mir aber und ich wollte Hörgeräte testen. Inear ging gar nicht. Danach war ich voll frustriert und dachte, dass ich mich daran nicht gewöhnen kann und der HNO vielleicht Recht hat. Aber wieder nervte mich vieles nicht zu verstehen, gerade auf der Arbeit. Also anderes Hörgerät. Zahle nun pro Gerät nen Tausender zu. Aber habe auch günstigere probiert. Da fand ich das Hören künstlich. Mit diesen hört sich wirklich alles so an wie ich sonst höre, nur deutlicher,klarer und etwas lauter. Endlich höre ich links dass jemand von der Seite mit dem Fahrrad ankommt, Autos höre ich eher. Musste letztens dann mal 2 Tage ohne Hörgeräte zur Arbeit. War ich erstaunt wie schnell mich das frustriert, da ich wieder angestrengt hinhören musste.
Also probiere es aus.
Ohrigami
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#11

Beitrag von Ohrigami »

Meinohr hat geschrieben:Mit diesen hört sich wirklich alles so an wie ich sonst höre, nur deutlicher,klarer und etwas lauter.
Und von welchen HG's sprichtst du hier?!

lg Ohrigami
Bachianer
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#12

Beitrag von Bachianer »

Ohrenklempner hat geschrieben: Ich verstehe das nicht, wenn Ärzte ihren Patienten so etwas ausreden.
Moin all,

bei mir war es genauso obwohl meine Hörwerte noch schlechter waren als die von Alex!

"Mein" HNO hat mir regelrecht versucht ein HG. madig zu machen, bei den meisten Leuten würde die früher oder später eh in der Schublade landen u.s.w. erst auf Intervention seiner Assistentin die bei mir den Hörtest gemacht hat wurde eine Verordnung ausgestellt aber das auch erst nach langer Debatte.
Meine Vermutung, die HNO werden von den KK angehalten möglichst wenig Verordnungen auszustellen, wer sich wacker dran hält bekommt vielleicht "Bonuspunkte" anders kann ich mir das verhalten des HNO nicht erklären, zwei Aku's haben zudem bestätigt das bei meinen Hörwerten ein HG mehr als Not tut und ich merke es ja selber, Gespräche in der Gruppe null Chance, beim Musikhören fehlen ganze Instrumentengruppen und der Fernseher ist schon arg laut, trotzdem verstehe ich Sprache nicht wenn noch viel Hintergrundgeräusche sind...

Andreas

P.S. Bis jetzt ist das HG noch nicht in der Schublade gelandet trotz böser Prophezeihung... :p
Zuletzt geändert von Bachianer am 13. Dez 2020, 12:12, insgesamt 2-mal geändert.
Alex68
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#13

Beitrag von Alex68 »

Hallo zusammen,
Vielen Dank für die interessanten und hilfreichen Beiträge. Da habe ich wieder einige Fragen:

@Ohrenklempner
Ich dachte eigentlich, dass die HNO Ärzte klare Richtlinien für die Verordnung von Hörgeräten haben. Hatte ihr ja auch meine Probleme geschildert und deshalb war ich ja auch in der Praxis. Wenn jemand bei den Werten keinerlei Probleme hat, dann ist es ja auch ok, wenn keine Verordnung ausgestellt wird. An die Variante, dass die Ärzte sogar Budgets haben und dann weniger verordnen habe ich noch nicht gedacht. Wäre ja wohl ziemlich schlecht für die Patienten.

Im Netz findet man viele Berichte, wo immer wieder von Fachleuten kritisiert wird, dass die Patienten zu lange mit einem Hörgerät warten und es dann problematischer wird mit der Gewöhnung. Da weiß ich ja jetzt wirklich nicht, was ich davon halten soll.

@Chefkoch82
Da ging es dir ja ähnlich wie mir. Waren denn deine Werte ähnlich knapp an der Indikationsgrenze oder warum war der HNO da so dagegen?

@Meinohr
Das freut mich, dass es bei dir dann scheinbar so gut funktioniert. Das würde ich mir auch wünschen, dass ich dann gerade im Büro wieder vernünftig hören könnte ohne häufig nachfragen zu müssen.

