Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

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tabbycat
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Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#1

Beitrag von tabbycat »

Meine Schwiegermutter hat eine Verordnung vom HNO für neue Hörgeräte. Drauf steht, daß bereits nach fünf Jahren neue her sollen, weil die Leistung der alten nicht mehr ausreicht.

Da wir alle zusammen von der F*******- Filiale im Ort die Nase voll haben, habe ich für sie einen Termin bei einem kleinen Akustiker fast genau gegenüber gemacht.

Dort war die Aussage, dass man die alten HGs nochmal mit neuen Hörern bestücken und neu einstellen könne und der Hörverlust (wir hatten das alte Audiogramm dabei) für eine Neuversorgung seitens der DAK nicht ausreiche.
Wäre ja ok, wenn.... - es nicht geheißen hätte, wir müssten das dann komplett selbst bezahlen, da man nach der langen Zeit (die alten HGs sind aus 12/2019) von der Reparaturpauschale nichts mehr herausbekäme beim Akustikerwechsel.

Sprich: Entweder mehrere hundert Euro für Neueinstellung und stärkere Hörer bezahlen, oder zum x-ten mal drauf hoffen, daß man es bei F. doch nochmal geregelt bekommt.

Ist das wirklich so, oder würde es Sinn machen, noch zu einem weiteren Akustiker zu gehen?
Da meine Schwiegermutter Ende 80 und ziemlich gebrechlich ist, würde ich ihr gern unnötige Laufereien und den damit verbundenen Stress ersparen.

Das "Verlieren" o. Ä. der Hörgeräte ist für sie übrigens indiskutabel.
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petrapan2000
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#2

Beitrag von petrapan2000 »

Hallo Tabbycat,
wie es mit der Reparaturpauschale ist , weiß ich nicht, vielleicht bei der Krankenkasse nachfragen? Oder wahrscheinlich wissen das die Akustiker hier im Forum ?

Meine bisherige Krankenkasse, die Barmer, hätte auch nach 6 Jahren jetzt keine neuen Hörgeräte gezahlt, ich hoffe das klappt jetzt mit der AOK, was mir dort versprochen wurde.

Aber neue Lautsprecher sind glaube ich sowieso nicht in der Reparaturpauschale drin. Ich hatte bei Iffland die nur kostenlos ersetzt bekommen, weil ich jedes Jahr die Serviceplus Karte jedes Jahr bezahlt habe. Wenn es sich um Premium Geräte handelt, zahlt die Kasse für Reparaturen auch wenig bis nix.

Ich habe übrigens auch, allerdings nach 6 Jahren, den Akustikerbetrieb gewechselt.
Oticon Zirkon 2 RIC beidseitig

----125--250--500--1000--1500--2000--3000--4000--6000--8000
-R- 30----30---35----40-----40-----40-----40-----45----35-----35
-L- 45----50---45----50-----55-----60-----60-----50----55-----40
tabbycat
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#3

Beitrag von tabbycat »

@petrapan2000 Danke für deine Antwort.

Daß man die Hörer selbst bezahlen muss, klar 😉.
Aber einen Akustikerwechsel habe ich selbst vor vielen Jahren anders erlebt, und das war auch nach vier oder fünf Jahren. Der neue Aku hat due Servicepauschale vom vorherigen Aku eingefordert, mir mein HG damals komplett neu eingestellt und bis auf die neue Otoplastik musste ich nichts bezahlen.
Allerdings ist das auch schon gut 12 Jahre her, und ich weiß nicht, ob sich irgendwas geändert hat.
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Ohrenklempner
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#4

Beitrag von Ohrenklempner »

Nach viereinhalb Jahren bekommt der neue Akustiker immerhin noch gut 20 Euro pro Gerät. Eigentlich nachvollziehbar, dass der keine Jubelsprünge macht. ;)

Aaaber... wenn die schwächeren Hörer nicht mehr ausreichen, reicht auch das damals abgegebene Hörgerät mit seiner Verstärkungsreserve meines Erachtens nicht mehr aus. Wie sehen denn die Audiogramme (damals und heute) aus?
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tabbycat
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#5

Beitrag von tabbycat »

Guten Morgen,

@Ohrenklempner auch Danke für deine Antwort.

