Isolation Schwerhöriger...

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Musihu
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#101

Beitrag von Musihu »

Ja, weiß Gott, ich fühle mich seit meiner Schwerhörigkeit
rasant gealtert die letzten drei Jahre. Anfangs ging’s noch, da will man‘s nicht wahr haben, aber die negativen
Erfahrungen nehmen ständig zu, ebenfalls die Einschränkungen im täglichen Leben. Mittlerweile bin ich zu einem anderen Menschen mutiert, bin mir teilweise selbst fremd geworden und es stimmt wirklich, dass ein bestimmter Bekanntenkreis sich mehr oder weniger distanziert. Ich war kürzlich in Hannover, hatte dort zu tun und abends in einer gemütlichen, gepflegten Kneipe mit Tradition und deutscher Küche. Es war etwas laut und
eine Konversation mit meinen Tischgenossen war schwierig, fast null, aber ich habe mal nur für mich die
anonyme Atmosphäre genossen. Ich bin kein großer Biertrinker, eher selten, doch ich habe es genossen, ein großes und ein kleines Bier zu trinken. Um mich rum habe ich Bahnhof verstanden, war also schon etwas isoliert. Habe die Wirtin gleich aufmerksam gemacht das ich „etwas“ schlecht höre, alles ok. Fakt ist, das Schwerhörigkeit sehr anstrengend sein kann, zusammen mit Tinnitus noch mehr, das ist fast wie ein zweiter Jobwie , am Abend bin ich oft breit. Mit Musik entspannen
funktioniert nun auch nur noch schwer, meine Schallempfindungsschwerhörigkeit, wo vieles nur noch verzerrt klingt nimmt mir die Freude an der Musik.
Ich war ein Musikfanatiker, spiele selbst mehrere
Instrumente und nun wird’s zum Problem.
Ich glaube, die Isolation durch Schwerhörigkeit ist ganz normal, es kommt immer die Empfehlung man soll
die sozialen Kontakte nicht meiden, doch ich habe das Gefühl, dass man von der „Gegenseite“ mehr und mehr gemieden wird, nach dem Motto „ mit dem ist ja nicht mehr viel anzufangen“ , Mitleid ist da auch nicht sehr erbaulich. Man kann wohl sagen, dass die Art und der Schweregrad einer Schwerhörigkeit entscheidend dafür ist in wie weit man integriert bleibt.
rabenschwinge
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#102

Beitrag von rabenschwinge »

Ohne Hörgeräte bin ich nahezu taub. Mit Hörgeräten brauche ich das Mundbild um zu verstehen oftmals.
Trotzdem bin ich nicht isoliert sondern integriert.
Im Freundes- und Bekanntenkreis, in der Famile und im Verein.
Ich bin wie ich bin und ich mache was ich tue auf meine Weise.
Es gibt Tage, da höre ich kaum und vieles klingt verzerrt oder mir dröhnen die Ohren. Also suche ich mir gezielt Ruhe und widme mich meinen leisen Hobbies.
An anderen Tagen höre ich relativ gut, das Dröhnen hält sich in Grenzen und meine akustische Umwelt klingt normal.
Tage der Aktivität, der Besuche, der Musik etc.pp.
Ich sehe zu, da eine für mich gute Balance zu finden und bemühe mich, mich gut um.mich selbst zu kümmern.
Für mich der Weg.
Chocolate
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#103

Beitrag von Chocolate »

