4000 Euro in den Sand gesetzt?

ATC747
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4000 Euro in den Sand gesetzt?

#1

Beitrag von ATC747 »

Am 26. November 2018 erhielt ich in Wien mein erstes Hörgerät.

Bis zum 16. Mai 2019 testete ich Modelle von verschiedenen Herstellern Am Ende des 1. Versuches war es das Phonak Audeo M90-312. Insgesamt waren es 25 Termine beim HGA.

Dann schmiss ich hin.

Am 10. Juni 2021 startete ich bei der selben Firma in Wien einen 2. Versuch. Diesmal war es das Phonak Audeo P70-R.
Obwohl noch nicht vollständig zufrieden war, kaufte ich die Hörgeräte 23. September 2021. Der Eigenbetrag war ziemlich genau 4000 Euro.

Ich zwang mich zum Kauf um nicht ein 2. Mal hinzuschmeißen.

Nach dem Kauf wurden noch kostenfrei einige Ohrstücke angefertigt. Alle paar Wochen habe ich einen Termin mit meinem HGA. Bis heute waren es nochmals 25 Termine. Es wird nachgebessert und nachgebessert und nachgebessert ...

Ich höre wieder die Vögel zwitschern. Ich höre wieder die Blätter rauschen. Ich höre wieder Musik ohne Equalizer. Ich höre wieder das Geräusch vom Rasierapparat. Ich höre wieder die Klospülung.

Ich höre die Sprache der Menschen immer noch nicht so wie ich es mir wünschen würde.

Bis zum heutigen Tag bin ich nicht zufrieden mit den Hörgeräten. Ich will Hörgeräte tragen, damit ich die Sprache der mit mir sprechenden Menschen besser verstehe. Gerade in diesem Punkt helfen mir die Hörgeräte am wenigsten.

Ich könnte natürlich auch die 4000 Euro abschreiben und wieder ganz von vorne beginnen ...

Audiogramm HNO 05.01.2022.jpg
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Audiogramm HGA 23.09.2021.jpg
(235.67 KiB) Noch nie heruntergeladen
KatjaR
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#2

Beitrag von KatjaR »

Hallo ATC,
das liest sich ja frustrierend für dich.
Kannst du vielleicht etwas konkretisieren was genau dich bei Sprache stört?
Ist es der Klang, oder hapert es am besseren Verstehen? Beides? Was dominiert?
Die Sprache nicht mehr zu hören wie du es dir wünschen würdest ist ja eins, aber hörst und verstehst du ohne Hörgerät denn besser?

Da du einen ziemlichen Steilabfall im Audiogramm hast, habe ich den Verdacht, dass du die hohen Töne schon länger nicht mehr vernünftig hörst
und daher eine verfälschte Hörerinnerung an menschliche Sprache vorliegt.
Jetzt wo die Hörgeräte die für die Spracherkennung so wichtigen hohen Töne wieder realitätsnah wiedergibt, könnte es sein, dass es dir aufgrund von Entwöhnung,
diese Frequenzen unangenehm hoch und piepsig vorkommen. Entwöhnter Klangeindruck macht natürlich auch anstrengungsarmes Verstehen anfangs! schwerer.
Ich kenne das aus dem Bereich Cochlea Implantat, bei dem der anfängliche Höreindruck auch sehr hochtonlastig ist, aufgrund von Besonderheiten dieser Versorgung.
Meiner Erfahrung nach, ist es aber eine Sache der Gewöhnung und Übung. Trägst du die Hörgeräte auch oft? Diese nur zu nutzen, wenn man in Geselligkeit ist oder in schwierigen Situationen Benefit wünscht, klappt leider nicht. Um sich an ein neues Klangbild zu gewöhnen, muss man dem Gehirn im Alltag kontinuierlich die neue Hörsituation "schmackhaft" machen.
Ich würde es so versuchen, die nach so vielen Einstellungen bestimmt schon sehr gut programmierten Hörgeräte im normalen Alltag kontinuierlich zu tragen.
Wenn das zu belastend ist, dann eher in Situationen, die du auch noch ganz gut ohne Hörgerät schaffen würdest, um dich in diesen an die Geräte ohne Hörstress zu gewöhnen.
Nach anfänglichem mosern, wird dein Gehirn dankbar sein, für die dann eintretende Entlastung beim Konzentrieren müssen. Klangeindruck und Sprachverstehen verbessert sich durch Gewöhnung und damit einher geht dann auch eine verbesserte innere Akzeptanz und Gelassenheit.

