unsicher, ob mein Kind gut hören kann

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Anouk
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unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#1

Beitrag von Anouk »

Liebes Forum,

ich habe nun schon ein bisschen hier bei euch gelesen, habe aber doch noch keinen Fall gefunden, der ganz dem unseren entspricht. Daher wäre ich sehr dankbar für eure Meinungen.

Meine Tochter ist jetzt knapp über 4 Monate alt. Nach der Geburt wurde im KH ein OAE durchgeführt, da war alles okay. Bzw. beim ersten Versuch war das Ergebnis auf einer Seite unklar, die Frau meinte, es könne daran liegen, dass sie grade auf dem Ohr gelegen hatte. Am nächsten Tag wurde nochmal getestet, alles o.k.

Bei der U4 mit 14 Wochen reagierte meine Kleine nicht eindeutig auf den Test mit einer Glocke. Mir war bis dahin auf aufgefallen, dass sie auf Zurufe nicht reagiert, wenn sie mich nicht gleichzeitig sehen kann.

Ich wurde nochmals zum OAE in die Charité überwiesen. Der Test am 6.6. dort war leider fehlerhaft, wohl, weil die Kleine nicht ganz ruhig liegen wollte. Wobei sie zumindest beim ersten Ohr m.E. sehr wohl ruhig lag und schlief und ich etwas erstaunt war über die Aussage, der Test sei fehlerhaft gewesen.

Jetzt sollen wir am 31. Juli zu einem weitern Test - ich vermute, das ist dann der BERA-Test. Es wurde mir in etwa beschrieben mit "Hörer auf den Ohren, Hirnströme werden gemessen, Kind MUSS schlafen, Kind MUSS müde sein, wenn ich dort ankomme".

Nun ist das noch so wahnsinnig lange hin und ich beobachte und teste meine Tochter fortwährend, um ihre Reaktionen auf Geräusche zu sehen.

Was würdet ihr sagen, wenn sie die unten folgende Reaktionen zeigt - ist sie hörgeschädigt oder kann es sein, dass sie evtl. einfach nur kein Interesse an manchen Geräuschen hat?

1) Wenn ich sie laut rufe (aus ca 2m Entfernung), dreht sie sich entweder gar nicht, oder gelegentlich beim 3. oder 4. rufen zu mir um - könnte dann auch Zufall sein

2) Wenn ich ausserhalb ihres Blickfeldes mit der Rassel klappere - keine Reaktion

3) Wenn sie schläft und ich leise neben ihrem Bett ein Geräusch mache (ein leises Klicken z.B. mit zwei Stiften aufeinander klopfe) erschrickt sie meist, zuckt im Schlaf zusammen

4.) Wenn sie aufwacht und weint und ich zunächst versuche, sie durch Zusprache zu beruhigen (bevor ich in ihr Blickfeld gerate) kann ich keine definitive Reaktion feststellen

5.) Bei diversen plötzlichen lauten Geräuschen zeigt sie keine Reaktion (z.B. elektr. Kaffeemühle)

6.) bei plötzlichen extrem lauten Geräuschen (sehr lautes Motorrad, Feuerwehr) neben dem Kinderwagen zuckt sie zusammen

Soweit ich es beobachten kann, zeigen andere, auch jüngere Kinder deutlich mehr Reaktionen auf leise Geräusche, Stimmen etc.

Andererseits, wenn sie im Schlaf auf leises Klicken reagiert, dann kann muss sie doch eigentlich gut hören, oder nicht? Es kam auch schon vor, dass sie vom Telefonklingeln im Nebenzimmer wach wurde, oder dass sie zusammenzuckt, wenn ich sie füttere und mein Mann ein paar Meter weiter plötzlich laut niest. Ich bin so verunsichert und mache mir wahnsinnige Sorgen um das Mäuschen.

Wäre wirklich dankbar für viele Antworten!
Liebe Grüsse
Ann
schlaumsi
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#2

Beitrag von schlaumsi »

Die Hörreaktiomem die du beschreibst ähneln denen unserer Tochter. Mach Dich nicht mit Selbstdiagnosen fertig. Warte auf die Bera. Hoffe, dass die fehlerhafte OAE andere Ursachen hat. Hat der HNO mal ins Ohr geschaut?