Lg Alex
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
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Ohrenklempner
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#14

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Vermutung mit dem Budget, wo jede Verordnung reinzählt, ist Quatsch.
Meinohr
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#15

Beitrag von Meinohr »

Ich habe eins von Sonova. Ein Vista DX mit Batterien ohne Bluetooth. Man kann es aber an den Hörgeräten selber im Bedarf oben leider bzw lauter klicken.
Aber die Akustikerin sagte auch das Hören ist ja sehr individuell und somit empfindet der eine das Hörgerät nicht angenehm, der nächste finder es genau richtig.
Würde es einfach mal ausprobieren. Das kostet einem auch nichts.
Das sie mir doch mehr helfen als ich so denke, merkte ich nach 2 Wochen mit Hörgeräten uns dann mal 2 Tage ohne. In den 2 Tagen bemerkte ich wie anstrengend es wieder ist bzw wie nervig die Autos erst später zu hören.
Meinohr
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#16

Beitrag von Meinohr »

Ich habe z.B. ein weiteres Hörgerät in der Preisklasse getestet, weiß aber die Marke nicht. Da hörten sich Autos und Busse fremd an. Oder das Knistern von Tüten fand ich unnatürlich.
Alex68
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#17

Beitrag von Alex68 »

Hallo Meinohr,
Vielen Dank für,Dein Feedback.
Darf ich Dich fragen, was für Werte Du hast? Bei mir ist das Problem wohl erst so ab 4khz. Vielleicht haben wir da vergleichbare Werte.

R. L
,125 20. 20
500 15. 20
1khz 25. 20
2khz 20. 20
3khz 30. 25
4khz 35. 30
6khz 40. 35
8khz 80. 50

Die Beschreibung von dem Sonova Gerät hört sich sehr gut an. Hast Du die HDO oder RIC Variante?
LG
Alex
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#18

Beitrag von Meinohr »

Meine Werte habe ich gerade nicht und kenne nur diese Hörkurve.. Ich habe Otosklerose und höre im Tieftonbereich daher schlechter. Höhere Töne fast normal bzw nur leicht schlechter. Links habe ich einen künstlichen Steigbügel, aber durch Verwachsungen ist das Hören wieder schlechter.
Mein Hno sagte die Grenze liegt glaube ich bei 40. Und ich liege da teilweise kurz vor bzw auf dem linken Ohr habe ich im Tieftonbereich auch Werte von 50 und 60.
So keine Ahnung ob dir das was hilft. Bei mir ist es halt nervig, wenn von links ein Auto etc kommt, mich jemand mit tieferer Stimme von links anspricht.
Was ist HDO oder RIC?
Ohrenklempner
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Grenze liegt bei 30dB mindestens irgendwo zwischen 500Hz und 4kHz.

HdO = Hinter dem Ohr, gibt es als Hörgerät mit Schlauch oder mit externem Lautsprecher im Gehörgang (RIC). Man kann zum RIC auch HdO-RIC sagen, wenn man Verwirrung stiften will. :D
BTE bedeutet zwar das gleiche (behind the ear), meint aber ein Schlauchgerät. Die Begriffsbedeutungen sind da ziemlich willkürlich und verwaschen.
Bachianer
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#20

Beitrag von Bachianer »

Ohrenklempner hat geschrieben:Die Vermutung mit dem Budget, wo jede Verordnung reinzählt, ist Quatsch.
Man möge mir Erleuchtung schenken... :help:

Andreas
Meinohr
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#21

Beitrag von Meinohr »

Ich habe eins hinter dem Ohr mit Schlauch. Mikro ist oben drauf. Aber selbst Haare drauf geht ohne dass es sofort ein blödes Geräusch gibt. Windunterdrückung haben die auch. Habe sie auch schon im Restaurant anfangs getestet und da fand ich sie auch gut. Arbeite im Kindergarten und da trage ich sie auch, da es mich besonders auf der Arbeit störte.
chefkoch82
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#22

Beitrag von chefkoch82 »

Alex68 hat geschrieben: @Chefkoch82
Da ging es dir ja ähnlich wie mir. Waren denn deine Werte ähnlich knapp an der Indikationsgrenze oder warum war der HNO da so dagegen?
Das waren sie, ja. Letztlich kann ich es Dir nicht beantworten. Der ganze Termin war kurz, knapp und gefühlt lustlos. Vielleicht ist er aufgrund meines Alters davon ausgegangen, dass ich sie ohnehin nicht tragen würde. Ich kann nur mutmaßen.
Beim zweiten HNO hatte ich das Thema ja dann aktiv angesprochen, er wäre allerdings auch von sich aus drauf gekommen.

EDIT: Vielleicht noch eins: Die Hörsituation im Büro hatte ich ja oben bereits beschrieben. Fühle mich aber auch im Alltag einfach "wohler" und entspannter, auch wenn ich ohne HG das meiste logischerweise auch höre.

Habe die goldene Mitte preislich genommen (Oticon OPN2). Das sind RIC Geräte, sprich der Hörer sitzt im Ohr. Finde diese klanglich top (die OPN 1 haben mich stellenweise fast überfordert von den Höreindrücken).

