Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

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zugvogel
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Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#1

Beitrag von zugvogel »

Hallo zusammen, ich brauche Hörgeräte und gehe die Tage erstmalig zu einem Hörakustiker deswegen. Eine Überweisung seitens HNO-Arzt habe ich bereits bekommen.

Ich habe habe das Problem, daß meine Rente nicht allzu üppig ist und werde dementsprechend günstige Hörgeräte nehmen müssen. Haben alle Hörakustiker ähnliche Preise oder lohnt es sich mehrere zu Vergleichen oder ist es sogar eine Überlegung wert, die Geräte im Internet zu kaufen. Wobei hierbei die Geräte nicht auf mein persönliches Hörprobleme eingestellt werden können oder?

Noch wichtiger ist mir die Frage, welche weiteren Kosten dabei auf mich zukommen: Reparaturen, Batterien, ...
Eine Bekannte, die bereits Hörgeräte trägt, meinte die Kosten belaufen sich auf ganz wenige hundert Euro pro Jahr, sie hat Geräte mit kleinen Knopfbatterien.
Lohnt es sich dabei Geräte ohne Batterie, dafür mit Akku zu nehmen, spart man sich dabei Geld oder sind die Geräte um die Kosten für Batterien teurer?

Mein Enkel hat außerdem herausgefunden, dass es Kassengeräte gibt, die vollständig von der Krankenkasse übernommen werden, stimmt das so und sind die Geräte dann nicht schlechter als diejenigen die man selber zahlen muss?? (https://dein-echo.de/hoergeraete-preise-kosten/) hier steht beispielsweise, daß die kostenlosen Geräte nur über 3 Kanäle und 4 Programme verfügen, gerade mit ersterem kann ich leider nichts anfangen. Eventuell kann mir dazu jemand was sagen, wie viele man braucht?

Eine letzte Frage ist es, ob ich die Geräte versichern sollte? https://www.hoergeraeteversicherung-testsieger.de/vergleich/ Sowas klingt an sich ja gut es wird ja von einem Testsieger gesprochen und vor allem ist so etwas notwendig? Nachdem es meine allerersten Hörgeräte sein werden, habe ich insbesondere die Sorge, daß ich sie verlieren könnte oder sie mir herausfallen und ich das dann gar nicht merke. In dem Fall müsste ich ja das Gerät neu kaufen, auch wenn ich ein kostenloses Basisgerät hatte oder?


Ich weiß das sind sehr viele Fragen und bestimmt wird mir mein Hörakustiker die Tage einige beantworten, aber es wäre schön vorab bereits ein Grundwissen dazu zu haben.

Vielen lieben Dank
Blümle
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#2

Beitrag von Blümle »

Hallo Zugvogel.

Willkommen hier! 👋🏻

Deine Fragen haben so ziemlich alle Neulinge.
Zu vielen Fragen gibt es hier auch schon reichlich Lesestoff.
Ganz oben gibt es eine Suchfunktion, die allerlei Hilfreiches „ausspuckt“.

Hier findest Du z.B. viele Antworten auf eine ähnliche Frage wie Deine:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 20&t=12338

Zu Versicherung kannst Du in diesem Thema hier viel schon viel lesen: https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 14#p133914

Und das Thema Batterie vs. Akku wird hier auch immer leidenschaftlich diskutiert, - letztendlich ist es Geschmacks-, Geld-, Umwelt-, Typ-Frage, was wofür spricht. Da kann Dir niemand einen ehrlichen Rat geben. Ist immer persönliche Abwägung. Funktionieren tut beides.
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 12&t=12356

Die Kassen und die Akustiker hier sagen, dass die zuzahlungsfreien Geräte gut ausreichen. Die Erfahrung konnte ich nicht machen, weil ich unbedingt Akkugeräte wollte, die Akustiker mir aber sagten, dass die nicht zum Kassenpreis zu bekommen sind. Und selbst die günstigeren Akkugeräte klangen für mich furchtbar.

Und ja, - vergleichen ist kein Fehler, - aber besser mit offenen Karten spielen, und den Akustikern das auch sagen, dass Du mehrere Läden ausprobieren willst.