Mike
Thread: Taub??....nicht ganz taub, aber... 18 Wochen alte Tochter, erst mg SH nach i.v. Therapie mit AB, jetzt glücklicherweise wieder normalhörend .........
Momo
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#3

Beitrag von Momo »

Hallo Ann

das alles KÖNNEN Zeichen einer SH sein, MÜSSEN aber nicht.

Es gibt ja auch versch. Grade von SH, dher vielleicht auch Reaktionen auf laute Geräsuche...
OAEs können sowohl fehlerhaft positiv als auch negativ sein aus den verschiedensten Gründen.

Versucht mal nicht immer zu testen, denn diese hauseigenen Tsts sind eigentlich nichts wert, zumal es so zu sein scheint, dass eure Tochter ja schon Reaktionen auf gewisse Geräsuche zeigt. Dies "Haustests" sind einfach nur ungenau und Kinder fühlen Geräusche oft auch oder sehen aus dem Augenwinkel, dass da was ist, fühlen einen Luftzug oder nehmen veränderte Lichtverhältnisse wahr. Andererseits sind manche Kinder auch einfach "cool" und "abgebrüht" was Geräusche angeht- sprich alles ist Spekulation und gehört in die Hände eines guten Pädaudiologen!

Bei Der Bera sollte das Kind tief schlafen, da die Ergebnisse schnell verfälscht werden (durch jedes kleine Geräusch, Bewegung, Augenbewegung und-blinzeln, Schnullernuckeln usw.). Es werden Elektroden an den Kopf gekelbt und dann über Kopfhörer Töne ins Ohr gegeben. Bei einer Click Bera ein Frequenzgemisch, bei einr NotchedNoise Bera einzelne Frequnezne (500 Hz, 1, 2 und 4kHz). Daher ist eine NN Bera aussagekräftiger und genauer!!! Die Elektroden messen dann was von den Geräuschen über das Ohr im Gehirn ankommt, also was gehört wird. So wird dann entweder für das Gemisch oder eben genauer für die 4 einzelnen Frequenzen eine Hörschwelle festgestellt, die dann aussagt ob und wenn wie sehr das Kind hörgeschädigt ist.

Da eure Tochter ja noch jung ist, wartet den Termin Ende Juli ab.

Alles Gute für euch von
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#4

Beitrag von Anouk »

Erstellt von schlaumsi
Die Hörreaktiomem die du beschreibst ähneln denen unserer Tochter. Mach Dich nicht mit Selbstdiagnosen fertig. Warte auf die Bera. Hoffe, dass die fehlerhafte OAE andere Ursachen hat. Hat der HNO mal ins Ohr geschaut?

Mike

Guten Morgen Mike,
eure Geschichte hab ich natürlich gestern abend auch hier gelesen und fühlte mich teilweise an meine Tochter erinnert. Ich dachte mir anfangs bei euch noch, die Kleine ist ja viel zu jung (ich glaube, du schriebst anfangs, 9 Wochen?), als dass sie Reaktionen zeigen müsste.
Habe mir mittlerweile schon angelesen, dass Babys eigentlich erst mit 3-4 Monaten in Richtung von Schallquellen sehen müssen. Deshalb dachte ich eigentlich, bei euch würde es sich sicher noch als falscher Alarm herausstellen. Es war dann doch sehr erschreckend, zu lesen, wie euer Test am Ende aussah. Tut mir sehr leid für euch.

Meine ist ja nun schon über 4 Monate und somit denke ich, sollten ihre Reaktionen auf Geräusche schon deutlicher zu erkennen sein.

Ins Ohr hat noch keiner ihr geschaut, nein. Das zweite OAE Hörscreening wollte man mir sogar zunächst ausreden, als ich anrief, um den Termin zu vereinbaren. Sei doch nicht nötig, die müssen doch noch gar nicht reagieren etc. Als es dann fehlerhaft war, war die Frau aber sehr schnell dabei, mir den Termin für den nächsten Test zu vereinbaren. Das fand ich schon etwas alarmierend - wo sie vorher eigentlich noch der Meinung zu sein schien, ich mache mich nur verrückt.

