WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

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Hörakustiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#51

Beitrag von Hörakustiker »

Hallo,

auch ich freue mich für Dich.
Alles Gute für die Zukunft.

Gruß
Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#52

Beitrag von Karin »

Hallo Hörakustiker, was kam denn bei der Untersuchung des Kindes deines Chefs raus?
Gruß Karin
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LilosMama
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#53

Beitrag von LilosMama »

@ Karin

Hallo!

Danke! Ich melde mich gerne ab und an mal per e-mail bei Dir. Ansonsten kann wie gesagt jeder, der wissen möchte, was bei uns so los ist, auf unsere Homepage schauen.:) www.swidel.com :)

Liebe Grüße
Sabine
Hörakustiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#54

Beitrag von Hörakustiker »

@Karin

Leider keine guten Nachrichten.
Beiderseits Hörschwelle (bzw. Reaktion) wohl nicht mehr meßbar. Er versucht es nun trotzdem mit Hörgeräten, aber es ist schon ein Termin zur CI Voruntersuchung vereinbart.
Sehr traurig, aber das Kind bekommt zum Glück das maximal machbare.

Gruß
Hörakustiker
Karin
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#55

Beitrag von Karin »

HI, schön, dass er es mit HG versucht. Er sollte die Ruhe bewahren. Ich kenne Kinder, die mit 110 db Hörverlust gut auch sprechen gelernt haben.
CI hat keine Eile.
Auch ihm kann ich mein Buch "Diagnose hörgeschädigt" empfehlen.
Hörkurven kann er zwar sicher lesen, aber alles andere, jenseits der HG ist sicher noch neu für ihn.
Lieben Gruß
Karin
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Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#56

Beitrag von Andrea Heiker »

Lieber Hörakustiker,

bei 110 dB würde ich persönlich ein CI doch zumindest ernsthaft ins Auge fassen. Bei der Hörkurve ist ein CI vom Frequenzumfang und Lautstärke her jedem -auch dem besten und teuersten- Hörgerät überlegen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Xuxi

Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#57

Beitrag von Xuxi »

Hey NINA! ICh weiß, dass OAEs für den Wind sind, aber WENN eine Reaktion da ist, glaube ich nicht, dass das Kind dann auch taub sein könnte!!! Sagt mir meine Logik!

Liebe Grüße Susi und Manfred Marco jun.

QUOTE]Erstellt von Nina Mo.
Huch, das mit den OAE's hab ich erst jetzt gemerkt nach Karins Beitrag...

Das ist natürlich wirklich quatsch, denn die OAE's sind doch meines Wissens nach genau das, was eben beim Neugeborenenscreening gemacht wird?!
Eine OAE allein ist wirklich NIE aussagekräftig, schon gar nicht über die Stärke eines Hörschadens. (Zumindest habe ich das jetzt so im Kopf, Audiologie-Buch steht leider in Köln...)
Eine OAE sagt nur aus, dass ab einem relativ geringen dB Wert (ich glaube 35 oder so???) irgendwann keine OAE's mehr gemessen werden können.
Sprich: wenn die OAE auffällig ist, dann kann das Kind mit 40dB hören oder taub sein und genauso gut normalhören falls ein Messfehler oder sonst was war...

@Sabine: Ich würde wirklich versuchen die Nerven zu behalten! Gudrun hat ja sehr ausführlich geschrieben wie es ist. Versuche tief durchzuatmen, auch ihr werdet euren Weg finden!

Gruß,
Nina
[/quote]

Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#58

Beitrag von Andrea Heiker »

Doch Xusi,

auch eine OAE mit beruhigendem Ergebnis kan bedeuten, dass das Kind taub ist. Mir ist ein Kind bekannt, dass vermutlich mit Hörgeräte nichts oder nur sehr wenig gehört hat, und das bei mehreren OAEs völlig unauffällig war. Erst dei BERA erbrachte eine an Taubheit grenzendende Schwerhörigkeit beidseits. Aufgrund einer einzigen OAE würde ich ich mich niemals beruhigen lassen bzw. beunruhigen lassen.

Gruß
Andrea
[size=small]

[Editiert von Andrea Heiker am: Sonntag, Juli 4, 2004 @ 03:25 PM][/size]
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Xuxi

Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#59

Beitrag von Xuxi »

Erstellt von Andrea Heiker
Doch Xusi,

auch eine OAE mit beruhigendem Ergebnis kan bedeuten, dass das Kind taub ist. Mir ist ein Kind bekannt, dass vermutlich mit Hörgeräte nichts oder nur sehr wenig gehört hat, und das bei mehreren OAEs völlig unauffällig war. Erst dei BERA erbrachte eine an Taubheit grenzendende Schwerhörigkeit beidseits. Aufgrund einer einzigen OAE würde ich ich mich niemals beruhigen lassen bzw. beunruhigen lassen.

Gruß
Andrea
[size=small]

[Editiert von Andrea Heiker am: Sonntag, Juli 4, 2004 @ 03:25 PM][/size]
Hey Andrea!

