Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

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Hörgräte
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#26

Beitrag von Hörgräte »

zugvogel hat geschrieben: 21. Okt 2022, 10:16 und habe die Sorge, ich könnte mich früh mit einem schlechteren Resultat zufriedengeben.
Das tendiert ja eher zu mehr als 2 - 3 Sitzungen :-))

Für mich kommt nur idO infrage, aus verschiedneen Gründen. Auch hätte ich gerne Akku und Bluetooth, aber bei den Ansprüchen werden diese Dinger immer größer.

Ehrlich gesagt ist die Bauform wie eine Glaubensfrage, du kannst dazu viel lesen hier.
Schlecht hören tu ich gut
Pfadi_
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#27

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo Zugvogel,

es gibt alle Bauformen für jedes Budget. Die Verfechter von HdO-Geräten verweisen immer auf mehr Leistung für den gleichen Preis. Die Verfechter von IdO's schätzen die Bauform bspw. in Bezug auf Masken, abstehende Ohren, klappernde Brillenbügel etc. So hat jede und jeder seine Gründe.

Viel Erfolg.

Pfadi
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Chromobotia
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#28

Beitrag von Chromobotia »

zugvogel hat geschrieben: 21. Okt 2022, 10:16 Überraschen tut mich die Varianz beim Zeitraum der Anpassung. Zwischen 2-3 Sitzungen und vielen Monaten ist alles dabei, ich hoffe bei mir wird es nicht allzu lange dauern.
Das macht manchmal durchaus auch Spaß, wenn man sich darauf einlässt. Man hat so ja die Möglichkeit, einfach verschiedene Geräte und Einstellungen zu vergleichen.
zugvogel hat geschrieben: 21. Okt 2022, 10:16 Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich ungern zu Ärzten gehe und habe die Sorge, ich könnte mich früh mit einem schlechteren Resultat zufriedengeben.
Da kann ich Dich beruhigen: Wie beim Arzt empfinde ich es bei meinem Akustiker überhaupt nicht, das ist insgesamt eine andere Atmosphäre.

Wichtig ist nur, dass Du während der Testphase versuchst, dem Akustiker Deine Problemsituationen möglichst genau zu beschreiben. Mit "mir gefällt der Klang nicht" oder "ich verstehe nix" wird es für die sicher schwieriger, die richtigen Einstellungen zu finden. Wobei: Vermutlich kommt das häufig vor und die sind das bereits gewohnt und können damit umgehen...?
tabbycat
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#29

Beitrag von tabbycat »

Hallo Zugvogel,

ein moderner Akustiker hat nicht viel mit einer Arztpraxis gemein, ich finde es da um Welten entspannter.

Mach bitte nicht den Fehler, zu früh klein beizugeben, denn mit dem Hörsystem mußt du sechs Jahre leben - und die können verdammt lang werden, wenn's vorn und hinten nicht passt und du vielleicht noch viel Geld dafür bezahlt hast.
Ich habe genau diesen Fehler bei meiner Erstanpassung vor 15 Jahren gemacht, weil ich mich vom damaligen Akustiker einschüchtern ließ. Nach glaube ich vier Wochen habe ich damals das erste Gerät genommen ohne ein weiteres zu testen.

Bei meiner jetzigen Versorgung habe ich einmal den Akustiker gewechselt, drei Hörsysteme getestet und insgesamt fast ein halbes Jahr gebraucht - und fühle mich letztendlich für relativ kleines Geld sehr gut versorgt.

Welche Bauform für dich in Frage kommt, hängt auch von der Art und Stärke des Hörverlustes ab. Ich selbst habe bisher immer nur HdO (=Hinter dem Ohr) Geräte gehabt und komme trotz Brille gut damit klar.
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Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
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(Heinz Erhardt)
Nohrbert
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#30

Beitrag von Nohrbert »

Chromobotia hat geschrieben: 21. Okt 2022, 13:13 ....
Wichtig ist nur, dass Du während der Testphase versuchst, dem Akustiker Deine Problemsituationen möglichst genau zu beschreiben. Mit "mir gefällt der Klang nicht" oder "ich verstehe nix" wird es für die sicher schwieriger, die richtigen Einstellungen zu finden. Wobei: Vermutlich kommt das häufig vor und die sind das bereits gewohnt und können damit umgehen...?
Das ist ein Punkt, den ich selbst auch sehr schwierig finde. Wie kann man das Hörerlebnis mit Worten beschreiben? Das ist so ähnlich wie einen Geruch oder Geschmack zu beschreiben.

Ich habe für mich einen Weg gefunden, indem ich spezielle Hörsituationen, die mir ein gutes, oder auch schlechtes Klangempfinden bescheren, zuerst einmal versuche zu reproduzieren. Dann suche ich nach evtl. anderen Hörsituationen, in dem der ungewünschte Effekt ebenfalls auftritt.

