Plötzlich Hörstürz

[Nikto]

Hallo alle zusammen,
Seit Ostern 2022 spielt mein linkes Ohr nicht mehr mit.
HNO Arztdiagnose H91. 2 Idiopathischer Hörsturz mit Tinnitus.Arzt sagt , ich bin Kandidat für CI.
Tympanoskopie mit Kortisoninjektion, Kortisonbehandlung haben nichts gebracht. MRT gemacht,keine erkennbare veränderungen in Kopf.
Jetzt Probiere ich Hörgerät , es ist Signia Pure 312 AX.
Ich komme mit dem Gerät nicht klar. Wenn Ich rechtes Ohr zuhalte , Sprache kann ich nicht klar verstehen, mit Musik kann ich überhaupt nicht anfangen, sogar mit direkter Verbindung mit Smartphone, sogar Titel was gespielt wird kann ich nicht erkennen.
Das Gerätüberträgt alles was ich nicht brauche, Vögel gezwitschere, Wasser geplätschere, Blinker am Auto,Geschier geklappere, alle einzählne Geräusche. Nur Musik, Sprache , sind unverständlich. Ich glaube der Akustiker ist schon am Limit mit Einstellungen, es wird nicht besser.Einzige Vorteil, ich erkenne etwas besser die Richtung vom Geräuchen, von wo die kommen, mehr nicht. Manche Geräusche sind ganz neu, es klingt nicht so wie ich mit rechtem Ohr höre, Staubsauger, Winkelschleifer, Bohrmaschiene. Manche Dinger besser garnicht hören.
Fürs Gerät muss ich schon über 800 dazu zahlen,es liegt nicht am Lautstärke, ist laut genug.Ich denke das mit noch teuerem Gerät wird nicht besser, kann sein das CI bessere Lösung ist.
Komme sogar schon klar mit nur einem Ohr.
Entschuldigt mich für meine Fehler in Rechtschreibung.
Bin kein Schreiber bin Redner.

[muggel]

Hallo,
vielleicht magst du ja mal deine Hörkurven hier zeigen.
Ansonsten kann ich dir nur sagen: Ostern ist ja noch nicht so lange her. Oft erholt sich das Ohr noch, auch wenn es später ist. Bei mir hat es beim letzten Hörsturz ca. 5-6 Monate gedauert, bis es wieder wie vorher war. Daher kann es sein, dass es bei dir einfach noch viel zu früh ist.

[Ricki]

Daher kann es sein, dass es bei dir einfach noch viel zu früh ist.

Nikto schreibt Ostern 2022

[muggel]

upss... hab das Jahr überlesen. Danke fürs drauf aufmerksam machen

[Die mit dem Hund]

Hey,

sowas solltest du mit deinem Arzt besprechen. Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen, ist ein CI tatsächlich eine Lösung. Sow wie du es beschreibst, hörst du aber mit dem Hörgerät. Aber Sprache und ähnliche Töne kannst du nicht mehr unterscheiden oder verstehen, gesungene Sprache auch nicht verstehen. Das muss mit einem CI nicht besser werden. Der Grund dafür liegt im Gehirn. Wenn du über ein Jahr gewartet hast, bis du dem geschädigten Ohr wieder Input gibst, hat bis dahin das Hörzentrum im Gehirn gelitten. Du hörst zwar mit den Ohren, aber verstehen tut man mit den Gehirn. Natürlich kann es auch am Hörgerät liegen. Immerhin hörst du ja mit dem anderen Ohr noch. Aber das findest du dann erst raus, wenn du dir ein CI implantieren lässt. Das Hören musst du dann komplett neu lernen. Ein CI ist etwas ganz anderes als das natürliche Hören oder das Hören mit einem Hörgerät.
Was die Zuzahlung angeht, verstehe ich den Grund nicht. Die KV zahlt ein ausreichendes Hörgerät. Von daher musst du auch nichts zuzahlen, es sei denn du willst unbedingt ein teureres Gerät. Da du ja aber schreibst, dass die das HG nicht so viel bringt, was die Sprache angeht, würde ich mal bezweifeln ob es Sinn macht einen so teures HG zu kaufen. Und es steht wohl auch das CI im Raum? Wozu dann so viel Geld zum Fenster rauswerfen? So wie ich es verstanden habe, benutzt du das HG ja eh nicht, wenn du ein CI bekommen solltest.

LG.