Grüßle, Blümle. 🌷 Und viel Erfolg beim Finden von einem guten Akustikgeschäft und für Dich tauglichen Hörgeräten!
Pfadi_
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#3

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo Zugvogel,

wichtig ist für alle Neulinge auch, Geduld zu haben und sich auf eine längere Testphase einzustellen. Als ich, mit 43 Jahren, vor 6 Jahren meine ersten Geräte testete, verglich mein persönliches Umfeld mein „Leid“ mit dem ungewohnten Klang, den Lärm um mich herum mit der ersten Gleitsichtbrille.

Totaler Quatsch dieser Vergleich. Mit einer Brille sehe ich wie als Normalsichtige ohne. Mit meinem Hörgerät anders. Und auch die Gewöhnung an den ganzen Lärm um uns herum, braucht.

Also Geduld und dranbleiben- es lohnt sich wirklich.

VG Pfadi
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svenyeng
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ich habe habe das Problem, daß meine Rente nicht allzu üppig ist und werde dementsprechend günstige Hörgeräte nehmen müssen. Haben alle Hörakustiker ähnliche Preise oder lohnt es sich mehrere zu Vergleichen oder ist es sogar eine Überlegung wert, die Geräte im Internet zu kaufen. Wobei hierbei die Geräte nicht auf mein persönliches Hörprobleme eingestellt werden können oder?
Absolut verständlich. Aber bitte nicht im Internet kaufen.
Diu brauchst den Akustiker vor Ort, der immer für Dich da ist, wenn irgendwas mit den HGs ist.
Es gibt ja HGs die die Krankenkassen komplett übernehmen, d.h. dafür reicht der Zuschuss der KK aus.
Baer bitte immer auch nochpreisige und mittelpreisige testen.
Wichtig ist, das Du damit gut hören und verstehen kannst.
Finanziell findet sich immer eine Lösung. Ich z.B. mach das immer über die 0% Finanzierung die mein Akustiker mir bietet.

Mache von der Verordnung, die Du vom HNO bekommen hast eine Kopie und gebe dem Akustiker erst mal nur die Kopie.
Erst wenn Du Dich für HGs entschieden hast, wird das Original benötigt.
Noch wichtiger ist mir die Frage, welche weiteren Kosten dabei auf mich zukommen: Reparaturen, Batterien, ...
Eine Bekannte, die bereits Hörgeräte trägt, meinte die Kosten belaufen sich auf ganz wenige hundert Euro pro Jahr, sie hat Geräte mit kleinen Knopfbatterien.
Lohnt es sich dabei Geräte ohne Batterie, dafür mit Akku zu nehmen, spart man sich dabei Geld oder sind die Geräte um die Kosten für Batterien teurer?
Bitte erst mal testen und nicht übers Geld nachdenken. Dann ist man voreingenommen.
Ich schrieb ja schon, das sich da eine Lösung finden wird.
Akku HGs sind immer teurer als Batteriegeräte. Du kannst auch davon ausgehen das Du in 6 Jahren 1x den Akku wechseln assen musst, was auch wieder Geld kostet.
Wenn man die Batterien günstig im Internet einkauft, ist es günstiger als mit den Akkutgeräten.

Ein Versicherung halte ich nicht für sinnvoll. Da verdient nur Versicherung,
Wenn es um Verlust oder Diebstahl geht, dann zahlt die Kasse eh sofort ihren Zuschuss, wenn der Fall eintritt.

Gruß
sven
tabbycat
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#5

Beitrag von tabbycat »

Ich bin sechs Jahre mit einem aufzahlungsfreien Hörgerät herumgelaufen und kam bestens damit klar.
Meine Mutter und meine Schwiegermutter hatten/ haben auch welche.

"Die Kassengeräte" gibt es nicht. Es liegt im Ermessen des jeweiligen Akustikers, welches HG er ohne Aufzahlung rausgibt.
Ebenso muss auch nicht das teuerste Gerät für einen selbst das beste sein, nur weil vielleicht der Nachbar eins hat.

Sollte der Akku Kassengeräte von vornherein schlechtmachen/ verweigern oder dich gleich zur Begrüßung nach deinem Budget fragen würde ich mir gut überlegen, ob ich da wieder hingehe.
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Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
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(Heinz Erhardt)
Nohrbert
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#6

Beitrag von Nohrbert »

Meine Erstversorgung ist zwar schon ca. 7 Jahre her, ich kann mich aber noch gut daran erinnern. Mein Hörgeräteakustiker hat mich ebenfalls dazu „genötigt“ alle Preiskategorien durchzuprobieren, wobei der Impuls für die höherpreisigen Geräte immer von mir selbst kam. Er steht auf dem Standpunkt, das eine gute Versorgung nicht zwingend durch die teuersten Geräte sein muß. Das ist sehr individuell und hängt von den eigenen Bedürfnissen ab. Ich habe 7 Monate getestet und selbst beim jetzigen Wechsel teste ich bereits seit 6 Monaten. Und erneut hat mich mein Hörgeräteakustiker dazu angehalten ebenfalls die günstigen Geräte zu testen.

