ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

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Mukketoaster
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#101

Beitrag von Mukketoaster »

naja das sagen nur diejenigen die eben nicht wissen wie man ohne Okklusion anpasst, oder die nen schlechtes Otoplastiklabor haben. Sicherlich wirst du nicht mehr wie vorher hören, aber dein Gehör ist ohne hin schon im Eimer, wird nicht mehr wie mit 20. Aber Störgeräuschunterdrückung etc arbeiten eben nur korrekt bei geschlossenen Anpassungen. Mit offener Anpassung kommt zu viel natürlicher Klang von aussen ran und das bearbeitet Signal bringt dir nix... bzw hörst du es später als den normalen Klang und dann kannste deine ganzen Features vergessen. :crazy: :crazy: :crazy:
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#102

Beitrag von Johannes B. »

Mukketoaster hat geschrieben: 3. Mai 2021, 21:34 Mit offener Anpassung kommt zu viel natürlicher Klang von aussen ran und das bearbeitet Signal bringt dir nix... bzw hörst du es später als den normalen Klang und dann kannste deine ganzen Features vergessen. :crazy: :crazy: :crazy:
hat nicht gerade Widex mit seinem "MOMENT" den von dir beschriebenen Kammfiltereffekt eliminiert?
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Blümle
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#103

Beitrag von Blümle »

???
Was hat jetzt eine ganz bestimmte Hörgeräteserie und der „Kammfiltereffekt“ (was immer das sein mag) mit der Frage tu tun, ob eine Otoplastikversorgung, - ggf. auch geschlossen, bei einem Hörverlust wie dem von Alex sinnvoll ist? Das verstehe ich nicht.
Ich finde diesen Strang bisher sehr interessant und würde es sehr bedauern, wenn er jetzt durch Nebenthemen zerfleddert würde. Gäbe es für diese Frage nicht einen anderen, besseren Platz? (Ggf. eine Diskussion der Vorteile der Widex Moment Serie).
Nanni
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#104

Beitrag von Nanni »

Google mal, das hat was mit Hören zu tun, genau kann ich das auch nicht erklären, aber da geht es um Überlagerungen von Tonfrequenzen und ist offensichtlich wichtig gerade im Bereich des Hochtonabfalls.
So wie ich das lese, sollte ein Akustiker das drauf haben
Ohrenklempner
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#105

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Sache mit dem Kammfiltereffekt passt genau zum Thema. Man braucht kein Widex "Pure Sound", wenn man geschlossen anpasst, denn die hörbaren Kammfiltereffekte entstehen durch die Überlagerung des natürlichen Schalls (der durch das offene Ohr in den Gehörgang gelangt) mit dem vom Hörgerät (mit Zeitverzögerung) erzeugten Schall.
Blümle
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#106

Beitrag von Blümle »

Dankeschön! Wieder was gelernt.D.h. der Kammfiltereffekt wird durch geschlossene Versorgung ausgeschlossen. Oder hab ich das nun noch immer nicht verstanden?
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#107

Beitrag von Johannes B. »

Blümle hat geschrieben: 4. Mai 2021, 07:58 Dankeschön! Wieder was gelernt.D.h. der Kammfiltereffekt wird durch geschlossene Versorgung ausgeschlossen. Oder hab ich das nun noch immer nicht verstanden?
Moin Blümle,
DU hattest den Bonsel hier verlinkt, der den Kammfiltereffekt ausführlich besprach.
Ich wundere mich schon ein wenig, dass du jetzt so uninformiert tust.

also, in einfachen Worten:
Du kannst jeden Naturschall am Trommelfell verhindern, indem du geschlossen versorgst.
Du kannst inzwischen aber anscheinend (so postuliert es jedenfalls Widex u. wohl auch Oticon) derart schnell die Signale im Hörsystem verarbeiten, dass du nix mehr ausperren zu müssen scheinst.
Hierzu äußert sich hier bisher leider niemand mittels konkreter "Butter bei die Fische".

