Oticon Smartphone-App für iOS - seltsames Verhalten

[Nohrbert]

Ich nutze nun seit Mai diesen Jahres, zusammen mit Oticon OPN S2 / S3 und Ruby, die iOS Smartphone-App.
Ich finde die App grundsätzlich OK, obgleich man außer Programmwechsel, Batteriemonitoring und "Hearing-Fitness" keine sonderlichen Funktionen hat.
Im Grunde auch ausreichend, weil die Geräte sowieso so eingestellt sein sollen, dass sie quasi immer gut klappen.

Mir sind aber ein paar Sachen aufgefallen, die mich immer wieder stören. Zum einen ist bei Aktivierung des Clips eine eher rudimentäre Einstellung in einem Equalizer möglich. Dabei gibt es die drei Tonbereiche Tief, Mittel und Hoch. Man merkt schon einen unterschiedlichen Klang, wenn man an den Reglern dreht. Ich frage mich allerdings, warum das nur bei Streaming geht und nicht auch bei den anderen Programmen.

Das Batteriemonitoring suggeriert mit der zweistelligen Prozentanzeige eine quasi genaue Angabe des jeweiligen Batteriezustandes. Die Anzeige bleibt ziemlich lange auf 90-100% und beginnt ab einem Zeitpunkt sehr schnell zu sinken, bis die Ladeanzeige noch eine Zeit bei ca. 20% herumdümpelt. Nach einer Tragepause (also Hörgerät war aus), ist scheinbar wieder eine viel höhere Restladung verfügbar, was aber nur von kurzer Dauer ist. Hilfreicher wäre eine vierstufige Anzeige mit Grün, Gelb, Orange und Rot.
Trotz der etwas unglücklichen Anzeige hilft es mir schon ungefähr abzuschätzen, wann der Batteriewechsel fällig wird. Bei iOS gibt es zusätzlich in einem Widget auf dem Homescreen eine graphische Anzeige in Form eines Kreises. Je nachdem ob beide Geräte einen gleichen Ladezustand haben oder unterschiedlich, wird ein, bzw. zwei Kreise dargestellt.

Hearing Fitness ist so ein Thema für sich. Erstmal funktioniert das nur, wenn eine Internetverbindung besteht. Dann sind die Informationen manchmal wie Zufallszahlen. Heute z.B. hatte ich die Geräte bereits seit 4 Stunden aktiv, die Anzeige war aber nur 27 Minuten. Das passiert öfters. Irgendwann stimmt die Zeit wieder einigermaßen.
Weitere Absonderlichkeit ist die Anzeige der einzelnen Tage. Aus irgendeinem Grund kommt es quasi reproduzierbar vor, das von einer, oder mehreren Vorwochen der Sonntag fehlt, bzw. stehen dann nur so ca. 10 Minuten da. Auch da erscheint irgendwann dann tatsächlich die richtige Zeit. Vergisst man Morgens direkt BT am Smartphone zu aktivieren, gehen schon mal ein paar Stunden komplett verloren.

Für eine echte, nachvollziehbare Messung der Tragezeit ist das dann eher nicht so gut, zumindest hat man über einen Zeitraum eine ungefähre Tendenz.

Mein Fazit:
Die App ist ganz nett, aber noch nicht ausgreift. Die Grundfunktionalität, wie das Programmumschalten und Lautstärke einstellen, klappt. Es ist möglich die installierte Firmware und die Seriennummern der Geräte anzeigen zu lassen. Die Tragezeiten werden kumuliert, selbst wenn man mitten am Tag andere Hörgeräte an das System bindet. Ansonsten sind die zusätzlichen Gadgets eher eine Spielerei. Mir kommt es so vor, als habe man einen Werksstudenten da dran gesetzt, der mal ein bisschen App-Programmierung gemacht hat. Bei so einem Unternehmen erwarte ich allerdings eine etwas ausgegorene Software.

