Musiker_72 hat geschrieben: ↑7. Jul 2022, 21:22
Ok, zusätzlich zu einem "normalen" Gehör braucht man noch eine Menge Erfahrung, um eine Aufnahme halbwegs objektiv beurteilen zu können. Ich habe von der rein technischen Seite von Musikaufnahmetechniken recht viel Ahnung, sodass ich nicht selten gefragt werde "klingt das gut", oder ähnliches.
Es geht mir doch gar nicht darum Dir die Kompetenz abzusprechen, sondern um diesen Punkt...
Musiker_72 hat geschrieben: ↑7. Jul 2022, 21:22 Wenn ich jetzt z.B. ein Instrument etwas dumpf finde, dann mein HG lauter stelle, und anschließend finde ich den Klang gut, dann finde ich das schon etwas verwirrend.
Man benötigt doch erstmal einen gewissen Referenzpunkt, soll heißen eine Lautstärke am HG. die man allgemein nutzt, mit der man sich wohlfühlt und mit der man im Alltag in praktisch allen Situationen gut klar kommt.
Wenn ich bei meinen HG. den Lautstärkepegel verändere werden je nach Richtung automatisch die Höhen und Mitten etwas mehr betont oder abgesenkt, natürlich verändert sich dadurch auch der Klang eines Instrumentes, dass versuche ich aber zu vermeiden indem ich für die Beurteilung des Klanges immer den Referenzpunkt wähle und keine Lautstärkeänderung vollziehe, ansonsten wird es immer etwas beliebig.
Es gibt doch auch noch andere Aspekte die man für den Klang eines Instrumentes heranziehen muss, schon allein die Raumakustik kann hier große Unterschiede machen, ein "dumpf" klingendes Instrument kann in einem entsprechend anderen Raum sehr ausgeglichen klingen, nicht umsonst bekommen die "großen" Pianisten vor jedem Konzert doch mehrere Flügel zur Auswahl.
Was natürlich stimmt, ein HG. ist eben immer ein Kompromiss und kann ein "gesundes" Gehör niemals kompensieren, selbst wenn es optimal eingestellt ist, aber innerhalb dieses Kompromissen kann man m.E. den Klang eines Instrumentes schon beurteilen.
Letztlich kommt es doch darauf an das Dir der Klang eines Instrumentes zusagt, einen objektiven Maßstab wird es nicht geben.
Andreas