Johannes B.
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Blümle
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#108

Beitrag von Blümle »

Hallo Johannes B., es ist leider wirklich so, dass ich nicht uninformiert „tue“, sondern tatsächlich zu blöd und zu dumm war, mir zu merken, dass in dem Film der Herr Bonsel den „Kammfiltereffekt“ benannt, erklärt und erläutert hat.
Ich habe das wirklich nicht mitbekommen, dass der Schalleintritt ins Ohr so heißt und das Problem bei nicht geschlossenen Otoplastiken verursacht. Ich gebe zu, den Film und wohl auch diesen Strang hier zu egoistisch und völlig selbstbezogen auf mein Okklusionsproblem hin angeschaut zu haben.
Aber nun gut, - dann muss ich mich noch ein wenig mehr disziplinieren und vor künftigen Posts noch mehr und genauer darauf achten, ob ich nicht schon mit Google und dem besseren Studieren meiner eigenen Posts und den den darin verlinkten Artikeln und Filmen der Gemeinschaft meine dummen Fragen ersparen kann.
Akustik Alex
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#109

Beitrag von Akustik Alex »

Beim Bonsel ging es primär um Okklusion. Mit geschlossener Otoplastik lässt sich aber auch nicht jeder Naturschall am Trommelfell verhindern. So dicht ist nichts und niemand.
Die schnelle Signalverarbeitung hat aber nichts mit verschlossen oder offen zutun. Der Kammfiltereffekt ist eine Zeitverzögerung einer identsichen Frequenz. Das einzige, was sich ändern würde bei einer geschlossenen Versorgung ist, dass es weniger naturellen Anteil gäbe, der das TF schneller erreicht als das bearbeitete Signal.
Mukketoaster
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#110

Beitrag von Mukketoaster »

Naja is nicht ganz richtig Johannes... Selbst wenn, und ich stelle das in Frage, Oticon und Widex eine sehr schnelle Verarbeitung bei stärkeren Hörverlusten hätten, dann hättest du ohne Otoplastik gar nix davon. Du bekommst doch durch den Direktschall 100% Informations ans Ohr, durch das bearbeitete Signal quasi nicht mehr. Wenn du es dann aber offen versorgst, würde sich das doch gegenseitig aufheben.

Ich finde es übrigens schön, das wir hier endlich auf einem guten Niveau diskutieren und uns nicht immer alle die Köpfe einschlagen und uns gegenseitig irgendwelchen Kram vorwerfen- weiter so.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#111

Beitrag von Johannes B. »

Mukketoaster hat geschrieben: 4. Mai 2021, 11:49 Naja is nicht ganz richtig Johannes... Selbst wenn, und ich stelle das in Frage, Oticon und Widex eine sehr schnelle Verarbeitung bei stärkeren Hörverlusten hätten, dann hättest du ohne Otoplastik gar nix davon. Du bekommst doch durch den Direktschall 100% Informations ans Ohr, durch das bearbeitete Signal quasi nicht mehr. Wenn du es dann aber offen versorgst, würde sich das doch gegenseitig aufheben.

Ich finde es übrigens schön, das wir hier endlich auf einem guten Niveau diskutieren und uns nicht immer alle die Köpfe einschlagen und uns gegenseitig irgendwelchen Kram vorwerfen- weiter so.
nun ja,
Alex68 wäre mMn ein wunderbares "Testgehör" um zu prüfen, ob sich sein Hörverlust z.B. per Widex pure sound mit Schirmchen versorgen ließe und damit seinem Hirn die Chance erhalten bliebe, was es für relevant erachtet und was nicht (und das nicht an die Technik delegieren muss) ;-)
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#112

Beitrag von Alex68 »

Mukketoaster hat geschrieben: 3. Mai 2021, 21:34 naja das sagen nur diejenigen die eben nicht wissen wie man ohne Okklusion anpasst, oder die nen schlechtes Otoplastiklabor haben. Sicherlich wirst du nicht mehr wie vorher hören, aber dein Gehör ist ohne hin schon im Eimer, wird nicht mehr wie mit 20. Aber Störgeräuschunterdrückung etc arbeiten eben nur korrekt bei geschlossenen Anpassungen. Mit offener Anpassung kommt zu viel natürlicher Klang von aussen ran und das bearbeitet Signal bringt dir nix... bzw hörst du es später als den normalen Klang und dann kannste deine ganzen Features vergessen. :crazy: :crazy: :crazy:
Dankeschön für die hilfreiche Erklärung

Denke ich bin jetzt etwas schlauer aber leider habe ich es als Laie noch nicht so ganz verstanden.