[Ohrenklempner]

Hi,
das Problem mit dem Sonntag ist bekannt und wird demnächst behoben sein.
Dann zu dem Problem mit der Datenaktualität (Tragezeit) in der App: Einerseits übermittelt das Hörgerät nicht ständig die gesammelten Gesundheitsdaten sondern nur in gewissen Abständen. Was auch sein kann, dass die Gesundheitsdaten irgendwo auf einem Server gespeichert werden, die App aber erstmal die gesammelten Daten zur hochladen muss und die gewünschten Informationen erst einige Zeit später zur Verfügung stehen. Ich nehme an, dass es auch da demnächst noch Nachbesserungen geben wird.
Was den Batteriestatus angeht, lässt der sich leider nicht so genau auslesen. Der einzige Anhaltspunkt für die Restkapazität einer Batterie ist deren Spannung. Zink-Luft-Batterien halten ihre Spannung über beinahe den ganzen Nutzungszeitraum einigermaßen konstant, bis kurz vor Ende die Spannung zusammenkracht und die Batterie letztlich leer ist. Zwischen 20% und 80% Kapazität liegen nur ein paar Millivolt Spannungsdifferenz, die zusätzlich durch die Batteriebelastung beeinflusst wird. Durch kurzzeitiges Entlasten der Batterie (Hörgerät ausschalten) "erholt" sich diese wieder und es wird ein größerer Füllstand angezeigt. Dieser Messfehler liegt aber an der Natur der Sache und lässt sich bei Zink-Luft-Batterien nicht beheben.

[svenyeng]

Hallo!

Also ehrlich gesagt, finde ich die Apps zu mindest für iPhone-User nicht mehr wichtig,
Die wichtigsten Funktionen sind eh in IOS integriert.

Gruß
sven

[Nohrbert]

Hallo!

Also ehrlich gesagt, finde ich die Apps zu mindest für iPhone-User nicht mehr wichtig,
Die wichtigsten Funktionen sind eh in IOS integriert.

Gruß
sven

Das ist richtig, um an die "Stellschrauben" zu gelangen muß man aber zuerst in Einstellungen, dann runter zu Bedienungshilfen scrollen und anklicken, dann in Hörhilfen gehen und dann noch die verbundenen Hörhilfen anwählen. Erst dann kann man das Hörprogramm wechseln oder die Lautstärke einstellen. Hat man die App geöffnet, sind inkl. des Einstellens selbst, lediglich zwei Klicks nötig, wobei man nicht erst in den Einstelloptionen rumsuchen muß bis man am Ziel ist.

Die Grudfunktionalität ist in iOS zwar existent, aber recht umständlich zu erreichen.

[Nohrbert]

Hi,
das Problem mit dem Sonntag ist bekannt und wird demnächst behoben sein.
Dann zu dem Problem mit der Datenaktualität (Tragezeit) in der App: Einerseits übermittelt das Hörgerät nicht ständig die gesammelten Gesundheitsdaten sondern nur in gewissen Abständen. Was auch sein kann, dass die Gesundheitsdaten irgendwo auf einem Server gespeichert werden, die App aber erstmal die gesammelten Daten zur hochladen muss und die gewünschten Informationen erst einige Zeit später zur Verfügung stehen. Ich nehme an, dass es auch da demnächst noch Nachbesserungen geben wird.
Was den Batteriestatus angeht, lässt der sich leider nicht so genau auslesen. Der einzige Anhaltspunkt für die Restkapazität einer Batterie ist deren Spannung. Zink-Luft-Batterien halten ihre Spannung über beinahe den ganzen Nutzungszeitraum einigermaßen konstant, bis kurz vor Ende die Spannung zusammenkracht und die Batterie letztlich leer ist. Zwischen 20% und 80% Kapazität liegen nur ein paar Millivolt Spannungsdifferenz, die zusätzlich durch die Batteriebelastung beeinflusst wird. Durch kurzzeitiges Entlasten der Batterie (Hörgerät ausschalten) "erholt" sich diese wieder und es wird ein größerer Füllstand angezeigt. Dieser Messfehler liegt aber an der Natur der Sache und lässt sich bei Zink-Luft-Batterien nicht beheben.

Die Problematik bei den Batterien ist mir bewusst, das kann man ungefähr mit dem Ladezustand bei LiPo-Akkus vergleichen, die sich ähnlich verhalten. Darum meinte ich, dass es übersichtlicher/hilfreicher sei, wenn man keine Prozente angibt, sondern vier (Gesundheits)Zustände der Batterien anzeigt, die einen sinnvollen Spannungsbereich abdecken. Die Prozente suggerieren u.U. auch, dass es sich um die Restkapazität handele, was ja so nicht stimmt und sich nur sehr schwer aus der Spannung umrechnen lässt.

