Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

cherusker
Beiträge: 562
Registriert: 4. Okt 2022, 16:28
1

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#26

Beitrag von cherusker »

muggel hat geschrieben: 13. Feb 2024, 08:11 Es wird implizit dabei eine Kompensation mit Hörhilfen einbezogen.
Gibt es da Unterschiede je nach Amt und/oder Bundesland?
Ich (NRW) hatte bei meinem Antrag nur die Ergebnisse des Hörtests vom HNO, auf dessen Basis die HG-Verordnung erfolgte, eingereicht. Die Ergebnisse sind ja ohne Hörgeräte entstanden und es wurde so akzeptiert. Einen Anpassbericht vom Akustiker musste ich nicht nachreichen.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
R 55 55 50 60 60 65 70 70 60 40 40
L 25 50 50 50 55 60 55 50 40 40 55
muggel
Beiträge: 1486
Registriert: 19. Jun 2013, 13:34
10

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#27

Beitrag von muggel »

Wieso einen Anpassbericht? Es werden entsprechende Audiogramme ohne Hörhilfen benötigt, keinen Anpassbericht oder sonst was.
Und nein, die VersMedV ist ein Bundesgesetz und somit für alle Bundesländer etc gültig:
https://www.gesetze-im-internet.de/vers ... 00008.html

Aber anhand der Audiogramme ohne Hörhilfen kann jeder Akustiker sagen, was im bestenfall MIT Hörgeräten verstanden wird. Eben dies wird implizit auch bei der Bestimmung des GdB berücksichtigt, daher wird - zumindest noch - der GdB anhang der Audiogramme ohne Hörhilfen als Grundlage genommen.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Randolf
Beiträge: 1289
Registriert: 23. Apr 2017, 16:17
7

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#28

Beitrag von Randolf »

Wenn der Antrag abgeleht wurde, kannst du nach einem Jahr einen neuen stellen.
emilsborg
Beiträge: 91
Registriert: 20. Dez 2023, 07:59
Wohnort: Süden

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#29

Beitrag von emilsborg »

muggel hat geschrieben: 13. Feb 2024, 08:11 Es wird implizit dabei eine Kompensation mit Hörhilfen einbezogen.
Jeder Akustiker kann anhand des Sprachaudiogramms sagen, was du mit HGs erreichen kannst (bzw was nicht).
Das mag wohl so sein, auch wenn ich vermute, dass dies wenn eher bezogen auf den Entstehungszeitraum der zugrundeliegenden Tabellen zutrifft. Gefühlt ist nämlich bis zu einer hochgradigen Schwerhörigkeit eine (Teil-) Kompensation zu einem Grad möglich, der bei Sehstörungen definitiv nicht erreicht werden kann. Nur dass dort aber eben der korrigierte Zustand zugrunde gelegt wird für die Einstufung (also indirekt von der erreichten Verbesserung abhängig gemacht wird). Das ist so bei Schwerhörigkeit nicht ansatzweise der Fall. Fairerweise muss man sagen, dass die Steilheit der Zunahme sich, wie ich finde, erstaunlich gut an die wahrgenommene Situation angepasst darstellt. Auch wenn die Entstehung der Tabellen mittlerweile deutlich über 50 Jahre zum Teil schon her ist. Denn es gelingt ja vielen lange einen leichten oder mittelgradigen Hörverlust (zumindest ansatzweise) zu kompensieren, ansonsten müssten ja gemäß Statistiken deutlich mehr Menschen Hörgeräte tragen als tatsächlich diese in Anspruch nehmen.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
emilsborg
Beiträge: 91
Registriert: 20. Dez 2023, 07:59
Wohnort: Süden

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#30

Beitrag von emilsborg »

Ich will damit übrigens nicht sagen, dass Schwerhörige deswegen bei der Bewertung besser wegkommen, also einen vergleichsweise hohen GdB erhalten. Eher, dass es sonst der Schematik bei anderen Erkrankungen zuwiderläuft, weil die Bewertungsvoraussetzung zumindest formal keine Kompensation explizit berücksichtigt. Implizit kann dies jedoch der Fall sein, für mein Empfinden dann aber bezogen auf den Zeitraum, als die Bewertungstabellen entstanden sind.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Dani!
Beiträge: 3432
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
12
Wohnort: Landkreis München

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#31

Beitrag von Dani! »

Theorie und Praxis.
Meine Praxis sah mal so aus, dass ich das "Vergnügen" hatte, sowohl auf Ohren wie auch Augen einen GdB von jeweils 70 gehabt zu haben. Bei den Ohren habe ich mich aber deutlich mehr eingeschränkt gefühlt. (persönliches Empfinden)

Ansonsten hat ja in den Tabellen die Messung bei 100dB weit mehr Gewicht als bei 60dB. Bei 100dB ist der Wert, was ein Hörgerät maximal erreichen kann (bei heutigen Hörgeräten ist das nicht anders). Es kann also mit HG sogar ein schlechterer Wert herauskommen.