Bin mir bewusst, dass das Gehör nicht mehr wie in jungen Jahren wird. Soweit funktioniert es bei mir auch. Ist den Hörgeräten. Z.B das Verstehen am TV oder bei Gesprächen in normaler Lautstärke und ruhiger Umgebung klappt sehr gut.

Das mit Meetings und lauteren Umgebungen z.B Restaurants etc. konnte ich ja noch nicht wirklich austesten.

Was aber noch nicht so wirklich besser geworden ist, ist die Unterdrückung von lauten Geräuschen wie z.B lautes Geschirrklappern, Stühle rücken über Boden etc.
Auch beim Radfahren habe ich weiterhin laute Windgeräusche in den Ohren.

Ich habe ja eine Otoplastik drin und mit einer entsprechenden Belüftungsbohrung.

Ist die Unterdrückung von diesen unangenehmen Geräuschen denn mit einer Einstellung an den Geräten mit dieser Konstellation nicht möglich?

Wenn nicht, was genau müsste ich dem Aku dann sagen, was er änder/probieren soll?
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
HG seit Dez.20 aktuell Phonak P50
Nanni
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#113

Beitrag von Nanni »

Naja, komplett unterdrücken sollte man die Geräusche nicht, die sind ja normal und gehören dazu. Die Krux ist , die so einzustellen, dass man sie erträglich findet. Für Geschirrklappern und so kann man ja ein Restaurant-Programm einstellen.
Akustik Alex
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#114

Beitrag von Akustik Alex »

Ich bin da ja eher so der visuelle Typ, deswegen probier ichs mal so:
Natur gegen Technik Modell.jpg
(55.6 KiB) Noch nie heruntergeladen
Vielleicht versteht man dann, warum es technisch Vor- und Nachteile bei Verschluss gibt. X ist der Anteil des technisch bearbeiteten Signals. Wenn also im Gehirn rund 30% technisch Bearbeitetes ankommt, hat man 70% des Hörgerätes bzw. dessen Funktionen gar nicht nutzen können. Das Positive ist aber, dass eben 70% noch auf natürlichem Wege ankommen. Es sei denn, die Otoplastik nimmt noch etwas weg, was das HG wiederum ausgleichen muss. Hat man aber nur diese 30% technisch bearbeitet, und 70% auf natürlichem Weg, ist aber kognitiv nicht mehr in der Lage (oder eingeschränkt) zu selektieren, sind 70% der Hörleistung "ungenutzt". Hier wäre es sinnvoller, das Gerät könnte auch bei geringerem Hörverlust mehr unterstützen. Also könnte man mehr verschließen. Jetzt ist das Ganze aber auch noch frequenzabhängig. Bei einem Hochtonsteilabfall hört man primär störende Nebengeräusche noch besser, als Sprachanteile. Verschließen oder öffnen? Das was hier naturell noch ankommt kann nicht mehr vom Gehirn selektiert werden, da tiefe Anteile die hohen überlagern (ohne Hörgerät). Also kann es klappen, wenn nur die hohen Töne auf etwa gleiches Niveau gebracht werden und der Kopf nun wieder selbst selektieren kann. Wären da nicht die Rückkopplungen. Dadurch wird wieder mehr verschlossen, was aber ggf. auch die störenden natürlichen Überlagerungen absenken kann. Es ist also ein ewiges Abwägen von Vor- und Nachteilen und von individuellen Gegebenheiten. (Das könnte man jetzt noch endlos weiterführen bzw. Situationen aufzeigen)
Blümle
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#115

Beitrag von Blümle »

…. danke Alex!
Bin mal gespannt, wie oft ich das noch lesen/anschauen muss, bis ich es wirklich verstehe (oder zumindest meine, es zu verstehen) 😂
Zeigt mir zumindest, dass das, was ich bisher verstanden hatte, wohl doch eher noch falsch war. 🤣