Habe Geduld, gewöhne Dich zuerst an das Hören mit Hörgeräten und erst dann beginne mit der Auswahl durch Ausprobieren.
Ohrenklempner
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich bin selbst praktizierender Ohrenklempner und kann dir den Rat geben, dass du dich erst einmal unverbindlich in einem Geschäft deiner Wahl informierst, dann deine Erfahrung hier teilst. Schreibe dir auf, war dir als günstige Lösung angeboten wird oder lass dir ein Angebot mitgeben. Gerne hier teilen, dann kann geschaut werden, ob das okay ist oder eher nicht so... ;)
Chromobotia
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#8

Beitrag von Chromobotia »

Pfadi_ hat geschrieben: 17. Okt 2022, 18:33Als ich, mit 43 Jahren, vor 6 Jahren meine ersten Geräte testete, verglich mein persönliches Umfeld mein „Leid“ mit dem ungewohnten Klang, den Lärm um mich herum mit der ersten Gleitsichtbrille.

Totaler Quatsch dieser Vergleich. Mit einer Brille sehe ich wie als Normalsichtige ohne. Mit meinem Hörgerät anders. Und auch die Gewöhnung an den ganzen Lärm um uns herum, braucht.
Ich trage sowohl HG als auch Gleitsichtbrille und finde, dieser Vergleich ist alles andere als Quatsch. Soweit man Vergleiche überhaupt machen kann, ist der sogar ganz passend. Die Gewöhnung an meine erste Gleitsichtbrille hat bei mir ca. 5 Monate gedauert, während derer ich immer mal wieder ernsthaft in Erwägung gezogen habe das Ding in eine Ecke zu werfen und es sein zu lassen. Sowas ist mir mit meinen ersten HG kein einziges mal in den Sinn gekommen, und auch die Gewöhnungszeit war bei mir deutlich kürzer. Ein paar Wochen vielleicht.

Und nein, man sieht damit nicht wie Normalsichtige. Ich habe mittlerweile drei Brillen, zwischen denen ich immer wieder wechseln muss: Eine "normale" Gleitsichtbrille für den Standardgebrauch, eine Bildschirm-Gleitsichtbrille, die nur im Bereich von ganz nah bis ca. 1,5m scharf ist und dafür einen sanfteren Übergang hat, und eine normale Brille zum Fernsehschauen.

Da ist es doch mit einem einzigen Satz HG schöner. Die stören auch nicht so sehr wie Brillen finde ich.
Dani!
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#9

Beitrag von Dani! »

Sollen wir eine Umfrage/Abstimmung starten? 😄

Ich stehe auf demselben Standpunkt wie Pfadi, dass der Vergleich für Normalhörende eine falsche Vorstellung liefert, wie sehr man TROTZ Hörgerät eingeschränkt ist.

An eine Gleitsichtbrille muss man sich gewöhnen. Stimmt. Dennoch können mit dieser die meisten wieder scharf sehen. Mit Hörgerät hört man wieder mehr als vorher. Aber das Verstehen wird bei den meisten trotzdem noch eine Herausforderung bleiben. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht nur eine einzige Ausprägung gibt, schlecht zu sehen. Meist kriegt man zu hören, dass man sich vom Optiker eine Breite anpassen lassen soll und gut ust. Dass es noch diverse abdere Fehlsichtigkeiten gibt, die sich nicht ausgleichen lassen, wird nicht wahrgenommen und zeigt mir, dass die Leute mit dem Vergleich einer Gleitsichtbrille auch nur eine rudimentäre Vorstellung von der Problematik erfassen.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
zugvogel
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#10

Beitrag von zugvogel »

Herrgott, ich habe nicht damit gerechnet, daß ich so schnell so viele (positive) Resonanzen bekomme.
Die Suchfunktion hätte mir bestimmt einige Fragen vorab geklärt, nur bin ich nicht 100% sicher im Umgang mit dem ganzen Internet und co. Dementsprechend danke für die Tipps und das Angeben der Seiten auf denen ich Infos bekommen kann!!