Hallo musihu,

schade, dass du in dem Bereich noch nicht weitergekommen bist. Du hast zwei Punkte angesprochen, auf die ich gerne eingehen würde:
Musihu hat geschrieben: 19. Okt 2022, 23:31 Mit Musik entspannen funktioniert nun auch nur noch schwer, meine Schallempfindungsschwerhörigkeit, wo vieles nur noch verzerrt klingt nimmt mir die Freude an der Musik.
Ich war ein Musikfanatiker, spiele selbst mehrere Instrumente und nun wird’s zum Problem.
Ich weiß sehr genau was du da meinst, ich habe die Instrumente die ich spiele alle mit normalen oder zumindest noch annähernd normalem Gehör gelernt. Ich war es auch später noch gewohnt ohne HG zu spielen, bis das nicht mehr ging. Soll heißen bis ich die Töne auf meiner Querflöte ohne HG teilweise schlichtweg einfach nicht mehr hören konnte. Ich finde es zwar allgemein auch ok mit HG zu spielen, und bei meiner Konzertgitarre stört mich das auch nicht, aber bei der Flöte habe ich festgestellt, dass der hohe Klang einfach frequenzmäßig für mich nicht mehr so angenehm ist. Daher spiele ich diese auch nicht mehr aktiv, es ist halt nicht jedes Instrument mehr für mich geeignet. Ich sehe aber keinen Grund gänzlich mit der Musik aufzuhören, weder das musizieren selbst noch das anhören. Ich kann auch klassische Stücke noch anhören ohne "böse" auf die Verzerrung zu sein, ich konzentriere mich nicht darauf, ob etwas anders klingt als früher, sondern genieße was jetzt ankommt.
Ich glaube, dass das auch eine Einstellungs-Sache ist, und du scheinst in einer negativ-Spirale zu stecken.
Musihu hat geschrieben: 19. Okt 2022, 23:31 Ich glaube, die Isolation durch Schwerhörigkeit ist ganz normal, es kommt immer die Empfehlung man soll die sozialen Kontakte nicht meiden, doch ich habe das Gefühl, dass man von der „Gegenseite“ mehr und mehr gemieden wird, nach dem Motto „ mit dem ist ja nicht mehr viel anzufangen“ , Mitleid ist da auch nicht sehr erbaulich. Man kann wohl sagen, dass die Art und der Schweregrad einer Schwerhörigkeit entscheidend dafür ist in wie weit man integriert bleibt.
Hier muss ich wirklich stark widersprechen. Ja, es heißt "nicht hören können trennt von den Menschen", aber man muss das nicht zulassen. Die Leute, die mich normalhörend kannten, die haben teilweise ihre Schwierigkeiten mit der "neuen" Situation, die denken halt oft nicht dran oder erkennen das Maß der Einschränkung einfach nicht. Da wird vielleicht auch aus der Unwissenheit der Personen heraus dann gemieden, es ist ihnen unangenehm nicht zu wissen wie sie sich verhalten sollen.
Aber niemand(!) der mich mit HG kennengelernt hat, hat irgendwie versucht Kontakt deswegen zu vermeiden, für die war es normal, dass ich schwerhörig bin. Bei Besuchen in Bars war es am Anfang noch ungewohnt, man hat gemeinsam überlegt wie man damit umgeht. Ich suche meinen Sitzplatz "taktisch" aus, und wenn der schon besetzt war, dann wurde halt getauscht.
Der Schweregrad meiner Schwerhörigkeit hat sich ja in der Zeit auch verschlechtert, aber das steht in keinem Zusammenhang mit einer schlechteren sozialen Integration. Das klingt für dich vielleicht gerade nach einer einfachen Erklärung, aber es ist keine, vor allem keine so einfache.

Auch in vorherigen Posts wurde das dir zwar schon geraten, aber ich kann es nur nochmal wiederholen, vielleicht würde professionelle Hilfe dich weiter bringen bzw. aus diesem Teufelskreis in dem du zu stecken scheinst heraus.
Beidseits mittlerweile hochgradig bis an Taubheit-grenzend SH
(Progredient, "Badewannen"kurve)
Versorgt mit (re) Marvel CI von AB 03/23 und (li) Phonak Naida Link M
Musihu
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#104

Beitrag von Musihu »

Hallo,
Ich danke Euch für Eure Beiträge die mich ermutigen
meine Schwerhörigkeit mehr und mehr zu akzeptieren.
Für mich ging das einfach alles zu schnell plötzlich an einer normalen, gewohnten Unterhaltung nicht mehr so einfach teilhaben zu können. Kürzlich im Gasthaus gewesen, konnte nicht mal meine Tischnachbarn verstehen und der Krawall hat mich genervt so das ich paar mal raus gehen musste. Die letzte Autofahrt, 500 km
hat mein Tinnitus hochgefahren. Das Autoradio höre ich nur rechts noch zu 45 Prozent etwa, links fast null und verzerrte Höhen. Das muss nun alles verdaut werden. Da ich nun auf musikalischer Strecke sehr aktiv war, mit Auftritten und so, ereilen mich ständig noch Anfragen von den verschiedensten Veranstalter und ich bemühe mich in reduzierter Form weiter zu machen. Die Kommunikation mit dem Publikum erweist sich allerdings als äußerst schwierig.
Michael62
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#105

Beitrag von Michael62 »

Ich hatte grade gestern wieder ein Schlüsselerlebnis.

