was geht aktuell auf Rezept und ohne weiteren Aufpreis?

[Faber]

moin,
ich mache gerade die persönliche Erfahrung, was 2017 "Sache" ist, mit der Anforderung an zuzahlungsfreie Geräte "auf aktuellem medizinischen und technischen Stand":
Was zahlt die Beitragszahlergemeinschaft der Mitglieder gesetzlicher Krankenversicherungen?
ich erlebe, sie zahlt vollständig:
* ausführliche Hörumfeldanamnese,
* sorgfältiges Tonaudiogramm,
* sorgfältiger Sprachverständlichkeitstest mit und ohne sprachsimulierendem Störschall,
* Auswahl geeignet erscheinender Hörsysteme,
* inSitu-Messung und wiederholte Perzentilanalyse,
* Probetragen im individuellen Hörumfeld (Geräte zeichnen das auf)
* auswerten der persönlichen Erfahrungen in Verbindung mit den Geräteaufzeichnungen,
* Alternativgeräteanpassung erneut wie oben beschrieben,
* erneute Ausprobe im individuellen Umfeld,
* individuell infragekommende - aufzahlungsfreie - Wunschgeräte vorgestellt,
* Anpassung der individuellen Wunschgeräte (aufzahlungsfrei) mit folgenden Features:
mein erfüllter Wunsch:
* hinter dem Ohr-Geräte in Wunschfarbe und Größe,
* externer Hörer direkt im Gehörgang,
* individuelle Veränderung von Lautheit und Programm - je Ohr,
* individuell geeignete Anzahl vom Hörakustiker frei konfigurierbarer Frequenzen,
* individuell geeignete Anzahl vom Hörakustiker frei konfigurierbarer Kompression,
* ausreichende Frequenzbandbreite, über den reinen Sprachbereich hinaus (Musik),
* faktische Auslöschung von Rückkopplung - auch ohne "Otoplastik",
* deutlich wirksame Impulsschallbegrenzung,
* äußerste Windgeräuschstörungseliminierung,
* ordentlich wirksame Störgeräuschunterdrückung,
* sanfte Programmumschaltungswirkung,
* Telefonierunterstützung,
* direkte Radio-u. TV-anbindung,
* TinnitusHilfe,
* drahtlose Verbindung (Fernbedienung, Streaming, Fernmikrofon, Smartphone)
* DAZU: kostenfreie all-inklusive-Sorglos-Versorgungssicherheit für 6 Jahre.
Für alles das - und noch Batterien für ein Jahr und Pflegeset und Aufbewahrungsutensil zahle ich insgesamt 20.- €.
Frage:
was braucht man mehr?
LG
Gewichtl

[Jonny]

Hallo,

sorry aber du redest wie ein Werbetexter! Die eigentlichen Infos hierzu fehlen! Wir wollen doch alle voneinander lernen! Oder?! Also: Welche Geräte? Welche Krankenkasse? Wie bist du die Kostenübernahme angegangen usw..

Vielen Dank und Gruß
Jonny

[Faber]

moin Jonny,
das stimmt, was du schreibst:
es IST der pure WERBETEXT
die Antworten auf deine sich daraus ergebenden Fragen finden sich aber alle bereits hier im Forum unter den entsprechenden Beitragstiteln, die sich letztlich stets mit dem Thema befassen:
"was ist bereits mit den fast 1.600 € Beitragszahleraufwand bezahlt - und was NICHT"
Viel Spaß beim Erkenntnisgewinn durch Recherche
und
LG
Gewichtl

[Lchtschwrhrg]

Zitat Gewichtl: "ich erlebe, sie zahlt vollständig:"

Also ist das keine Werbetext sondern Deine aktuelle Erfahrung?

hört sich an, als wärst Du bei vielen Akustikern in guten Händen?

[svenyeng]

Hallo!

Was man mehr braucht kann man pauschal nicht beantworten, da jeder Hörverlust individuell ist.
Man kann daher auch nicht sagen wähle aus den5 Geräten die darauf zutreffen eines aus.
Wenn Du mit dem Gerät gut zurecht kommst und gut hören kannst, heißt das ja nicht, das das bei Oma Erna oder Opa Heinz auch zutrifft.

Mit den meisten von Dir aufgeführten Punkten können 99% der Hörgeräteträger eh nichts anfangen.

Ich bleibe nach wie vor dabei das man viele Geräte von vielen Herstellern testen muss. Dabei nicht auf die Kosten achten, sondern am besten wild durcheinander zuzahlungsfreie Geräte und Geräte mit Zuzahlung.
Natürlich auch hochpreisige Geräte.
Wichtig dabei ist das man den Preis des Gerätes das man testet nicht kennt und auch nicht weiß ob es zuzahlungsfrei oder nicht ist.