Im nächsten Schritt versuche ich für mich selbst dieses Hörempfinden mit Worten zu beschreiben oder suche nach Analogien.

Beispiele:
Wenn Autos an mir vorbeifahren hört sich das so an, als stünde ich in einem Tunnel.
Ich habe das Empfinden, als habe man mir eine dünne Plastiktüte über die Ohren gezogen.
Es hört sich an, als wenn man Watte in den Ohren hat.
Beim Ansprechen des Störfilters fahren die Hörgeräte die Lautstärke abrupt herunter und nur langsam wieder hoch, etwa so, als würde man am Radio den Lautstärkeregler schnell runter und nur ganz langsam wieder hochdrehen.
Die Sprache hört sich an, als käme sie aus einer Blechdose.
Die Sprache hört sich transparenter/dumpfer an
Chromobotia
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#31

Beitrag von Chromobotia »

Nohrbert hat geschrieben: 21. Okt 2022, 14:14Das ist ein Punkt, den ich selbst auch sehr schwierig finde. Wie kann man das Hörerlebnis mit Worten beschreiben? Das ist so ähnlich wie einen Geruch oder Geschmack zu beschreiben.
Da bin ich völlig bei Dir. Aber zwischen "gefällt mir einfach nicht" und Deinen Beispielen liegen ja schon Welten, die finde ich schon genau in meinem Sinne. Und dann eben noch vielleicht bestimmte Hörsituationen merken, in denen das ein Problem ist. Damit kann doch ein HGA bestimmt was anfangen.
Dani!
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#32

Beitrag von Dani! »

Aus meiner Sicht wichtig ist auch, dass in den Hörgeräten zumindest ein manuell auswählbares Programm vorhanden ist, in dem keinerlei Geräusch-Filter aktiviert sind (meistens wird das als "Musikprogramm" bezeichnet). Ich hatte das bei meinen Tests mit meinen ersten digitalen Hörgeräten nicht und war somit selten in der Lage korrekt zu beschreiben, was an den Einstellungen falsch ist. Seit ich das Musikprogramm zum Hörgergleich heranziehen konnte, konnte ich weitaus genauer erklären, was schräg klingt, weil ich erst dann wusste, was ich hören könnte und vor allem was der Grund war. Z.B. bin ich immer wieder in Situationen gelaufen, wo ich plötzlich alles leiser gehört hatte. Da hat die zu heftig eingestellte Geräuschunterdrückung reingegrätscht, was ich ohne Musikprogramm nicht erkennen konnte.
Dominik
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L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
wolf2else
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#33

Beitrag von wolf2else »

svenyeng hat geschrieben: 17. Okt 2022, 18:41 Ein Versicherung halte ich nicht für sinnvoll. Da verdient nur Versicherung,
Wenn es um Verlust oder Diebstahl geht, dann zahlt die Kasse eh sofort ihren Zuschuss, wenn der Fall eintritt.
Die Gesetzliche Krankenkasse zahlt bei Verlust oder Diebstahl?
Wo steht das?

Die Techniker Krankenkasse tritt dann nicht ein und zahlt weder den Zuschuß noch irgend etwas anderes, wenn ich mir mein HG stehlen lasse bzw. verliere.
Hat man mir jedenfalls so erklärt und auch betont, dass dies keine satzungsmäßige bzw. freiwilige Leistungspflicht darstellen würde.
-Hz 125-250-500-750-1000-1500-2000-3000-4000-6000-8000
dbR -30 - 20 -20 - 25 -- 30 --- 40 ---40 ---50 --65 ----60 --55
dbL -25 --20 -20 --20-- -25 ----40 ---45 ---60 --75 ----70 - 55
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mirochen
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#34

Beitrag von mirochen »

Es gibt ein paar vereinzelte Ausnahmen, da wurde die gesetzliche Kasse zur Zahlung bei Verlust verdonnert (ich meine mich an einen Fall eines Dementen zu erinnern). Aber im Regelfall zahlt die gesetzliche Kasse natürlich nicht bei Verlust, wenn die Frist zur Neuversorgung noch nicht abgelaufen ist - das ist eine gefährliche (bzw. ggf. teure) Falschinformation!

Eine entsprechende Versicherung kostet unterschiedlich viel, je nach Leistungsumfang und Anschaffungspreis. Ab ca. 10-15 EUR im Monat wird es nach meinen Recherchen interessant. Aber man muss da SEHR genau hinsehen, bspw. deckeln manche die Erstattung bei Verlust/Diebstahl auf 500 EUR. Wenn man (zwei) Hörgeräte mit einer Zuzahlung von 6.000 EUR damit absichern will, wird es albern.

