Bitte um eure Meinungen...

[Carlchen]

Liebe Community,

Ich muss nächste Woche wieder zum HGA. Ich bin nun seit Ende Juli am Testen von HG. Was ist passiert? Die phonak paradise sind seit 3 Monaten meine ständigen Begleiter. Ich habe keine Otoplastiken und bei meinem stark lädierten linken Ohr sitzt das Teilchen gut, rechts irgendwie wie vor einer Wand, aber das klären wir im Gespräch. Nun meine Frage an euch....

Geräte sind auf 100 % es gibt meinerseits keine Probleme, dass die Geräte stören oder unangenehm sind. Papierrascheln ist das einzige Geräusch, dass ich nicht wirklich ab kann......gruselig. Sonst alles gut. Ich trage die HG ca 10 Stunden am Tag, am Wochenende weniger. Nun ist es aber noch immer so, dass es für mich nach rausnehmen keinen erheblichen Unterschied zum hören gibt. Mir ist aber bewusst, dass ich die brauche.

Kann sich bei mir durch das das konsequente Tragen der HG das allgemeine Hören auch ohne die HG verbessert haben? Nicht falsch verstehen, ich bleib dabei, aber mir erklärt sich die Situation nicht ganz.

Beispiel, ich nehme die HG abends raus, schau mit meinem Mann (der hört wie ein Luchs ) einen Film und brauche Null Unterstützung, das erschließt sich mir nicht so ganz.

Die HG sind nicht defekt, das hab ich schon checken lassen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen ?

[Johannes B.]

moin Carlchen,
die gleiche Erfahrung mache ich auch.
ganz offensichtlich schwankt meine Hörfähigkeit.
in den meisten Situationen höre - und verstehe - ich sogar am besten, wenn ich nur EIN Hörgerät trage.
und was völlig grotesk ist:
das Ticken meiner Handaufzugsuhr höre ich - bei sonstiger absoluter Stille - wenn ich sie an´s unversorgte Ohr halte.
habe ich allerdings Hörgeräte am Ohr, dann höre ich sie nicht mehr; ganz gleichgültig, vor welches Mikrofon ich sie halte, und welches Programm ich verwende, oder welches Hörgerät von den inzwischen 11 verschiedenen Hörgeräten, die ich inzwischen erleiden durfte.
LG
Johns

[Akustik Alex]

Hallo Carlchen,
ja, tatsächlich kann die Hörfähigkeit ohne Hörgeräte durch das Tragen wieder leicht besser werden. Grade bei Hochtonhörminderungen. Das sind aber i.d.R. 5-10db HL bei einzelnen Frequenzen und geht im weiteren Verlauf wieder runter. Es kommt natürlich darauf an, wie dein Hörtest tatsächlich aussieht. Wenn eins deiner Ohren aber wirklich stark betroffen ist, versteh ich nicht, wieso keine Otoplastik angefertigt wurde. Die machen einen Unterschied. Ob dein Mann den Fernseher jetzt in normaler oder erhöhter Lautstärke einstellt, kann ich auch nicht beeurteilen. Wie sieht es denn in Alltagssituationen mit dem Sprachverstehen aus? Hast du da eine Verbesserung? Hören bzw. Verstehen ist natürlich auch eine Konzentrationssache. Auch ein schwankendes Gehör, wie Johns es schon sagte, kann das Hören beeinträchtigen. Wenn du allerdings keine Verbesserung mit HG versprürst (außer dem Knistern, was aber noch nachlassen wird), macht es wenig Sinn. Ist eine Verbesserung messbar?

Besten Gruß,
Alex

[Alex68]

Hi Carlchen,
Deine Beschreibung kann ich aus eigener Erfahrung etwas nachvollziehen.

Wir haben ja scheinbar ähnliche Hörkurven und die Probleme bei den hohen Tönen.