Auf diese Art und Weise ist man völlig unvoreingenommen auf zuzahlungsfreie Geräte und auf Gerät mit Aufpreis. Nur so kann man wirklich durch seinen eigenen individuellen Test feststellen mit welchen Gerät man am besten hören kann.

Wenn man dann ein (Vor-)Auswahl getroffen hat, spricht man mit dem Akustiker über die Kosten und Möglichkeiten der Finanzierung.
Wenn man nun ein Gerät gefunden hat mit dem man super hören kann, was aber pro Gerät 1500 Euro Zuzahlung kostet und man sich das nicht leisten kann muss man Wege finden das Gerät trotz alledem irgendwie nehmen zu können. Das wichtigste ist ja da man gut hören kann.

Für die Bezahlung kann man z.B. 0% Finanzierung bis 36 Monatsraten machen.
Ich würde mir ja nach wie vor ein "HG Abbo" wünschen.
Das würde ich mir so vorstellen das man monatlich eine Summe (10, 20,30,40,50, ... eben nach Wunsch des Kunden) Euro zahlt und dann alle 6 Jahre ein neues Hörgerät bekommen kann. Die KK zahlt ja alle 6 Jahre den Zuschuss. Entweder hat man durch die Monatszahlungen die benötigte Summe zusammen. Oder man legt ggf. noch was drauf.
Wenn man mal überlegt für was man sonst so alles Geld ausgibt monatlich.
Handyvertrag, Festnetzvertrag, Versicherungen, ...
Aber wenn es um gutes Hören geht werden die Leute knauserig.

Gruß
Sven

[Ohrenklempner]

Die Hörgerätehersteller verramschen ihre Altgeräte palettenweise an Fielmann. Da ist es kein Wunder, dass F. so etwas als "Kassentarif" anbieten kann.

[Faber]

das genau sind die zwei Hörsystemversorgungs-Sicht-Weisen:
Sicht-Weise 1 sagt:
"die Beitragszahler meiner Versichertengemeinschaft zahlen für bestmögliches Hören und Verstehen auch in herausfordernden Situationen ihren Beitrag um damit eine Hörsystemversorgung für fast 1.600.-€ zu ermöglichen. Zusatzkosten können bestenfalls noch für Design und Komfort entstehen".
der Sicht-Weise 2 sagt:
"egal was es (über die 1.600.-€ hinaus) kostet: was sein muss, das muss sein, weil ICH es MIR wert bin".
DU - lieber Leser - musst dich entscheiden, welche(r) Sicht-Weise DIR entspricht.
eigentlich ganz einfach
LG
Gewichtl

[svenyeng]

Hallo!

@gewichtl:
Aus Deiner Aussage schließe ich: Hauptsache ein Hörgerät ohne Zuzahlung ob Du damit auch gut hören kannst ist Dir egal.

Für mich steht gutes Hören immer an 1. Stelle.
Natürlich bin ich auch froh, wenn das ohne Zuzahlung geht.

Gruß
aven

[Faber]

Hallo!

@gewichtl:
Aus Deiner Aussage schließe ich: Hauptsache ein Hörgerät ohne Zuzahlung ob Du damit auch gut hören kannst ist Dir egal.

Für mich steht gutes Hören immer an 1. Stelle.
Natürlich bin ich auch froh, wenn das ohne Zuzahlung geht.

Gruß
aven

Hallo @ svenyeng,
du schließt was Falsches aus meiner Aussage,
weil:
meine Aussage ist:
die Beitragszahlergemeinschaft gesetzlicher Krankenversicherungen zahlt bereits für - wörtlich:
"a)
ein Funktionsdefizit des beidohrigen Hörvermögens unter Berücksichtigung des aktuellen Stands des medizinischen und technischen Fortschritts möglichst weitgehend auszugleichen und dabei - soweit möglich - ein Sprachverstehen bei Umgebungsgeräuschen und in größeren Personengruppen zu erreichen sowie
b)
die Auswirkungen einer auditiven Kommunikationsbehinderung im gesamten täglichen Leben und damit bei der Befriedigung von allgemeinen Grundbedürfnissen zu beseitigen oder zu mildern". (HilfsM-RL § 19)
Frage:
was ginge darüber hinaus noch besser (außer Design und Komfort)?
LG
Gewichtl

[Ohrenklempner]

Besser geht's nicht, da hast du Recht -- außer in Hinblick auf Design und Komfort. Wobei selbst die Komfortmerkmale deiner zuzahlungsfreien Hörsysteme schon enorm sind. Impulsschall- und Windgeräusch-Unterdrückung, Wunschfarbe und -größe, externer Hörer...

Manche Ohren sind halt anspruchsvoll, da braucht es eine ganze Armada an klangweichspülenden Algorithmen, um den Hörgeräteträger zufriedenzustellen, die aber eigentlich nicht notwendig sind.

