ich bin schon seit einer Weile stille Mitleserin und bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe mich entschlossen nun auch unsere Geschichte zu erzählen, da ich merke, dass ich dringend Austausch brauche und auch Rat. An manchen Tagen bin ich voller Mut und Zuversicht und an anderen Tagen fühle ich den riesen großen Stein auf meinem Herzen... So, nun zu uns: ich bin Mama eines zauberhaften Jungen, der nun 10 Monate alt ist. Er ist immer wieder beim Neugeborenenscreening aufgefallen und vor 2 Monaten wurde nach langen Termin-Wartezeiten die erste BERA im Spontanschlaf gemacht. Leider ist mein Sohn nach ca. 20 Minuten aufgewacht und die Ärztin sagte mir sie konnte nur eine Frequenz testen (auf einem Ohr). Ergebnis: 55db (bei 4khz). Somit stand eine mittelgradige Schwerhörigkeit im Raum. Da die Wartezeit für einen weiteren BERA Termin sehr lang waren, hatten wir uns entschlossen in der Zwischenzeit unser Glück in einer anderen Klinik zu versuchen und tatsächlich: wir bekamen recht schnell einen Termin. Mein Sohn durfte bei diesem Termin auf mir schlafen, beim Aufsetzen der Kopfhörer (in der ersten Klinik wurde mit einer Sonde im Ohr gemessen) ist er immer wieder aufgewacht, so dass der Tester sagte, mein Mann könne den jeweiligen Kopfhörer auf sein Ohr halten. Bei dieser Messung wurden bis 100db keine Potenziale gemessen. Wir waren total geschockt und die Ärztin sprach bereits von einem
Wir leiteten die Hörgeräteversorgung ein und auch die Akustikerin war sehr irritiert und empfahl uns, den zweiten BERA Termin in der ersten Klinik wahrzunehmen, da ihr so die Einstellung der Hörgeräte sehr schwer fallen würde. Wir sind also erneut in die erste Klinik. Mein kleiner Sohn hatte ordentlich Schlafentzug und so hat er beim Test mustergültig geschlafen. Bevor wir das Ergebnis bekamen, wurde zudem noch eine Ton-Audiometrie gemacht. Zwei Mitarbeiter beobachteten meinen Sohn, während ihm verschiedene Töne vorgespielt wurden. Dann folgte das Gespräch mit der Ärztin, die uns sagte, dass es bei der BERA leider technische Schwierigkeiten gab und wieder nur eine Frequenz (dafür auf beiden Ohren) getestet werden konnte. Ergebnis: 60db rechts, 70db links (bei 1khz). Ich habe mir auch das Ergebnis des Ton-Audiogramms zeigen lassen, und das bestätigt diese Werte. Die Ärztin versicherte mir, dass mein Sohn hören kann und dass er mit Hörgeräten ganz normal in die Sprache kommen kann. Wir sind natürlich sehr erleichtert, aber nach wie vor sehr verwirrt. Gibt es hier jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Können BERA Ergebnisse so unterschiedlich sein? Die Akustikerin hat bei der ersten Anpassung selbst auch einen Hörtest gemacht und hat sehr vorsichtig als Hörschwelle 80db ermittelt. Er hat nur bei den sehr lauten Tönen wirklich sehr eindeutig reagiert, wie sie findet.
Mein Sohn hat nun seit ca. 1,5 Wochen seine Hörgeräte und meine Frage ist: wie lange dauert es, bis er sich ans "Hören" gewöhnt hat, wann treten erfahrungsgemäß erste Hörreaktionen auf? Mir als Mama war immer klar, dass er "etwas" hört, deshalb waren wir auch so geschockt vom Ergebnis der zweiten Klinik. Uns ist natürlich aufgefallen, dass er sich sehr selten erschreckt und auf vieles nicht reagiert, aber ich war mir sicher dass wir ihm mit Hörgeräten bestimmt gut helfen können. Er lautiert und das ist statt weniger in den letzten Wochen/Monaten mehr geworden. Ich kann noch nicht gut einschätzen, wie er die Hörgeräte findet. Er lässt sie meistens anstandslos drin, nur beim einsetzen weint er manchmal.
So, nun ist der Text ziemlich lang geworden, vielen Dank schon mal fürs Lesen. Vielleicht ist ja noch eine Mama oder ein Papa (aus dem Raum München und Umgebung) hier und möchte sich austauschen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat eventuell sogar einen Rat? Ich danke Euch!