Ich war gestern alleine auf einem kleinen aber feinen Club-Gig. Ich saß dann noch vor dem Gig an der Theke. Neben mir ein geschätzt Gleichaltriger, der auch alleine war. Im Club lief Musik, nicht laut, aber doch so laut, dass für mich ein Gespräch nicht in Frage kam. Normalhörende konnten sich natürlich normal unterhalten. Also habe ich von vorneweg ein Gespräch mit dem Sitznachbar vermieden. Auch mit dem Barkeeper. Und überhaupt mit jedem dort. Da wurde mir wieder bewusst, dass es richtig schei... ist. Zumindest wenn ich alleine unterwegs bin.
R: 125 kHz-30 db / 250 kHz-40 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-65 db / 3 kHz-70 db / 4 kHz-70 db / 8 kHz-75 db
L: 125 kHz-35 db / 250 kHz-45 db / 500 kHz-50 db / 1 kHz-65 db / 2 kHz-55 db / 3 kHz-60 db / 4 kHz-60 db / 8 kHz-75 db
Kolja
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#106

Beitrag von Kolja »

Musihu und Michael62 - ich kann es sooo nachvollziehen, wie es Euch geht!
Ganz besonders, was den Verlust von Musik angeht, Musihu, das ist (auch?) mein größter Schmerz.
Und Michael62, ja, das beobachte ich auch bei mir, dass ich z.B. beim Einkaufen mich freue, mal Bekannte zu sehen -und dann fällt mir plötzlich ein, dass mir Kommunikation bei all den Störgeräuschen fast gar nicht mehr möglich ist.
Und dann vermeide ich doch ein Zusammentreffen, weil ich bei Störgeräuschen einfach keinen Nerv habe, immer vergeblich versuchen, irgendwas zu verstehen...
"Musik drückt das aus, worüber nicht gesprochen werden kann, und worüber zu schweigen unmöglich ist." Victor Hugo
"Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich nur durch Krankheit" Georg Christoph Lichtenberg
Musihu
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#107

Beitrag von Musihu »

Ich habe das Gefühl, dass ich langsam verblöde und erkenne mich gar nicht wieder. Meine Kommunikation mit mit anderen ist plötzlich gestört. Ich bin jetzt wirklich behindert mit meiner Schwerhörigkeit und dem Tinnitus. So komme ich jedenfalls rüber. Jetzt wird einem schon nachgesagt man sei ja gesund, hätte es nur mit den Nerven. So manche gute Freundschaften sind eingeschlafen, dass ist nun das Ergebnis. Vor zwei Jahren sah die Welt noch ganz anders auch. Helfen kann einem sowieso nicht, was kaputt ist, ist kaputt. Man muss es eben so akzeptieren mit viel Schmerz und Akzeptanz.
rabenschwinge
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#108

Beitrag von rabenschwinge »

Manchmal behindert man sich selbst.
Kann es sein, dass Du Dich gerade wieder in das Selbstmitleid fallen lässt?
Wenn man sich auf dem Biden rumtreibt sieht man doch nur Füsse
Komm aufstehen, Körnchen richten und den Leute in due Augen schauen.
Frangipani
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#109

Beitrag von Frangipani »

Hallo Musihu,

du schreibst
Musihu hat geschrieben: 20. Dez 2022, 22:09 Meine Kommunikation mit mit anderen ist plötzlich gestört.
.....
Vor zwei Jahren sah die Welt noch ganz anders auch. Helfen kann einem sowieso nicht, was kaputt ist, ist kaputt. Man muss es eben so akzeptieren mit viel Schmerz und Akzeptanz.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Bis Mitte/Ende dreissig war ich normalhoerend und dann schwerhoerig. Als ich ohne HG gar nicht mehr klar kam, war bereits Pandemie und das Maskentragen hat alles noch schlimmer gemacht. Ich habe mich isoliert gefuehlt und dachte auch, nichts geht mehr, alles an Kommunikation ist gestoert. Alles was vorher ganz normal war an Alltagskommunikation war ploetzlich ein Problem, auch mit den Hoergeraeten. Mich hat das auch in eine ziemliche Negativspirale gebracht und mein Fokus war auf allem was nicht mehr geht.