Naja, klar müssen wir nun erstmal abwarten, aber man kann als Mutter nicht umhin, dauernd zu beobachten, wie/ob die Kleine auf Geräusche reagiert, wenn man einen solchen Verdacht hat.

Wann soll eure Tochter denn eigentlich ihr Hörgerät bekommen, weisst du das schon?

Liebe Grüsse
Ann
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#5

Beitrag von Anouk »

Hallo Momo,
danke für die Antwort.

Ja, das Testen kann man sich echt nur schwer verkneifen, hatte ich ja auch grade schon zu Mike geschrieben. Die Ungewissheit ist schon recht zermürbend. Aber es tut ihr ja nun auch nicht weh, wenn ich sie rufe und schaue, ob sie dann mal rüber guckt.

Was mich bezüglich OAE irritiert, ich wurde gebeten, sie während des Tests zu füttern (Flasche), damit sie still hält. Nun lese ich ja hier, dass durch das Nuckeln der Test verfälscht werden kann.
Wie unqualifiziert sind denn die Leute, die diese Tests durchführen? Ich meine, ICH habe nicht beruflich mit sowas zu tun, und weiss das nun schon. Wie kann man im Krankenhaus dann also aufgefordert werden, den Schnuller oder die Flasche während des Tests zu geben.
Ich glaube, bei dem allerersten Test im KH kurz nach der Geburt, hatte ich die Kleine auch gerade an der Brust.

Würdest du sagen, ich soll für die BERA verlangen, dass meine Maus in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt wird (Narkose oder Schlaftrunk o.ä.)? Ich habe nach der Lektüre in diesem Forum jetzt schon Bedenken, ob ich an das Ergebnis glauben würde, wenn sie nur in einem leichten Halbschlaf ist und auch vielleicht mal zuckt oder so. Allerdings hab ich natürlich auch Bedenken wegen der Risiken einer Narkose.

In welchem Alter wurde bei eurem Kind denn die Hörschädigung festgestellt und ist es für euren Sohn unproblematisch, damit umzugehen? Oder gibt es Probleme wie z.B. Hänseleien wegen des Hörgerätes?

Liebe Grüsse
Ann

Timtomm

Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#6

Beitrag von Timtomm »

Hallo,

Selbsttests sind absolut unzuverlässig.

Würde mich an Deiner Stelle noch gar nicht über HGs nachdenken und abwarten. Hörschädigung und Hörschädigung ist auch ein Unterschied. Manchmal merkt man es den Betroffenen gar nicht an. Das kommt auf den Grad der SH an. Und man wird auch nicht gleich automatisch gehänselt, wenn man ein HG trägt.

Ihr solltet Euch von der Art, wie bei Euch der Termin im Krankenhaus vergeben wurde nicht verunsichern lassen. Ihr seid leider nicht in der tollsten (um das mal vorsichtig auszudrücken) Klinik gelandet. Da gibt es sicher bei Euch im Bereich HNO bessere. Achtet bitte darauf, dass ihr wenigstens von einem Facharzt betreut werdet.

Grüße!

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[Editiert von Timtomm am: Samstag, Juni 23, 2007 @ 10:45][/size]
Zuletzt geändert von Timtomm am 3. Sep 2007, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
schlaumsi
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#7

Beitrag von schlaumsi »

Ann,

eins kann ich dir aus Erfahrung sagen. Haben wir auch gleich gelernt. Lass Dich nie abspeisen. Hör immer auf dein Gefühl und renn von Pontius zu Pilatus, wenn dir irgendetwas net passt. Unser Kinderarzt wollte uns auch beschwichtigen von wegen "alles normal". Bleib hartnäckig! Du brauchst auch ein dickes Fell. Sorry, kann dir noch nichts positives sagen, kommt hoffentlich bei dir und mir auch noch........na gut....die Kleine ist sooooo süß!

