Impfung Pneumokokken bei Erwachsenen vor CI OP

[Aktrice]

Hallo Ihr alle...
leider habe ich bisher nur Infos zu Kindern und Impfung gefunden...
Aber Kind bin ich mit 51 Jahren nur noch im Herzen
Ich habe am 13.11. 23 meine OP für das Erste CI. Nun wird ständig an mich rangetreten, ich solle mich vor OP impfen lassen.
Ich bin aber eher nicht so dafür- ein Impfschaden reicht mir...

Wie war es bei euch, habt ihr euch impfen lassen?
Wenn ja, gab es Probleme, oder habt ihr gar trotz Impfung eine Entzündung bekommen?
Würdet ihr wieder impfen?
Wenn nein: lief trotzdem alles gut? Oder bereut ihr es nun, weil es Probleme gab, es nicht getan zu haben?

Ich habe eher eine sehr robuste Natur. Bin so gut wie nie krank gewesen in meiner Vergangenheit (hab sogar ohne Corona Impfung überlebt und nur einmal ein leichten Verlauf gehabt.)
Bin aber nun etwas unschlüssig- schließlich wir da im Kopf rumhandtiert...
Danke für eure Erfahungen.

[Dani!]

Hallo Aktrice,
die Pneumokokken-Impfung ist vor einer CI-OP sehr zu empfehlen. Denn nach dem Eingriff vergehen etliche Wochen und Monate, bis die Wunde verheilt und richtig geschlossen ist. Immerhin geht das Implantat von der Kopfhaut bis ins Innenohr und das über das sehr anfällige Mittelohr.
Solange kein Infekt in der Zeit nach der OP kommt, ist die Impfung "vergeudet". Tritt aber eine Infektion auf, ist das Drama hinterher dagegen groß. Viele Infektionen bekommen ansonsten gesunde Menschen nicht mit (dafür arbeiten die körpereigene Abwehrkräfte). Gelangt das ganze aber über das Mittelohr direkt über die Elektroden ins Gehirn, wird es kritisch.

Ich selbst habe bei beiden OPs keine Impfung diesbezüglich gemacht, auch nachträglich nicht. Im Nachhinein betrachte ich das aber als extrem fahrlässig und würde das in Zukunft tun.
Immerhin war ich kurz vorher wenigstens gegen Grippe geimpft, damit meine OP nicht verschoben werden muss, die Wahrscheinlichkeit ist im Herbst nunmal hoch, sich derart anzustecken.

[svenyeng]

Hallo!

Ich habe zwar keine CIs und keine OP vor mir, aber ich lasse mich regelmäßig impfen.
Habe 5 Corona Impfungen gehabt und keinerlei Probleme.
Corona habe ich bis heute nicht gehabt. Meine Mutter die auch hier im Haus wohnt habt genauso 5x Corona Impfung gehabt und bis heute auch kein Corona gehabt.
Genauso lasse ich mich jedes Jahr gegen Grippe impfen. Das steht in Kürze auch wieder an.
Auch da habe ich nie ein Problem gehabt.
Nebenwirkungen können bei jeder Impfung auftreten.

DIe Impfung gegen Lungenentzündung hatte ich bisher nicht. Meine Mutter lässt die aber machen und hatte nie eine Lungenentzündung.
Soweit ich weiß wird die auch erst im höheren Alter empfohlen.
Aber auch da werde ich meinen Arzt mal fragen.

Gruß
sven

[FotoJunkie]

die Berichte wg. bestätigten Impfnebenwirkungen aus dem engsten Bekanntenkreis reißen nicht ab,
ich würde aus diesem Grund nie jemandem zu einer mRNA-Impfung raten,
das muß leider jeder mit sich selbst ausmachen.

[FotoJunkie]

die Impfempfehlung erfolgt entsprechend der Empfehlung der Stiko für Erwachsene (nicht erst 60+)
im besten Fall vor Implementierung des CIs....

[Dani!]

Es geht hier nicht um Corona
Bitte nichts durcheinander würfeln, dazu ist das Thema zu sensibel.

[Kolja]

Ich hatte immer gedacht, man wird gegen Meningitis geimpft?
Interessante Frage, denn ich hätte da auch so meine Bedenken, weil ich als Kleinkind bereits eine Meningitis gehabt habe. Wegen dieser bin ich bis heute auch nie gegen Masern geimpft worden.

[Dani!]

Wenn ich den Wikipedia Artikel richtig interpretiere, dann ist Meningitis nur der Sammelbegriff für Hirnhaut Entzündung, die Ursache also nicht spezifiziert. Diese kann unter anderen durch Pneumokokken entstehen. Letztere sind in der Regel im Nase und Lunge zu finden. Eine Infektion kommt bei Kindern wesentlich häufiger vor als bei Erwachsenen bzw letztere bekommen das häufig gar nicht erst mit, da Nase und Lunge erst mal überwunden werden muss.

In den ersten Monaten nach einer CI OP besteht allerdings ein direkter Zugang vom Rachenraum über das Mittelohr zum Implantat unter der Kopfhaut.

