hdO-Schallschlauch vs. RIC

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Johannes B.
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hdO-Schallschlauch vs. RIC

#1

Beitrag von Johannes B. »

moin,
sind eigentlich Normalschallschlauchgeräte klangvoluminöser als quäkende Ex-Hörer?
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
dixi
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#2

Beitrag von dixi »

Hmm, ein User der seit bald zig Jahren im Forum ist, stellt solche Fragen,....
Alles schon vergessen, die letzten 3500 Fragen?

Und selbst das Bewertungsssytem im Forum kritisieren, aber dann die anderen schlecht Bewerten. *Kindergarten*
dhg
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#3

Beitrag von dhg »

Hallo Johns

Meine EX-Hörer quäken nicht aber Dein Thema interessiert mich auch, im Forum habe ich bisher noch nichts
für mich relevantes gefunden.
Momentan trage ich seit 7 Jahren eine Nadia Q Ric mit dem stärksten Hörer. Ein Test mit einem von der Verstärkung
erheblich stärkeren Schlauchgerät (Resound mit Ringotoplastik)) war für mich enttäuschend. Sprachverständnis, Umwelt und natürlich auch Komfort waren schlechter wie mit meinem alten Hörgerät. Der Akustiker meinte es liegt am Schlauch.
Ich selbst bin hochgradig schwerhörig und benötige entsprechend leistungsstarke Geräte.
Für mich ist deshalb auch die Frage interessant, kann der Ex-Hörer, der ja bei einer entsprechen Otoplastik direkt am Trommelfell sitzt einen Schallverlust beim Schlauchgerät ausgleichen?
Johannes B.
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#4

Beitrag von Johannes B. »

moin dhg,

kürzlich las ich hier in einem anderen Thread (Oticon vs. Phonak?), dass irgendeine Firma wohl von einem Hörgerät (Paradise?), von dem es bisher wohl nur eine Ex-Hörervariante gäbe, jetzt - nachträglich - eine Schallschlauchvariante herausbrächte.
Diese Reihenfolge machte mich stutzig und ich fragte mich: warum???
Und da fiel mir ein, dass ich früher mal gelesen habe, dass der im Hörgerät verbaute Lautsprecher von Schalllschlauchgeräten ja ganz anders dimensioniert sein könnte, wenn man nicht dem Miniaturisierungswahn verfiele.
Also: uneitles hdO mit 13er Batterie könnte doch vielleicht - preisgleich - zu einem angenehmeren Klangerlebnis führen.
Hierzu erhoffe ich mir hier im Forum Infos.

LG
Johns
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Ohrenklempner
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

RIC-Geräte sind mit Abstand die absatzstärksten, daher ist es strategisch sinnvoll für einen Hersteller, zuerst diese Variante auf den Markt zu bringen. Mit RIC kann auch eine viel größere Bandbreite an Hörverlusten versorgt werden. Es klingt auch angenehmer, da ein Schallschlauch recht unschöne Resonanzspitzen hat.
Schau mal hier:
Datenblatt Phonak Bolero Marvel (Schlauchgerät)
Datenblatt Audéo Marvel (Exhörergerät)
Schau dir nur das erste Diagramm links oben im jeweiligen Datenblatt an; der Frequenzgang eines Schlauchgeräts hat viel mehr Unregelmäßigkeiten, die man auch hört.
Johannes B.
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#6

Beitrag von Johannes B. »

danke Ohrenklempner,
das ist ja mal wieder - wie bei dir gewohnt - "Butter bei die Fische".
LG
Johns
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Ohrenklempner
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich füge mal noch etwas hinzu, was mir gerade eingefallen ist, als ich eine Schallplatte in meinem Sichtfeld erblickte.
Dass ein HdO mit Schlauch angenehmer klingen mag, ist wohl eine rein subjektive Wahrnehmung. Kann sein, dass jemand zig Jahre mit einem Schlauchgerät versorgt ist, und kein Exhörergerät haben möchte, da das Klang einfach zu "sauber" und dadurch ungewohnt ist.
Was das mit der Vinyl-Platte zu tun hat? Vinyl klingt in in vielen Ohren angenehmer, obwohl (oder gerade weil) die Wiedergabe einer Schallplatte unsauber ist. Die Dynamik kommt bei weitem nicht an die Dynamik einer Audio-CD ran, es rauscht mehr, es knackt und knistert, die Nadel ist massebedingt träge, sehr hohe Töne und transiente Signale werden wegen dieser Masseträgkeit rundgelutscht. Der Vergleich hinkt hier und da vielleicht ein wenig, aber ich fand es gerade passend. "Technisch besser" ist nicht unbedingt gleich "subjektiv schöner". ;)
AlfredW
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#8

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

mag ja sein, dass bei einem Schlauch-Gerät die Hörer anders dimensioniert sein müssen. Aber ich kann nicht nachvollziehen, weshalb man für die Paradise-Geräte nicht den Hörer vom NAIDA-Gerät (Schlauch-Gerät) nehmen kann.
Meiner Meinung nach könnte man die RIC- und Schlauch-Geräte zeitgleich auf den Markt bringen.

Gruß

Alfred
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Johannes B.
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#9

Beitrag von Johannes B. »

moin Ohrenklempner,
in deinem Kommentar #5 verlinkst du zwei Datenblätter zum Vergleich.
bei mir öffnet sich aber in beiden Fällen Phonak_Audeo_M_.
ich sehe keinen Unterschied.
warum?
LG
Johns
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dhg
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#10

Beitrag von dhg »

Hallo

Johns
hier siehst Du den Unterschied
https://www.phonakpro.com/content/dam/p ... rvel_m.pdf

Alfred
Meine Schwerhörigkeit liegt etwa in deinem Bereich,auch Innenohr.
Ich komme jedoch mit dem Schlauch nicht klar. Bei Ex-Hörern verstehe ich besser auch wenn die Verstärkung mit dem Schlauch
stärker ist.
Die Naida Paradise sollen ja demnächst auf den Markt kommen. Wie bei den Nadia Marvel wahrscheinlich leider nur als Schlauchgeräte.