Mittlerweile denke ich: Ja, was kaputt ist wird auch nicht mehr besser in meinen Ohren ABER:

- Alles an Technik wird immer besser und es liegt in meiner Hand hier mit den richtigen Partnern das Optimum rauszuholen und selbst immer weiter zu lernen was mir in welcher Situation hilft

- Andere verstehen koennen ist soviel mehr als nur hoeren im Ohr - ich war ganz erstaunt, wieviel ich mittlerweile von den Lippen ablesen kann und das weiter zu verbessern liegt in meiner Hand. Ich merke, wie ich mich bei Umgebungen und Gespraechspartnern 'einhoere' und es immer besser wird, dass ich in schwierigen Situationen besser verstehe, wenn ich mir genug ruhige Zeiten in meinen Alltag einbaue etc. Unser Gehirn kann so krasse Dinge leisten und soviel Neues lernen.

- Situationen mit Kommunikationsproblemen managen wird immer einfacher. Ich musste das erst lernen und anfangs hat es mich total gestresst "sch**se, jetzt verstehe ich schon wieder gar nichts..." Mittlerweile ist es normal, dass es immer wieder Probleme gibt, aber ich habe auch viel mehr Loesungen. Und es werden immer mehr Loesungen, waehrend sich die Probleme oft wiederholen :)

- Die Umgebung so gestalten, dass es weniger Probleme gibt, wird auch einfacher, je mehr ich lerne was funktioniert und was nicht. Und, je weniger Hemmungen ich habe hoeflich darauf zu bestehen dass es Anpassungen gibt, wo immer es geht. Es nicht akzeptieren, wenn ich irgendwo einen ruhigen Tisch reserviert habe und dann mitten im lauten Raum sitzen soll. Und vieles mehr.

Die Ohren moegen "kaputt" sein und das koennen wir nicht aendern, aber es gibt trotzdem so viel, was wir beeinflussen koennen, damit Kommunikation und Integration weiter moeglich ist.

In meinem Alltag bin ich fast nur von Normalhoerenden umgeben und ich musste lernen, ihnen zu sagen was ich fuer gelungene Kommunikation brauche und ich musste auch lernen das geduldig zu tun, selbst wenn ich frustriert, wuetend oder traurig bin. Normalhoerende brauchen unsere Hilfe, damit sie ihren Teil zu gelungener Kommunikation beitragen koennen. Ich war selbst als Normalhoerende so, weil ich keine Ahnung hatte.

Die Schwerhoerigkeit hat auch bei mir die sozialen Beziehungen sehr beeinflusst. Ja, es ist schmerzhaft. Aber mit den richtigen Menschen ist es irgendwann kein Problem mehr. Meine Erfahrung ist, dass der Prozess sehr schmerzhaft sein kann, aber auch Beziehungen besser machen kann. Der Rest kann weg. Und - ich habe durch die Schwerhoerigkeit auch ganz tolle neue Menschen kennengelernt.

Mittlerweile haben sich auch meine Erwartungen geaendert. Frueher war ich regelmaessig in Kneipen. Mit der Schwerhoerigkeit habe ich in solchen Umgebungen fast gar nichts mehr verstanden. Wenn ich jetzt ausgehe, waehle ich wann immer moeglich Orte die besser sind. Heute wollte dann mein ganzes Team nach der Arbeit etwas trinken gehen. Die Einladung kam aus einer anderen Abteilung und ich konnte nicht beeinflussen wohin wir gehen. Mit einer Gruppe in eine laute Umgebung war eigentlich das Letzte was ich heute wollte, aber ich bin neu im Team und will mich eben nicht isolieren. Es war dann ein Irish Pub, klein, laut, einziger freier Tisch direkt unter einem Lautsprecher und neben einer lauten Gruppe. Katastrophale Hoerumgebung fuer mich, aber ich konnte dem Gespraech die meiste Zeit zumindest thematisch irgendwie folgen. Darueber habe ich mich gefreut. Vor einem Jahr waere ich wahrscheinlich weinend nach Hause gefahren, weil ich es immer mit "vorher" und "normal" verglichen habe.