[Nikto]

Hörkurven hab alles Akustiker gegeben, der hat auch selber welche gemacht.
Ich kann nur sagen dass die weit unter der *Banane* liegt. Ich hab manche Hörkurven angeschaut und keine etwa zu mir passende n gefunden. https://images.app.goo.gl/meXp7j2Uh1C8SiHRA Meine Kurve liegt etwa zwieschen 60 und 80.
Hab auch Antrag auf Behinderung gestellt und jetzt bin ich 20% behindert, (bringt sowiso nichts)

[Die mit dem Hund]

Hab auch Antrag auf Behinderung gestellt und jetzt bin ich 20% behindert, (bringt sowiso nichts)

Sofort widersprechen. Das bringt meistens noch was. Das kannst du formlos machen. Einfach schriftlich widersprechen. Du musst erstmal auch keine Gründe nennen. Die kannst du später nachreichen.

[Nikto]

Erstes mal war ich beim einem Akustiker in September 2022, der hat gesagt das er das nicht schaft mit Hörgerät.
Seit anfang März bin beim anderem Akustiker, der gibt sich mühe.Der vermutet das viele Bereiche in der Schnecke kaputt sind.
Und wie kann ich hören lernen wenn ich Radio mit Hörgerät verbinde und höre nur einzählne Töne die ich nicht zuordnen kann, weil gesundes Ohr hört was anderes. Hab probiert mit normalen Kopfhörern, gennau das gleiche,nur mehr Störgeräusche. Radio am Hörgerät halten hilft auch nicht. Ich bin beim ausprobieren von Tönen, was ich rechts höre und was links. Wie klingt ähnlich rechts und links, z.b mit Löfel aufs Glas anschlagen, hört sich zur 80% gleich. Hab schon Hörgerät rechts anprobiert (Ich weis dass man das nicht machen darf) hat mich interessiert


Den ersten Gerät Hab ich 2 Wochen getragen, jeden Tag ,auf Arbeit auch.(Kassengerät) Reicht nicht aus.
Den zweiten Gerät trage ich jetzt 2 Wochen auch jedenTag.(800 Selbstbeteiligung)

[Nikto]

Sofort widersprechen. Das bringt meistens noch was. Das kannst du formlos machen. Einfach schriftlich widersprechen. Du musst erstmal auch keine Gründe nennen. Die kannst du später nachreichen.

Bis 50 % Behinderung reicht es nicht, kann man drehen wie man will.

[Dani!]

Sofort widersprechen. Das bringt meistens noch was. Das kannst du formlos machen. Einfach schriftlich widersprechen. Du musst erstmal auch keine Gründe nennen. Die kannst du später nachreichen.

Was soll denn diese Panikschieberei! Hast du dich denn jemals mit der Berechnung des GdB beschäftigt? Mit einem gesunden Gegenohr hat Nikto mit einem GdB 20 bereits das Maximum erhalten. Keine Chance dass es mehr wird. Und dafür sollen Andere auf Staatskosten (also meine und deine Kosten) unnötig Verwaltungskram abarbeiten.

[Nikto]

Du hast Recht.Wiederspruch ist Sinnlos.

[Nikto]

Noch ein Nachteil !
Mir tut mein groser linker Zeh weh, manchmal Rippen, an der linke Seite...
Wenn ich auf rechter Seite schlafe und muss aufstehen ,weckt mich meine Frau in dem sie an meinen Zeh zieht oder an die Seite schubst .
Ein bisschen Spas mus sein

[KatjaR]

Der Grund dafür liegt im Gehirn. Wenn du über ein Jahr gewartet hast, bis du dem geschädigten Ohr wieder Input gibst, hat bis dahin das Hörzentrum im Gehirn gelitten. Du hörst zwar mit den Ohren, aber verstehen tut man mit den Gehirn. Natürlich kann es auch am Hörgerät liegen. Immerhin hörst du ja mit dem anderen Ohr noch. Aber das findest du dann erst raus, wenn du dir ein CI implantieren lässt. Das Hören musst du dann komplett neu lernen. Ein CI ist etwas ganz anderes als das natürliche Hören oder das Hören mit einem Hörgerät.

Das stimmt so aber nicht. Das Hörzentrum und die Hörerinnerung ist über Jahre nach Ertaubung noch stabil, vor allem wenn man einseitig nur betroffen ist.
Ich selbst habe nach 23 Jahren Taubheit ein 2. CI implantiert bekommen und konnte damit am Tag nach OP wieder hören und verstehen, nach Frühanpassung.

Ein GdB von 20 ist genau das was man bekommt, bei einseitiger Betroffenheit, da keine Taubheit vorliegt, ist man damit "gut bedient. "
Ich würde mit dem Hörstatus erst noch weitere Geräte testen.

