Ich bin nun Mitte 30, schwerhörig seit meinem 7. Lebensjahr (sehr wahrscheinlich durch Masern).
- Leider wurde das erst viele Jahre später festgestellt - laut Kinder-Ohrenarzt habe ich top gehört und das wäre ein rein psychologisches Problem: ich will einfach nicht hören!

- Die dann verschriebenen analogen HGs waren nicht gut eingestellt, alle Stimmen robotermäßig und ich habe sie deshalb kaum getragen, musste das nach jahrelangem "Du willst nur nicht hören sagt der Arzt" auch erstmal verarbeiten.
- Nochmal ein paar Jahre später habe ich mich pünktlich zum Abitur doch noch einmal auf das Thema eingelassen. Neue Geräte (Phonak) einstellen lassen, diesmal waren es "digitale" und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht.
- Als die Phonak-HG nach ca. 8 Jahren kaputt waren uns es keine Ersatzteile mehr gab, habe ich neue Geräte getestet und bin am Ende beim Oticon OPN gelandet. Nochmal ein Wahnsinnssprung zu Vorher, endlich auch mit Bluetooth (laut Akustiker ja unnötiger Luxus) und Verbesserung in schwierigen Situationen.
- Nun sind 6 Jahre um und eine Neuversorgung könnte wieder anstehen - dachte ich, bis mein Akustiker mir erstmal erzählte, dass dies nach neuen Verträgen nur nach 9 Jahren sicher wäre, man es aber probieren könnte.
Und an dem Punkt bin ich nun. Aktuell teste ich das Oticon Real, allerdings mit meinen alten Ex-Hörern, damit beim Testen keine Kosten entstehen. Ist ein bisschen besser bei Wind und Hall, aber irgendwie war es das auch schon. Laut neuer Messung falle ich auch in WHO 4 und müsste somit sowieso ganz andere UltraPower(?)-Geräte erhalten, d.h. beim nächsten Termin wird es vielleicht ein Signia. Ich bin mir gar nicht sicher, ob Hörgeräte überhaupt noch Sinn machen, oder ob es Zeit für ein Implantat wird

Da kenne ich mich gar nicht aus, werde vielleicht noch eine Beratung wahrnehmen. Laut Gutachter für den Schwerbehinderten-Ausweis war ich auch schon bei den Hörtests der letzten HG-Versorgung nicht hochgradig, sondern an Taubheit grenzend schwerhörig und er hat deshalb vermutet, dass bei der nächsten Neuversorgung (also jetzt) eventuell Implantate besser helfen könnten. Falls jemand hier Erfahrungen hat - später Umstieg auf Implantate nach so langer Schwerhörigkeit - würde ich mich sehr freuen! Aber auch Empfehlungen für aktuelle Geräte, oder generell eure Lebenserfahrungen

Falls relevant: Bin berufstätig (Vollzeit), mache zwar meist Home Office, bin aber auch mal im Büro (Großraumbüro), habe dann viele Meetings (englisch, deutsch), brauche definitiv Bluetooth und Telespule und ich merke bei meinen aktuellen Geräten, dass diese am Limit sind. Wenn mein Kleinkind mal laut ruft oder schreit, verzerrt das Gerät den Ton fehlerhaft/stockend. Seitdem die Geräte bei einer Anpassung etwas lauter gestellt wurden, habe ich permanent Rückkopplung. Eine gute Lösung ist nicht nur für mich, sondern auch mein Kind wichtig: laut Logopädin redet es sehr laut und hat vermutlich dadurch eine Sprachstörung, weil die Silbenbildung in der Lautstärke erschwert ist. Das belastet mich natürlich sehr, und ich hoffe auf schnelle Hilfe mit den nächsten HGs oder Implantaten.
Ferner graut es mir jetzt schon vor dem formalen Prozess mit Akustiker und Krankenkasse. Phonak und Oticon waren damals natürlich keine "Kassengeräte" und ich hatte jeweils jahrelange Widersprüche und sogar einen Rechtsstreit beim Gericht deswegen (damals noch in der Kinderversorgung). Diese waren letztendlich erfolgreich und die besseren Geräte mussten gutbegründet übernommen werden, aber das schlaucht natürlich und eine Garantie, das ausgelegte Geld zurück zu erhalten, hat man ja auch nicht. Akustiker haben auf sowas sowieso keine Lust und bei den aktuellen Kostenvoranschlägen flattern mir die Ohren.
Liebe Grüße!