Ich wünsche viel Geduld und Erfolg bei neuen Hörenlernen.
Gruß Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Hups
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#3

Beitrag von Hups »

Hallo ATC,

klingt wahrlich frustrierend. Ich habe mich binnen eines Jahres total an meine HGs gewöhnen können. Allerdings sind bei mir beide Ohren gleich schlecht.

Und jetzt kommt wilde Spekulation eines Laien. Dein rechtes Ohr ist im Audiogramm deutlich besser als Dein linkes. Kann es sein, dass Dein Gehirn die Sprache bisher hauptsächlich über das rechte Ohr wahrnimmt und das linke buchstäblich links liegen lässt? Und jetzt - mit HGs - kommt von links so richtig zusätzliches Feuer an. Klospülung, Vögel, Autos, Radio, Kinderspielplatz, Gruppengemurmel.

Ich bin da völlig bei Katja - das ist richtig viel Neues, an das sich Dein Gehirn gewöhnen muss. Hab' Verständnis für Dein Hirn! Das ist sicher nicht ohne...

Viel Glück
Hubert
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svenyeng
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Mhm, also zum einen sollt klar sein, das HGs eben Hilfsmittel sind und das natürliche, menschliche Gehör nicht ersetzen können.

Was ich nicht verstehe:
Du kaufst für 4.000 Euro Hörgerte mit denen Du nicht richtig zufrieden bist. Warum? Nur weil Du nicht hinwerfen willst?
Ich würde niemals auch nur 1 Cent zahlen, so lange ich mit den HGs nicht voll und ganz zufrieden bin.
Otoplastiken werden auch erst bezahlt wenn alles perfekt ist. Auch die muss man ja testen.
Vor allem testet man doch die HGs mit Otoplastiken. Mit Domes etc. ist es doch ganz was anderes.

Hab einfach noch ein wenig Geduld. Ich wünsche Dir das Du irgendwie noch zum Ziel kommst!

Gruß
sven
Akustik Alex
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#5

Beitrag von Akustik Alex »

Hey ATC,

ich habe mal in dein aktuelles Audiogramm gelinst. Leider ist selbiges, wie so oft, unvollständig. Der Fachbetrieb hatte da offensichtlich keine Lust mehr weiter zu messen, daher kann ich dir nicht sagen, wieviel du an Sprachverstehen überhaupt erwarten könntest. Für mich klingt es im ersten Ansatz aber so, als wäre die Justierung nicht mittels Messverfahren erfolgt. Kannst du vielleicht mal kurz erläutern, wie die Geräte angepasst wurden? Wurde die nur angeschlossen und paar Knöpfe gedrückt oder wurden dir Messsignale vorgespielt, dir vielleicht sogar live gezeigt, wie die Geräte arbeiten o.ä.?

Besten Gruß,
Alex
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#6

Beitrag von ATC747 »

Akustik Alex hat geschrieben: 8. Jul 2022, 16:32 ... Kannst du vielleicht mal kurz erläutern, wie die Geräte angepasst wurden? Wurde die nur angeschlossen und paar Knöpfe gedrückt oder wurden dir Messsignale vorgespielt ...
Hallo Alex,
sowohl beim HGA als auch beim HNO Arzt wurden Signale in verschiedenen Frequenzbereichen vorgespielt. Ich musste reagieren, sobald ich das Geräusch wahrnahm. Der HNO Arzt auch immer noch einen Test zu Sprachverständnis gemacht. Beim HGA weiß ich es nicht mehr genau. Da muss ich das nächste Mal fragen. Beim letzten Termin hat der HGA angekündigt, bei Bedarf eine Messung des Hörgerätesignals im Gehörgang machen zu wollen.
LG Walter
Akustik Alex
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#7

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Walter,

den Hörtest meinte ich nicht, ich meinte tatsächlich die Justierung der Hörsysteme. Das hat sich damit aber schon beantwortet ;) Wenn er dir nach dem rund 50. Termin anbietet eine Sondenmessung zu machen, dann ist er selber Schuld. Ich würde drauf wetten, dass genau das deine Situation verbessern würde und hätte schon beim ersten Termin passieren sollen.

Besten Gruß,
Alex
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#8

Beitrag von ATC747 »

KatjaR hat geschrieben: 8. Jul 2022, 15:28 ... Kannst du vielleicht etwas konkretisieren was genau dich bei Sprache stört?
Ist es der Klang, oder hapert es am besseren Verstehen? Beides? Was dominiert?
Die Sprache nicht mehr zu hören wie du es dir wünschen würdest ist ja eins, aber hörst und verstehst du ohne Hörgerät denn besser? ...
Hallo Katja,

grundsätzlich ist es so: Ich kann nicht mit den Hörgeräten und ich kann nicht ohne sie. Mit der Zeit hat sich eine gewisse Hassliebe entwickelt.

