Johannes B. hat geschrieben: ↑17. Mär 2021, 17:54
AufsOhr hat geschrieben: ↑17. Mär 2021, 16:40
Servus aus Österreich!
Richtig beraten und versorgt, hat jeder die Möglichkeit ein gutes Hören zu erreichen.
lg, AufsOhr
moin und herzlich willkommen.
Lässt es die Gesetzeslage in Österreich denn zu, dass du richtig beraten und versorgen darfst?
Konkret:
darfst du bei einer vergleichenden Messung beweisen, dass bessere Hörsysteme besseres Verstehen bewirken, OHNE dass DU dann draufzahlen musst?
VG
Johannes B.
Die österreichischen Krankenkassen haben einen allgemein gültigen Vertrag, ab wann ein versicherter Mensch Anspruch auf eine Zuzahlung auf Hörsysteme hat.
Für die Standardversorgung und damit die Grundlage aller Hörsysteme ist es vollkommen ausreichend, dass der Akustiker wenigstens 4 Bänder zum einstellen hat, eine maximale Pegelbegrenzung (MPO), Lautstärkensteuerung am Hörsystem möglich, eine Rückkopplungsunterdrückung und eine T-Spule. Das bezieht sich auf
HdO und
IdO gleichermaßen.
Ex-Hörer Modelle fallen leider nicht unter diese Kategorie (ernsthaft, leider...). Da sind wir rückständig.
Darüber hinaus gibt es noch Sonderversorgungs-Tarife für Taubheit (was wir unter den WH4 Modellen alle kennen), eine weitere für Hochtonsteilabfall und auch für Berufstätige - wo es seitens der Krankenkasse mehr Geld zur Verfügung gestellt wird, was zugunsten der Kunden zu wesentlich besseren und effizienteren Hörsysteme führt. Auch für Cros-Versorgung usw gibts ein bisschen was.
Also der grundlegende Hörbedarf bestimmt, was ich als Akustiker von der Krankenkasse fordern kann.
Sollte der Kunde jetzt allerdings einen Anspruch oder Wünsche an die Hörsysteme haben, die über diese Tarifkategorien hinausgehen, trägt er selbst die Kostendifferenz. Deswegen spreche ich hier oben auch nur von einer "Zuzahlung" seitens der Krankenkasse.
Egal ob dieser Mensch mit dem Hörsystem jetzt deswegen besser oder schlechter hört. Das wichtigste in der Hinsicht ist aber auch da der Vergleich: Die Kunden sollen auf jedenfall die Möglichkeit haben, ein passendes Hörsystem zum jeweiligen Tarif zu probieren, bevor die Entscheidung gefallen wird.
Die Entscheidung also trifft letztlich der Kunde selbst, ob es ihm das wert ist.
Ich hoffe, dass ich das halbwegs hab erklären können.