[Nikto]

Hab in Forum gelesen,
das ist als ob am Klavir tasten fehlen und der Ton ,was von Hörgerät kommt ,gibt schon richtige Töne aber trifft falsche Bereiche.
Erste Zeit ,voriges Sommer , konte ich nicht auf der rechte Strassenseite laufen, konte Geräusche von Verkehr nicht ertragen.Frau muss immer rechts von mir laufen, so kann ich sie hören.
Kollegen auf Arbeit hab ich gesagt, wenn die mich rufen dann sollen sie auch Koordinaten sagen, sonst finde ich die nicht. Immer frage ich was für Geräusche gerade sind und von wo kommen sie
Lange Auto fahrten auch ging nicht , nach 1 Stunde war schon etwas schmerzhaft am linkem Ohr, anhalten und aussteigen noch schlimer Autobahngeräusche waren noch schlimer. Hab gelehrnt Geräusche abzuschalten.
Tinnitus ist Thema für sich , noch "lüstiger"

[Dani!]

Off-topic Diskussion wurde abgetrennt.

[Nikto]

Hier hab ich meine Audiogram.
Hörgerät habe ich nach 2 Wochen Anprobe abgegeben. Hat mir fast nichts gebracht.

[Chocolate]

Sorry, aber ich hab gerade viele Fragen dazu:
Ist das Audiogramm aktuell? Ich verstehe nicht ganz warum du CI-Kanditat sein solltest ehrlich gesagt.
Hast du nur das eine Gerät getestet? Was hat denn nichts gebracht, also was daran war "falsch"?

Ich würde links durchaus mit HG vernünftig ausstattbar halten, der relativ geradlinige Verlauf der Kurve sollte in der Theorie dich einfach alles "nur" leiser hören lassen, aber halt gleichmäßig leiser. Empfindest du das auch so oder kommt es dir anders vor vom Klang?

[Ohrenklempner]

Ich stimme dir zu, Frau Schokolade , die breitbandigen 50 dB sind eine typische Hörsturz-Kurve oder wenn durch irgend einen anderen Grund auf einmal alle äußeren Haarsinneszellen dahingerafft wurden. Für ein CI würde ich da auch noch keine Indikation sehen, außer man kann mit einem Hörgerät nichts erreichen, was ich aber für weniger wahrscheinlich halte.
Gerade bei diesen... ich nenne sie mal "Hörsturzkurven", kommt's aber auf eine feinfühlige Hörgeräteeinstellung an.
Die normale Akustikerweisheit würde sagen, wir machen den Gehörgang so dicht wie möglich, damit die tiefen Töne fein übertragen werden, und so schlagen es auch die Anpassformeln vor. Das geht aber ganz oft gegen die Wand, weil durch die Verstärkung der tiefen Töne der mittlere und Hochton-Bereich sehr stark maskiert werden, alles nur dumpf-dröhnend, verwaschen, undeutlich und "zu laut" klingt. Aus meiner Erfahrung lassen sich solche Hörverluste am besten offen und mit keiner Verstärkung im Tieftonbereich versorgen. Einfach in den Mitten und Höhen was drauf, und dabei wenig Kompression, weil ein unruhiges (komprimiertes) Klangbild das Innenohr überfordert. Gleichzeitig die Unbehaglichkeitsgrenze im Auge behalten und vor allem: Viel, viel Übung, langsam das Ohr an die Verstärkung rantasten lassen und einfach das Hörgerät in einer gerade so erträglichen Einstellung tragen. Der Rest kommt dann von ganz allein.

[Nikto]

Hördiagramm ist 2 Wochen Alt.
Ausprobiert hab ich 2 Geräte
Erste von Bernafon , zweite von Signia Pure AX, ohne Otoplastik.

Wenn ich uber Bluetooth mit Handy verbinde und radio anschalte,
kann ich nicht mal bekante mir Musik erkennen, geschweige Nachrichten anhören.
Ob man lauter stellt oder nicht ist gleich, nur lauter.
In Hörraum beim Akustiker, hab extra rechte Ohr zu gehalten, die Stimme 1 Meter von mir konte ich noch verstehen.
Komme ich ins Verkaufsraum ,ich höre nicht was 2 Meter von mir gesprochen wird.Mit rechtem Ohr kann ich das alles hören.
Einzelne Töne , sogar wenn in Raum Radio an ist ,höre ich diese Töne fast so wie mit rechtem Ohr.
Ich vergleiche Töne , was ich rechts und was ich links höre, in dem ich an irgend was anklopfe, reibe quwitsche.
Wenn Oma läuft mit dem Stock, höre ich das noch 10 Meter von mir noch eher als ich mit rechtem Ohr erkenne
Wenn meine Frau mir links was sagt 0,5 Meter vor mir , höre ich nicht.
Mit linkem Ohr sind die Geräuche etwas heller in Klang.
Hab noch gemerkt in verlaufe des Tages hört man unterschiedlich.
Lautstärke ist genug, glaube ich.
Ich habe noch alten Hörgeräet von meinem Vater, Oticon Go Pro.Mal auch ausprobiert
leider kann ich den nicht einstellen. Kein Kabel keine Software dazu.