Die einzig richtige Erkenntnis bislang scheint zu sein: nicht mehr gut zu hören ist einfach 🧀, egal wie gut oder schlecht die Versorgung dieses Mangels auch sein mag.
Mukketoaster
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#116

Beitrag von Mukketoaster »

Sicherlich ist es immer eine Abwägung, aber wenn du eben die Features nutzen willst, dann brauchste den Verschluss. Man sagt das die Features nur bis zu einer Bohrung von 1mm funktionieren. :wave:

Es gibt aber immer wieder Leute die anderer Meinung sind. Muss eben jeder für sich wissen.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#117

Beitrag von Johannes B. »

Natur vs. Technik
Denkmodell:
leichte bis mittlere Schwerhörigkeit oberhalb der tiefen Töne (> 1kHz).
Hörverlust ansteigend von 20 (bei 1,5) bis 60 dB HL (bei 8 kHz).
> 8 kHz HL wird nicht überprüft, so dass alles darüber hinaus als "unwichtig" behauptet wird (weil Technik nicht mehr kann).
der zu Versorgende hat eine Unbehaglichkeitsschwelle > 100 dB.
der zu Versorgende gibt an, dass er nur Probleme im Partynoise (Restaurant und Meeting und hallige Räume) habe.

Version a (natürliches hören):
es wird mit offenstmöglichen Schirmchen versorgt, mit einer Technik, die die Kammfilterproblematik mittels Verarbeitungsschnelligkeit, sowie die Rückkopplungsproblematik mittels temporärer "Kreischtonauslöschung" löst.
Vorteil:
ALLES - auch oberhalb von 8 kHz - kann noch an´s Trommelfell und wird dem Gehirn nicht vorenthalten ("use it or lose it").
die natürliche Ohrenschmalzfunktion (reinigend, antibakteriell, schützend) wird nur gering beeinträchtigt.
Gehörgangreizungen und "Ohrenschmerzen" bleiben minimiert.
Trommelfellversopfung durch gestauchtes Ohrenschmalz wird minimiert.
Wirklichkeit: "alles steht und fällt mit der Wahrheit der Herstellerbehauptungen"

Version b (technisches hören):
es wird so geschlossen wie möglich versorgt und dabei explizit auf Kiefergelenkknöchelchenfreiheit geachtet (Okklusionsprävention).
Kammfilter- und Rückkoplungsproblematik ist damit - buchstäblich - weitestgehend "ausgeschlossen".
"ausgeschlossen" und freiwillig ausgesperrt sind allerdings auch alle Hochtonklänge über 8 kHz, von denen man nicht weiß, inwieweit sie unbewusst wirksam bleiben (Demenzverzögerung?).
Störgeräuschherausfilterung, Impulsschallherausfilterung, Sprecherfokussierung ist wirksam.
Ohrenschmalz wird unweigerlich täglich neu vor´s Trommelfell geschoben.

Fazit:
"Partynoisestörschall" (Restaurant, Meeting, hallige Räume) wird wohl so lange eine geschlossene Versorgung benötigen, wie´s keine wirksam funktionierende "Gegenschalltechnik" gibt.

darum erneut mein Wunsch:
es möge die Möglichkeit geben, dass man (nur) für solche Situationen seine Ohren entsprechend schließen kann.
Methode:
Programm 1 (Schirmchen auf dem Ex-Hörer) für den normalen Gebrauch,
Programm 2 (Schirmchen gegen geschlossene Otoplastik auswechseln) für Verstehoptimierung im Störschallumfeld.

Freundliche Grüße
Johannes B.
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Blümle
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#118

Beitrag von Blümle »

Aus dem Theoretischen und zu den Thesen halt ich mich raus, - da bin ich offensichtlich geistig zu minderbemittelt….

Aber zum Praktischen: stellst Du Dir das wirklich hilfreich und gut vor, je nach Situation Programm und Schirmchen-/Otoplastiken-Wechsel vorzunehmen?

Jesses! Mir war schon die Wühlerei nach Handy, App raussuchen, laden (im nervigsten Fall erstmal nochmal neu koppeln) und dann entsprechendes Programm wählen viel zu aufwändig bzw. die Situationen zu schnellwechselnd, als dass das für mich ne Option wäre…..