BeimTV schauen fällt es mir besonders auf. Es gibt Tage und bestimmte Sendungen, da merke ich kaum Unterschied und bei anderen Sendungen dann wieder sehr deutlich. Ich denke es hängt auch von den Tonfrequenzen in den unterschiedlichen Sendungen ab. Habe z.B bei Nachrichten kaum Probleme aber dann bei bestimmten Filmen wie Krimis und dann auch abhängig welcher TV Sender dann wieder Probleme.
Da wir ja im Tief- und Mitteltonbereich gut hören, kommen uns dann mache Filmszenen wohl sogar relativ laut vor aber dann hapert es mit den Stimmen.

Ich habe jetzt seit einigen Tagen Otoplastiken imOhr und das macht nochmals einen deutlichen Unterschied. Irgendwie mehr Volumen im Ton und nicht so schwankend. Vielleicht für Dich auch eine Option, das Mal zu testen.
Viele Grüße
Alex

[Carlchen]

Johns, seit wieviel Jahren hantierst du denn schon mit diesen 11 Hörgeräten? Ja, es ist nervig, wenn man das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmig ist. Manch einer kann das auch nicht nachvollziehen. Ich weiß schon, dass ich sicher noch ein Luxusproblem habe, was meine Schwerhörigkeit angeht und ich möchte auch nicht mit anderen tauschen. Ich möchte eigentlich nur das Gefühl haben. Das ich das für mich richtige gefunden habe........und das ist halt noch nicht der Fall, oder ich beurteile es falsch......keine Ahnung!

[Johannes B.]

nun ja, Carlchen, sag´n wir mal so: "man gönnt sich ja sonst nix"
aber - Ernst beiseite - als ich 1999 mit wirklichem Entsetzen hörte, dass meine Tochter sich über den "ohrenbetäubenden Lärm" der Grillen auf der Wiese, die wir gerade durchstreiften, beschwerte;
und ich hörte - buchstäblich - nichts von den Viechern, da führte mich mein Weg umgehend zum Ohrenarzt, der mir kaltlächelnd erklärte, dass ich deutlich zu gut hören würde, um mir ein Hörgerät verschreiben zu können.
Ich kämpfte seither für Hörhilfen für mich und bekam erst 2006 erstmalig Hörgeräte verschrieben.
Ich glaube, dass mich diese Entwicklung veranlasste, mir die gesamte Konstellation der Hörsystemversorgung in Deutschland mal kritisch vorzunehmen und dranzubleiben.
Seither komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, was hier los ist.
Um mit den Worten vom Volker Pispers zu sprechen:
"wenn die Leute wüssten, was hier los ist, dann wäre hier vielleicht aber mal richtig was los"
verschtehsch?
LG
Johns

[Carlchen]

Hallo Carlchen,
ja, tatsächlich kann die Hörfähigkeit ohne Hörgeräte durch das Tragen wieder leicht besser werden. Grade bei Hochtonhörminderungen. Das sind aber i.d.R. 5-10db HL bei einzelnen Frequenzen und geht im weiteren Verlauf wieder runter. Es kommt natürlich darauf an, wie dein Hörtest tatsächlich aussieht. Wenn eins deiner Ohren aber wirklich stark betroffen ist, versteh ich nicht, wieso keine Otoplastik angefertigt wurde. Die machen einen Unterschied. Ob dein Mann den Fernseher jetzt in normaler oder erhöhter Lautstärke einstellt, kann ich auch nicht beeurteilen. Wie sieht es denn in Alltagssituationen mit dem Sprachverstehen aus? Hast du da eine Verbesserung? Hören bzw. Verstehen ist natürlich auch eine Konzentrationssache. Auch ein schwankendes Gehör, wie Johns es schon sagte, kann das Hören beeinträchtigen. Wenn du allerdings keine Verbesserung mit HG versprürst (außer dem Knistern, was aber noch nachlassen wird), macht es wenig Sinn. Ist eine Verbesserung messbar?