Ich hänge mal die Audiogramme von Dezember 2019 und von gestern an.
SchwieMu trägt übrigens Resound Linx 3D

2019
FB_IMG_1714799703397.jpg

Gestern
FB_IMG_1714799694807.jpg
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#6

Beitrag von Ohrenklempner »

Das dürfte ausreichen, um eine vorzeitige Wiederversorgung zu beantragen.
Der PTA (Durchschnittswertz im Tonaudiogramm) hat sich um die 15 dB verschlechtert und die Verstehensquote beim dBopt ist auf die Hälfte reduziert. Das würde ich auf jeden Fall einreichen. Bestenfalls mit vergleichendem Anpassbericht. Die Erfolgsaussichten sind hoch. Hat der neue Akustiker keine Lust Geld zu verdienen?
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#7

Beitrag von tabbycat »

Danke nochmal @Ohrenklempner.

Mit dieser Aussage/ Erklärung kann ich was anfangen und werde mich auf die Suche nach einem anderen Akustiker machen, bzw. erstmal telefonisch ein bißchen die Lage sondieren - frei nach der Devise "da stelle mer uns janz dumm" 😉
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tabbycat
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#8

Beitrag von tabbycat »

Sodele, ich hol das nochmal hoch, auch weil ich mir gerade meinen Frust von der Seele schreiben muss 😎.

Wir waren zwischenzeitlich bei einem weiteren Akustiker, der zwar sehr engagiert ist, aber Resound nicht führt.
Dort wurde nach der ersten Ablehnung seitens der DAK ein Freifeld-Sprachtest mit den alten und mit neuen HG's gemacht und das Ergebnis (10% Sprachverstehen mit den alten Geräten, 50% mit neuen) bei der Krankenkasse eingereicht.
Resultat: Erneute Ablehnung ☹️.

Ergo geht's jetzt demnächst schweren Herzens zu F*******, damit die die vorhandenen HG's neu einstellen/ mit neuen Hörern bestücken, whatever...
Gern würden wir meiner 87jährigen Schwiegermutter das - sorry - Kasperltheater ersparen...
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Kalayana
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#9

Beitrag von Kalayana »

Hammer . das ist ja wirklich frustrierend.

Finde ich unmöglich.
Ohrenklempner
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#10

Beitrag von Ohrenklempner »

Wurde das denn mit einer aktuellen Verordnung beantragt? Vor Ablauf der sechs Jahre geht das nur mit Verordnung.

Ach ja, Sorry, war der erste Satz im ersten Beitrag. Verstehe ich auch nicht, warum das abgelehnt wurde. Ich würde in den Widerspruch gehen. Am besten mit den ensprechenden Passagen aus dem Versorgungsvertrag und dem Verweis auf die Paragraphen im SGB. Da helf ich auch gerne, wenn ich die Tage mal Zeit dafür finde. Ihr sitzt nach meiner Einschätzung am längeren Hebel.
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tabbycat
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#11

Beitrag von tabbycat »

@Ohrenklempner klar gehen wir dagegen an, für Formulierungshilfen wäre ich dir echt dankbar.

Unabhängig davon überlege ich (wie von der Akustikerin vorgeschlagen) einfach mal bei der Krankenkasse anzurufen und denen freundlich, aber ungeschönt die Situation zu schildern.

Ferner habe ich noch den VdK auf dem Schirm, SchwieMu ist da Mitglied. Ich weiß allerdings nicht, ob die sich auch für Querelen mit der Krankenkasse zuständig fühlen.
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#12

Beitrag von Wallaby »

VdK kann zuständig sein, frage ist eher inwiefern jeweilige SBA mit dem Thema bewandert ist. Hier gibt es je nach Regionen bzgl. Hörgeschädigte Themen unterschiede.
svenyeng
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#13

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Bei der DAK wundert mich nichts.
Ist die teuerste und schlechteste KK.