Mein Wunsch: Stöpsel (Otopl.) morgens rein und gut. In allen Situationen. Ohne händischen Regelungsbedarf zwischendrin.
Und am besten das noch verbliebene (Hör-)hirn schnellstmöglich dazu zu bringen, brav und gut das Selektieren (wieder) hinzubekommen.
Keine Technik der Welt wird jemals so gut sein, wie ein funktionierender Mensch in dem grandiosen Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele.
Nanni
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#119

Beitrag von Nanni »

Geistig minderbemittelt hört sich so negativ an und wird dir hoffentlich nicht gerecht.

Ich verstehe die Problematik so, dass durch den "Tunnel" Gehörgang natürliche und vom Hörgerät unterstützte Töne zusammen am Trommelfell ankommen. Je offener versorgt, desto mehr natürliche Töne kommen an - helfen aber nicht unbedingt beim Sprachverstehen (dafür braucht es die hohen Töne) - je geschlossener versorgt desto mehr unterstützte Töne vom Hörgerät kommen an, ergo mehr Sprachverstehen - dafür weniger natürliche Töne. Da stellt sich dann die Frage, welche Alltagsgeräusche liegen über 8 kHz, die man noch unbedingt hören muss (Flöhe husten ?). Und wenn man zu offen versorgt, nutzen die Features der Hörgeräte nicht wirklich, weil deren volle Leistung durch die offene Versorgung nicht am Trommelfell ankommt.
Und letztendlich kommt es immer noch subjektiv auf die kognitiven Fähigkeiten es einzelnen an.

Passt das so irgendwie zusammengefasst?

Und dieses ständige Wechseln von Otoplastiken auf Schirmchen stelle ich mir auch lästig und unpraktikabel vor.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#120

Beitrag von Johannes B. »

nun ja,
mein Beitrag #117 wendet sich ja ohnehin nur an Menschen mit leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit oberhalb des reinen Tieftonbereiches.
Allen anderen schwerhörigen Menschen wird mit "Schirmchen" ohnehin nicht zu helfen sein.
Wenn aber jemand ganz neu und ganz frühzeitig um Hörsysteme nachsucht, weil er beispielsweise die Naturgeräusche wie Grillenzirpen und Mückensirren nicht mehr wahrnimmt und darüber hinaus auch in Gesellschaft und größeren Räumen schlecht versteht, dann fände ich es schön, wenn er die Möglichkeit bekäme, sich für beide Situationen bestmöglich wappnen zu können.
Wenn das zur Zeit nicht eleganter geht, als sich vor dem Restaurantbesuch - oder gestreamtem Musikgenuss - die Ohren zu verstopfen, dann ist das eben zur Zeit noch so.
Aber die - aus der DDR bekannte - Ansage: "was wir nicht anbieten, das brauchen Sie nicht", halte ich für leichtfertig, wenn man sich vorzustellen in der Lage ist, dass der Mensch für Klangteppich von 20 bis 20.000 Hz "ausgelegt" ist und man jetzt mit weniger als der Hälfte zufrieden sein soll, weil Technik mehr nicht kann.
Gleiches gilt für die pure Ignoranz der gesundheitsfördernden Eigenschaften des Ohrenschmalzes.
Kurz:
Wer zu faul sein will, der darf das,
aber,
wer das nicht will, dem sollte die Möglichkeit geboten werden, seine Ohren - soweit irgend möglich - "frei zu halten" und Klänge nicht dauerhaft mutwillig auszusperren.
Das ist meine Meinung - mehr nicht.
Und sich als "geistig minderbemittelt" darzustellen, das ist "fishing for compliments",
aber sich selbst als mehr glaubend, denn wissend einzuschätzen, das halte ich für das Gegenteil von "geistig minderbemittelt".
Auch das ist nur meine Meinung.

Freundliche Grüße
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#121

Beitrag von Mukketoaster »

öööööhmmm Johannes... falsch gedach.

Willst Du mir ernsthaft erklären das Du bei deinem HV noch Töne oberhalb von 8kHz hörst=? Leider nein, leider gar nicht.