[SonniMuc]

Ich bleibe nach wie vor dabei das man viele Geräte von vielen Herstellern testen muss. Dabei nicht auf die Kosten achten, sondern am besten wild durcheinander zuzahlungsfreie Geräte und Geräte mit Zuzahlung.
Natürlich auch hochpreisige Geräte.
Wichtig dabei ist das man den Preis des Gerätes das man testet nicht kennt und auch nicht weiß ob es zuzahlungsfrei oder nicht ist.
...
Wenn man nun ein Gerät gefunden hat mit dem man super hören kann, was aber pro Gerät 1500 Euro Zuzahlung kostet und man sich das nicht leisten kann muss man Wege finden das Gerät trotz alledem irgendwie nehmen zu können. Das wichtigste ist ja da man gut hören kann.

Hallo Sven,

an und für sich finde ich das eine sehr gute, vernünftige Herangehensweise.
Aber was macht man, wenn man es sich nicht leisten kann? Nicht, weil man knausrig ist, sondern weil man am Existensminimum lebt?

Es bekommt auch nicht jeder eine Finanzierung, denke ich zumindest, zB bei schlechter Schufa, oder als P-Konteninhaber, könnte ich mir vorstellen!?

Außerdem muss natürlich auch der Akustiker mit spielen, wenn man alle möglichen Geräte durch testen möchte. Und nicht jeder bietet alle Marken an.

Aber gut, meine Oma pflegte immer zu sagen: "Wenn du nichts nettes, oder konstruktives zu sagen hast, halt lieber die Klappe und hör zu!"... Da ich hier neu bin, sollte ich wohl erst mehr lesen...!?
Außerdem ist dieser Beitrag eh schon "uralt" und vermutlich ist hier keiner mehr aktiv!?

Dennoch viele Grüße
Sonia

[svenyeng]

Hallo!

Absolut verständlich was Du sagst. Man muss in so nem Fall halt schauen was man machen kann.
Ne 0% Finanzierung sollte jeder bekommen. Das ging auch vor Jahren bei mir als ich mal arbeitslos war.
Vielleicht gibts ja auch in der Familie jemanden der aushelfen kann.

Wenn alle Stricke reißen wird es halt das zuzahlungsfreie HG. Evtl. kommt man damit sogar gut klar.
Nur von vorne herein gleich stur nur ein zuzahlungsfreies HGS haben zu wollen, sehe ich nicht als den richtigen Weg an.

Gruß
sven

[SonniMuc]

Hi Sven,

schön, dass du hier noch rein schaust.
Ich darf doch du sagen?

Naja, Arbeitslosigkeit ist wohl nicht ganz vergleichbar mit P-Konten-Inhabern, oder Privatinsolvenzen. Der Akustiker würde sich da ja schon einem ziemlichen Risiko aussetzen und eventuell auf den Kosten sitzen bleiben.

Und ich muss gestehen, dass ich für mich schon ein ungutes Gefühl habe, viele Kosten (durch Zeit und Material) zu verursachen, wenn ich letztlich schon weiß, dass ich nicht mehr als einen gewissen Betrag leisten kann.
Ich habe ebenso ein schlechtes Gewissen, wenn ich mehrere Akustiker bemühe und letztlich doch nur einer für seine Arbeit bezahlt wird. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die meisten schon zum 1. Termin auf eine Verordnung bestehen!

Wieso man mich am Telefon allerdings gefragt hatte, ob ich inzwischen keine Versorgung mehr vom anderen Akustiker aktuell habe, um mir dann im neuen Quartal einen Termin anzubieten, verstehe ich nicht...
Hat das was mit dem Einlesen der Gesundheitskarte zu tun?

Sorry, Fragen über Fragen... und dann auch noch Themenverfehlung.

Dennoch Danke im Voraus für dein Know-how.

VG
Sonia

[svenyeng]

Hallo!

Klar, in Foren duzt man sich.

Erstmal hat der Akustiker nichts zu verlangen.
Die Verordnung ist erst nötig, wenn es ums Abrechnen geht. Somit reicht erstmal eine Kopie. Also das Original erstmal zu Hause lassen.

Die Versicherten Karte braucht der Alustiker auch nicht.

Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
Es steht Dir zu mehrere HGs von mehreren Herstellern zu testen.

Bezüglich der 0% Finanzierung:
Dafür hat der Akustiker einen Anbieter, eine Bank.
Somit bekommt der Akustiker bei Verkauf sofort sein Geld, was für ihn nur zum Vorteil ist. Alles andere ist Sache der Bank.
Ich sag jetzt mal als Beispiel Du würdest ein HG für 500 Euro Zuzahlung finden. Das wäre auf 3 Jahre 15 Euro im Monat.
Wenn dieses HG Dir entsprechend Mehrwert bringt, kann das ne gute Option sein.