Was heißt eine längere Testphase? Mit wie vielen Wochen/Monaten muss ich da rechnen?

Bezüglich der Finanzierung möchte ich eigentlich nur Geld ausgeben, daß ich besitze und keine Finanzierung eingehen. Habe eine fundamentale Abneigung gegen Kredite und Schulden.
mirochen
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#11

Beitrag von mirochen »

Nur zu zwei Dingen.

Ich habe selbst ein Akkugerät. Das hat einige Vorteile, bspw. weniger "kümmern" und keine laufenden Kosten (außer Strom, aber der dürfte günstiger kommen als die Batterien).

Nachteil: Funktioniert das Ladegerät nicht, bist du aufgeschmissen. Ist mir gerade passiert.

Was das Thema Internetkaufen angeht: Auch da habe ich eigene Erfahrungen. Ich habe angesichts der horrenden (auch darüber gibt es hier REICHLICH Diskussionen...) Preise, die der Einzelhandel hier bei mir aufgerufen hat, auch den Ausweg Internet genommen. Bei einem deutschen Laden allerdings. Das lief auch soweit ganz ordentlich, hat aber auch neben offensichtlichen Vorteilen (bei mir einige tausend Euro) natürlich Nachteile, manchmal ist der persönliche Kontakt dann doch mal wichtig, gerade, wenn man bisschen Frust schiebt oder so. Da ist ein Video-Telefonat halt nicht dasselbe, wie jemand, der einem bspw. mal eine Hand aufs Knie legt (nichts Anzügliches, einfach die Bekundung, dass man nicht alleine ist) oder so. Ich würde es aber trotz allem wohl immer noch so machen, auch wenn mir mittlerweile auch die Nachteile deutlicher geworden sind.
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Carla
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#12

Beitrag von Carla »

Ich habe auch Akkkugeräte. Kein Problem. Die sind in der Anschaffung teurer, hebt sich vielleicht durch Batteriekauf auf.

Trotzdem würde ich beim ersten Hörgerät nicht auf das Internet zugreifen. Da kommt eine Testphase auf dich zu, in der du die verschiedenen Geräte ausprobieren kannst. Der Klang unterscheidet sich gewaltig. Und viele Firmen haben auch unterschiedliche Stufen. Das sollte man, so meine ich, ausprobieren und herausfinden. Frag den Akustiker nach günstigen Geräten, er wird dir eine Menge vorlegen können. Nicht immer sind die teuersten Geräte für die Person die besten.

Und Alex hat auf seinem Blog Bögen entwickelt, die man ausdrucken kann. Da kann man dann den Eindruck eines jeden Testgeräts niederschreiben. Und beim ersten Mal mit Höris nicht erschrecken, das kann laut sein :sonne1:
Blümle
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen

#13

Beitrag von Blümle »

#10 - am besten mit vielen, sehr vielen Wochen und Monaten, - dann bist Du positiv überrascht, wenn Du früher damit fertig bist. 😂
Scherz beiseite, - kommt drauf an, wie gut Dein Akustikgeschäft ist, und wie schnell Du mit „ok, passt“ Dein Einverständnis erklärst , unterschreibst und, falls was zu zahlen ist, zahlst.
Kommt drauf an, ob Du nur eine HG-Firma probieren willst /darfst. Kommt drauf an, ob Du Otoplastiken willst/brauchst. Kommt drauf an, ob Du z.B. ne Silikon-Allergie hast. Kommt drauf an, ob Du… Hier ist jegliche Pauschalaussage leider fehl am Platze, Erfahrungen anderer helfen kaum weiter, weil jeder Fall komplett anders ist. Manche sind nach drei Terminen „durch“, - bei mir (sicherlich schlimmster, absonderlichster und unmöglichster Fall aller Zeiten 😉🙄) nach 2,5 Jahren noch immer keine schmerzfreie Trage-Lösung gefunden. Auf dieser Seite https://www.euha.tv/digitaler-euha-kongress-2020/ kann man einen Vortrag von Pro. Dr.Dr. Hoppe anschauen, bei dem Anpassprozesse auf einen Aspekt hin untersucht wurden. In der Beschreibung heißt es: „ Im Mittel wurden pro Kunden 2,1 ± 0,9 Hörsysteme vergleichend angepasst. Dies erfolgte im Mittel über 4,2 ± 1,5 Anpasssitzungen über 5,7 Wochen.“
Vielleicht ist das ein ganz brauchbarer Anhaltspunkt.
Ohrenklempner
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#14