Ohrenklempner
Da bei den Exhörern der Schall ja viel näher am Trommelfell ankommt (Phonak fertigt ja die Otoplastiken mit Zapfen
nahe am Trommelfell) lässt sich da nicht mit weniger Verstärkung auskommen wie bei Schlauchgeräten?
Der UP Hörer beim Audeo Paradise ist ja inzwischen stärker als bei meinem Nadia Q Ric und auch dem aktuellen
Audeo Marvel.
Warum gibt es eigentlich nicht wesentlich leistungsstärkere Ex-Hörer?

Gruß
dhg
Johannes B.
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#11

Beitrag von Johannes B. »

moin dhg,
ich danke dir für das Datenblatt eines dünnen Slimtube-Systems.
Slimtube wird ja auch scherzhaft "Schlimmschlauchversorgung" genannt, weil es akustisch suboptimal sei.
Ich interessiere mich aber für die Normalschlauchlösung mit dem 2mm Normschlauch.
LG
Johns
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AlfredW
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#12

Beitrag von AlfredW »

Hallo dhg,

weißt Du, wann demnächst ist?

Gruß

Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
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dhg
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#13

Beitrag von dhg »

Hallo

Johns
An den HE11 680 passt meines Wissens ein normaler Schlauch z.B mit einer Ringotoplastik.

Alfred
Im Dezember letzten Jahres eine telefonische Auskunft von Phonak, dass die Naida Paradise nur noch mit Schlauch auf den Markt kommen, voraussichtlich Anfang 2021. Im Tread Oticon oder Phonak schreibt ein Schweizer Aku (Mukketoaster), " ab 1.3. werden bei uns in der Schweiz neue Paradise Geräte vorgestellt".

Grüße
dhg
Johannes B.
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#14

Beitrag von Johannes B. »

Hallo dhg
schön wäre, ich könnte ein Vergleichsdatenblatt RIC vs. Normalschlauch finden.
LG
Johns
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Ohrenklempner
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Ups, da hab ich versehentlich den falschen Link eingefügt.
Hier ist der richtige Link vom Bolero M:
https://www.phonakpro.com/content/dam/p ... vel_pr.pdf

Linke Seite sind die Daten für die Dünnschlauchversorgung; rechts für den Normalschlauch.
Ohrigami
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#16

Beitrag von Ohrigami »

@Ohrenklempner: Beim Audéo Marvel sieht man bei etwa 3,1 kHz einen Peak, kann das sein, dass der Speaker hier seine Resonanzfrequenz hat? Ich bilde mir ein, dass mein AudioService Mood genau bei dieser Frequenz auch ein wenig übersteuert....
Ohrenklempner
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#17

Beitrag von Ohrenklempner »

Ja, das ist die Resonanzfrequenz des Lausprechers. Ein Nachteil der ollen elektromagnetischen Quäken. ;)
Ohrigami
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#18

Beitrag von Ohrigami »

So gesehen wäre es doch eigentlich gut, wenn es für unterschiedliche Hörverluste unterschiedliche Lautsprecher gäbe - denn momentan dürften das alles ja "Breitbandspeaker" sein. Bei mir und auch bei vielen anderen, bei denen nur eine Hochtonschwerhörigkeit vorliegt und die offen versorgt werden, muss ja erst so ab 1 kHz verstärkt werden. Hier könnte man dann spezielle Lautsprecher verwenden, die bei Hochton ihre Stärken ausspielen. Die Resonanzfrequenz würde dann wohl eher höher als 3 kHz liegen und auch die Verstärkung bei 7 bis 8 kHz oder mehr wäre gewährleistet. Sowas gibt es wahrscheinlich (noch) nicht, oder?!
Ohrenklempner
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Re: hdO-Schallschlauch vs. RIC

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Es gibt verschieden große Exhörer, die haben ihre Resonanzen irgendwo zwischen 2..3 kHz. Je kleiner der Hörer, desto höher die Resonanzfrequenz. Allerdings macht die Resonanz nur einen unwesentlichen Teil des Ausgangspegels aus. Beispiel: Der 60er-Hörer (der kleinste) von Oticon/Bernafon hat seine Resonanz bei 3 kHz und bringt bei dieser Frequenz 105 dB am 2cc-Kuppler (Normmessung). Der 100er-Hörer hat seine Resonanz bei 2 kHz und bringt dort gut 120 dB. Trotz der niedrigeren Resonanzfrequenz schafft der 60er Hörer aber z.B. bei 6 kHz nur noch 80 dB, der 100er Hörer noch fast 105.

Über 7-8 kHz wird es für die elektromagnetischen Lautsprecher sehr eng, weil das schwingende System sehr träge ist. Das wäre der nächste Nachteil. Der dritte Nachteil ist übrigens die Linearität der Wandlung des elektrischen Stroms in die Luftschwingung -- die Auslenkung der Membran ist bei elektromagnetischen Lautsprechern nämlich nicht linear proportional zum Stromdurchfluss, sondern quadratisch. Wäre toll, wenn es da irgendwann mal eine brauchbare Neuentwicklung gibt.

Wenn man einen möglichst hohen Pegel im Hochtonbereich braucht, sollte man über ein starkes HdO mit Hornschlauch nachdenken.
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