Besten Gruß,
Alex

Hallo Alex, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen. Ja, ich habe eine Hochtonminderung. Mein rechtes Ohr ist wohl noch ganz passabel, das linke eher nicht. Ich hatte 3 Hörstürze, die das ausgelöste haben. Und ja, es wird noch eine Otoplastik angefertigt, beding5 durch Corona hatte ich den letzten Termin im November. Diese Woche geht es weiter , deshalb war mir euer Feedback nochmal wichtig.
Zum Thema Hören in Alltagssituationen......schwierig. Es finden keine Besprechungen seit einem Jahr statt und mit meiner Kollegin im Zimmer verstehe ich mit und ohne HG gut. Stehe ich am Drucker und mich spricht jemand an verstehe ich mit den HG durch die Nebengeräusche auch nicht besser......also schwer zu beurteilen.

Zuhause wird der Fernseher nicht lauter gestellt. Ich schau wenig fern, aber Nachrichten, Tatort Talk Shows null Problem. Das erschließt sich mir halt nicht. Wenn jemand allerdings flüstert bin ich raus. Ohne HG nix und mit HG wenig.

Gemessen wurde das verstehen im November erstmals, ich habe einmal Worte nachsprechen müssen ohne HG und anschließend mit HG. Es war eine Verbesserung festgestellt worden. Wenn ich dienstlich telefoniere verstehe ich rechts alles ohne HG bestens, links klingt das so Micky mouse mäßig ohne HG und mit schon etwas klarer.

Ich hoffe, alles beantwortet zu haben, danke fürs lesen....

[Carlchen]

Hi Carlchen,
Deine Beschreibung kann ich aus eigener Erfahrung etwas nachvollziehen.

Wir haben ja scheinbar ähnliche Hörkurven und die Probleme bei den hohen Tönen.

BeimTV schauen fällt es mir besonders auf. Es gibt Tage und bestimmte Sendungen, da merke ich kaum Unterschied und bei anderen Sendungen dann wieder sehr deutlich. Ich denke es hängt auch von den Tonfrequenzen in den unterschiedlichen Sendungen ab. Habe z.B bei Nachrichten kaum Probleme aber dann bei bestimmten Filmen wie Krimis und dann auch abhängig welcher TV Sender dann wieder Probleme.
Da wir ja im Tief- und Mitteltonbereich gut hören, kommen uns dann mache Filmszenen wohl sogar relativ laut vor aber dann hapert es mit den Stimmen.

Ich habe jetzt seit einigen Tagen Otoplastiken imOhr und das macht nochmals einen deutlichen Unterschied. Irgendwie mehr Volumen im Ton und nicht so schwankend. Vielleicht für Dich auch eine Option, das Mal zu testen.
Viele Grüße
Alex

Hallo Alex,

Auch dir vielen Dank für deine Antwort. Ich kann dir teilweise zustimmen. Aber echte Probleme beim Hören\Verstehen ohne die HG s habe ich nicht feststellen können. Wie gesagt, ich denke die HGs helfen mir das alte Hören etwas zu reanimieren?
Keine Ahnung! Diese Woche habe ich einen Termin auch wegen der Otoplastiken, bin gespannt!

Durch Corona und die Abstandsregeln kann ich dienstlich einiges halt nicht beurteilen. Ist eben blöd, wenn man nur allein minder Technik vor sich hin arbeitet und wenig Kommunikation statt findet. Das war vorher anders.

[Carlchen]

Johns, du hast auf jeden Fall auch ein Luxusproblem, genau wie ich

[Johannes B.]

Hallo Carlchen,
ich lese eben von Hörstürzen.
Hast du Stress (gehabt)?
Weil: dann erklärt sich ggf. einiges anders
auf keinen Fall ein "Luxusproblem" eher im Gegenteil. Imho.
LG
Johns

[Carlchen]

Was bei mir gesessen hat war der Spruch vom HNO.......wenn Sie nicht dagegen steuern sind sie anfälliger für eine Demenz!