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Anpassdauern und nötigen Termine sind als Durchschnittswert wahrscheinlich ganz richtig, aber nicht aussagekräftig.
Meine "Kassenkunden" sind nach zwei, drei Terminen glücklich, mein Rekordhalter-High-End-Kunde ist seit knapp zwei Jahren in der Anpassung.
mirochen
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#15

Beitrag von mirochen »

Ohrenklempner hat geschrieben: 18. Okt 2022, 12:09 Die Anpassdauern und nötigen Termine sind als Durchschnittswert wahrscheinlich ganz richtig, aber nicht aussagekräftig.
Meine "Kassenkunden" sind nach zwei, drei Terminen glücklich, mein Rekordhalter-High-End-Kunde ist seit knapp zwei Jahren in der Anpassung.
Der hieß nicht zufällig Sven... :D
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svenyeng
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#16

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ich trage sowohl HG als auch Gleitsichtbrille und finde, dieser Vergleich ist alles andere als Quatsch. Soweit man Vergleiche überhaupt machen kann, ist der sogar ganz passend. Die Gewöhnung an meine erste Gleitsichtbrille hat bei mir ca. 5 Monate gedauert, während derer ich immer mal wieder ernsthaft in Erwägung gezogen habe das Ding in eine Ecke zu werfen und es sein zu lassen.
Das dürfte bei jedem anders sein.
Als ich vor ein paar Jahren meine Gleitsichtbrille bekam, war das völlig unproblematisch.
Vormittags habe ich die Brille abgeholt, nachmittags bin ich mit nem Wohnmobil in den Urlaub gefahren.
Ich habe absolut nichts gemerkt. Konnte vom ersten Moment an sehr gut damit gucken.
Vielleicht liegt das auch an den teuren Zeiss Gleitsichtgläsern.

Gruß
sven
Chromobotia
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#17

Beitrag von Chromobotia »

svenyeng hat geschrieben: 18. Okt 2022, 13:23 Das dürfte bei jedem anders sein.
Als ich vor ein paar Jahren meine Gleitsichtbrille bekam, war das völlig unproblematisch.
Ja, da stimme ich Dir zu, sicherlich wird das bei jedem anders sein. Wie auch bei HG.
svenyeng hat geschrieben: 18. Okt 2022, 13:23 Ich habe absolut nichts gemerkt. Konnte vom ersten Moment an sehr gut damit gucken.
Vielleicht liegt das auch an den teuren Zeiss Gleitsichtgläsern.
Das denke ich nicht, ich habe auch Zeiss-Gläser. Nur sind solche Brillen sehr unterschiedlich, weil je nach Sehvermögen im Fern- bzw- Nahbereich der Unterschied zwischen oben/Ferne und unten/Nähe sehr groß sein kann (wie bei mir). Je weniger Unterschied, desto mehr verhält sich die Gleitsichtbrille wie eine normale Brille und macht dann bestimmt auch weniger Probleme.
Ich kann mit dem Ding wie gesagt auch nicht am Monitor arbeiten ohne Genickstarre und Kopfschmerzen zu bekommen, weil der Bereich, durch den man den Monitor scharf sieht, sehr klein ist. Da hilft auch Gewöhnung nichts. Aber die Bildschirmbrille.
Jetzt wird's aber offtopic :)
Nohrbert
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#18

Beitrag von Nohrbert »

zugvogel hat geschrieben: 18. Okt 2022, 09:31 ....
Was heißt eine längere Testphase? Mit wie vielen Wochen/Monaten muss ich da rechnen?

....
Das hängt von Dir selbst und Deinem Hörgeräteakustiker ab. Meiner wird skeptisch, wenn Leute nach 4-5 Wochen und 3 Terminen sich bereits entschieden haben.
Meine Erstanpassung hat ca. 7 Monate gedauert, wovon die ersten 2-3 Monate die Gewöhnung an den anderen Hörklang war. Danach war ich erst in der Lage die Unterschiede bei den verschiedenen Geräten erhören zu können (gewisse störende Sachen treten auch nicht permanent auf, sondern hin und wieder und in unterschiedlicher Form.), bzw. mich auf gewisse Details zu konzentrieren .

