Hallo nach langem nochmal,
ich wollte den Thread auf den neusten Stand bringen, sodass evtl. Leser wissen, wie es weiterging

Also, das Thema bzw. der Titel des Threads ist nicht mehr ganz aktuell, denn seit ca. September bin ich taub. Das Restgehör hat sich verabschiedet bis zu 120 Dezibel, sodass ich auf das Dröhnen der Hörgeräte und das Raten der Worte bei meinem Gegenüber einfach keine Lust mehr hatte….natürlich kam und kommt vor allem erschwerend dazu, dass ich taub mit minimalem Geräuschehören durch Ultra Power Hörgeräte meinen Beruf nicht mehr hätte ausüben können….
Langer Rede kurzer Sinn: Ich hatte mich ja schon seit Sommer parallel zu meiner Hörgeräteversorgung bzgl Cochleaimplantate informiert und wurde Anfang Oktober implantiert.
Die Operation lief gut und ohne Komplikationen, was das Ohr betrifft. Meine Grunderkrankung hat mir die Genesung ziemlich erschwert, aber da können weder das Implantat noch der Operateur was dafür. Ich hing sehr lange an Infusionen mit Antibiotika und cortison, aber vom Ohr her ging es mir am Tag nach der op schon recht gut.
Die Klinik in Saarbrücken, in der ich operiert wurde, entlässt bei komplikationslosen Verläufen auch nach einer Übernachtung. Ich bin 3 Nächte geblieben, quasi übers Wochenende.
Die Wunde verheilte sehr gut und ca 4 Wochen später - 4 Wochen, die ich in absoluter Stille verbracht hatte - wurde dann Anfang November das Implantat eingeschaltet bzw. Es fand die Erstanpassung statt.
Ich hatte großes Glück, mein Gehör war direkt wieder da, vom ersten Moment an verstand ich wieder Sprache und nach 1-2 Stunden, in denen jeder wie Donald Duck klang, wurden die Stimmen schon wieder normal.
Es lief also wirklich gut und ich bin sehr dankbar.
Nichtsdestotrotz übe ich natürlich täglich und mache eine ambulante Reha.
Ich wurde auf dem linken Ohr implantiert, das rechte wird bald folgen.
Es ist kein Vergleich zu den Hörgeräten vorher.
Das Hören mit dem
CI ist so viel klarer, leiser, nebengeräuschärmer und natürlicher, ich kann es immer noch kaum fassen. Es ist wie der vergleich zwischen einem klapprigen Fahrrad und einem Porsche für mich….
Dennoch bin ich froh, die Hörgeräte vorher wirklich bis zum letzten probiert zu haben….Das
CI erfordert immerhin einen invasiven Eingriff mit all seinen Risiken und wer weiß, was in Zukunft da noch alles auf mich zukommt….auch konnte ich aufgrund eines allergischen Schocks, der mich nach der Meningokokkenimpfing erwischt hat, nicht die Pneumokokkenimpfung und die Haemophilusimpfing erhalten, sodass ich schon ein bisschen Sorge habe wegen evtl Hirnhautentzündingen.
Das sind die (für mich gefühlten) Nachteile.
Ich wäre extrem froh gewesen, es hätte nur mit den Hörgeräten funktioniert! Aber ich hatte null Prozent Sprachverstehen am Ende….das
CI war die einzige Option für mich neben der Taubheit.
Und da ich Sprachen unterrichte und sprachen liebe, mit all ihren Nuancen, Akzenten, Dialekten war die absolute Gehörlosigkeit keine Option für mich.
Das nur noch im Nachgang, da ich auch Nachrichten von Gehörlosen bekam, warum ich denn unbedingt wieder hören will…

Ich bin mit Med El implantiert worden und bekomme den sonnet 3 Prozessor (momentan leihweise sonnet 2).
So viel zu meiner Geschichte.
Ich schicke allen Mitlesenden liebe Grüße,
ich habe das Ganze auch auf meinem Instagram Account unter dem Highlight Gehörlosigkeit &
CI mit Bildern und Text dokumentiert, falls jemand nachlesen möchte.
(Instagram: Kathrins_Esskapaden)
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Kathrin