Ich hatte dies an anderer Stelle schonmal geschrieben: Was die Anfälligkeit angeht würde ich hinter RIC für mich persönlich Stand heute ein dickes Fragezeichen machen. Für mein Empfinden sind sie sehr fragil. Schone sie allerdings auch beim Sport nicht, was das Schwitzen angeht; dies muss daher für Andere kein Nachteil sein.
Zuletzt geändert von chefkoch82 am 16. Dez 2020, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
Alex68
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#23

Beitrag von Alex68 »

Ohrenklempner hat geschrieben:Probiere es einfach aus. Bei deinem milden Hörverlust und den überschaubaren Einschränkungen musst du auch keine tausend Euro ausgeben. Teste mal ein Gerät aus der Basis- oder Einstiegsklasse, ob es dir was bringt. Jeder Akustiker bietet einen Test von Hörgeräten kostenlos und unverbindlich an. Aber geh bloß nicht zu Geers, die werden behaupten, dass für dich nur das 3.500-Euro-Hörgerät in Frage kommt, dass du es eine Woche testen darfst und dann bezahlen musst. Aber du bekommst ein Supersinnlos äääh Supersorglospaket und eine Trockenbox mit dazu. :lol:
Hallo Ohrenklempner,
Vielen Dank für die Hinweise. Ich wusste nicht, das der Geers auch eine Kette ist. Der hat hier bei uns schon lange einen kleinen Laden zusammen mit einem Optiker.
Da werde ich mal schauen, dass ich einen kleinen Meisterbetrieb finde.
Hast Du vielleicht zu dem Hinweis mit den Einstiegsgeräten einige Geräteempfehlungen für mich, was da bei meinem Hörverlust gut geeignet ist. Steuerung über ein Smartphone fände ich ganz hilfreich und Gerät für im Ohr wäre auch gut, da ich auch Brille trage.
LG
Alex
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
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Alex68
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#24

Beitrag von Alex68 »

Bachianer hat geschrieben:
Ohrenklempner hat geschrieben: Ich verstehe das nicht, wenn Ärzte ihren Patienten so etwas ausreden.
Moin all,

bei mir war es genauso obwohl meine Hörwerte noch schlechter waren als die von Alex!

"Mein" HNO hat mir regelrecht versucht ein HG. madig zu machen, bei den meisten Leuten würde die früher oder später eh in der Schublade landen u.s.w. erst auf Intervention seiner Assistentin die bei mir den Hörtest gemacht hat wurde eine Verordnung ausgestellt aber das auch erst nach langer Debatte.
Meine Vermutung, die HNO werden von den KK angehalten möglichst wenig Verordnungen auszustellen, wer sich wacker dran hält bekommt vielleicht "Bonuspunkte" anders kann ich mir das verhalten des HNO nicht erklären, zwei Aku's haben zudem bestätigt das bei meinen Hörwerten ein HG mehr als Not tut und ich merke es ja selber, Gespräche in der Gruppe null Chance, beim Musikhören fehlen ganze Instrumentengruppen und der Fernseher ist schon arg laut, trotzdem verstehe ich Sprache nicht wenn noch viel Hintergrundgeräusche sind...

Andreas

P.S. Bis jetzt ist das HG noch nicht in der Schublade gelandet trotz böser Prophezeihung... :p
Hallo Andreas,
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Scheinbar haben die Ärzte da ja wirklich kein Budget. Kann dann aber nicht verstehen, warum sie dann trotz Indikation keine Verordnung machen.
Eigentlich verdienen sie ja dabei noch besser. Habe im Wartezimmer an der Wand gelesen - Hörgeräteträger bitte alle 3 Monate in die Praxis zur Kontrolle kommen. Da wundert es ja nicht, dass man schlecht Termine zur Sprechstunde bekommt.
Kommst du gut klar mit deine Hörgeräten?
Was für welche hast du genau?
LG
Alex
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Re: Hörtest - Hörgeräte wirklich erforderlich? - oder wann der richtige Zeitpunkt für Hörgeräte

#25

Beitrag von Ohrenklempner »

Alex68 hat geschrieben: Hast Du vielleicht zu dem Hinweis mit den Einstiegsgeräten einige Geräteempfehlungen für mich, was da bei meinem Hörverlust gut geeignet ist. Steuerung über ein Smartphone fände ich ganz hilfreich und Gerät für im Ohr wäre auch gut, da ich auch Brille trage.
LG
Alex
Im Ohr ist so ne Sache... würde ich nicht empfehlen, aber vielleicht funktioniert es. Da wäre aber das Signia Insio 1Nx eine gute und günstige Wahl. Lässt sich auch per Smartphone steuern.
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