Am Anfang ist man erstmal schlicht davon überwältigt, was man alles plötzlich wieder hören kann. Damit muß das Hirn lernen umzugehen und auch gewisse Sachen auszublenden. Selbst wenn man dann "seine" Hörgeräte hat, ist das noch nicht vorbei. Mit zunehmendem Training werden die Ansprüche größer. So habe ich von Anfang an noch nicht den vollen möglichen Dynamikumfang eingestellt bekommen. Alles wurde nach und nach behutsam gesteigert, aber immer auf eigenem Wunsch.

Bislang fahre ich übrigens gut damit, wenn ich bei einem Neuerwerb (nicht nur auf Hörgeräte bezogen), immer eine Nummer größer nehme als das, was ich in dem Moment unbedingt zu brauchen glaube.

Zum Thema Akku vs Batterie wird es sicher hier und da regelrechte Glaubenskriege geben. Meine persönliche Sicht ist folgende:

Die Akkulaufzeit beträgt derzeit im Schnitt 30 Stunden, wenn man so die Angaben liest. Das klingt erstmal viel. Bei meinen Tragezeiten wären das ungefähr 2 Tage, dann ist aber komplett Ebbe. Es ist eine ziemliche Disziplin nötig, um an das regelmäßige Laden zu denken. Die Ladezeit beträgt aber auch ein paar Stunden. Man muss immer das Ladegerät parat haben und darf es nicht vergessen, wenn man verreist. Die Mehrkosten pro Gerät liegen bei etwa 100€, wurde mir gesagt.

Was ist zudem, wenn die Akkus nachlassen oder komplett hinüber sind?
Da fallen dann erneut Kosten für den Tausch an. Das kann man, so wie mir mein Hörgeräteakustiker sagte, nicht selbst machen. Bei einer Nutzungsdauer von 6 Jahren wird ein Tausch sicher fällig.

Die Kosten für die Zink-Luft Batterien sind überschaubar. Bei ca. 13-14 Stunden Tragezeit komme ich, je nach Jahreszeit, auf ca. 8-9 Tage.
Batterien bekomme ich quasi überall. Zuletzt habe ich rund 14€ für 60 Batterien gezahlt. Wenn ich im Jahr ca. 46 Batteriesätze verbrauche, komme ich auf ca. 22€ /Jahr an Batteriekosten

Man muss sich das also genau überlegen und ggf. die Kosten gegenrechnen. Die Bequemlichkeit und Versorgungssicherheit lässt sich zudem nicht wirklich beziffern.
Chromobotia
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#19

Beitrag von Chromobotia »

Nohrbert hat geschrieben: 18. Okt 2022, 14:31 Zum Thema Akku vs Batterie wird es sicher hier und da regelrechte Glaubenskriege geben.
Ja, da hast Du jetzt "Jehova" gesagt ;-)
Deine Sicht hast Du ja sehr gut dargelegt; vielleicht sollte man ergänzen, dass Du woanders mal geschrieben hast, Du hättest Dich bewusst für Batteriegeräte entschieden. Ich habe mich bewusst nach Jahren Batterie für Akku entschieden, daher kurz dazu:
Nohrbert hat geschrieben: 18. Okt 2022, 14:31 Es ist eine ziemliche Disziplin nötig, um an das regelmäßige Laden zu denken.
Die Aussage verwundert mich. Irgendwo muss man die Dinger am Abend ja hinpacken, auch die mit Batterie. Also: Die mit Akku ab ins Ladegerät. Das braucht eigentlich kaum Disziplin. Ich habe das im letzten Jahr etwa dreimal vergessen. Mit der Restladung und 30 Minuten im Ladegerät am nächsten Morgen war es dann aber auch wieder ok. Mein Oticon-Ladergerät hat selbst einen Akku und kann auch ohne Stromzufuhr laden. Da kann man auch auf dem Weg zu Arbeit laden beispielsweise.
Nohrbert hat geschrieben: 18. Okt 2022, 14:31 Man muss immer das Ladegerät parat haben und darf es nicht vergessen, wenn man verreist.
Davor habe ich allerdings auch etwas Angst, dass das mal passiert. Bisher ging's gut...
Andererseits stand ich schon öfter mal da, die Batterien waren leer und ich hatte auch keine dabei. Es war oft gar nicht so einfach, schnell Ersatz zu bekommen.
tabbycat
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#20

Beitrag von tabbycat »

Batterielos bin ich eigentlich nie, da ich immer eine Packung im Geldbeutel habe, ebenso Cerumenfilter.