Bevor man viel Zeit und Nerven in nen Widerspruch steckt, würde ich die KK wechseln.

Gruß
sven
tabbycat
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#14

Beitrag von tabbycat »

@Svenyeng das wäre die letzte Möglichkeit, auch weil dich im zarten Alter von 87 Jahren wohl nicht mehr jede KK aufnimmt 😉
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Chromobotia
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#15

Beitrag von Chromobotia »

tabbycat hat geschrieben: 30. Jul 2024, 08:52 @Svenyeng das wäre die letzte Möglichkeit, auch weil dich im zarten Alter von 87 Jahren wohl nicht mehr jede KK aufnimmt 😉
Denen wird nichts anderes übrig bleiben. Eine Ablehnung wegen des Alters ist gesetzlich nicht erlaubt.
svenyeng
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#16

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Genau so ist es.
Alter ist egal. Jede Kk muss sie aufnehmen.
Von daher würde ich das sofort in die Wege leiten.
Das die DAK überhaupt noch Mitglieder hat wundert mich.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#17

Beitrag von Ohrenklempner »

Stimmt, grundsätzlich kann jeder immer die Krankenkasse wechseln. Man sucht sich nur eine neue Krankenkasse aus und meldet sich an, mehr muss man nicht machen. Ich würde aber empfehlen, nicht von einer Ersatzkasse in eine andere zu wechseln. Was Hörgeräte angeht, sind die IKKs, AOKs und viele BKKs sehr entgegenkommend.

Beim Widerruf würde ich auf §31 Hilfsmittelrichtlinie verweisen, der bei nachweislichem Vorliegen einer Hörverschlechterung eine Wiederversorgung ermöglicht. Zur Verdeutlichung der Hörverschlechterung sind die Audiogrammdaten auf der Verordnung maßgeblich. Nach den Akustiker-Audiogrammen hat sich aber wie gesagt der PTA (Durchschnittswert der vier Prüffrequenzen) um 15 dB verschlechtert und die maximale Verstehquote ist rechts von 70% auf 30% und links von 80% auf 50% abgesagt.
Zusätzlich würde ich noch generell anführen, dass Schwiegermutter nach § 11 Abs. 2 SGB V und §33 Abs. 1 SGB V gegenüber ihrer Krankenkasse einen Anspruch auf entsprechende Leistungen zum Behinderungsausgleich hat, die mit dem alten Hörgerät nicht mehr gegeben ist.

Ich vermute, die KK versucht da nur einen Stein in den Weg zu legen.
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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Ohrenklempner hat geschrieben: 30. Jul 2024, 11:11 Stimmt, grundsätzlich kann jeder immer die Krankenkasse wechseln.
Der Vollständigkeit halber will ich diese Passage noch schnell ergänzen. Die Mindestdauer der Mitgliedschaft beträgt ein Jahr.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

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Re: Akustikerwechsel nach 4,5 Jahren - Reparaturpauschale?

#19

Beitrag von tabbycat »

Danke für alle weiteren Informationen! :thumbup:

In einem Telefonat mit der DAK habe ich erfahren, daß sie jetzt eine detaillierte Begründung des Akustikers haben wollen, weshalb die alten Resound-Geräte nicht mehr geeignet sind. Technisch gesehen sollten sie doch "eigentlich" noch modifizierbar sein (...wie war das mit der Stimme, die als letztes ertönt, bevor die Welt untergeht? ;) )

Mein Plan ist, morgen mal mit dem VdK zu sprechen. Analog dazu haben wir einen Termin bei F******* ausgemacht, damit die sich nochmal an den HG's verkünsteln. Zuletzt nachgestellt wurden die übrigens im Mai 2023. Damals hieß es schon "lassen sie sich neue verordnen". Leider kamen dann Erkrankung und Tod von Schwiegervater dazwischen, weswegen wir das Thema erst jetzt wieder angegangen sind.

Es bleibt also spannend - und evtl. schwierig, Schwiegermutter von einem Wechsel der Krankenkasse zu überzeugen. :69:
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