[Carlchen]

Hallo Carlchen,
ich lese eben von Hörstürzen.
Hast du Stress (gehabt)?
Weil: dann erklärt sich ggf. einiges anders
auf keinen Fall ein "Luxusproblem" eher im Gegenteil. Imho.
LG
Johns

Johns, ja, war Damals stressbedingt. Ein Überbleibsel ist der Tinnitus natürlich auch im hohen Pfeifton. Und der ist bei Stress gut vernehmbar aber ich hab das ganz gut im Griff

[Johannes B.]

ja,
auch wenn man im Alter nicht täglich mindestens 2 Liter Wasser trinkt, dann wird man auch anfälliger für eine Demenz.
stimmt natürlich, aber:
wer nicht jeden Tag frisches Obst isst, ist auch anfälliger für Erkältung

Trotzdem:
Unterschätze den Einfluss vom "unbewussten Stressgrundrauschpegel" nicht.
Dieser "unakzeptierte Daueralarm" führt schleichend zu allen möglichen - und unmöglichen - Folgewirkungen.
Ernsthaft:
Das Wichtigste zur Stabilisierung und Linderung aller anderen Beschwerden ist (ich kann´s auch noch nicht):
"gelassen sein".
gelassen sein bedeutet: gelassen sein lassen.
das bedeutet:
Dinge sein lassen, wie sie sind,
Menschen sein lassen, wie sie sind,
und das Eine und Andere einfach mal sein lassen.
Du siehst an mir abschreckendem Beispiel, wie schwer das ist - aber es ist sicher ein zielführenderer Weg als nur Symptome zu bekämpfen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.

LG
Johns

[Carlchen]

Hallo zusammen und schöne Ostern für euch....

Was hat sich bei mir getan......hm, Chef war im Januar dann wie geplant bei der HGA, wir wollten ja über die Otoplastiken sprechen. Hörtest gemacht und die Gute ist fast in Ohnmacht gefallen. Hat gleich abgebrochen und mich zum HNO geschickt weil der Test eben total schlecht war. Ich hatte erwähnt, dass ich einen Migräne Anfall wenige Stunden vorher hatte, dies wäre aber unbedeutend. Nunja, HNO hat mich dann zu diversen Untersuchungen geschickt.

Ich war also zum MRT, zum Glück alles gut, Bera, ist nicht okay, weiß aber noch nicht woran es liegt, da der HNO dann verhindert wg Krankheit war.

Es wurden noch 2 Tests gemacht, einmal ging es um Richtungshören, der ging auch voll daneben und ein anderer um das wahrnehmen von Tönen, der lief richtig gut. Freut man sich ja drüber.

Als Empfehlung habe ich bekommen, das Richtungshören zu trainieren mittels eines Geräts was beim HNO auf Monate ausgebucht ist. Unbefriedigend!

Nachdem ich nun alles erledigt habe und wieder einen Hörtest hatte, selbiges Ergebnis......ich habe allerdings auch den Eindruck, dass ich schon immer nervöser werde, sobald ich zum Hörtest muss.

Seit ein paar Tagen habe ich Otoplastiken, links passt gut, rechts nicht. Kann keiner verstehen, da die Ohren gescannt wurden. Mit den Otoplastiken ist schon eine Veränderung da, als Beispiel: ich höre auch ohne HG die Vögel zwitschern aber jetzt ist das so, als herrscht draußen Krieg, dafür höre ich wieder den Kühlschrank piepsen.

Alles in allem bin ich etwas gefrustet. Ich habe nach 9 Monaten mehr erwartet. Ich habe mich ans Tragen gewöhnt, alle Untersuchungen erledigt und trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich die Teile dringend benötige.

Ich habe Ullis Bericht gelesen und ich möchte nicht, dass ich hier 4.000,00 Euro zuzahle und die Teile dann rumliegen. Ich werde jetzt erstmal mit den Otoplastiken weiter testen, rechts muss noch was geändert werden. Dann sollte ich nochmal einen anderen HNO kontaktieren, ob der noch eine Idee bzgl der Bera hat. Also Langeweile kommt da nicht auf, aber ich bin’s bald leid.

