Ich bin links hochgradig hörgeschädigt und trrage ein Hörgerät mit Schirmchen. Rechts bin ich an Taubheitgrenzend hörgeschädigt und trage sei 2022 ein neues Hörgerät:
Phonak Audeo P50 RT mit Otoplasik C-Shell HF3 Acryl.
Die Otoplasik ist wahrscheinlich für meine kleine Ohren zu groß. Ich habe mehrfach Ohrenschmerzen bekommen, die bis zum Kiefer und unter die Kophaut ausstrahlen.
Ich habe das Hörgerät daraufhin entfernt, bis keine Schmerzen mehr da waren.
Ich überlege jetzt, ob ich nicht auch, wie links, ein Schirmchen tragen kann und die Otoplasik entfernen lassen kann.
Ist das möglich?
Das ist bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit nicht so leicht möglich, da es die Ultra-Power-Hörer nicht "von der Stange" zum Anpassen mit Schirmchen gibt, sondern nur fest verbaut in eine Otoplastik.
Ich würde zunächst überprüfen lassen, ob die Passform i.O. ist, evtl. eine Neuanfertigung auf Reklamation beauftragen.
Eine Otoplastik muss ohne unangenehmen Druck zu tragen sein, sonst stimmt etwas nicht. Das kann vom Akustiker beim Labor reklamiert werden, oder sie wird in der Werkstatt etwas nachbearbeitet (etwas abgeschmirgeld und poliert/lackiert).
Irgendwo hatte ich es neulich mal geschrieben, wie das mit Laborfertigungen funktioniert und wie das mit der zu dicken Passform kommen kann.
In den Laboren werden die in 3D eingescannten Abformungen am PC modelliert und über ein 3D-Druckverfahren gefertigt. Bei der Modellierung wird die Form noch etwas aufgedickt, weil normale Abformmaterialien i.d.R. einem gewissen Schrumpf unterliegen. Man spricht vom Aufdickfaktor oder Offset. Bei weichem Gehörgangsgewebe und einem expandierenden Abformmaterial kann es dann vorkommen, dass der Aufdickfaktor zu hoch bemessen ist und das Passstück dann drückt. Da muss man als Akustiker wissen, wie das Labor tickt und wie sich die eigenen Materialien verhalten und ggf. bei der Laborbestellung entsprechend anmerken, dass mit mehr oder weniger Offset gearbeitet werden sollte.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet...
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Ultra-Power-Otoplastiken gibt's leider nicht in weich, wegen der empfindlichen Innereien (Hörer, Lagerungen und Drähte).
Theroretisch wäre es auch denkbar, dass ein herkömmlicher Power-Hörer (P-Hörer) mit geschlossenem Schirmchen gerade noch ausreichend ist; allerdings gibt's dann kaum noch Reserve für den Fall einer Hörverschlechterung. Dann müsste endgültig eine cShell angefertigt werden.
Alternativ wäre noch eine Hörgerätebauform mit Schallschlauch und weichen Otoplastiken möglich, zum Beispiel (wenn es Phonak sein soll) das Naída UP.
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