Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

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Jochenvl
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Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#1

Beitrag von Jochenvl »

Hallo zusammen,

eine ehrlich gemeinte, ergebnisoffene Frage:

Ich habe wegen eines Trauerfalls in meinem engen Umfeld plötzlich ein Paar Signia 5PX als idO Ausführung in den Händen. Das ist, soweit ich recherchieren konnte, der vorletzte Chip.

Dafür will heute keiner mehr Geld für bezahlen, aber ich habe sie für umsonst.

In der Annahme, sie für 200 EUR für mich als Fallback Geräte (ich trage seit kurzem Phonak P90R) anpassen zu können, bin ich damit zum AKU gegangen. Das feedback war ernüchternd:

- Ich kann vermessen (Ohrabdruck), die individuelle Schale muß Signia selbst herstellen
- Signia macht das seit 2 Jahren nicht mehr
- Sie können die Geräte nur wegschmeißen


Stimmt das so?
Wer hat andere/bessere Erfahrungen?
Crackliner
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#2

Beitrag von Crackliner »

Ich bin kein Messie. Daher in den gelben Sack.
Nur fantasielose flüchten in die Realität.
Ohrenklempner
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Geräte können natürlich neu eingeschalt werden, sofern die Technik bei dir ins Ohr passt.
Natürlich geht das, gar keine Frage.
Gehörgänge können sich ja mit der Zeit auch verändern, dass ein IdO eine neue Schale bekommen muss. Das ist ein ganz normales Procedere.
Brittany
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#4

Beitrag von Brittany »

Ich bin zwar nicht in der Situation und kann fachlich dazu gar nichts sagen. Aber ich finde es total gut und wichtig, dass das hier zur Sprache kommt. Es ist katastrophal genug, wieviel Technik heutzutage im Müll landet. Wenn irgendwas sinnvoll zu "retten" oder weiterzuwenden ist, ist das grundsätzlich positiv.

Brittany
Jochenvl
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#5

Beitrag von Jochenvl »

@Ohrenklempner,

vielen Dank. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß es geht, aber ich kann es nicht. Wen kann ich fragen/wer hätte ein Interesse, das zu tun?

Danke für einen Tip
Jochenvl
Blümle
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#6

Beitrag von Blümle »

Jetzt frag ich nochmal ganz doof, - war denn nicht auch hier im Forum schon mal zu lesen, dass gebrauchte Hörgeräte niemals von jemand anders als von der Person, für die sie gefertigt wurden benutzt werden dürfen? Deswegen wird doch auch auf den Rechnungen so penibel die ganz genaue Nummer der Dinger vermerkt. Sogar von den Ladeschalen…
Medizinprodukt war da so die Begründung…
Ich fand das sehr befremdlich, weil ja die ganzen Einstellungen eigentlich auf Reset gesetzt werden können, die Teile hygienisch einwandfrei gereinigt werden können usw.
Dann geht das also nun doch?
Akustik Alex
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#7

Beitrag von Akustik Alex »

Jochenvl hat geschrieben: 12. Feb 2022, 15:08 @Ohrenklempner,

vielen Dank. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß es geht, aber ich kann es nicht. Wen kann ich fragen/wer hätte ein Interesse, das zu tun?

Danke für einen Tip
Jochenvl
Hey Jochen,

"Einschalung" ist idR eine feste Position, d.h. du kannst zu einem (anderen) örtlichen Fachgeschäft gehen und das von denen zum Hersteller schicken lassen. Du brauchst ja auch neue Abdrücke von deinem Ohr, die da beigefügt werden müssen. Kostentechnisch liegst du da schätzungsweise bei ca. 150€ pro Ohr. Kurz zum Chip: Die Reihenfolge ist PX - NX - X - AX. Ist also schon ein bisschen älter, aber deshalb ja nicht schlechter.