Könnt ihr mir vll noch Tipps geben, wie ich was verbessern kann? Ganz blöd ist halt die Corona Zeit, im Home Office hat man ja nicht wirklich viele Möglichkeiten Verbesserungen festzustellen. Es fehlen Besprechungen mit vielen Leuten um da einen Unterschied festzustellen oder Gespräche mit Umgebungsgeräuschen wie in Kneipen etc.

Ich habe das wirklich lange schleifen lassen, kann also auch Gewohnheit sein?

[Carlchen]

Eigentlich nur das Update

[Carlchen]

Ulli, hier.....

[Ulli2110]

als ich 1999 mit wirklichem Entsetzen hörte, dass meine Tochter sich über den "ohrenbetäubenden Lärm" der Grillen auf der Wiese, die wir gerade durchstreiften, beschwerte;
und ich hörte - buchstäblich - nichts von den Viechern,

Hallo Johns, mir erging es genauso wie dir. Mein Mann und meine Tochter beschwerten sich auch über den Krach der Grillen in unserem Garten. Ich guckte nur ganz blöd von einem zum anderen und fragte nur: Wollt ihr mich verarschen?
Ich bin damals aber nicht zum Hörtest gegangen - wahrscheinlich wäre es mir nicht anders ergangen als dir. Mittlerweile ist es leider so, dass ich ohne HG auch keine kleineren Vögel mehr zwitschern höre, Amseln schon noch. Manchmal ist es auch tagesformabhängig; dann höre ich die Spatzen auch ohne HG.
LG Ulli

[Ulli2110]

Ulli, hier.....

Hallo Carlchen,
wie im anderen Beitrag schon geschrieben, habe ich mir deinen ‚Leidensweg‘ mal durchgelesen. Es ist alles wirklich nicht einfach. Wenn ich mir hier so einige Berichte durchlese und sehe, was da alles für Tests gemacht wurden, muss ich mich wundern. Ich kenne die ganzen Namen der Tests nicht, aber bei mir wurde nur ein Test wegen Hören von Höhen und Tiefen gemacht und ein Verständnistest. Wobei ich mich bei letzterem Test immer frage, ob das ein ‚Normalhörender‘ zu 100 % verstehen würde. Da werden einem einzelne Worte an den Kopf geschmissen und die soll man dann wiederholen. Ich denke, selbst ein ‚Normalhörender‘ versteht viele Worte nur aus dem Zusammenhang des Satzes. Oder sehe ich das falsch?

Aber mir ergeht es ähnlich wie dir: Ich finde nicht, dass ich mit den HG besser ‚verstehe‘ als ohne. Ich hab ja meine verlorenen HG immer drin gehabt, wenn ich rausgegangen bin. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich Gespräche besser verfolgen konnte oder, wenn mehrere Personen gesprochen haben, ich mich auf ein Gespräch konzentrieren konnte. Im Gegenteil: Ich war mal mit einer Bekannten im Café mit der entsprechenden Geräuschkulisse. Als wir reinkamen, habe ich mir erst mal die HG aus dem Ohr gerissen, weil es unerträglich war. Am Tisch hab ich dann mein Handy herausgeholt und das entsprechende Programm eingestellt, aber ich konnte nicht feststellen, dass die Umgebungsgeräusche weniger wurden. Also hab ich sie rausgelassen. Oder als wir in Tokyo unsere Tochter besucht haben: Im Bahnhof war es so laut, dass mir schon die Ohren weh taten - das ging gar nicht.

Das mit dem Papier ist mir gestern ganz schmerzlich aufgefallen: Ich war bei einer Freundin zum Frühstück und sie hat danach die übrig gebliebenen Brötchen in die Papiertüte gesteckt. Ich musste mir glatt die Ohren zuhalten, so unangenehm war das.