Bei Akku-Geräten würde mich interessieren, was ein Ersatzakku inkl. Tausch kostet. Vorher kann man das mit den Batterien doch gar nicht gegenrechnen.

Übrigens hatte meine letzte Gleitsichtbrille teure Hoya-Gläser. Ja, ich konnte mit ihr gucken, aber wirklich glücklich war ich damit nicht.

Meine derzeitige Brille mit "No-Name"-Gläsern trägt sich wesentlich angenehmer und inzwischen weiß ich auch, daß der Unterschied an der ungenauen Vermessung meines früheren Optikers lag.
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Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
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Blümle
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#21

Beitrag von Blümle »

🥱😴 … und täglich grüßt das Murmeltier. :ily: :clap:

#2:
„Und das Thema Batterie vs. Akku wird hier auch immer leidenschaftlich diskutiert, - letztendlich ist es Geschmacks-, Geld-, Umwelt-, Typ-Frage, was wofür spricht. Da kann Dir niemand einen ehrlichen Rat geben. Ist immer persönliche Abwägung. Funktionieren tut beides.

https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... 12&t=12356

(Editiert, - Der Link funktionierte nicht)
Zuletzt geändert von Blümle am 18. Okt 2022, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
svenyeng
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#22

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Batterielos bin ich eigentlich nie, da ich immer eine Packung im Geldbeutel habe, ebenso Cerumenfilter.
Genau, so ist das bei mir auch.
Bei Akku-Geräten würde mich interessieren, was ein Ersatzakku inkl. Tausch kostet. Vorher kann man das mit den Batterien doch gar nicht gegenrechnen.
In irgendeinem Thread hatte Ohrenklempner mal den Preis genannt.
Ich hatte das dann mal hier durchgerechnet über eine Zeit von 6 Jahren.
Dabei kam raus das Batterien günstiger sind.
Die Aussage verwundert mich. Irgendwo muss man die Dinger am Abend ja hinpacken, auch die mit Batterie.


Die leigen mal auf dem Wohnzimmertisch, anderes Mal und der Trockenbox (wenn ich stark geschwitzt habe), auch mal auf dem Nachtschrank, ...
Eigentlich relativ egal wo man sie hinlegt.

Gruß
sven
Nohrbert
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#23

Beitrag von Nohrbert »

@Chromobotika
Ich schätze es, wenn Leute meine Posts tatsächlich in Gänze lesen. Das meine ich 1:1 so wie es hier steht, verschriftlichte Ironie wird man selten bei mir finden. Du hast Recht, ich habe mich bewusst für Batterien entschieden und zwar aus der hier im Thema von mir genannten Sicht. Ist sehr persönlich auf mich abgestimmt und hat keine Allgemeingültigkeit. Das mag jeder für sich selbst entscheiden. :)
zugvogel
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#24

Beitrag von zugvogel »

Ich merke schon, bei dem Thema, ob ein Gerät mit Akku oder Batterie, scheiden sich die Geister.
Ich denke ich lasse das Ganze nun einfach auf mich zukommen. Die Tendenz geht aber vorab zu Batterie, da wohl günstiger. Ein Hörgerät jeden Abend anzustecken, wäre nun nicht so das Problem. Muss man ja mit dem Telefon auch machen, da beträgt die durchschnittliche Akkulaufzeit keine 6 Stunden mehr.
Überraschen tut mich die Varianz beim Zeitraum der Anpassung. Zwischen 2-3 Sitzungen und vielen Monaten ist alles dabei, ich hoffe bei mir wird es nicht allzu lange dauern. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich ungern zu Ärzten gehe und habe die Sorge, ich könnte mich früh mit einem schlechteren Resultat zufriedengeben.
zugvogel
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#25

Beitrag von zugvogel »

Noch gar nicht wurde auf die Thematik der Bauform eingegangen. Ist es hier ähnlich, wie bei der Frage Akku oder Batterie und es ist eine Geschmackssache oder selektiert mein begrenztes Budget bereits vorab 99% aller Möglichkeiten aus?
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