Besten Gruß,
Alex
Ohrenklempner
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Blümle hat geschrieben: 12. Feb 2022, 15:33 Jetzt frag ich nochmal ganz doof, - war denn nicht auch hier im Forum schon mal zu lesen, dass gebrauchte Hörgeräte niemals von jemand anders als von der Person, für die sie gefertigt wurden benutzt werden dürfen? Deswegen wird doch auch auf den Rechnungen so penibel die ganz genaue Nummer der Dinger vermerkt. Sogar von den Ladeschalen…
Medizinprodukt war da so die Begründung…
Ich fand das sehr befremdlich, weil ja die ganzen Einstellungen eigentlich auf Reset gesetzt werden können, die Teile hygienisch einwandfrei gereinigt werden können usw.
Dann geht das also nun doch?
Klaaa geht das, und das ist auch keine Kollision mit dem MPG. Sonst würde es ja auch keine Demo- oder Testgeräte geben, die müsste man sonst ja nach jeder Anpassung wegwerfen. ;)
svenyeng
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
n der Annahme, sie für 200 EUR für mich als Fallback Geräte (ich trage seit kurzem Phonak P90R) anpassen zu können, bin ich damit zum AKU gegangen. Das feedback war ernüchternd:
Ich würde in die alten Geräte keinen Cent mehr stecken.
Wenn Deine jetzigen HGs mal defekt sind, bekommst Du völlig kostenlos vom Akustiker Leihgeräte für die Zeit wo Deine in Reparatur sind.
Das sind immer die gleichen Geräte oder ggf. sehr ähnliche.

Es macht also wenig Sinn, in ziemlich veraltete Technik noch um die 300 Euro zu investieren.

Gruß
sven
Carla
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#10

Beitrag von Carla »

Kann man die denn spenden?
Jochenvl
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#11

Beitrag von Jochenvl »

svenyeng hat geschrieben:Ich würde in die alten Geräte keinen Cent mehr stecken. Wenn Deine jetzigen HGs mal defekt sind, bekommst Du völlig kostenlos vom Akustiker Leihgeräte für die Zeit wo Deine in Reparatur sind.
Hi Sven,

ich denke, hier ist die Meinung abhängig von der individuellen Situation des einzelnen. Ich stimme Deinen Argumenten zu, komme aber zu anderen Schlüssen:

Du hast recht, es tut weh, Geld in ein sterbendes System zu investieren!

Aber: Wenn die Geräte defekt sind, dann habe ich operative Nachteile, bis ich beim AKU war. Wenn sie auf einer Konferenz im Ausland kaputt gehen, dann dauert dies Tage, und in denen habe ich die Nachteile auf der Konferenz, die in ihren Konsequenzen ungleich teurer werden können als 300 EUR. So gesehen würden sich 300 EUR locker rechnen, wobei ich Alex so verstanden hatte, daß das nur für die Einschalung ist - die Einstellungen auf mein Hörprofil kämen vermutlich noch dazu.

Ich sehe mich in der gleichen Situation wie viele hier im Forum, die davon berichten, daß sie die vorherige Versorgung noch für "Notfälle" in der Schublade haben. Da die aktuellen Phonaks meine Erstversorgung sind, sehe ich hier die Chance, für konkurrenzlos kleines Geld eine Notfallreserve aufzubauen. Die läge bei mir nicht in der Schublade, sondern in der Reisetasche und da es Batteriegeräte sind, muß ich mich auch nicht ständig um den Ladestand kümmern.

Aber warten wir mal ab. Die Phonaks sind recht neu und werden hoffentlich erstmal eine Weile halten. Reisen ist aktuell auch eher reduziert. Und vielleicht ist ja im Rahmen der Otoplastiken ohnehin ein AKU-Wechsel angesagt, bei dem man dann gleich mit mehr Geschäft winken kann ;) .

Herzlichen Gruß
Jochen
Akustik Alex
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#12

Beitrag von Akustik Alex »

Blümle hat geschrieben: 12. Feb 2022, 15:33 Jetzt frag ich nochmal ganz doof, - war denn nicht auch hier im Forum schon mal zu lesen, dass gebrauchte Hörgeräte niemals von jemand anders als von der Person, für die sie gefertigt wurden benutzt werden dürfen? Deswegen wird doch auch auf den Rechnungen so penibel die ganz genaue Nummer der Dinger vermerkt. Sogar von den Ladeschalen…
Medizinprodukt war da so die Begründung…
Ich fand das sehr befremdlich, weil ja die ganzen Einstellungen eigentlich auf Reset gesetzt werden können, die Teile hygienisch einwandfrei gereinigt werden können usw.
Dann geht das also nun doch?
Schau mal hier:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... nding.html

;)
Akustik Alex
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#13

Beitrag von Akustik Alex »

Carla hat geschrieben: 13. Feb 2022, 11:53 Kann man die denn spenden?
Ja, bspw. hier:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... ohren.html

Besten Gruß,
Alex
svenyeng
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#14

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ich sehe mich in der gleichen Situation wie viele hier im Forum, die davon berichten, daß sie die vorherige Versorgung noch für "Notfälle" in der Schublade haben.
Habe ich nie wirklich gehabt, oder gebraucht.
Evtl. kann ich die Resound Linx 3D 9, die ich derzeit habe als Reserve HGs nutzen, wenn ich in einem Jahre (ich meine dann sind 6 Jahre rum) wieder neue bekommt.
Davor hatte ich immer Oticon und die waren nach 6 Jahren eh immer komplett dahin.