Das einzige, was ich an den HG schön finde, dass ich eben das, was ich vorher nicht mehr gehört habe, jetzt wieder höre: Vogelzwitschern. Oder z.B. das Piepen meiner Mikrowelle oder des Backofens eine Etage tiefer. Das habe ich dort sonst nicht gehört und mein Mann musste mich darauf aufmerksam machen. Ich habe es dann erst gehört, wenn ich die Treppe raufgegangen bin.

Auf alles andere könnte ich verzichten, vor allem auch auf meinen Wattebausch im rechten Ohr. Der ist einfach immer da. Auch mit den neuen IdOs, die eine große Belüftung haben. Meine HGA ist ja der Meinung, dass es daran liegt und hat die so bestellt - dementsprechend sind die dann auch größer ausgefallen. Ich hab vorgestern mit den HGs in den Ohren telefoniert - das ging gar nicht - hört sich irgendwie blechern an. Wie du siehst, auch bei mir passt es noch nicht. Die Vertretung meiner HGA hat die IdOs jetzt nochmal in einer kleineren Version bestellt. Bin mal gespannt. Aber ehrlich gesagt, ich hab so langsam keine Lust mehr.

Du hattest irgendwo geschrieben, dass du IdOs von Oticon ausprobieren wolltest. Hast du das schon gemacht?

Gruß Ulli

[Carla]

Hallo, das kann ich gut nachvollziehen.

Bei mi fing es auch mit den Grillen an, die mein Mann hörte, ich aber nicht. Und einige Vögel auch nicht. Grundsätzlich hätte ich darauf verzichten können. Aber ich habe das Fahrrad, das sich mir näherte, aber nicht gehört. Dieses Sirren der Räder.

Viele der Tests und Messungen, die hier beschriebenen wurden, wurden bei mir auch nicht gemacht. Nur Höhe und Tiefe und Wörter erkennen. Das war es.

Ich habe also verschiedene Geräte getestet und saß oft in der Akustikerbutze. Dann hab ich mich für ein Gerät entschieden. Dann wurde erst die Otoplastik gefertigt. Was für ein Mist. Die erste rutschte. Dann eine neue. Die verschob sich auch. Dann Thermotec, das verdrehte sich im Ohr. Dann war ich fast soweit, da hat die Chefin im Geschäft noch „Verbesserungen“ angeführt. Ich hatte danach die Kabel herausschauen wie ein Teddy.

Ich hab zu meinem Mann gesagt, ich reiß mir die Dinger aus den Ohren und dann fährt ein Auto drüber und das war es. Ich habe mir dann aber trotzdem noch zwei neue Brillen anfertigen lassen mit schmalem Bügel. Nicht nur wegen der Hörgeräte. Einfach aus optischen Gründen. Und da sagte der Verkäufer zu mir, die Otoplastik sitzt falsch, ob das bewusst so ist und ob ich das wüsste. Na klar. Haha.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe den Akustiker gewechselt, und ich bin fast im Ziel. Lasse mir noch einmal Otoplastiken fertigen zum Vergleich, damit ich auch tauschen kann. Erst durch das Mitlesen hier weiß ich, welche Tests und Messungen gemacht werden könnten. Wie ein Abschlussbericht aussieht. Zumindest hat mir der Akustikerwechsel viel gebracht.

[Ulli2110]

Ich würde auch am liebsten den Akustiker wechseln, aber meine HG-Versicherung ist an den Optiker gebunden. Zumindest bin ich nur versicherte Person und die Firma ist VN. Also muss ich da jetzt durch.
In-Ear hast du nicht ausprobiert?