Ich frage mich bei der Speicherung, warum die Daten nicht direkt lokal auf dem Gerät vorgehalten werden und nur gelegentlich in die Cloud gesendet werden. Den Grund für den Upload kann ich schon nachvollziehen, nämlich beim Wechsel des Smartphones oder wenn man z.B. zwei iOS Geräte (Phone, Tablet) nutzt und auf beiden die Werte abrufen können möchte.

[Chromobotia]

Die Grudfunktionalität ist in iOS zwar existent, aber recht umständlich zu erreichen.

Das ist nicht richtig. Das ist sogar sehr schnell zu erreichen, man muss nur wissen wie. Es gibt zwei Möglichkeiten (das genaue Vorgehen hängt evtl. davon ab, welches iPhone man hat; hier probiert am iPhone 13 mini):

• dreimaliges schnelles Drücken auf dem Ein-/Ausschaltknopf öffnet direkt die HG-Einstellungen. Auch bei nicht aktiviertem Bildschirm. Dazu einmalig einrichten: "Einstellungen, Bedienungshilfen" unten unter "Allgemein" den Punkt "Kurzbefehl" antippen. In der Liste "MFi-Hörhilfen" auswählen. Die Geschwindigkeit, mit der man dreimal drücken muss, lässt sich unter "Einstellungen, Bedienungshilfen, Seitentaste" einstellen.
• Man kann die HG-Einstellungen in den Schnellzugriffs-Bildschirm aufnehmen (heißt offiziell "Kontrollzentrum"; das ist da, wo man auch schnell WLAN, Bluetooth etc. ein-/ausschalten kann; bei mir von oben rechts schräg kurz wischen, dann geht der auf). Dazu muss man nur einmalig in den Einstellungen unter "Kontrollzentrum" das "Hören" Steuerelement hinzufügen.

Edit: Als Nachtrag habe ich im ersten Punkt ergänzt, wie man das einrichtet.

[Nohrbert]

Super, habs gefunden . Im Kontrollcenter war sogar schon ein Icon angelegt, das habe ich noch nie bewusst wahrgenommen. Da gibt es sogar lustige Sachen wie Hintergrundgeräusche einspielen.

Dann ist der Vorteil der App auf den Equalizer, die Tragedaueraufzeichnung und die Firmware/Seriennummer reduziert.

[svenyeng]

HallO!

Genau, super einfach und schnell erreichbar via Controlcenter.

selbst im gesperrten Zustand des iPhones nur rechts oben nach unten wischen.
Dann das Ohr anklicken und alles da.

Die App müsste man erst starten, dann verbinden sich die HGs mit der App.
Das alles ist doch sehr viel umständlicher.

Dann ist der Vorteil der App auf den Equalizer, die Tragedaueraufzeichnung und die Firmware/Seriennummer reduziert.

Genau. Den Equalizer braucht man eh kaum und in Tragedaueraufzeichnung und Firemware / Seriennummer wirst Du auch selten schauen.

Gruß
sven

[Ohrenklempner]

Ich bin zwar generell auch froh über jeden Kunden, der mich nicht mit seinen Smartphone- und App-Problemen belatschert ( ), aber je nach Hersteller hat man auch n paar schöne Gimmicks in den Apps. "KI"-gestützte Klanganpassung, Fernwartung, Firmwareupdates oder "Maskenmodus" mal beispielhaft für nützliche Features genannt. Dann gibt's solche Sachen wie Sprachübersetzung (bietet Starkey, finde ich aber grottenschlecht und würde da andere Apps für nehmen), Sturzalarm, Entspannungsklänge, Smart-Home-Integration (IFTTT), Wiederfind-Funktion für verlorene Hörgeräte und der ganze Fitness-Schnulli etc... Muss man selbst entscheiden, ob man das nutzen möchte oder nicht. Wenn man drauf verzichten kann, würde ich mir auch keine extra App aufs Handy ziehen.

[Nohrbert]

Ich war neugierig, weil meine Vorgängergeräte diese Option nicht hatten.

[Michael62]

Dabei gibt es die drei Tonbereiche Tief, Mittel und Hoch. Man merkt schon einen unterschiedlichen Klang, wenn man an den Reglern dreht. Ich frage mich allerdings, warum das nur bei Streaming geht und nicht auch bei den anderen Programmen.

Das ist auch mein größter Kritikpunkt. Hoffentlich wird das mal nachgereicht.