Den Zugang durfte ich am Abend des Gründonnerstag 2020 kennen lernen (3 Monate nach der OP): Ich hatte unbewusst geschnäuzt. Der Effekt war, dass ich über das Implantat dann nichts mehr gehört hatte, weil ich damit eine Luftblase rein geblasen hatte. Da hätten auch Viren und Bakterien dabei sein können, die nicht von den sonstigen Mechanismen des Körpers abgewehrt werden konnten. Pneumokokken sind dabei die häufigsten Übeltäter. Über Ostern war das ein besonderer "Spaß" nichtss mehr zu hören und keinen Facharzt verfügbar zu haben. Ich dachte erst, das CI sei defekt...

Für Aktrice scheint das alles aber doch nicht so wichtig zu sein oder sie hat nicht das zu lesen bekommen, das ihre Einstellung bestätigt. Mit deutlich mehr Komplikationen als diese Impfung ist bei der Narkose zu rechnen. Ich würde dann eher darauf verzichten und auf eine rein lokale Betäubung bestehen. Hat aber auch so seine Probleme, da der Operateur dann zwingend im vorgegebenen Zeitfenster fertig werden muss. Treten unerwartete Probleme auf, gerät der Arzt in Stress. Und jeder Mensch unter Stress macht auch häufiger Fehler als ohne Stress. Ich würde die OP besser ganz absagen.

[Ohrenklempner]

Es gibt doch sicherlich eine Aufklärung über Nebenwirkungen und Risiken. Wenn eine Impfung ein Infektionsrisiko deutlich verringern kann und die Impfung mit deutlich weniger Risiken behaftet ist als eine Infektion, würde ich mich für die Impfung entscheiden. Der Mensch ist aber ein sehr komplexes System und jeder Mensch ist anders, daher kann man auch nur Risiken und Wahrscheinlichkeiten beurteilen und nicht mit Sicherheit voraussagen, was passieren wird.

Trotz Impfung kann man natürlich auch eine Entzündung bekommen. Eine Entzündung durch Pneumokokken ist nach einer Pneumokokken-Impfung viel weniger wahrscheinlich, aber es gibt auch noch viele andere Bakterien und Pilze, die eine Entzündung verursachen können. Es ist wie mit einem Sicherheitsgurt im Auto. Auch mit Gurt kann man einen Autounfall haben, aber das Risiko schwerer Verletzungen ist mit Gurt viel geringer.

[Katja_S]

Hallo,
es gibt sowohl eine Impfung gegen Pneumolokken als auch eine Impfung gegen Menningokokken (bei Menningokokken sogar mehrere gegen unterschiedliche Stämme).
Mein Sohn hatte seine CI OPs mit 1 bzw. 4 Jahren und war damals daher sowieso gegen Pneumokokken und Menningokokken geimpft (das werden ja die meisten Kleinkinder auch dann, wenn sie kein CI bekommen). Im Gegensatz zu anderen Kindern lassen wir die Impfung gegen Pnrumolokken aber alle paar Jahre auffrischen (dann mit einem neuen Impfstoff, der evtl. auch gegen mehr Stämme schützt). Momentan überlegen wir, ob wir ihn noch mit einem neuen Menningokokken Impfstoff impfen lassen oder nicht.
Ich persönlich schätze den Schutz durch die Impfung(en) (gerade wenn man durch die Krankheit besonders gefährdet würde) als wesentlich größer ein als das Risiko einer schweren Impfnebenwirkung (gerade bei so erprobten Impfungen wie die gegen Pneumokokken und Menningokokken) und würde mich selbst auch dagegen impfen lassen (falls ich je ein CI benötigen würde, bin momentan normalhörend).
Allerdings ist man ja nicht verpflichtet, sich vor einer CI OP zu impfen (wäre mir neu), von daher kann sich die Threaderstellerin ja selbst entscheiden, ob sie sich an die Empfehlung hält oder eben nicht. Im Prinzip ist es ja wie eine Versicherung: Die Wahrscheinlichkeit, dass man die Versicherung in Anspruch nehmen muss bzw. sich mit dem Erreger infiziert, mag sehr gering sein, falls der "Schadensfall" dann doch eintritt, ist man froh, die Versicherung/Impfung zu haben.
Viele Grüße
Katja

[svenyeng]

Hallo!

Ich persönlich schätze den Schutz durch die Impfung(en) (gerade wenn man durch die Krankheit besonders gefährdet würde) als wesentlich größer ein als das Risiko einer schweren Impfnebenwirkung (gerade bei so erprobten Impfungen wie die gegen Pneumokokken und Menningokokken) und würde mich selbst auch dagegen impfen lassen (falls ich je ein CI benötigen würde, bin momentan normalhörend).

Ganz genau. Das immer mal Nebenwirkungen oder so auftreten können, ist normal.
Aber das ist i.d.R. eher selten, vor allem bei so erprobten Impfungen.
Bei den Corona Impfungen (ich bin 5x geimpft) habe ich keine Sekunde gezögert.
Nächste Woche bin ich wieder dran mit der Grippeimpfung. Die lasse ich mir jedes Jahr geben.

Gruß
sven

[Aktrice]

Vielen Dank für eure Rückmeldungen, ich werde das mit dem Arzt noch mal durchsprechen.
Abgesagt wird die OP sicher nicht! Klar, kann ich aus der Vollnarkose nicht mehr aufwachen- aber das bekomme ich dann ja nicht mehr mit- und dann ist das eben so...
Ist ja nicht meine Erste OP unter Vollnarkose...
Ecuh allen eine schöne und gesunde Herbstzeit