Gruß
sven

[SonniMuc]

Danke für die schnelle Antwort!

Bei dem Akustiker bei dem ich jetzt zwei HGs ausprobiert hatte, bieten sie nur 0% auf 12 Monate. Alles darüber hinaus würde über einen externen Anbieter laufen. Eine Bank würde derzeit allerdings sicher ablehnen (so passiert in der Tierklinik).
Aber ja, ansonsten würde ich 15 Euro sicher erübrigen können, zumindest wenn ich im worst case meine Zahnzusatz (incl. Altersrückstellung) dafür kündigen würde. Das überlege ich sowieso, da ich mir leider nur so eine Tierunfall(/Kranken)-Versicherung noch leisten könnte, von der ich allerdings nicht 100 Pro überzeugt bin... Aber das ist ein anderes Thema.

Ja, dass die Verordnung erst zur Abrechnung nötig wird, hatte ich bereits in Erfahrung gebracht. Deshalb war ich um so mehr verwundert, dass bei dem (vom HNO wärmstens empfohlenen) Akustiker, direkt bei Terminvereinbarung eine neue, aktuelle VO angefordert wurde. Auf der alten stehen ja die Werte und die ändern sich ja nicht plötzlich, insofern bleibt auch eine Verordnungsfähigkeit bestehen, und nen Hörtest machen sie ja eh selber noch ein Mal.
Aber gut, dieser Aku wurde es dann halt nicht...
...und der nächste hatte die Versicherungskarte eingelesen...

Als ich dann kürzlich einen anderen Onlinetest "Sprachverstehen im Störgeräusch" machte, erzählte mir die Dame von diesem Anbieter, dass ich "ja ein Anrecht" hätte mehrere Akustiker zu testen, aber sie wollte schon wissen, ob ich noch HGs aktuell teste, und bot mir dann auch erst einen Termin im neuen Quartal an. Deshalb dachte ich, dass hätte vielleicht abrechnungstechnische Gründe.
Aber meine Beratung und Testphasenzeit wird dann wohl auf die allgemeinen Betriebskosten drauf geschlüsselt, wenn ich wo anders kaufe, oder wie bezahlen die sonst die ganze Arbeit(szeit) und das Material?
Schon iwie unfähr, wenn man bedenkt, dass ein Arzt auch schon für eine Beratung eine Rechnung stellt und idR eine Zweitmeinung nur nach Genehmigung von der KK gezahlt wird. Aber gut, es ist wie es ist...

Darf ich fragen, welche HGs du nutzt, wie deine Werte sind und wie lange du zum finden deines aller ersten Systems gebraucht hast? Warst du auch bei mehreren Akus oder vielleicht sogar HNOs?

[svenyeng]

Hallo!

Das ist eine Mischkalkulation bei Komplettpreis der HGs.
Letzendlich bezahlst Du das beim Kauf immer mit.
Und deshalb steht es einem ja auch zu.
Daher würde ich mir um sowas keine Gedanken machen.

Ich teste grade neue HGs. Hatte Resound Linx 3D 9.
Eines ist aber defekt und nach 7 Jahren lohnt sich eine Reparatur kaum. Grade teste ich Phonak.Freitag gebe ich die ab. Da bekommen ich die nächsten Test HGs.

Gruß
sven

[SonniMuc]

Die Resound klingen nach High-End. Darf ich fragen, wie viel du gezahlt hattest?

Welche Phonak hattest du denn?
Und warst du zufrieden?

Und welche hast du jetzt zum Test?

VG
Sonia

[svenyeng]

Hallo!

Die Linx 3D 9 waren vor 7 Jahren das Flaggschiff bei Resound, also HighEnd.
Die Phonak hab ich vorgestern wieder abgegeben.
Ich war ziemlich genervt von der Smartphoneanbindung, weil Phonak normales BT nutzt.
Dann ist nichts von dem was Apple für HG-Träger im IOS hat nutzbar.
Die asndere Sache ist das die Phonak etwas dumpf klingen. Wobei mit ein bisschen EInstellerei da sicherlich noch was machbar ist.
Als ich die Resound Key 4 (hab ich seit Freitag zum Testen) in den Ohren hatte war das gleich sehr viel klarer.
So als wenn jemand die Wolldecke von den Lautsprechern genommen hatte.
Die Akustiker hat mir das aber auch bestätigt. Phonak klingen wohl generell weicher.

Die Resound Key sind die günstigsten HG von Resound, haben aber eine wirklich gute Ausstattung zu sehr guten Preis.
Die Anbindung ans iPhone ist wie gewohnt komfortabel und so wie es sein soll und ich es gewohnt bin. Eben Made for iPhone.

Gruß
sven

[misterref]

Phonak weicher als Resound? Nicht für mich.