Die Höhen bei der Sprache empfinde ich mit HG stark akzentuiert aber nicht störend. Stimmen mit hohem Höhenanteil habe ich schon immer besser verstanden. Bei meiner Frau höre ich nun Akzente in der Stimme, die ich nicht (mehr) kannte. Aber nicht unangenehm. Oder waren sie nie da? Nach fast 45 Jahren Ehe vergisst man ja so einiges.

Es hapert immer beim Verstehen. Man verwechselt also die Worte, wie beim Hörtest. Saft und Kraft oder Kopf und Zopf. Da gibt es ja unzählige Beispiele.

Ohne Hörgeräte verstehe ich sehr schlecht, weil da die Höhen komplett weg sind und alles dumpf wirkt; als wäre der eine unter der Bettdecke und der andere nicht. Natürlich ist es von Vorteil, wenn beide unter der Bettdecke sind. Allerdings nehme ich im Bett die Hörgeräte heraus, wegen der Rückkopplungen.

Im 2. Versuch gewöhne ich mich nun mehr als ein Jahr an die Hörgeräte. Ich höre auch immer vom HGA und vom HNO Arzt, dass sich das Gehirn daran gewöhnen muss. Vielleicht fehlen meinem Gehirn auch die Areale, die für die Gewöhnung verantwortlich sind.

Die Hörgeräte trage ich von früh bis spät; im Schnitt 15 bis 16 Stunden täglich. Ich probiere auch immer wieder in der APP mit den verschiedenen Programmen herum.

Wenn du noch Fragen hast oder etwas unbeantwortet blieb, bitte nachfragen.

LG Walter
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#9

Beitrag von ATC747 »

Akustik Alex hat geschrieben: 8. Jul 2022, 17:45 ... den Hörtest meinte ich nicht, ich meinte tatsächlich die Justierung der Hörsysteme ...
Hallo Alex,
vielleicht wurde so ein Test schon gemacht. Nach 50 Terminen vergisst man so einiges. Jedenfalls werde ich das nächste Mal darauf drängen.
Die Justierung der HG wurde immer ausführlich erklärt, auch durch Mitlesen am Bildschirm. Die Kurven wurden genau erklärt und auch was eine Justierung in die eine oder andere Richtung bewirken würde.
LG Walter
Thüringer
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#10

Beitrag von Thüringer »

Hallo,
ich habe nur eine Frage,
warum wurde nur Phonak getestet, es gibt auch noch andere HG.

ich habe wohl auch 25 Akustikerbesuche hinter mir, aber 4 verschiedene und auch 5 verschiedene HG
Der Hörverlust rechts ist: 94 % An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
Der Hörverlust links ist: 97 % An Taubheit grenzende SH / Taubheit
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#11

Beitrag von ATC747 »

svenyeng hat geschrieben: 8. Jul 2022, 15:58 Vor allem testet man doch die HGs mit Otoplastiken. Mit Domes etc. ist es doch ganz was anderes.
Hallo Sven,
ich habe "unzählige" Otoplastiken getestet, auch aus verschiedenen Materialien.
LG Walter
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#12

Beitrag von ATC747 »

Thüringer hat geschrieben: 8. Jul 2022, 18:03 ... warum wurde nur Phonak getestet, es gibt auch noch andere HG ...
Zwar ist diese Frage müßig, weil die Milch ist bereits verschüttet.
Wie ich schon schrieb, testete ich beim 1. Versuch verschiedene Hersteller. Beim 2. Versuch nur mehr Phonak.
Akustik Alex
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#13

Beitrag von Akustik Alex »

ATC747 hat geschrieben: 8. Jul 2022, 18:01
Akustik Alex hat geschrieben: 8. Jul 2022, 17:45 ... den Hörtest meinte ich nicht, ich meinte tatsächlich die Justierung der Hörsysteme ...
Hallo Alex,
vielleicht wurde so ein Test schon gemacht. Nach 50 Terminen vergisst man so einiges. Jedenfalls werde ich das nächste Mal darauf drängen.
Die Justierung der HG wurde immer ausführlich erklärt, auch durch Mitlesen am Bildschirm. Die Kurven wurden genau erklärt und auch was eine Justierung in die eine oder andere Richtung bewirken würde.
LG Walter
Hey Walter,

das kann natürlich auch sein. So oder so solltest du eine Percentilanalyse erfragen, das ist der einfachste Weg und kann viele "Fehler" ausmerzen.

