Hallo alle,
ich habe eine Frage zu ... s. Beitragstitel. Die ist in erster Linie an Tnnitusleidende und -erfahrene gerichtet, aber auch überhaupt an alle, die zu diesem Thema was wissen.
Seit einiger Zeit setzt mein Tinnitus mir ziemlich zu, er ist aktuell sehr stark. Ich kann normalerweise ganz gut damit leben, aber momentan macht mir das zu schaffen. Ich habe ja vor langer Zeit mal Erfahrungen mit dem Einsatz eines Noisers gesammelt, die völlig absurd waren; der hat mir gar nichts gebracht, und ich habe das dann abgebrochen.
Nun ist aber ja Zeit ins Land gegangen, und auf dem Gebiet hat sich ja auch was verändert. Das war damals noch vor meiner Hörgerätezeit. Ich trug eben "nur" Noiser, die ein penetrantes Zischeln absonderten, was mir kein Stück geholfen hat.
Aus aktuellem Anlass würde ich mich über Erfahrungsberichte oder überhaupt Hinweise zu diesem Thema freuen.
Danke im voraus und allen einen schönen Wochenstart!
Brittany
Tinnitus und Noiser
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Re: Tinnitus und Noiser
Hey Brittany,
die Noiser funktionieren heute genauso wie damals. Allerdings ist das eine Therapie, die mehrere Monate braucht, um überhaupt Ergebnisse zu erzielen. Viele Kollegen sind da zu ungeduldig und informieren auch nicht richtig. Dennoch gibt es keine Garantie für eine Verbesserung. Wenn ein Tinnitus an einen Hörverlust gekoppelt ist, sind die Aussichten mit Hörgerät ganz gut. Ist es aber ein "Arbeitsgeräusch", durch die HWS bedingt, Blutdruck, psychosomatisch usw. usf. sind die Chancen schon deutlich geringer. Egal ob Hörgerät oder Noiser, beides soll/kann den Kopf vom Tinnitus ablenken und irgendwann ganz "entwöhnen". Theoretisch geht das auch mit anderen Möglichkeiten, wie bspw. der Resound Relief App oder Rauschgeneratoren, die man sich ans Bett stellt zum einschlafen usw. Im September letzten Jahres hat die TU Ilmenau einen neuen Ansatz vorgestellt:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... enten.html
Ehrlich gesagt hab ich aber keine Ahnung, ob da mehr draus geworden ist. Ich weiß grad nicht, welche Hörsysteme du hast, aber viele Geräte haben die Noiser-Funktion an Bord. Könnte also einfach aktiviert werden, bei Bedarf.
Besten Gruß,
Alex
die Noiser funktionieren heute genauso wie damals. Allerdings ist das eine Therapie, die mehrere Monate braucht, um überhaupt Ergebnisse zu erzielen. Viele Kollegen sind da zu ungeduldig und informieren auch nicht richtig. Dennoch gibt es keine Garantie für eine Verbesserung. Wenn ein Tinnitus an einen Hörverlust gekoppelt ist, sind die Aussichten mit Hörgerät ganz gut. Ist es aber ein "Arbeitsgeräusch", durch die HWS bedingt, Blutdruck, psychosomatisch usw. usf. sind die Chancen schon deutlich geringer. Egal ob Hörgerät oder Noiser, beides soll/kann den Kopf vom Tinnitus ablenken und irgendwann ganz "entwöhnen". Theoretisch geht das auch mit anderen Möglichkeiten, wie bspw. der Resound Relief App oder Rauschgeneratoren, die man sich ans Bett stellt zum einschlafen usw. Im September letzten Jahres hat die TU Ilmenau einen neuen Ansatz vorgestellt:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... enten.html
Ehrlich gesagt hab ich aber keine Ahnung, ob da mehr draus geworden ist. Ich weiß grad nicht, welche Hörsysteme du hast, aber viele Geräte haben die Noiser-Funktion an Bord. Könnte also einfach aktiviert werden, bei Bedarf.
Besten Gruß,
Alex
Re: Tinnitus und Noiser
Hi Alex,
danke für die Blitzantwort.
Ich habe ziemlich alte Hörgeräte, es sind noch die von meiner Erstversorgung 2015: Phonak Audéo V90-312. Ich schiebe momentan aus mehreren Gründen eine Neuversorgung noch auf. :-/
Das mit dem Unterschied bezüglich des Tinnitus"ursprungs" ist ja interessant; das wusste ich nicht. Bei mir ist er wenigstens teilweise an Hörsturz + Hörverlust gekoppelt; vorher hatte ich aber auch schon leichten Tinnitus.
Ich war vorgestern so verzweifelt, dass ich mir einfach über youtube ein Vogelgezwitschervideo gesucht habe. Das hatte dann allerdings zur Folge, das zweimal ein Vogel gegen meine Scheibe gedonnert ist. Der wollte zu seinen Kumpels.
Brittany
danke für die Blitzantwort.
Ich habe ziemlich alte Hörgeräte, es sind noch die von meiner Erstversorgung 2015: Phonak Audéo V90-312. Ich schiebe momentan aus mehreren Gründen eine Neuversorgung noch auf. :-/
Das mit dem Unterschied bezüglich des Tinnitus"ursprungs" ist ja interessant; das wusste ich nicht. Bei mir ist er wenigstens teilweise an Hörsturz + Hörverlust gekoppelt; vorher hatte ich aber auch schon leichten Tinnitus.
