ach Johannes, da fällt mir gerade ein:
ich wollte doch noch ein wenig was über die Hintergründe des MORE-Systems schreiben (hatte ich doch versprochen !).
Ich weiß jetzt nicht, wie weit du dich da einlesen konntest, aber die Oticon-Forschungszentrale im dänischen Eriksholm hat sich getraut, nicht nur ihren eigenen, sondern auch die meisten anderen Forschungsansätze der Mitbewerber aus der Vergangenheit gehörig in Frage zu stellen.
Die insbesondere von erstversorgten und dazu (in aller Regel) gründlich entwöhnten Hörgeschädigten beklagten "Nebengeräusche"
waren Generationen lang mit immer raffinierteren und diffizileren Algorithmen und der dazu entstandenen Hardware bekämpft und minimiert worden
, aber wurde dadurch die klassische Problemsituation "Kommunikation in angeregt und intensiv durcheinander redender Menschenmenge/Tischrunde" leichter und befriedigender ? SELTEN BIS NIE !!
Dazu mussten erst einmal Messverfahren und -ansätze entwickelt werden, die sogenannte "Höranstrengung" zu ermitteln. Bisher konnten praktisch alle hierbei neu auftauchenden Fragestellung ausschließlich unter Laborbedingungen herausgearbeitet und überprüft werden (u. a. die nachgewiesene Verbesserung des Signal-Stär-Abstandes durch Richtmikrofone).
Der neue Denkansatz aus Eriksholm soll nun darauf hinwirken, einen möglichst vollständigen "neuronalen Code" an das Gehirn (Hörzentrum) zu senden, um diesem die Möglichkeit der Selektion wieder selbst zu übertragen. Dies in Verbindung mit einer vollständigen "Überwachung" und unterbewusster Gewichtung des gesamten Hörumfeldes durch den Träger (m/w/d) selbst.
Das bedeutet: Oticon hat sich von bisher erstrebten Zielen getrennt, die sozusagen 20 Jahre lang lediglich "gut gemeint" waren. Zudem wurden immer zahlreichere unterschiedliche Hörsituationen, welche heute in der "cloud" gespeichert sind, und ihre bestmögliche Annäherung unter Mithilfe "lernfähiger Maschinen" (nicht anderes ist KI) ausgewertet und optimiert (heute 12 Millionen verschiedene Hörsituationen).
Das so etwa "
erleichterte Hören im diffusen Hörumfeld" konnte in ersten Studien bestätigt werden, wird aber z. Z. noch mit wachsendem Aufwand weiter erforscht, da ja auch quantitative Aussagen gesucht werden.
Aber mein persönliches Aha-Erlebnis hatte ich ja heute morgen mit meinem Kunden
lg Frank