Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

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Michael62
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Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#1

Beitrag von Michael62 »

Hallo,

ich machs kurz: Ich bin verwirrt. Verwirrt mit einer Aussage eines HNO Chefarztes. Auf meine Frage hin, ob ich mit meiner Innenohrschwerhörigkeit weiterhin auf Rockkonzerte darf, bejahte er dies. Das wäre kein Problem, solange ich nicht direkt vor den Boxen stehe. Hat mich ja erstmal sehr gefreut.

Dann habe ich mal wieder aus Langeweile das Wort "Innenohrschwerhörigkeit" gegoogelt. Da steht fast immer, dass diese auch vom hören von zu lauter Musik kommen kann.

Widerspricht sich das nicht alles? Habt ihr vielleicht eine Erklärung? Danke Euch.
R: 125 kHz-30 db / 250 kHz-40 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-65 db / 3 kHz-70 db / 4 kHz-70 db / 8 kHz-75 db
L: 125 kHz-35 db / 250 kHz-45 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-55 db / 3 kHz-60 db / 4 kHz-60 db / 8 kHz-75 db
Akustik Alex
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Michael,

es gibt Tabellen in denen du ablesen kannst, welche Lautstärke ab welcher Dauer schädlich ist. D.h., dass du ggf. mit Gehörschutz arbeiten, oder eben genug Distanz zur Schallquelle wahren solltest. Dann ist das durchaus mal machbar.

Besten Gruß,
Alex
Dani!
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#3

Beitrag von Dani! »

Michael62 hat geschrieben: 10. Okt 2022, 11:34 Hallo,

ich machs kurz: Ich bin verwirrt. Verwirrt mit einer Aussage eines HNO Chefarztes. Auf meine Frage hin, ob ich mit meiner Innenohrschwerhörigkeit weiterhin auf Rockkonzerte darf, bejahte er dies. Das wäre kein Problem, solange ich nicht direkt vor den Boxen stehe. Hat mich ja erstmal sehr gefreut.

Dann habe ich mal wieder aus Langeweile das Wort "Innenohrschwerhörigkeit" gegoogelt. Da steht fast immer, dass diese auch vom hören von zu lauter Musik kommen kann.

Widerspricht sich das nicht alles? Habt ihr vielleicht eine Erklärung? Danke Euch.
Wo siehst du da bitte einen Widerspruch? Der Besuch eines Rockkonzerts ist ja nicht per Definition zu laut.
Public viewings (öffentliche Fußball-Leinwände) können genauso schmerzhaft werden, wenn man zu nah an den Lautsprechern ist.
Vermeiden solltest du allerdings den Besuch der Rolling Stones ohne Gehörschutz. Die übertreiben maßlos.

Noch ein Tipp: Als Innenohrgeschädigter ist man meist empfindlicher gegen zu laute Geräusche (auch ohne Hörgeräte). Man ergreift meist freiwillig früher Gegenmaßnahmen als es gesunde Ohrenträger täten.
Dominik
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Vorsicht bissig.
Akustik Alex
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#4

Beitrag von Akustik Alex »

Ohrenklempner
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich würde es je nach Konzert einfach für die jeweilige Situation entscheiden. Ist es gefühlt zu laut, Gehörschutz tragen oder von den Lautsprechern entfernen. Man merkt's ja, ob der Schallpegel belastend ist. Da spielt's auch keine Rolle, ob man hörgeschädigt ist oder nicht.
Was aber durchaus langfristig bedeutsam sein kann, ist die Dauer der Lärmbelastung. Wenn man alle paar Monate mal auf ein lautes Konzert geht, muss man nicht so sehr mit einem dauerhaften Schaden rechnen. Bist du aber selbst Musiker und zwei Mal pro Woche drehen die Gitarristenkollegen im Proberaum für ein paar Stunden ihre Amps auf 12, dann kann das über die Jahre schon eher Folgen haben.
Michael62
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#6

Beitrag von Michael62 »

Zum Begriff "Gehörschutz": Hörgeräte raus und einen Gehörschutz tragen? Ich hab bei Konzerten die Hörgeräte drin gelassen und eben die Lautstärke reguliert bzw. herunter gefahren. Ist es dennoch besser, einen Gehörschutz statt die Hörgeräte zu tragen?
R: 125 kHz-30 db / 250 kHz-40 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-65 db / 3 kHz-70 db / 4 kHz-70 db / 8 kHz-75 db
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Ohrenklempner
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Bei geschlossenen Otoplastiken brauchst du keinen Gehörschutz. Du hast sogar noch den Vorteil, dass du (im Gegensatz zu normalen, dichten Schaumstoff- oder Silikonstöpseln) durchs Hörgerät ein ausgewogenes Klangerlebnis hast und nicht alles nur dumpf wird. ;)
Robert Wilhelm
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#8

