
Im September 2021, etwas mehr als vor einem Jahr also, bin ich morgens mit einem dumpfen Gefühl und einem verzerrten Klangbild im linken Ohr aufgewacht. Nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass es wohl (mal wieder) ein Hörsturz ist - ich hatte bereits zwei vor über 15 Jahren kurz nacheinander, die aber beide zum Glück nach kurzer Zeit wieder verschwanden.
Nach der erwarteten Diagnose „Idiopathischer Hörsturz links“ beim HNO und dem verzweifelten Versuch, mittels Kortison-Infusionen noch etwas zu retten, bin ich dann hier bei uns in der Stadt mit einer Verordnung zur Filiale von Amplifon gegangen, um mich über Hörsysteme beraten zu lassen. Dort arbeiten zwei Damen, beide sehr bemüht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mich bei meinen Problemen nicht wirklich verstehen. Ich bin hauptberuflich Musiker und deshalb auf ein sehr gutes Gehör angewiesen, bin aber nicht schwerhörig, sondern habe eben „nur“ dieses wattige Gefühl über der linken Gesichtshälfte und den verzerrten Klang mit fehlenden Bässen und einem übertrieben starken, schrillen Hochton-Mitten-Bereich, was auch diese Verzerrung auslöst. Ein sehr, sehr unangenehmes Gefühl, dass mich nun seit mehr als einem Jahr begleitet und, wie sollte es anders sein, von einem Tinnitus in BEIDEN Ohren begleitet wird. Volltreffer …. Das rechte Ohr arbeitet hingegen noch recht gut, zumindest wenn man mein Alter (53) berücksichtigt.
Zunächst wurde mir ein Kassengerät zur Probe mitgegeben (Ampli-mini), danach das Modell mit einer Leistungsstufe höher, für das ich dann schon 2.400,- Euro (beide Seiten) zuzahlen soll. Beides In-Ear-Geräte, die von mir als Glatzenträger ohne Brille grundsätzlich bevorzugt werden, rein ästhetisch betrachtet. Nun trage ich seit zwei Tagen „Ampli-Connect“ Modelle
Da ich die beiden In-Ear-Modelle nur mit Standard-Ohrstücken aus dem „Baukasten“ getestet habe, würde ich das mittlere Modell nun noch gerne einmal mit wirklich passenden, an meinen Gehörgang angefertigten Ohrstücken testen. Nun also zu meiner ersten Frage (ich hab eigentlich einen ganzen Container voll …)
- Entstehen für mich Gebühren für das Anfertigen der passenden Ohrstücke? Klar, wenn ich die Geräte dann nehmen würde, übernimmt das die Kasse. Und wenn nicht?
Ach ja, und wie ich bereits gelesen habe, gibt es hier im Forum wohl einige Musiker bzw. Leute, die beruflich auf ihr Gehör angewiesen sind. Wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge bzgl. der Technik? Was ist zu empfehlen und werden mir In-Ear-Geräte am Ende überhaupt einen akzeptablen Klang liefern können? Bzw. welcher Typ wäre am besten geeignet, um die Frequenzverzerrungen im linken Ohr einigermaßen auszubügeln?
Wer bis hier hin durchgehalten hat: Kompliment und vielen Dank

Gruß aus Südhessen,
Stephan