Alles Gute und leibe Grüße

Mike

PS: Recht hat er der Timtomm, keine Selbsttest, die verwirren euch noch mehr.
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[Editiert von schlaumsi am: Samstag, Juni 23, 2007 @ 10:48][/size]
Thread: Taub??....nicht ganz taub, aber... 18 Wochen alte Tochter, erst mg SH nach i.v. Therapie mit AB, jetzt glücklicherweise wieder normalhörend .........
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#8

Beitrag von Anouk »

Hi Timtomm,

deine Äusserung zu unserem Krankenhaus, beruhte die jetzt nur auf meinen Beschreibungen (Schnuller während der Messung etc), oder hat die Charité allgemein keinen guten Ruf, was solche Untersuchungen angeht?

Falls letzteres, kannst du (oder jemand anderes im Forum) einen guten Arzt für den BERA Test in Berlin empfehlen?

Unser End-Juli Termin ist in der Klinik für Audiologie und Phoniatrie Hochschulabulanz für Hör-, Sprach- und Stimmstörungen. Nicht gut?

Danke und Grüsse
Ann

Ach so, noch eine Frage an Timtomm - du schreibst, du hast auch nicht immer auf hausgemachte Hörtests reagiert - bist du selbst denn hörgeschädigt?

LG
Ann
Momo
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#9

Beitrag von Momo »

Hallo Ann

also auch bei einem OAE sollte das Kind sicher schlafen und ganz wichtig es sollte ein HNO ins Ohr geschaut haben, denn allein Ohrenschmalz, Unterdruck coder Ergüsse im Mittelohr können ein schlechtes Ergebnis nach sich ziehen.

Zur Bera: also sie sollte währenddessen schon wirklich tief und fest schlafen und sich nicht bewegen und vor allem auch keinen Schnuller nuckeln! Zur Not eben auch in Sedierung.

Mein Sohn wurde einseitig mit 1 Jahr diagnostiziert und bekam dann auch ein HG. Die andere Seite wurde ja (leider) auch erst auf mein Drängen mit 2,5 Jahren wirklich festgestellt. Die normale Bera fiel dort ja wegen EINER guten Frequnez normal aus...

Er bekam dann auch ein zweites HG. Mittlerweile hat er sich sprachlich sehr gut gemacht und kommt mit seinen "Höris" gut zurecht. Mit Hänseleien hatten wir noch nie ein Problem. Er ist hier in der Nachbarschaft so wie er ist normal. Er geht in einen HG Kindergarten, von daher gibt es da auch kein Problem und wird auch dort zur Schule kommen (da er mitllerweile nach 2 Hörstürzen auch auf der guten Seite mittel bis hochgradig sh ist).

Wir waren allerdings auch was den Umgang mit den HGs angeht immer sehr offensiv- peppige Farben sowohl der Ohrstücke als auch der Geräte selbst. Und es war immer ganz selbstverständlich ein POSITIVER Teil von Ihm!

Zu Berlin: leider ist Berlin für hg Kinder kein sehr gutes Pflaster was die Betreuung und Diagnostik angeht (laut Ruf in HG Kreisen). Also bleibt am Ball, seid hartnäckig und fragt nach auch wenn die Ärzte genervt sind. Es ist euer Kind und ihr habt das Recht alles zu fragen!

Versucht bis zur Untersuchung per Bera abzuwarten und besteht darauf, dass sie 1. VORHER ins Ohr gucken um die Mittelohrverhältnisse (Erguss oder Unterdruck)zu klären, dann auch ein Tympanogramm machen (zur Messung wie das Trommelfell schwingt) und evtl. vorhandenen Ohrenschmalz zu entfernen und 2. dass sie warten mit der Bera bis die kleine wirklich schläft! und 3. dass sich wirklich ein Pädaudiologe drum kümmert und kein "einfacher" HNO.