Ich war vorgestern so verzweifelt, dass ich mir einfach über youtube ein Vogelgezwitschervideo gesucht habe. Das hatte dann allerdings zur Folge, das zweimal ein Vogel gegen meine Scheibe gedonnert ist. Der wollte zu seinen Kumpels.
Brittany
Re: Tinnitus und Noiser
Liebe Britta,
ja die Tinnitussis können einen schon ganz schön nerven.
Ist dein jetziges Hörgerät denn aktuell eingestellt? Verschlimmerung kann ja durch Hörverschlechterung auch eintreten.
Oder mutest du dir grade etwas zu viel zu, also stressbedingte Verschlechterung? Dann bitte 1 Gang runterschalten, ich weiß nicht einfach.
Bei Noisern bin ich auch skeptisch, ein Übel gegen das andere austauschen, das hilft meiner Ansicht nur, wenn vor allem Ängste vor dem unbekannten
Ursprung eine Rolle spielen, also bewertungsverursacht, nicht wenn man weiß dass Tinnitu nichts Gefährliches ist und einen eigentlich nur das Geräusch an sich stört.
Vogelgezwitscher als Ablenkung finde ich schon sehr kreativ, nur sollte es natürlich die Vogelwelt bei dir auch überleben
Über Kopfhörer das zu hören wäre vielleicht temporär eine Zwischenlösung, oder halt hochfrequente Musik, wenn sich der Tinni in diesen Frequenzen bewegt.
Wenn der Tinni sich durch einen akuten Hörsturz so entwickelt hat, wäre aber denke ich nachstellen am wichtigsten und wenn dafür keine Reserve mehr ist eine nicht allzu ferne Neuversorgung. Auch eine Reha wäre vielleicht eine Möglichkeit, Bad Arolsen zum Beispiel ist auf Tinnitus spezialisiert. Die können den auch nicht entfernen, aber vielleicht dir helfen damit besser zu leben und ihn ignorieren lernen.
Pass bitte auf dich auf.
LG Katja
ja die Tinnitussis können einen schon ganz schön nerven.
Ist dein jetziges Hörgerät denn aktuell eingestellt? Verschlimmerung kann ja durch Hörverschlechterung auch eintreten.
Oder mutest du dir grade etwas zu viel zu, also stressbedingte Verschlechterung? Dann bitte 1 Gang runterschalten, ich weiß nicht einfach.
Bei Noisern bin ich auch skeptisch, ein Übel gegen das andere austauschen, das hilft meiner Ansicht nur, wenn vor allem Ängste vor dem unbekannten
Ursprung eine Rolle spielen, also bewertungsverursacht, nicht wenn man weiß dass Tinnitu nichts Gefährliches ist und einen eigentlich nur das Geräusch an sich stört.
Vogelgezwitscher als Ablenkung finde ich schon sehr kreativ, nur sollte es natürlich die Vogelwelt bei dir auch überleben
Über Kopfhörer das zu hören wäre vielleicht temporär eine Zwischenlösung, oder halt hochfrequente Musik, wenn sich der Tinni in diesen Frequenzen bewegt.
Wenn der Tinni sich durch einen akuten Hörsturz so entwickelt hat, wäre aber denke ich nachstellen am wichtigsten und wenn dafür keine Reserve mehr ist eine nicht allzu ferne Neuversorgung. Auch eine Reha wäre vielleicht eine Möglichkeit, Bad Arolsen zum Beispiel ist auf Tinnitus spezialisiert. Die können den auch nicht entfernen, aber vielleicht dir helfen damit besser zu leben und ihn ignorieren lernen.
Pass bitte auf dich auf.
LG Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
(Rainer Maria Rilke)
Re: Tinnitus und Noiser
Hallo liebe Katja,
ja, ich bin dann auf Kopfhörer umgestiegen. Nur weil ich unter Tinnitus leide, müssen ja nicht ein Dutzend Singvögel verenden...
Mit dem Nachstellen hast Du soooo recht. Und mit Stress und ggf. Reha übrigens wohl auch. Ich war beim nachjustieren lassen so nachlässig, weil ich ja akustikertechnisch verwaist bin. Da bin ich in das Schwerhörigen-typische "es geht ja schließlich noch" verfallen und habe mir selber weisgemacht, das sei nicht so wichtig. Und dann kam ja auch Corona und so, ne?
Aber ich nehme Deinen Hinweis jetzt wirklich mal als Anlass, mich darum zu kümmern.
Danke übrigens auch für den Tipp mit Bad Arolsen; ich hatte mich mit Kurkliniken seit meiner epochalen Reha dann überhaupt nicht mehr beschäftigt.
Einfach überhaupt danke.
Brittany
ja, ich bin dann auf Kopfhörer umgestiegen. Nur weil ich unter Tinnitus leide, müssen ja nicht ein Dutzend Singvögel verenden...
Mit dem Nachstellen hast Du soooo recht. Und mit Stress und ggf. Reha übrigens wohl auch. Ich war beim nachjustieren lassen so nachlässig, weil ich ja akustikertechnisch verwaist bin. Da bin ich in das Schwerhörigen-typische "es geht ja schließlich noch" verfallen und habe mir selber weisgemacht, das sei nicht so wichtig. Und dann kam ja auch Corona und so, ne?
Aber ich nehme Deinen Hinweis jetzt wirklich mal als Anlass, mich darum zu kümmern.
Danke übrigens auch für den Tipp mit Bad Arolsen; ich hatte mich mit Kurkliniken seit meiner epochalen Reha dann überhaupt nicht mehr beschäftigt.
Einfach überhaupt danke.
Brittany