Im übrigen wurde die Verordnung vor gut 10 Jahren komplett überarbeitet. Seitdem ist der Rechner hier im Forum nicht mehr gültig.

Heute habe ich auf Ohren 80 und Augen 100, obwohl ich ohne Hilfsmittel mehr sehe als höre. Die Auswirkung auf das Leben passt aber mit den GdB in etwa.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Pfadi_
Beiträge: 703
Registriert: 8. Feb 2022, 09:09
2

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#32

Beitrag von Pfadi_ »

muggel hat geschrieben: 13. Feb 2024, 14:04 Wieso einen Anpassbericht? Es werden entsprechende Audiogramme ohne Hörhilfen benötigt, keinen Anpassbericht oder sonst was.
Und nein, die VersMedV ist ein Bundesgesetz und somit für alle Bundesländer etc gültig:
https://www.gesetze-im-internet.de/vers ... 00008.html
Ja, aber die Verwaltungspraxis variiert trotzdem. Das für mich zuständige Versorgungsamt (Hessen) will explizit einen „Anpassbericht“ - ohne fangen sie gar nicht an, zu arbeiten.

(Bei mir - mittelgradig auf der einen Seiten hochgradig auf der anderen - ist die Schwerhörigkeit allerdings nur eine weitere Diagnose. Die Schwerbehinderung bestimmen andere Diagnosen.)

Grüße

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
Randolf
Beiträge: 1289
Registriert: 23. Apr 2017, 16:17
7

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#33

Beitrag von Randolf »

Hallo,

den meisten Antragstellern auf einen SBA geht es um eine Anerkennung sls schwer behindert, um die Steuererleichterung und den Kündigungsschutz.
Also Erreichen von GdB 50.
Da kann man doch den Füllhalter nehmen und den Antrag ausfüllen!?

Gruß
Pfadi_
Beiträge: 703
Registriert: 8. Feb 2022, 09:09
2

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#34

Beitrag von Pfadi_ »

Randolf hat geschrieben: 17. Feb 2024, 20:50 Da kann man doch den Füllhalter nehmen und den Antrag ausfüllen!?

Gruß
Vermutlich ist das auch der Grund für die zumindest bei meinem Versorgungsamt herrschenden unglaublichen Bearbeitungszeiten.

Viele versuchen es unter dem Motto, mehr als abgelehnt werden kann es ja nicht.

Grüße

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
rabenschwinge
Beiträge: 2392
Registriert: 22. Nov 2017, 19:47
6

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#35

Beitrag von rabenschwinge »

Mir wurde damals vom Arbeitsamt nahegelegt doch einen Antrag auf Schwerbehinderung und Erwerbsminderungsrente zu stellen als ersichtlich wurde, dass ich wohl nicht mehr arbeiten kann aufgrund meiner Behinderungen.
emilsborg
Beiträge: 91
Registriert: 20. Dez 2023, 07:59
Wohnort: Süden

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#36

Beitrag von emilsborg »

Pfadi_ hat geschrieben: 17. Feb 2024, 23:02
Vermutlich ist das auch der Grund für die zumindest bei meinem Versorgungsamt herrschenden unglaublichen Bearbeitungszeiten.

Viele versuchen es unter dem Motto, mehr als abgelehnt werden kann es ja nicht.

Grüße

Pfadi
Naja, es allein auf die Antragsflut zu schieben halte ich für eine verkürzte Version. Die Organisation ist leider zum Teil doch sehr ausbaufähig und wenn ich mir vorstelle, dass die meisten Antragssteller sich eher vorher nicht schlau gemacht haben oder einen fachkundigen Berater hatten, dann geht allein eine geraume Zeit ins Land mit Behördenpingpong a la, es fehlt noch das, und jenes bräuchte es noch so…
Ich habe in 2020 den Verschlechterungsantrag in einem neuen Bundesland eingereicht (da tatsächlich nicht mehr das von vor ca 30 Jahren bei Ersterteilung eines GdB). Alleine der Umzug der Akte von Hessen nach Baden-Württemberg war ein Akt … ohne die wollten sie nicht sich überhaupt damit auseinandersetzen was ich denn jetzt für einen Zustand bei meinem Gehör haben würde.