Besten Gruß,
Alex
Musiker_72
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#14

Beitrag von Musiker_72 »

Wenn ich die Audiogramme richtig verstehe, insbesondere das Sprachverstehen, dann erreichst du ja bei keiner Lautstärke 100% Sprachverstehen. Man spricht von einem Diskriminationsverlust, selbst bei optimal eingestelltem HG würdest du also nicht alles verstehen. Das deckt sich ja leider auch mit deiner Alltagserfahrung.

Im Detail müsste man also schauen, wie nahe du mit dem HG diesem theoretisch erreichbaren Wert kommst. Zusätzlich könnten vielleicht Programme zur Schulung des Gehörs helfen, da gibt es doch auch etwas, oder?

Alles Gute!
Akustik Alex
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#15

Beitrag von Akustik Alex »

Musiker_72 hat geschrieben: 8. Jul 2022, 19:44 Wenn ich die Audiogramme richtig verstehe, insbesondere das Sprachverstehen, dann erreichst du ja bei keiner Lautstärke 100% Sprachverstehen.
Und genau das bezweifel ich, es wurde nur nicht weiter gemessen ;)
Musiker_72
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#16

Beitrag von Musiker_72 »

Akustik Alex hat geschrieben: 8. Jul 2022, 20:47
Musiker_72 hat geschrieben: 8. Jul 2022, 19:44 Wenn ich die Audiogramme richtig verstehe, insbesondere das Sprachverstehen, dann erreichst du ja bei keiner Lautstärke 100% Sprachverstehen.
Und genau das bezweifel ich, es wurde nur nicht weiter gemessen ;)
Dann wäre das aber wichtig! Ich konnte das nicht so gut deuten, ob das vollständig gemessen wurde.
Akustik Alex
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#17

Beitrag von Akustik Alex »

Ich glaube, du hast vermutlich auf die vom HGA geschaut. Da ist auch alles drin und zuende gemessen. Ich habe mich bei der Aussage auf die vom HNO bezogen, weil die aktueller ist. Die weicht aber auch recht stark von der anderen ab, was aber garantiert Messfehler vom Personal sind. Das ist leider häufig zu beobachten. Der Betrieb hat hier aber ganze Arbeit geleistet. Auch hier sind keine 100% Sprachverstehen möglich, das ist korrekt und vermutlich auch das, was du meintest. Mit beiden Ohren zusammen, zumindest in ruhiger Umgebung, würde ich aber 100% prophezeien. Im Störgeräusch wird es natürlich weniger, was aber auch davon abhängt, wie gut das Hörsystem vorselektriert.
ATC747
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#18

Beitrag von ATC747 »

Am 25. Juli habe ich den nächsten Termin beim HGA. Vielen Dank für die Ratschläge und wenn euch noch was einfällt bis dorthin ...
Michael62
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#19

Beitrag von Michael62 »

Sehr interessant @ATC747, denn deine Zeilen könnten zu 100% auch die meinigen sein.

Ich höre vieles unwichtiges, aber sich mit Mitmenschen zu unterhalten, fällt mir immer noch schwer!

So geht es nun seit round about 8 Monaten. Frustrierend.

Zwischen uns besteht dato nur ein kleiner Unerschied: Ich fange bei einem anderen Akustiker wieder komplett von Null an. Grade heute hatte ich meinen ersten Termin. Ich muss es einfach wissen. Hat mein Akustiker alles gegeben oder ist eventuell doch mehr drin? Also alles auf Null.

Erstmal kostet es mich ja außer Zeit nichts. Ich war auch gleich von Anfang an so ehrlich und habe ihm alles erzählt, ohne die Leistung des ersten Akustikers zu schmälern. Das steht mir schlicht nicht zu, denn er hat ja wirklich Geduld gehabt und auch oft an den Stellschrauben gedreht. Aber eben ohne Erfolg.

Natürlich kann dies beim zweiten Akustolker auch passieren. Vielleicht sind meine Ohren schon so am A...., dass es nicht besser geht. Aber genau das muss ich ja rausfinden, sonst habe ich innerlich einfach keine Ruhe.

Sollte ich einen Erfolg verzeichnen können, wäre ich auch wieder bereit in die Tasche zu greifen. Blöd, ja. Aber dann mus halt anderes zrückstecken. Nichts ist wichtiger, als meine Mitmenschen wieder besser verstehen zu können.

Die Vorgehensweise muss jeder für sich selbt entscheiden, daher meine Zeilen bitte nicht falsch verstehen. Aber vielleicht gebe ich dir damit doch einen kleinen "Kick" am Ball zu bleibenn und neu durchzustarten.