Beitrag von Robert Wilhelm »

Ohrenklempner hat geschrieben: 10. Okt 2022, 13:03 Bist du aber selbst Musiker und zwei Mal pro Woche drehen die Gitarristenkollegen im Proberaum für ein paar Stunden ihre Amps auf 12, dann kann das über die Jahre schon eher Folgen haben.
Und von den Trommlern mit ihren Kantenschlägen auf die Snare redest Du nicht. :-x ..Hab keinen Gitarrenamp mehr, nur noch den Peavey direkt ins Mischpult. Meistens darf ich sowieso nur noch mit Kopfhörer spielen. :wave:
Zu Konzerten in Hallen geh ich auch nicht mehr, im Freien kann mann sich ja weit genug entfernen. Gedränge vor einer Bühne - nie wieder. Hab ein Mal Klaustrophobie erlebt, als ich nicht mehr gerade stehen konnte.
Michael62
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#9

Beitrag von Michael62 »

Momentan habe ich noch die SIGNIA ACTIVE PRO. Wie verhält sich es mit denen?
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Dani!
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#10

Beitrag von Dani! »

Kannst du mir mal bitte deine Adresse geben. Ich schicke dir einen GARANTIEschein, zertifiziert von der Bundesrockinitiative, in der klipp und klar geregelt ist, mit welchen Hörsystemen Innenohrgeschädigte unter ALLEN Umständen Lärmzonen betreten dürfen.
Dominik
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Vorsicht bissig.
Ohrenklempner
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

Michael62 hat geschrieben: 10. Okt 2022, 14:55 Momentan habe ich noch die SIGNIA ACTIVE PRO. Wie verhält sich es mit denen?
Wie gesagt, kommt drauf an... geschlossen oder offen angepasst? Oder anders gefragt: Wenn die HGs ausgeschaltet sind und du sie einsetzt, hörst du dann noch was oder ist es viel stiller als ohne HG?
KatjaR
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#12

Beitrag von KatjaR »

Bei Innenohrschwerhörigkeit und Lärm wäre ich insgesamt sehr vorichtig.
Die Ursache von Lärmschwerhörigkeit setzt sich wie mir erklärt wurde, meist aus mindestens 2 Faktoren zusammen.
Dauer und Intensität von Lärm, aber auch die (genetische) erhöhte Lärmempfindlichkeit.
Bei in Richtung auf Empfindlichkeit anfälligen Personen reichen schon geringere Lärmeinflüsse, um die Haarzellen zu
schädigen, als das bei robusteren Personen der Fall ist.
Hinzu kommt, dass bei fortschreitender Schwerhörigkeit die toxische Lärmschwelle weiter sinkt, da die äußeren Haarzellen
geschädigt werden, die auch eine Geräschdämpfungsfunktion haben.
Lautheitswerte zu Grunde zu legen, wie sie bei einem Hörgesunden gelten, schützen daher nicht jeden vor einem Lärmschaden.
Oftmals festgelegte Lautheitsbeschränkung auf 85 DB kann bei Empfindlichkeit und Vorschädigung schon zu hoch sein.
Wichtig finde ich auch, nach einem Konzert oder anderen lauten Ereignissen, den Haarzellen Ruhe zu gönnen und nicht weiter mit Hörgerät
oder Kopfhörer stundenlang laut zu hören.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Musihu
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Re: Innenohrschwerhörigkeit / Rockkonzerte

#13

Beitrag von Musihu »

Ich trage stets Gehörschutz bei mir wenn ich unterwegs bin, gefertigt vom Akustiker, einmal 15 dB und sogar welche mit 25 dB. Verblüffend fand ich heraus, dass
es mit einfachen Stöpseln , verbunden mit einer Strippe, aus der Drogerie, funktioniert. Die schiebe dann soweit rein wies nötig ist. Das für rund 8 Euro. Damit konnte ich Livemusik recht gut ertragen. Ansonsten ist wahrlich eine Innenohrschwerhörigkeit sehr bescheiden weil eben die natürliche Dämpfung nicht mehr funktioniert und bestimmte Geräusche doppelt so laut rüber kommen. Da kann ein Kneipenbesuch schon zur Hölle werden. Mit Hörgeräten ebenfalls sehr unangenehm.
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