Danach lief es auf ein (ok, Corona) höchst merkwürdiges „Gutachten“ der Amtsärztin raus (die kosten das Amt nichts, egal ob nicht mal ansatzweise vom Fach), die entgegen der Versorgungsmedizinverordnung eine ganz eigene Rechnung aufmachte (ok, dafür kam der erste Bescheid schon unter 6 Monaten nach der Antragsstellung), die auf „gnadenweise“ Zuerkennung von GdB 40 anstatt vorher GdB 30 hinauslief. Dagegen einen begründeten Widerspruch eingelegt innerhalb der Frist nach Akteneinsicht (ich bin fast aus den Schuhen gekippt ob der Argumentationsweise im Gutachten). Bei Ablehnung oder wenn etwas komisch ist IMMER Akteneinsicht fordern, dann müssen alle Bestandteile der Akte offengelegt werden.
Mein HNO-Praxis meldete auf Anfrage an das Amt, das was in den normalen jährlichen Untersuchungen dokumentiert sei (65 dB Freiburger) und Tonaudiogramm sei was sie hätten und liefern würden.
Das war natürlich gar nicht was das Amt gemäß Versorgungsmedizinverordnung haben wollte, nur da hatten die Damen bei der HNO-Praxis taube Ohren… Ich wurde angeblafft: was ich denn mit 60/80/100 dB wolle, aber gut, da lief nichts. Am Ende war die Sachbearbeiterin bereit die Daten beim Akustiker erheben zu lassen und dann damit in die Widerspruchsvorlage bei einem anderen Gutachter zu gehen.
Der kam (zu meinem erfreuten Erstaunen) zu dem Ergebnis, mir ständen stattdessen erwarteten GdB von 60 sogar ein GdB von 70 allein basierend auf der Schwerhörigkeit zu (einzige relevante und beantragte Grundlage). Hat insgesamt knapp 17 Monate gedauert und ich kann mir vorstellen, dass es mitunter Jahre dauern kann wenn nicht alle Beteiligten an einem Strang ziehen…
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Randolf
Beiträge: 1289
Registriert: 23. Apr 2017, 16:17
7

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#37

Beitrag von Randolf »

Hallo, sehr innteressant. Habe neulichs einen Antrag für Nachbarn (nicht hörbehindert) ausgefüllt.
Nach 2,5 Wochen war der Schwebi im Briefkasten.
muggel
Beiträge: 1486
Registriert: 19. Jun 2013, 13:34
10

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#38

Beitrag von muggel »

ja, randolf.. du bist ein held.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Randolf
Beiträge: 1289
Registriert: 23. Apr 2017, 16:17
7

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#39

Beitrag von Randolf »

Nwin, aer mein Nachbar hat einen SBA mit aG und einen Zaun um seinen Parkplatz!
emilsborg
Beiträge: 91
Registriert: 20. Dez 2023, 07:59
Wohnort: Süden

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#40

Beitrag von emilsborg »

Randolf hat geschrieben: 25. Mär 2024, 15:50 Hallo, sehr innteressant. Habe neulichs einen Antrag für Nachbarn (nicht hörbehindert) ausgefüllt.
Nach 2,5 Wochen war der Schwebi im Briefkasten.
Hallo Randolf,

Ohne deinen Beitrag schmälern zu wollen, das klingt nach:
- willigem und gut organisierten Amt
- glasklar dokumentierter Sachlage

Sonst wäre das im Leben so schnell nicht gelaufen.
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
muggel
Beiträge: 1486
Registriert: 19. Jun 2013, 13:34
10

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#41

Beitrag von muggel »

.. und mit Sicherheit lag es nicht an dem Antrag.. denn den auszufüllen ist "Pillepalle", also gar nicht schwer.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
emilsborg
Beiträge: 91
Registriert: 20. Dez 2023, 07:59
Wohnort: Süden

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#42

Beitrag von emilsborg »

[quote=muggel post_id=163594 time=1711391743 user_id=…denn den auszufüllen ist "Pillepalle"…
[/quote]

So würde ich das (leider) jetzt nicht unbedingt nennen. Leider enthalten Formulare in Behördendeutsch für nicht wenige Menschen gewisse Hürden. Ich kenne Juristen (!) mit Prädikatsexamen, die durchaus sagen, sie würden aus so manchem Behördenformular nicht auf den ersten Blick schlau und wären daher auch nicht sicher, was für eine Antwort bei bestimmten Punkten gewünscht wäre. Und diesen Personenkreis kann man getrost zu dem lesefähigen Teil der Bevölkerung zählen der nicht auf den Kopf gefallen ist…
Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war. (Françoise Sagan)
Randolf
Beiträge: 1289
Registriert: 23. Apr 2017, 16:17
7

Re: Hilfe bei Gdb Frage,bezüglich Ablehnung..

#43

Beitrag von Randolf »

Nein, es lag nicht am Formblatt, mein Nachbar hat eine unleserliche Handschrift.
Antworten