Um mal mit einem, hier offensichtlich vorliegendem, Mythos aufzuräumen - der Sinn und Zweck eines Hörgerätes liegt nicht im möglichst "natürlichen " Klang, was auch immer das sein soll, er liegt darin Sprachverstehen wieder herzustellen. Und genau um nur das und nichts weiter. Sicherlich ist ein natürliches Gehör wünschenswert und ich würde es jedem gönnen, ist aber nicht drin!

Da kannst Du dich auf den Kopf stellen mein lieber Johannes.... soweit sind wir noch nicht, wird aber irgendwann kommen. Aber deinen Wunsch erfüll ich dir, ich mach die die zwei Programme und mache dir Otoplastiken.
Johannes B.
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#122

Beitrag von Johannes B. »

Mukketoaster hat geschrieben: 4. Mai 2021, 19:57 öööööhmmm Johannes... falsch gedach.

Willst Du mir ernsthaft erklären das Du bei deinem HV noch Töne oberhalb von 8kHz hörst=? Leider nein, leider gar nicht.

Um mal mit einem, hier offensichtlich vorliegendem, Mythos aufzuräumen - der Sinn und Zweck eines Hörgerätes liegt nicht im möglichst "natürlichen " Klang, was auch immer das sein soll, er liegt darin Sprachverstehen wieder herzustellen. Und genau um nur das und nichts weiter. Sicherlich ist ein natürliches Gehör wünschenswert und ich würde es jedem gönnen, ist aber nicht drin!

Da kannst Du dich auf den Kopf stellen mein lieber Johannes.... soweit sind wir noch nicht, wird aber irgendwann kommen. Aber deinen Wunsch erfüll ich dir, ich mach die die zwei Programme und mache dir Otoplastiken.
doch, genau das.
mit der nötigen Power an´s Trommelfell gebracht, höre ich den vom Frequenzgenerator erzeugten Ton noch sicher bis über 14 kHz.
Darüber hinaus herrscht dann aber doch mehr mein Glaube ;-)

zu deinem zweiten Absatz:
ja, im Zentrum der Bemühungen steht die sprachrelevante Frequenzbreite, keine Frage.
Aber dafür dauerhaft ein Maximum an Klang auszusperren, das halte ich für einen doch sehr hohen Preis.

zu deinem Angebot:
wie kann das klappen, dass ich zwei Programme nach unterschiedlichen Algorithmen (je nachdem ob Schirmchen oder geschlossene Otoplastik) in einem Hörsystem habe UND zusätzlich noch selbst komplikationslos - möglichst noch unterwegs - mal so eben Schirmchen gegen Otoplastik tauschen kann? Das ginge doch dann wohl überhaupt nur bei Schlauchversorgung, wobei Schlimmschlauch (slimtube) ja wohl der totale Schuss in´s Knie wäre ;-)
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Alex68
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#123

Beitrag von Alex68 »

schade, dass war es mal wieder mit dem Strang hier.
Ist wieder zur üblichen Selbstdarstellung hier verkommen.
Dann macht mal schön weiter damit
HV 125hz 500hz. 1khz. 2khz. 3khz. 4khz. 6khz. 8khz.
R. 20. 15. 25. 20. 30. 40. 40. 80
L. 20. 20. 20. 20. 25. 35. 40. 50
HG seit Dez.20 aktuell Phonak P50
Mukketoaster
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#124

Beitrag von Mukketoaster »

Nein nein Alex, keine Sorge wir bleiben bei deinem Thema. Ich wollte mit meinem Angebot nur Ruhe rein bringen, ist aber wohl fehlgeschlagen.

Ich persönlich halte es tatsächlich für sinnvoll geschlossen anzupassen- andere sehen es eben anders. Letzten Endes kommt es dann jetzt auf dich an. Ich würde dir empfehlen es mal auszuprobieren. Nur dann kannst Du entscheiden ob es der für dich richtige weg ist.
rabenschwinge
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Re: ab Mai 2021 Otoplastiken von der Stange?

#125

Beitrag von rabenschwinge »

Alex68, wenn ich bedenke, was mir die Verkleinerung der Entlüftungsbohrung gebracht hat, dann kann ich Dir nur raten: Probier es aus! Ich denk, es wird Dich weiterbringen.
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