[cherusker]

Hörgerät habe ich nach 2 Wochen Anprobe abgegeben. Hat mir fast nichts gebracht.

Lass dich doch einfach mal woanders beraten. Vielleicht gibt es noch andere Akustiker in deiner Nähe.
Was du sonst beschrieben hast, passt ja auch zu dem, was Ohrenklempner in #18 beschrieben hat (undeutlich, dröhnend und zu laut). Mir gings anfangs genauso, vieles war einfach ein unerträglicher Geräuschebrei. Einen Mehrwert brachten die ersten Testgeräte nur bei einfachen Tönen, z.B. Vogelgezwitscher.
Die Gewöhnung an neue Testgeräte dauerte bei mir auch immer Wochen. Manchmal habe ich anfangs auch nicht verstehen können, was sich mit jedem Tag aber immer etwas gebessert hat. Ohren und Gehirn benötigen auch etwas Zeit. Immerhin hast du dich lange auf dein rechtes Ohr konzentriert ...

Aus meiner Erfahrung lassen sich solche Hörverluste am besten offen und mit keiner Verstärkung im Tieftonbereich versorgen. Einfach in den Mitten und Höhen was drauf, und dabei wenig Kompression, weil ein unruhiges (komprimiertes) Klangbild das Innenohr überfordert. Gleichzeitig die Unbehaglichkeitsgrenze im Auge behalten und vor allem: Viel, viel Übung, langsam das Ohr an die Verstärkung rantasten lassen und einfach das Hörgerät in einer gerade so erträglichen Einstellung tragen.

Super Tipp, muss ich mir für meinen nächsten AKU-Termin merken.
Wenn ich die Hörkurve von @Nikto mit meiner vergleiche, gibt's es einige Parallelen. Bei der letzten Insitu-Messung hatte mein linkes Ohr ein fast linearen Verlauf, das rechte mit einem Ausreisser nach unten bei 2kHz, ab 4kHz wirds wieder besser. Die Verstärkungskurven der HG's sind daher auch weitestgehend linear und ich stelle ebenfalls das dumpfe, verwaschene Klangbild fest.

[Nikto]

Wir haben hier etwa 10 Akustiker in Umkreis von 2 km von mir. Einen hab ich ausprobiert.
So ein Fall haben die noch nicht gehabt.
Der nechste ist Iffland. Hab Termin bekomen ende Mai. Alle haben nur bis 17.00 offen, und Sammstag garnicht.
Muss abwarten.
Danke für die Tipps.
Die Tipps von euch hab ich aufgeschrieben und versuche weiter geben.

[cherusker]

Alle haben nur bis 17.00 offen, und Sammstag garnicht.

Das kenne ich nur zu gut. Viele Akustiker haben Öffnungszeiten für Rentner 9.30 - 12.30 und 15.00 bis 17.00 Uhr, Samstags nur Service (Reinigen, Batteriewechslen, etc.) aber keine Anpasstermine oder Erstberatungen

[Robert Wilhelm]

"die Unbehaglichkeitsgrenze im Auge behalten "
Welche Rolle spielt die Angabe der Unbehaglichkeitsgrenze im Audiogramm ?

[Ohrenklempner]

"die Unbehaglichkeitsgrenze im Auge behalten "
Welche Rolle spielt die Angabe der Unbehaglichkeitsgrenze im Audiogramm ?

Die wird vom Hörgerät übernommen, aber nur als Schätzwert. Wenn man eine Insitu-Audiometrie über das HG macht und darüber keine Messung der U-Grenze vornehmen kann, muss man diese manuell an die Restdynamik des Gehörs anpassen.

[Dani!]

Robert,
Ohrenklempner empfahl im konkreten Fall eine Anpassung mit wenig Kompression (aus konkreten Gründen). Bei höherer Eingangslautstärke kommt man damit allerdings schnell an die U-Grenze. Diese muss man bei der Anoassung dann eben im Auge behalten, sonst kreischt alles nur noch.

Das mit der möglichst geringen Kompression sehe ich zwar anders. Ich bin allerdings auch kein Akustiker und habe keinerlei Erfahrung mit der Anpassung von Hörstürzen oder sonstigen Einsteigern. Es darf halt unter keinen Umständen (für den Träger gefühlt) zu laut werden.