Viele Grüße und wenn noch Fragen sind, melde dich gerne.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Timtomm

Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#10

Beitrag von Timtomm »

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[Editiert von Timtomm am: Samstag, Juli 7, 2007 @ 15:22][/size]
kerstin
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#11

Beitrag von kerstin »

Hallo Anouk,

wende dich doch mal an die Hörberatungsstelle in Berlin Neukölln, Paster-Behrends-Straße, Tel.: 60972500.
Wir sind dort auch in Betreuung.
Ansonsten kann ich über die Charite nicht viel sagen, wir waren im Virchow in Behandlung und fühlten uns bei Dr. Olze superwohl.
Dr. Mir-Salim in KH in Friedrichshain ist auch ein sehr guter Arzt.
Ansonsten kann ich dir den Dr. Nubel (ein Niedergelassener H-N-O) am Theodor-Heuss-Platz empfehlen.

Liebe Grüsse Kerstin
Max *11.09.02 erstes CI seit 24.11.04, zweites CI seit 19.10.06
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#12

Beitrag von Anouk »

Hi Kerstin,

danke für die Tips & Adressen. Nubel wurde mir auch grade schonmal empfohlen und ich hab dann gesehen, dass die Praxis auf einer Liste von unserer Kinderärztin auch mit drauf stand. Allerdings bin ich auf Empfehlung der KiÄ in der Charité gelandet.

Ich habe mittlerweile beschlossen, bei Dr. Nubel am Montag mal anzurufen um eventuell schon einen früheren Termin für BERA zu bekommen.

Wie ist das, wenn man in einem KH zu einem bestimmten Arzt will (wie z.B. der von dir genannte Mir-Salim) - als Kassenpatient wird man da doch gar nicht für voll genommen, oder? Da kann man ja froh sein, wenn man nach 2 Monaten überhaupt mal irgendeinen Termin bekommt, so jedenfalls mein Eindruck bisher :rolleyes:

Auch die Beratungsstelle in Neukölln finde ich einen guten Tip, wer weiss, vielleicht werden wir die noch brauchen.

Liebe Grüsse
Ann
Erstellt von kerstin
Hallo Anouk,

wende dich doch mal an die Hörberatungsstelle in Berlin Neukölln, Paster-Behrends-Straße, Tel.: 60972500.
Wir sind dort auch in Betreuung.
Ansonsten kann ich über die Charite nicht viel sagen, wir waren im Virchow in Behandlung und fühlten uns bei Dr. Olze superwohl.
Dr. Mir-Salim in KH in Friedrichshain ist auch ein sehr guter Arzt.
Ansonsten kann ich dir den Dr. Nubel (ein Niedergelassener H-N-O) am Theodor-Heuss-Platz empfehlen.

Liebe Grüsse Kerstin
:rolleyes:
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#13

Beitrag von Anouk »

Hallo Momo,

hab's oben auch grade schonmal geschrieben, ich will versuchen, bei einem anderen HNO (Praxis für Phoniatrie und Pädaudiologie) in Berlin einen zeitigeren Termin zu bekommen.

Erhoffe mir da nun auch etwas mehr Kompetenz, dahingehend, dass z.B. vorher mal in die Ohren geguckt wird. Bei dem letzten Hörscreening hat die untersuchende Dame nämlich in der Tat die Bemerkung gemacht, meine Tochter würde sehr zu Ohrenschmalz neigen und hat ihr dann erstmal ein bisschen mit dem Wattestäbchen in den Ohren herumgepuhlt, bevor sie den Test machte.

Das Herumpuhlen wiederum war natürlich auch nicht gerade sehr förderlich für den benötigten Tiefschlaf, in dem die Kleine idealerweise hätte sein sollen. Irgendwie kommt einem das ganze immer stümperhafter vor.

Weiss jemand dazu evtl. auch noch, wie die Ohren professionel von Ohrschmalz überhaupt gerenigt werden? Als Mutter soll man ja mit dem Wattestäbchen gar nicht an die Ohren ran, daher war ich schon einigermassen erstaunt, dass die Frau in der Charité das dann auch nicht anders gemacht hat. Ist das denn so üblich?

Ich werde auf jeden Fall die Ratschläge beherzigen und nach den Dingen fragen, die du hier gelistet hast. Kannst du aber kurz erklären, welchen Nutzen das Tympanogramm bringt? Hab leider noch zu wenig Ahnung von der Materie. Was bedeutet es für uns, wenn das Trommelfell so oder anders (wie?) schwingt?? :confused:
Würde durch das Ergebnis des Tympanogramms ggf. Bera unnötig werden?
Wenn das Trommelfell nicht so schwingt wie es sollte, wäre das irgendwie behandelbar, anders als mit einem Hörgerät?

