Ohrstück Odyssee :-(

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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chefkoch82
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Ohrstück Odyssee :-(

#1

Beitrag von chefkoch82 »

Liebes Forum,

Ich benötige Eure Hilfe/Einschätzung und muss mir ausserdem einfach mal den Frust von der Seele schreiben und möchte hierzu „kurz“ meine Geschichte schildern:

Geplagt von Verständnisproblemen aller Art ausserhalb der eigenen, ruhigen vier Wände faste ich, ermutigt durch eine ebenfalls schwerhörige Freundin den Entschluss, endlich einen Akustiker aufzusuchen. Der seinerzeitige HNO Besuch ergab eine leichte bis mittlere Schwerhörigkeit.

Bei einem Akustiker mit einigen Filialen kam ich nach der Testphase bestehend aus Oticon Opn1 (geil, aber Kanonen auf Spatzen), Opn3 (für mich unbrauchbar) und einem Siemens HDO (ebenfalls katastrophal) letztlich zu meinen jetzigen Opn2.

Diese habe ich anfangs mit den Oticon Grip Tip (mit Lütungsloch) getragen. Leider rutschten diese permanent, so dass ich Otoplastiken angepasst bekam.
Hier ging die Reise wie folgt: Acryl Stöpsel mit Abstützung (rutschten raus), Acryl Kralle (gleiches Spiel) und Thermotec Kralle (zog sich ins Ohr). ALLEN Ohrstücken gemein war, dass sich das Ohrstück (mal rechts, mal link) so verdreht, dass die Lüftung zuging und der Klang seltsam wurde.

Die Akustikerin meinte lapidar, manchmal sei das einfach so und man könne nichts machen. Meine Idee, die Bohrungen anders zu legen verneinte Sie als nicht machbar. Wenn ich mit den GripTip klar käme könne ich ja dabei bleiben.
Ergänzend sei gesagt, dass zwischen den Ohrstücken keinerlei Änderungen der Einstellungen vorgenommen wurden.

Resigniert über diese Aussagen habe ich mir online ein Sortiment aller Oticon Domes online bestellt um quasi meine eigene Anpassung vorzunehmen. ;-)
Da es bei Ohrstückwechsel ja eh nie neue Einstellungen gab hatte ich nichts zu verlieren. Gelandet bin ich bei den offenen Oticon Domes. In Verbindung mit der Einstellung der geschlossenen GripTip war der Klang ohne Übertreibung eine Offenbarung für mich. Leider musste ich auch hier öfter mal nachdrücken im Tagesverlauf, aber wesentlich weniger als je zuvor.

So ging das eine ganze Weile. Vor einigen Monaten brauchte ich neue Batterien, ging zu einem anderen, nahe gelegenen Akustiker und kam ins Gespräch bezüglich meiner Odyssee. Die Chemie passte, ein Termin wurde vereinbart und Ohrstücke angefertigt (Folienotoplastik als Ring). Gefrustet durch meine Erfahrung machte ich (auf eigenen Wunsch und zugegeben etwas vorschnell) gleich den Akustikerwechsel komplett. Die Ohrstücke kamen und wurden vom Akustiker auch gleich als nicht passend beim Labor reklamiert bevor ich es selbst merkte. Gut kann passieren. Also neue Abdrücke und neuer Versuch. Beim nächsten Termin gab es dann Probleme mit dem Einbau der Ex-Hörer. Da ich der einzige Kunde im Geschäft war hörte ich das Gespräch zwischen den beiden Akustikerinnen, dass es beim Einbau wohl beide Hörer zerbröselt hat. Ich bekam hiervon nichts gesagt. Die Kabel der Hörer stehen nun ziemlich weit raus und die Geräte sitzen nicht wirklich sauber hinter den Ohren. Beim Reinigen bemerkte ich dann später zu Hause am Aufdruck, dass andere Hörerlängen als vorher verbaut worden sind, was m.M.n für den unsauberen Sitz verantwortlich ist.
Nebenbei habe ich, wie sollte es fast schon anders sein, rutschende Otoplastiken mit dem bekannten Verschlusseffekt.

Ich habe also zwei Baustellen: a) die Umgehensweise der beiden Akustiker und b) mein Dauerproblem der rutschenden Otoplastiken.

Zu b) Meine Wunschlösung (schlicht weil ich keinen Bock mehr auf Hin und Her habe) sind mittlerweile die offenen Oticon Domes mit meiner Ur-Einstellung vom ersten Akustiker, (vielleicht) noch mit korrekter Feinabstimmung auf die offenen Domes.

Zu a) und b): Sagt es mir. Bin ich zu anspruchsvoll? Muss ich ggf. Einfach damit leben, dass es für mich keine RICHITG passenden Otoplastiken gibt? Und bin ich zu krass, wenn ich bei beiden Akustikern den Umgang zumindest seltsam finde? Wie würdet ihr jetzt weitermachen? Ich laufe jetzt seit Wochen mit den schlecht sitzenden Ohrstücken rum, weil ich einfach überfragt bin.

Danke für Eure Antworten. :-)
Nanni
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Re: Ohrstück Odyssee :-(

#2

Beitrag von Nanni »

Hallo,
ich hatte auch eine Odyssee wegen der Passstücke, das ging über Monate und die Kommunikation mit meinem Aku erreichte irgendwann ein ziemlich frostiges Level, dazu war ich irgendwann mit meinen Nerven am Ende. Ich habe aber nicht locker gelassen (sonst würden die Teile heute in der Ecke liegen) und nach mehreren Neuanpassungen hat es dann mit Thermotec geklappt.