Ich verstehe deine Antwort nicht. Ich habe ja gesagt, dass die OAEs für nichts sind, eine schwerhörigkeit kann natürlich nicht ausgeschlossen sein, aber taub-niemals, wenn eine Reaktion da ist. Außerdem habe ich nicht geschrieben, dass ich mich von einer OAE beruhigen lasse. Ich machte-just for info-2 mit meinem Sohn. Aber egal, ich glaube man sollte die Berichte genauer lesen, ehe man antwortet.

Nichts für ungut, aber hier im Froum werden sehr viele Mütter beunruhigt. Manchmal ist der Hausverstand und das Gefühl einer Mutter einfach das richtigere!!!

Liebe Grüße und schönen TAg.

Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#60

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Xusi,

DOCH. Das Kind von dem ich berichtet habe, hat bei MEHREREN OAEs keine Auffälligkeiten gezeigt. Die BERA zeigte bis 100 dB keine Hörreaktionen und die Überraschung war groß. Eine mehrmonatige Versorgung mit Hörgeräten erbrachte nie einen Hinweis darauf, dass das Kind mit Hörgeräten irgendetwas hören konnte. Nach einer CI-OP zeigte das Kind aber ziemlich bald sehr eindrucksvolle Hörerfolge.

Völlige Taubheit kommt sehr selten vor, die meisten Kinder haben (winzig) kleine Hörreste. Wenn die Hörreste aber zu schlecht sind, oder nur weniger Frequenzen umfassen, dann ist das praktisch gesehen, aber doch eine Gehörlosigkeit. Zwischen mit Hörgerät Geräuschebrei hören (das die meisten können) und Verstehen von Sprache liegen doch Welten.

Xusi, ich bemühe mich durchaus immer alles genau zu lesen, aber manchmal muss ich gerade bei Dir alles zwei Mal lesen, um zu verstehen, was Du nun meinst. Vielleicht wäre es etwas verständlicher, wenn Du ausführlicher schreibst?

Gruß
Andrea
[size=small]

[Editiert von Andrea Heiker am: Montag, Juli 5, 2004 @ 11:09 AM][/size]
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Xuxi

Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#61

Beitrag von Xuxi »

Erstellt von Andrea Heiker
Hallo Xusi,

DOCH. Das Kind von dem ich berichtet habe, hat bei MEHREREN OAEs keine Auffälligkeiten gezeigt. Die BERA zeigte bis 100 dB keine Hörreaktionen und die Überraschung war groß. Eine mehrmonatige Versorgung mit Hörgeräten erbrachte nie einen Hinweis darauf, dass das Kind mit Hörgeräten irgendetwas hören konnte. Nach einer CI-OP zeigte das Kind aber ziemlich bald sehr eindrucksvolle Hörerfolge.

Völlige Taubheit kommt sehr selten vor, die meisten Kinder haben (winzig) kleine Hörreste. Wenn die Hörreste aber zu schlecht sind, oder nur weniger Frequenzen umfassen, dann ist das praktisch gesehen, aber doch eine Gehörlosigkeit. Zwischen mit Hörgerät Geräuschebrei hören (das die meisten können) und Verstehen von Sprache liegen doch Welten.

Xusi, ich bemühe mich durchaus immer alles genau zu lesen, aber manchmal muss ich gerade bei Dir alles zwei Mal lesen, um zu verstehen, was Du nun meinst. Vielleicht wäre es etwas verständlicher, wenn Du ausführlicher schreibst?

Gruß
Andrea
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[Editiert von Andrea Heiker am: Montag, Juli 5, 2004 @ 11:09 AM][/size]
Gebt bitte allen Kindern eine Chance mit HG hören zu lernen. Ist auch mit einem großen Ghörschaden möglich, dass sie sprechen lernen können. Ich finde, dass Mütter hier sehr oft verunsichert werden und glauben, dass ihre Kinder unbedingt ein CI brauchen. Ich habe mit betroffenen und Ärzten gesprochen, einseitig 90 db mit HG Versorgung reichen aus, dass sie sprechen lernen können, mit sprezieller Frühförderung. Und OAES und Bera, ja mit Vorsicht zu genießen!

Liebe Grüße Susi
Andrea Heiker
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Re: WIE hört ein schwerhöriger Mensch?

#62

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Susi,

ja die Sache mit dem CI muss gut überlegt werden, und im Zweifel sollte man lieber noch einmal einige Monate warten. Allerdings sollte man auch nicht zu vorsichtig an das CI herangehen. Ein gleichmäßiger(!) Hörverlust von 90 dB läßt sich meistens auch noch mit Hörgeräte einigermaßen gut versorgen. Aber ab 90 dB fängt aber auch schon der Bereich an, in dem das CI durchaus indiziert ist.

Kritisch wird die Sache allerdings schon bei 90 dB auf dem besseren Ohr und das andere Ohr ist deutlich schlechter. In dem Fall würde ich doch eher dazu neigen, dass schlechte Ohr mit dem CI zu versorgen.

Grund: Das schlechte Ohr nimmt das Gehirn kaum war, da das andere Ohr sehr dominant wird. Zwischen an Taubheit grenzend und an Taubheit grenzend herrschen Welten, wie ich am eigenen Leibe erfahren habe. Außerdem hat ja der Mensch auch immer noch zwei Ohren zum Hören.

Gruß
Andrea
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