Danke dir und viele Grüsse!
Ann

kerstin
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#14

Beitrag von kerstin »

Liebe Ann,

stimmt bei Dr. Mir-Salim ist es sehr schwer einen Termin zu bekommen.
Versuch doch ersteinmal den Weg über die Hörberatungsstelle in Neukölln auch dort werden Untersuchungen vorgenommen, Dr. Aust ist ein sehr netter.
Ansonsten geben die Leute dir dort einen Tip an wen du dich wenden kannst. Dort sind auch Pädaudiologen.
Also alles in einer Hand bzw. an einem Ort, das wäre jetzt mein Tip, bei Dr. Nubel weiß ich auch nicht wie lange es dort mit einem Termin dauert, weil er halt auch ein sehr guter H-N-O ist.

Liebe Grüsse Kerstin

P.S.: Du kannst mich auch gerne anmailen...
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[Editiert von kerstin am: Samstag, Juni 23, 2007 @ 21:48][/size]
Max *11.09.02 erstes CI seit 24.11.04, zweites CI seit 19.10.06
Timtomm

Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#15

Beitrag von Timtomm »

Das Tymp sagt etwas über die Belüftung des Mittelohres aus. Z.B. bei Paukenergüssen schwingt das Trommelfell nicht richtig und man hört auch schlechter. Ein schlechtes Tymp bedeutet manchmal aber auch nur, dass eine einfache Tubenventilationsstörung vorliegt. Es muss nicht immer gleich ein Erguss sein.
Du kannst jederzeit privat (musst Du dann aber auch selber bezahlen) in eine Klinik gehen, dann bekommst Du (leider) auch schneller einen Termin. In kleineren Häusern ist es immer besser. Da hast Du dann auch nicht immer ständig wechselnde Ärzte. Und in einer großen Uniklinik hast Du eben auch viele Studenten und Assistenzärzte rumrennen.
[Editiert von Timtomm am: Samstag, Juni 23, 2007 @ 22:01][/size]
Zuletzt geändert von Timtomm am 3. Sep 2007, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Birgit
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#16

Beitrag von Birgit »

Ohren reinigen:
Bei Säuglingen als Eltern NIEMALS! bei größeren Kindern und erwachsenen: Niemals mit Wattestäbchen! Man kann sich vom HNO oder ggf. Kinderarzt zeigen lassen, wie man mit Hilfe einer Munddusche und zartem Wasserstrahl die Ohren reinigen kann, wenn ein HG-Kind zu extrem vermehrtem Ohrenschmalz neigt. Dazu muss man aber auch lernen, mit Hilfe eines Otoskops (Ohrenspiegel = das Ding, das man immer nimmt um in die Ohren zu schauen)das ganze zumindest grob zu beurteilen.

Wenn jemand Paukenröhrchen oder einen bekannten Defekt im Trommelfell hat oder Schmerzen: Niemals die Ohren selber reinigen.

So und mit Wattestäbchen durch Profis: Nur, wenn so ins Ohr geguckt wird, dass der Untersucher gleichzeitig schauen kann und mit dem Miniaturwattestäbchen (die Watteköpfe sind deutlich kleiner als Q-Tipps etc.) reinigt. Ansonsten nehmen HNO üblicherweise feine Häkchen oder sie saugen den schmalz ab.
So wie Du es geschildert hast klingt es nicht sehr professionell..
Die Gefahr von Wattestäbchen liegen zum einen darin, dass man den Ohrenschmalz weiter reinstopft und zudem noch verdichtet und zum anderen in der Gefahr das Trommelfell zu verletzen.
Normalerweise ist ein gesunder äußerer Gehörgang (also vom Trommelfell bis zur Ohrmuschel) in der Lage durch Flimmerhärchen sich selbst zu reinigen. Diese flimmern von innen nach außen und transportieren das Sekret in die richtige Richtung. mit Wattestäbchen kann man diese Flimmerhärchen übrigens "knicken, bzw. abbrechen", so dass sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können.