Nach Vertragsabschluss hat der Aku für 6 Jahre eine Versorgungsverpflichtung „basta“. Dann muss er auch für ein ordentlich sitzendes Passstück sorgen. Das war im Kern die Aussage meiner Krankenkasse.

Letzendlich besteht ja ein Vertragsverhältnis, was erfüllt werden muss.

Wenn beim Einsetzen die Stücke kaputt gehen, sollte der Aku das auch kommunizieren und Neue bestellen. Das Verhalten, was Du beschreibst, finde ich unmöglich und würde die beiden mal darauf ansprechen.

Du hast den Anspruch auf richtig sitzende Hörgeräte - auch wenn es nervig ist, bleib da am Ball.

Viele Grüße
Nanni
chefkoch82
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Re: Ohrstück Odyssee :-(

#3

Beitrag von chefkoch82 »

Danke für Deine Antwort. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball, auch wenn das Verhältnis durch das Verhalten für mich jetzt irgendwo schon gestört ist.

Welche Rechte habe ich jetzt überhaupt? Wirklich beweisen kann ich ja leider nicht, dass eine andere Länge verbaut wurde, weil die nirgends vermerkt ist.
Kann ich die Ohrstücke jetzt noch reklamieren? Die Bezahlung Eigenanteil und Abrechnung mit der KK erfolgte direkt am Tag der Anpassung; da bin ich ja auch noch davon ausgegangen, dass diese passen.
Nanni
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Re: Ohrstück Odyssee :-(

#4

Beitrag von Nanni »

Hallo,
bei mir war das ja direkt bei der Neuversorgung, nach Vertragsabschluss. Ich habe bei meiner Krankenkasse nachgefragt, welche Möglichkeiten ich hätte um ggf. die Geräte noch umtauschen zu können. Die haben sich nichts davon angenommen, ich hätte ja im Vorfeld genug Zeit zum testen gehabt. Das müsste ich mit dem Akustiker klären. Ja, ich hatte genug Zeit. Bei Vertragsabschluss stand aber fest, dass ich noch mal ein neues Passstück bekomme, danach ging nix mehr.

Bei Dir sind - wenn ich das richtig verstanden habe - seit Deiner Neuversorgung schon Monate vergangen und Du hast beim ersten Akustiker nicht weiter nachgefragt. Ich denke, da wirst Du insoweit nichts mehr geltend machen können.
Beim neuen Akustiker würde ich die defekten Passstücke reklamieren und auch nach anderen Schläuchen fragen.

Grundsätzlich hat man ja für 6 Jahre den Versorgungsanspruch. So ein Passstück kann ja generell mal kaputt gehen, eklig verfärbt sein oder einfach nicht mehr richtig sitzen, weil sich das Ohr verändert hat (z. B. durch Gewichtsverlust oder Zunahme). Dann muss ein Neues her. Wer welche Kosten trägt, hängt dann wahrscheinlich von der Vereinbarungen zwischen dir und dem Akustiker ab.
Ich musste für die Ersatzstücke nichts extra bezahlen, das lief wohl über Reklamation (oder die Portokasse wurde schmaler - keine Ahnung).

Ich habe bei meiner Odyssee auch herausgefunden, dass es bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Schlichtungsstelle gibt, wenn es hart auf hart kommt und keine Einigung mit dem Aku erzielt werden kann, kann man diese mit einschalten.
Davon habe ich keinen Gebrauch gemacht. Nach hitzigen Diskussionen und klarer Aussprache was mich stört - am Verhalten meines Akus und an der Einstellung der Geräte und des Passstückes, haben wir ja eine Lösung gefunden und ich hoffe, dass die zukünftige Zusammenarbeit wieder reibungslos klappt.

Viele Grüße
Nanni
chefkoch82
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Re: Ohrstück Odyssee :-(

#5

Beitrag von chefkoch82 »

Ich muss den Faden nochmal hochholen. Leider bin ich immer noch auf der Suche nach für mich passenden Ohrstücken.

Kann es sein, dass es für mich wirklich keine passenden gibt? Ich bin echt verzweifelt und komme mir vor jedem Anruf beim AKustiker mittlerweile nur noch blöd vor.

Ich fasse mal kurz zusammen:

Die oben bereits erwähnten Folien-Ringotoplastiken haben sich nach kurzer Zeit immer ein Stück aus dem Ohr herausgearbeitet. Durch die neue Lage gingen die Bohrungen zu und es gab einen Okklusionseffekt.

Diese wurden reklamiert und durch Thermotec Sharkbite Krallen ersetzt. Rechts war alles top, links zog sich das Ohrstück diesmal ins Ohr rein und oh Wunder - es kam zum Okklusionseffekt. Da durch meine engen Gehörgänge kaum Material um die Hörer war, rissen diese und wurden ohnehin reklamiert.

Seit Montag trage ich also diesmal Silikon Sharkbite Krallen. Rechts wieder alles top. Kein Verrutschen, Klang top. Links: Naja, Gehörgang geht "zu" - wie sollte es anders sein: Okklusionseffekt.

Kann es wirklich sein, dass (laienhaft ausgedrückt), das Gewebe so weich ist und einfach alles "zumacht"?

Als Material bleibt mir ja eigentlich nur noch Silikon. Gäbe es denn nicht eine Ausführung, ähnlich einem dicken Strohhalm, bei dem das Gewebe ringsrum auf Abstand gehalten wird, somit nichts "zugehen" kann und der Hörer quasi mittig frei hängt? Ich kann es nicht besser ausdrücken.
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