Wie weiter vorgehen?

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Ohrenklempner
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Re: Wie weiter vorgehen?

#51

Beitrag von Ohrenklempner »

Probiere die Hörgeräte in dieser Einstellung erst einmal 10-14 Tage und lass sie wirken. Deine Wahrnehmung muss darauf trainiert werden, und auch wenn's anfänglich schon ganz gut klappt, erreicht man das Optimum erst nach dem Prozess der Akklimatisierung/Eingewöhnung. Erst wenn du die Hörgeräte ins Ohr steckst und dir sagst: "Jetzt höre ich normal", dann bist du auf einem guten Weg.

Übertriebene Erwartungshaltungen kenne ich. Die sind ganz unterschiedlich. Dem einen reicht es, wenn er in der Kneipe wieder sein Gegenüber versteht. Der Nächste will auf einer lauten Party auch die Unterhaltung am übernächsten Tisch verstehen können. Der Hörvorgang und das Sprachverstehen sind und bleiben eine Leistung des eigenen (geschädigten) Hörorgans. Ein Hörgerät hilft nur, es macht es nicht wieder gesund.

Zum Thema Schädigung des Restgehörs gibt's neben vielen älteren Themen gerade diesen aktuellen Faden:
https://www.schwerhoerigenforum.de/phpb ... hp?t=14090
Ich verlinke das Thema nur, sonst wird es zu unübersichtlich im Forum.
laymer
Beiträge: 21
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Re: Wie weiter vorgehen?

#52

Beitrag von laymer »

War noch mal beim HNO - der war sehr nett und Hilfsbereit, aber bei 95% Sprachverständnis bei 45db trotz redlichem Bemühen nicht zu raten wird die KK nix zahlen. Wobei es den Arzt wohl etwas erheitert hat, dass die Leuet sonst darum betteln, kein HG verordnet zu krriegen während Ich eins will, aber war unterstützend.

Schade, aber was zu meiner ebenfalls nochmal vermessenen Hörkurve geasgt wurde war auch interessant. Sieht aus wie ein typischer Verschleisschaden bei Älteren, nicht wie ein Lärmschaden. Ursache seien warhscheinlich Antibiotika, ototoxische Substanzen, eine Mittelohrentzündung oder halt Genetik. Wird wohl Erfahrungsgemäß auch nicht schlimmer bis ins Alter, obwohl ich nächstes Jahr mal zur Kontrolle rum kommen soll.
Anscheinend hab ich den Schaden auch schon sehr sehr lange, was einiges erklärt. Darrum dachte Ich, es sei halt total normal in bestimmten Situationen nicht viel zu verstehen. Hab nachfragen und so immer als Selbstverständlichkeit behandelt, als würde der andere halt nuscheln oder zu leise reden, darum isses nie aufgefallen. Ich dachte immer, mein Hören sei total normal und jeder hört so :lol: Wenn Ich zurückblicke hab ich schon in meinen frühen Zwanzigern ganze Schlägereien hinter meinem Rücken nicht mitgekriegt und war immer der je nachdem etwas verschusselte oder arrogante typ der auf Zurufe nicht reagiert.Was Ich nicht versteh versteh Ich halt nicht, ist doch nicht mein Problem.Darum also! Also hab Ich fast mein ganzes Leben mit dieser Hörminderung gelebt, ohne eine Einschränkung zu spüren. Söhnt mich damit schon aus, ist ja quasi ein Teil von mir und hat mich nie behindert. Ist halt einfach mein Hören.

Mit dem HNO bin Ich jetzt so verblieben, dass mein Aku mal ein Schrieben an die KK aufsetzen soll, dass trotz fehlender Indikation wegen beseren Hörens im Störschall, Lebensqualität usw. dann bitte doch HG, Arzt setzt auch seinen Stempel drunter und dann muss man aufs Wohlwollen des Gutachters hoffen. Vielleicht gibts ja hier erfahrene Akus die zu dem Vorgehen eine Einschätzung geben können :69:

Letzte Reissleine wär halt ein Eigenkauf - was gibts da für möglichkeiten? Gebraucht kaufen und Aku für Einstellung bezahlen? Simples kassengerät dürfte es tun, brauche nur etwas knackigere Konsonanten da im Störschall sortieren mein Hirn wohl schon seit langer Zeit geübt ist.

PS. Was Ich in jedem Fall schon mal gewonne hab is die Fähigkeit, Leuten halt einfach zu sagen dass ich n Hröschaden hab wenn Ich mal wieder in eine der seltenen Situationen komme wo gar nix geht. Das ist schon mal ne Erleichterung.
0.25khz 0.5khz 1khz 1.5khz 2khz 3khz 4khz 6khz 8khz
Rechts: 20 10 5 0 10 25 40 40 25
Links: 25 15 0 5 15 40 50 55 50
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