Noch Fragen? Dann immer her damit!
tschüss

Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Lynn
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#17

Beitrag von Lynn »

Hallo,

auch von mir nochmal der eindringliche Rat:

Es muß unbedingt ausgeschlossen werden, dass ein Erguß vorliegt.

Wenn Du "Lebenswege, Diagnose, Umfeld " unter dem Begriff JONAS nachliest, wirst Du feststellen, dass einfache Ergüsse bei meinem Sohn 60dB ausgemacht haben.
Er galt als mittelgradig Schwerhörig. Hat sogar tatsächlich Hörgeräte bekommen....usw.

Und warum das Ganze ?
Weil die sichere Diagnosestellung bei so kleinen Kindern schwierig ist.
OAEs können schnell negative Ergebnisse liefer, weil eventl. noch Fruchtwasserreste vorhanden sind, oder tatsächlich Ergüsse in den Ohren sind.
Tympanogramme zeigen auch schonmal falsch positive Ergebnisse ( keine Ahnung warum, war bei uns aber mehrmals der Fall )
Die Kleinen haben einfach noch sehr enge Gehörgänge, mit normalen Instrumenten kommt man da schnell an seine Grenzen.

Jonas ist damals mit vergrößerten Polypen auf die Welt gekommen.
Diese hat KEIN Arzt erkennen können, da man sie bei Babys nur unter Narkose einsehen kann. Und es außerdem recht selten sein soll....?!
Diese Polypenwucherung hat zu chronischen Ergüssen geführt ( diese hat auch niemand bemerkt, da die Tymps IMMER unauffällig waren.
BERA lieferte IMMER ( 2x bei verschiedenen Ärzten ) erschreckende Ergebnisse.
Hörgeräte wurden verordnet ( zum Glück aber fast nie getragen )
Auf mein Drängen und ablehnen der Diagnose und Versorgung ( und Dank des Forums hier ), wurde nochmal eine Bera mit Vollnarkose geschrieben und gleichzeitig nach den Polypen und Mittelohrbedingungen geschaut.
Das Ergebniss erstaunte alle: Normalhörend

Jonas reagierte die ersten Monate wie Du es beschreibst.
Mal reagierte er auf die leistesten Geräusche , dann auf die lautesten überhaupt nicht, usw. Wir haben uns fast verrückt gemacht.

Mein Tip :
Vertraue nicht blind auf die Ärzte und ihre Geräte.
Vertraue Deinem Gefühl !
Schnorcheld Eure Tochter im Schlaf ?
Hat sie öfters den Mund offen stehen , und schiebt die Zunge leicht raus ?
Hat sie Atemwegsinfekte ?

Gruß
Nadine
mit Lynn ( normalhörend ) und Jonas ( nach 7 Monaten auch normalhörend )
Anouk
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#18

Beitrag von Anouk »

Liebes Forum,

ich will mich heute kurz für alle eure Antworten und Tips bedanken, die ich hier vor ein paar Wochen bekommen habe.

Wir haben mittlerweile den Test in der Berliner Charite hinter uns (BERA) und meine Kleine hat ihn "bestanden". Sprich, sie kann gut hören!!

Wir hatten auch in den letzten Wochen immer öfter den Eindruck, dass sie doch auf Geräusche reagiert - wenngleich sie es auch heute, mit 6 Monaten, nach wie vor komplett ignoriert, wenn jemand im Raum oder Nebenraum versucht, durch Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Das scheint sie einfach nicht zu interessieren. Und sie ist auch kein bisschen schreckhaft. Laute plötzliche Geräusche stören sie wohl nicht so sehr - oder nur sehr selten.

Aber laut BERA ist alles gut und ich bin sehr glücklich.

DANKE für eure Hilfe und Ratschläge!! Ich fand es wirklich toll, wie viele gute Tips und Informationen ich hier bekommen habe.

Alles Liebe
Anouk

Momo
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Re: unsicher, ob mein Kind gut hören kann

#19

Beitrag von Momo »

Hallo Anouk

das freut mich wirklich für euch!

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
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