Ja, es ist ein schmerzhafter Prozess von normalhoerend zu schwerhoerig. Aber mich hat es auch dazu gebracht meine Prioritaeten neu zu sortieren, mich besser um mich zu kuemmern, besser zu kommunizieren, mit negativen Gefuehlen besser umzugehen, mehr Verstaendnis fuer andere Menschen mit Einschraenkungen zu haben und insgesamt mehr wertzuschaetzen was alles noch da ist und was alles noch funktioniert.
michmart
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#110

Beitrag von michmart »

Wau, ganz toll geschrieben. Das wird sicher sehr viele hier positiv stimmen und Mut machen. Ich finde auch, dass es nicht einfach ist hochgradig schwerhörig zu sein, aber wie du schon schreibst, man muss ja damit zurecht kommen und ich bin heilfroh, dass es Hörgeräte mit der heutigen Technik gibt. Dadurch ist es mir möglich ein relativ normales Leben zu führen. Mit ein paar Abstrichen halt. Danke für deine motivierenden Worte, Frangipani
Musihu
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#111

Beitrag von Musihu »

Jedenfalls finde ich Eure Beiträge sehr toll und ermutigend. Da seid Ihr schon einen Schritt weiter.
Die Schwerhörigkeit ist die eine Seite, doch die Dysphonie ist besonders unangenehm, dazu noch Tinnitus, hört auf.
Das strengt regelrecht an und abends ist man ganz schön erschöpft. Hörgerät ist natürlich erforderlich, verstärkt
allerdings bestimmte ätzende Frequenz um so mehr.
Darüber konnte ich mich hier in meinem Umfeld noch
mit Niemandem austauschen, hat keiner, sind „nur“ schwerhörig. Selbst in der Tinnitus-bzw. Schwerhörigen SH
Gruppe nicht. Bei mir Schwerhörigkeit, Tinnitus und Hyperakusis Dysphonie gebündelt, Innenohr futsch.
Das zu akzeptieren ist schon nicht einfach, vor allem die große Palette von Einschränkungen. Muss meiner Frau viele Absagen erteilen kultureller und sozialer Art.
Natürlich muss man nun Schritt für Schritt einen neuen
Weg einschlagen mit sicher auch einigen psychischen Folgen.
Trotz meiner „Behinderung“ setze ich mich um so mehr
für hilfsbedürftige, und alte Menschen ein. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit war ich in mehreren Einrichtungen aktiv, musikalisch - lyrischer Art, auch wenn’s mir selbst nicht
immer leicht viel und ich immer noch Vergleiche ziehe wie’s fruher lieg.Konnte jedenfalls Freude bereiten und für mich war es gleichzeitig ein Ventil und Ablenkung zugleich.
Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich mich keinesfalls mich nur zurückziehe und grüble. Ich suche
die Kommunikation und Tätigkeit weil sie mir gut tut und da zeigt sich was deine wahren Freunde sind. Mittlerweile verstehen diese um so mehr dich so zu akzeptieren.
Ich wünsche Euch eine schöne Weihnachtszeit und danke Euch.
Rondomat
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Registriert: 9. Mär 2017, 17:49
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Re: Isolation Schwerhöriger...

#112

Beitrag von Rondomat »

Ein wirklich schöner Thread. Ich lese hier trotz vieler Probleme auch einigen gesunden Optimismus heraus, der jeden von uns und neuen Lesern bestimmt weiter hilft.

Das ist doch eine schöne Einstimmung in die Weihnachtstage, die auch wieder einiges von uns abverlangen. Ich wünsche Euch fröhliche Weihnachten!
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
BeBo69
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Registriert: 12. Sep 2022, 08:31
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Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Isolation Schwerhöriger...

#113

Beitrag von BeBo69 »

Um ruhigere Orte für soziele Kontakte zu finden, bin ich auf dieses Video gestoßen:
https://youtu.be/o1GcMyTY060

Die Website dazu: https://www.soundprint.co/

Für Berlin gibt es dort bereits 'ne Menge Einträge. Ich werde in Zukunft meine Kneipen- & Restaurantbesuche mit einpflegen.

edit: Wurde hier im Forum bereits behandelt
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... p?p=142951
Take care,
Bernhard

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