Urlaub im Ausland oder Dienstreise im Ausland und dann HG defekt, das wäre der Supergau, das stimmt schon.
Aber wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, das das grade dann passiert?
Und wenn? Dann ist es so. Man wird eine Lösung finden.
Wenn Du krank wirst im Urlaub oder auf Dienstreise ist es genauso schlecht.

DIe HGs sind heute recht robust geworden.
Wichtig ist das man immer Ersatzhörer (bei Ex-Hörer HGs), Cerumenfilter und Batterien da hat.

Investiere das Geld lieber in bessere neue HGs.

Gruß
sven
Jochenvl
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#15

Beitrag von Jochenvl »

Ihr bringt mich zum Nachdenken. 300 EUR für die Schalung, plus x für die Anpassung. Macht in Summe wohl 400-500 EUR.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die eigenen Hauptgeräte selbst kaputt gehen, ist begrenzt. Für das Geld kann ich viele Filter und Ersatzhörer kaufen. Stimmt schon.

Bleibt das Restrisiko von Verlust (niedrig) oder tatsächlich Defekt des Hauptgerätes (niedrig), wo sich ein Ersatzgerät bezahlt machen würde..... Also 500 EUR für ein sehr niedriges Risiko....

Könnte in der Tat Sinn machen, auf die Einschalung zu verzichten und die Geräte zu spenden (Danke Alex für die Links). Vor allem, da (auch hier, Danke Alex für die Links) für mich als Laien nicht erkennbar ist, inwieweit bereits die Technik der geerbten Geräte angegriffen ist ==> wie lange ich etwas von den Geräten hätte....
Dani!
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#16

Beitrag von Dani! »

Vieleicht lohnen die IdOs zum Fahrradfahren? Manche geben ja Mordskohle für ein schnödes Rennrad aus, um perfekt ausgestattet zu sein. Da kommt es dann auf die 500€ für Hörgeräte als einen besseren Windblocker (da die Mikros der IdO nicht dem Wind ausgesetzt sind) auch nicht mehr an.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Akustik Alex
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Re: Geerbtes idO Gerät wirklich wegwerfen?

#17

Beitrag von Akustik Alex »

Jochenvl hat geschrieben: 13. Feb 2022, 13:33 Ihr bringt mich zum Nachdenken. 300 EUR für die Schalung, plus x für die Anpassung. Macht in Summe wohl 400-500 EUR.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die eigenen Hauptgeräte selbst kaputt gehen, ist begrenzt. Für das Geld kann ich viele Filter und Ersatzhörer kaufen. Stimmt schon.

Bleibt das Restrisiko von Verlust (niedrig) oder tatsächlich Defekt des Hauptgerätes (niedrig), wo sich ein Ersatzgerät bezahlt machen würde..... Also 500 EUR für ein sehr niedriges Risiko....

Könnte in der Tat Sinn machen, auf die Einschalung zu verzichten und die Geräte zu spenden (Danke Alex für die Links). Vor allem, da (auch hier, Danke Alex für die Links) für mich als Laien nicht erkennbar ist, inwieweit bereits die Technik der geerbten Geräte angegriffen ist ==> wie lange ich etwas von den Geräten hätte....
Sehr gern. Es gibt da noch einen, nicht unwesentlichen Aspekt. Es gibt nur begrenzte Zeit lang Ersatzteile. Selbst die NX-Geräte sind schon auf der Phaseout-Liste von Signia und jetzt teilweise "nur noch" knapp 6 Jahre supportet. Die PX sind schon länger raus, den genauen Zeitraum habe ich aber grad nicht auf dem Schirm. Übrigens kannst du, wie im Reparaturfall, auch im Verlustfall vom Fachbetrieb Leihgeräte bekommen (freiwilliger Service) und kriegst auch den Zuschuss der GKV vorzeitig erneut gezahlt. Den Eigenanteil musst du zwar wieder selbst aufbringen, kannst aber gut verhandeln, da der gesamte Anpassprozess wegfällt. Es muss ja nur einmal die Einstellung eingespielt werden.
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