Wenn mir hier auch viele Tipps gegeben werden wegen HdOs und Haare/Brille muss ich sagen, ich komme mit den HdOs nicht klar bzw. kann mich damit nicht anfreunden. Und schon gar nicht mit einer Otoplastik. Von den In-Ear kenne ich das, dass irgendwann meine Ohren feucht sind und ich die HG rausnehmen muss, um das Ohr wieder ‚trocken zu legen‘ Mit der Otoplastik hatte ich das auch und dann noch die anderen Probleme - nee, das geht gar nicht. Mir geht es nicht darum, dass man die Teile sieht, wie mal jemand anführte (wenn ich damit klar käme, würde ich die sigar in pink nehmen ). Es ist einfach zu viel, was mich stört bzw. schon richtig nervt. Und ich will nicht irgendwann meinen Mann wegen einer Kleinigkeit anfahren - ich war schon kurz davor

Ich musste doch lachen, als du das mit den ‚Verbesserungen‘ geschrieben hast. Als Teddy machst du dich bestimmt gut. Naja, zumindest haben wir den Humor nicht verloren

[Carla]

Nein, In-Ear probierte ich nicht, wollte ich von Anfang an nicht. Ich wollte HDO und mit Akku und MFI. Aber viele Probleme kenne ich. Rascheln , Haare etc. Ist aber auch eine Einstellungssache des Akustikers. Nun klappt es ganz gut. Ob man die Hörgeräte sehen kann, interessiert mich nicht. Es wäre mir sogar peinlich, wenn man denken würde, ich möchte sie verbergen.

Ich denke mir oft, ich habe eine ganz lange Zeit in einer Komfortzone gelebt. Die hohen Töne hörte ich nicht. Papiertaschentuch ist laut, sogar für meinen Mann. Nun höre ich es. Dass da was nicht stimmt, ist einleuchtend.

Aber: Ich war auf einem Rammstein Konzert und war die Einzige ohne Ohrstöpsel. War das gut

[Carla]

Sorry, zu früh. Eine zweite Meinung kannst du nicht einholen? Vielleicht musst du etwas bezahlen, aber es wäre ein Versuch wert. Keine wird sagen, dass er Fehler macht.

[Ulli2110]

Sorry, zu früh. Eine zweite Meinung kannst du nicht einholen? Vielleicht musst du etwas bezahlen, aber es wäre ein Versuch wert. Keine wird sagen, dass er Fehler macht.

Bei uns auf dem Land ist die Auswahl nicht sehr groß. Und bis zur nächstgrößeren Stadt (wobei das relativ ist) wäre es eine Strecke 30 km, also hin und zurück 60 km - und das nur, um vielleicht mal eben andere Schirmchen anbringen zu lassen. So fahre ich knappe 10 Minuten und kann bei schönem Wetter auch mit dem Fahrrad fahren. Ich war teilweise jeden Tag da

[Carla]

Kenne ich. Meinen ersten Akustiker suchte ich auch nach Entfernung aus. Plattes Land, ich war in 15 Minuten Fußweg dort. Und so viele gibt es im Ort eben auch nicht. Nun muss ich 20 Minuten fahren mit dem Auto. Ich habe auch einiges selbst bezahlt. Und das wird wohl noch mehr. Aber der Akustiker ist um Klassen besser. Und somit macht mir das Tragen endlich mal Freude. Und ich erkenne den Nutzen. Und andere Schirmchen kannst du vielleicht selbst anbringen. Das kann dir der Akustiker erklären. Und ja, ich habe mir vieles auch leichter vorgestellt. Hörgeräte rein, ich kann hören. So war es leider nicht. Ich war oft geknickt.

[Ulli2110]

Das habe ich auch gedacht - HG rein und alles passt. Dass das alles so kompliziert ist, hätte ich nicht gedacht. Ich weiß nicht, ob ich das gemacht hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte. Mein Problem ist auch, dass mein Mann tagsüber mit dem Auto unterwegs ist. Kleinere Einkäufe erledige ich mit dem Fahrrad, größere dann eben, wenn das Auto dann wieder da ist. Ich könnte dann nicht mal eben zum HGA, sondern könnte dann nur, wenn ich das Auto habe. Alles nicht so einfach