Ich werde berichten. Schönes Wochenende alle.

EDIT: Ich habe mir übrigens dieses mal bewusst einen Akustiker ausgesucht, der nur ein Ladengeschäft hat. Mein Vorgänger hat im Raum Karlsruhe, wo ich wohne, drei Geschäfte und und ist mal hier und mal dort. Ich hatte es also immer mit den Angestellten zu tun. Das muss ja u.U. kein Nachteil sein. Aber ich fand es schon komisch, dass wenn ich den "Chef" mal kurz gesehen habe er mich nie gefragt hat, ob alles zu meiner Zufrdenheit läuft. Aber da wo ich heute war gibts nur den "Chef" und einen Angestellen und beide sind immer da. Irgendwie gibt es mir persönlich ein besseres Gefühl.
R: 125 kHz-30 db / 250 kHz-40 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-65 db / 3 kHz-70 db / 4 kHz-70 db / 8 kHz-75 db
L: 125 kHz-35 db / 250 kHz-45 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-55 db / 3 kHz-60 db / 4 kHz-60 db / 8 kHz-75 db
KatjaR
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#20

Beitrag von KatjaR »

Hallo ATC,
das liest sich jetzt aber nicht, als wenn du 4000 Euro in den Sand gesetzt hättest, wenn du die Hörgeräte 15 Stunden pro Tag trägst und ohne sehr schwer verstehst. ;)
Außer dem Versuch das Hören durch Einstellungen weiter zu optimieren, bleibt wohl nur eine Art kognitive Umbewertung. Der Vergleich der Hörgeräte mit dem Verstehen ohne Hörgeräte, anstatt sich auf die Diskrepanz zum "normalen" Hören zu fokussieren. Technik hat (leider) Grenzen.
Auch da möchte ich eine Parallele ziehen zum Hören mit CI. Dieses ist alles andere als perfekt und verlangt seinen Trägern auch viel Geduld, Höranstrengung und die Bereitschaft sich auf ein anderes Hören einzulassen ab. Ohne wäre ich aber taub, also bin ich heilfroh dass es das gibt.
Viel muss man mit Hörschädigung durch Konzentration, Kombination, Mundabsehen und Ähnlichem wett machen. Auch der Bereich Zusatzbehör wäre evt. etwas, womit man noch Verbesserung in schwierigen Situationen erreichen könnte, desweiteren Kommunikationsstrategien, offener Umgang mit der Hörschädigung etc.
Ein hoffe dass sich die Funktion deines "Gewöhnungs- und Bewertungsareals" noch steigern lässt ;) , und du deinen Frieden mit den Geräten machen kannst, anstatt einer Hassliebe.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
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hkg
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#21

Beitrag von hkg »

@ATC747 Ich hatte mal ähnliche Probleme mit Oticon, da half eine Einstellung, die da hieß: Wahrnehmung leiser Töne, die habe ich auf +2 (maximale Empfindlichkeit gestellt. Seit dem ist alles wesentlich besser. Weiß aber nicht ob es diesen Regler auch bei Phonak gibt und wo der sitzt, oder ob alles manuell geändert werden muss. Diese würde mich natürlich auch brennend interessieren, da ich leihweise Phonak hatte und im Restaurant ständig im "Dunkeln" stand. Beabsichtige nämlich Phonak evtl. wegen der Konnektivität anfang 2023 zu beschaffen. Vielleicht kann ja mal ein Akustiker netterweise was dazu sagen. Habe schon mal vorab PhonakTarget installiert.
Crackliner
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#22

Beitrag von Crackliner »

Mein Phonak Audeo P70R Hat in der App die Einstellung leise Töne verstärken.
Nur fantasielose flüchten in die Realität.
hkg
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#23

Beitrag von hkg »

Das habe ich gar nicht mehr im Gedächtnis. Interessant wäre ob damit wirklich die LL Werte erhöht werden oder ob nur die Lautstärke erhöht wird?
Crackliner
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#24

Beitrag von Crackliner »

Kann ich das feststellen? Ich bin nur ein Nutzer.
Nur fantasielose flüchten in die Realität.
Ohrenklempner
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Re: 4000 Euro in den Sand gesetzt?

#25

Beitrag von Ohrenklempner »

Bei Phonak ist das der TK- oder G35-Steller.
Technisch gesehen wird damit der Expansionskniepunkt (TK = threshold knee point) verschoben. Dreht man den G35/TK höher, verschiebt man den Expansions-Kniepunkt zu niedrigeren Pegeln.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

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