Aktuell kostet eine Versicherung, deren Limit durch den Beitrag bestimmt wird, um die 220 EUR (lässt sich auf 160 EUR reduzieren, wenn ausschließlich Verlust & Diebstahl versichert wird) pro Jahr für beide Geräte bei einem Gesamtwert von 6.000 EUR (bei 10 % pro Jahr Eigenanteil ab dem zweiten Jahr bei der AXA), bei 3.000 EUR Gesamtwert sind es 140 EUR. Jeweils inkl. Zubehör.

Wie so oft gilt wohl, wenn man sparen kann, sollte man besser das tun.
42
Ohrenklempner
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#35

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich habe in den letzten Jahren mindestens 20 Verlustversorgungen durchgeführt und kann bestätigen, dass die Krankenkassen in diesem Fall auch zahlen. Es gab noch nie eine Ablehnung.

Im Vertrag ist nicht explizit von "Verlust" die Rede, sondern es handelt sich um eine vorzeitige Wiederversorgung. Damit diese Genehmigt wird, bedarf es einer HNO-ärztlichen Verordnung mit Begründung und einer Verlusterklärung des Versicherten.
wolf2else hat geschrieben: 31. Okt 2022, 13:51 Die Techniker Krankenkasse tritt dann nicht ein und zahlt weder den Zuschuß noch irgend etwas anderes, wenn ich mir mein HG stehlen lasse bzw. verliere.
Hat man mir jedenfalls so erklärt und auch betont, dass dies keine satzungsmäßige bzw. freiwilige Leistungspflicht darstellen würde.
Dann hat man dich wohl angeschwindelt.
Siehe §7 Abs. 4 des vdek-Vertrags zur Versorgung mit Hörhilfen.

Toll, da kommt er wieder mit Argumenten, der Ohrenklempner. Irre, was? :D
wolf2else
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#36

Beitrag von wolf2else »

... Dann hat man dich wohl angeschwindelt.
Siehe §7 Abs. 4 des vdek-Vertrags zur Versorgung mit Hörhilfen. ...
[/quote]

Tja Ohrenklempner, gut geziehlt, aber die 12 nicht getroffen. ;)

§ 57 (4) ist nur im Gesamtzusammenhang mit der biha zu verstehen und deine Auslegung ist charmant, aber nur tw. richtig.

Die GKV zahlt allenfalls auf Antrag des Versicherten das, was sie leistet. Also ist die Differenz des Betrages zwischen Kassenleistung und Akustikerleistung immer Sache und Verlust des Versicherten.
Würde es mir sehr gut überlegen, ob ich mich bei einem teurem HG darauf einlasse oder mich für ca. 6 € im Monat oder ca. 430 € in 6 Jahren gegen das Restrisiko absichern will.
Der Versicherte müsste ja ggfs. auch mal - so er in der Oberklasse spielt - mehr als 3.000 € stemmen, wenn ihm beide HG - wie auch immer - abhanden kämen.

Hast du denn für das Restrisiko noch eine andere "Fundstelle", die mich vor einer Fehlausgabe von monatlich 6 € bewahrt?
-Hz 125-250-500-750-1000-1500-2000-3000-4000-6000-8000
dbR -30 - 20 -20 - 25 -- 30 --- 40 ---40 ---50 --65 ----60 --55
dbL -25 --20 -20 --20-- -25 ----40 ---45 ---60 --75 ----70 - 55
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svenyeng
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#37

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Fakt ist, das die KK ihren Zuschuss bei Verlust zahlt.
Zu mindest bekommt man die Grundversorgung mit einfachen HGs ohne eigenen Zuzahlung.
Denn für den Zuschuss der KK muss ja jeder Akustiker HGs anbieten.
Somit Steht man im Fall des Falles nicht ohne da. Und das ist doch wichtig.
Evtl. hat man ja auch noch die alten HGs, mit denen man noch ne gewissen Zeit überbrücken kann.

Ich trage jetzt rund 30 Jahre HGs und bisher ist mir noch nie eines abhanden gekommen.
Ein kleines Risiko hat man immer und selbst eine Versicherung will i.d.R. nen Eigenanteil. wenn sie bezahlbar sein soll.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Erste Hörgeräte - viele Fragen dazu

#38

Beitrag von Ohrenklempner »

Es hieß, die Krankenkasse zahle "weder den Zuschuß noch irgend etwas anderes" bei Verlust oder Diebstahl. Das stimmt nicht, denn sie (die Krankenkasse) zahlt in diesem Fall ihren Festbetrag für eine neue Hörgeräteversorgung. Ob man dabei wiederum etwas zuzahlen möchte oder nicht, muss man selber entscheiden.

Es tut also weniger weh, wenn man von vornherein günstigere Hörgeräte nimmt. Bestenfalls zahlst du nichts (außer Rezeptgebühr).
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