Hallo, ich bin Bea

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Bearchen
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Hallo, ich bin Bea

#1

Beitrag von Bearchen »

Hallo,

ich bin neu hier und wollte mich mal kurz vorstellen!

Ich bin Bea, 23 Jahre alt und seit 5 1/2 Jahren verheiratet. Wir haben einen Sohn, Tom 2 Jahre und 5 Monate alt. Er ist hochgradig hörgeschädigt und trägt seit seinem 10. Lebensmonat beidseitig Hörgeräte! Bis jetzt spricht er nur 4 Worte, und das auch nur wenns unbedingt sein muss! Mama, Papa, Auf und Ab.

An den meisten Tagen ist alles gut, und alles läuft gu vor sich hin, aber dann kommen wieder Tage, da könnte ich nur heulen! Naja, das geht Euch sicherlich ähnlich...

Ich versuche jetzt einfach mal über Euch ein bisschen Erfahrungsaustausch zu haben,und danke schon im Voraus für Tips und Ratschläge!

So, das wars erstmal.
Liebe Grüße
Bea und Tom (*19.10.02)
Andrea Heiker
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Re: Hallo, ich bin Bea

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Bea,

wie schlecht hört er denn genau? Was hat die BERA denn gesagt?

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Bearchen
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Re: Hallo, ich bin Bea

#3

Beitrag von Bearchen »

Auf dem schönen gelben Zettel steht beidseite Taubheit mit fraglichen Hörresten im Tieftonbereich beidseitig!

Es ist aber nicht ganz so schlimm, wies die Bera behauptet hat.

Mit Hörgeräten hatte er beim letzten Hörtest im Januar eine ser gute Hörschwelle! Sie lag bei 35-40 DB! Das war toll. Trotzdem spricht er sooooooo wenig! :(
Liebe Grüße
Bea und Tom (*19.10.02)
Maike
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Re: Hallo, ich bin Bea

#4

Beitrag von Maike »

Hallo Bea,

trotzdem zaehlt eben auch, wie die Aussage der BERA ist. Gerade
weil Euer Sohn bereits mit 10 Monaten Hgs bekam (superfrueh, was
sehr gut ist!:)), bis jetzt aber nur 4 Woerter spricht. Und im
anderen Thread berichtest Du, dass er seine Hgs auseinander nimmt.

Ich habe den Verdacht, dass er zu wenig mit dem Gehoer anfangen
kann, selbst wenn er eine tolle Hoerschwelle mit Hgs hat - er
hoert einfach zu undifferenziert. (Es gibt einen Unterschied
zwischen Hoeren und Verstehen...)

Vielleicht macht Ihr gerade jetzt nochmal eine neue BERA und
ueberprueft nochmal seine Hgs. Wenn Euer Sohn z.B. erst ab 90/100
dB hoert (laut BERA), dann sollte man sich ernsthaft ein CI
ueberlegen, denn das CI ist dann den Hoergeraeten haushoch
ueberlegen.

Auch ich bin von Geburt an gehoerlos und mittlerweile
Doppel-CI-Traegerin und weiss daher, dass das CI (wenn man sehr
schlecht hoert) den Hoergeraeten absolut ueberlegen ist. Auch
Andrea Heiker, die hier vorhin Dir geantwortet hat, hat
mittlerweile ein CI...

Doch: Vielleicht ist ein CI gar nicht noetig, lediglich eine
(verbesserte) neue Hoergeraeteeinstellung und vor allem eine gute
Fruehfoerderung.

Seid Ihr ueberhaupt bei einer Fruehfoerderung? Das waere sehr
wichtig!

Gruessle - udn alles Gute!
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Andrea Heiker
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Re: Hallo, ich bin Bea

#5

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Bea,

Maike hat schon beschrieben, dass Hören und Verstehen ein Riesenunterschied ist. Auch ich habe im Tieftonbereich einigermaßen gute Hörreste. Der Mitteltonbereich ist bei mir schon sehr schlecht und der Hochtonbereich gar nicht vorhanden. Die Folge ist, dass ich mit Hörgeräten ziemlich gut hören, aber sehr schlecht verstehen konnte. Viele Konsonanten habe ich mit Hörgeräten gar nicht gehört. Heute habe ich auf einem Ohr ein CI und auf dem anderen weiterhin ein Hörgerät. Das CI erlaubt ein gleichmäßiges Hören über alle Frequenzen und damit ein viel besseres Verstehen.

Ich denke schon, dass ihr mal eine CI-VU machen solltet. Dagegen entscheiden könnt ihr Euch dann immer noch. Von wo kommt ihr denn?

Gruß
Andrea
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[Editiert von Andrea Heiker am: Dienstag, März 8, 2005 @ 05:12 PM][/size]
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Bearchen
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Re: Hallo, ich bin Bea

#6

Beitrag von Bearchen »

Also Ihr Lieben,

wir sind sowieso noch in der Entscheidung CI oder HGs. Deswegen müssen wir alle 3 Monate nach Münchn ins Kinderzentrum zum Hörtest und zum sonstigen nachschauen und messen! Auch zum Überprüfen der Geräte...

Die Ärzte stellen ein Ci aber noch weiter zurück, da Tom seeehr gute Sprachverständnis zeigt! Sein passiver Wortschatz ist ganz toll. Sätze, Wörter, Zusammenhänge die im täglich Leben oft vorkommen, kann er ohne Probleme verstehen. So befolgt er zum Beispiel Aufforderungen, wie "Nimm das Spielzeug und bring es in dein Zimmer!" sehr zuverlässig. Und er kann mir schon viele verschiedene Tiere im Büchern zeigen, wenn ich ihn frage wo ist die Katze oder der Hund, auch in unbekannten Büchern...

Aber reden tut er kaum... keine Ahnung warum? Man sollte doch annehmen, wenn er die Worte schon so gut versteht, und auch tut was man sagt, sollte ers doch auch sprechen wollen?! Ist er vielleicht nur faul? Ich bin schon auch recht faul, sein Papa war auch ein Spätredner...???

Wir sind auch Passau. das ist in Niederbayern, gleich an der Grenze zu Österreich. der kleine Zipfel rechts unten (Süd-Ost) der nach Ö reinragt! :D

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[Editiert von Bearchen am: Dienstag, März 8, 2005 @ 07:18 PM][/size]
Liebe Grüße
Bea und Tom (*19.10.02)
Maike
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Re: Hallo, ich bin Bea

#7

Beitrag von Maike »

hallo Bea,

so, wie Du es beschreibst, klingt es wirklich gut! Das Muenchner
kinderzentrum soll wirklich sehr kompetent sein!

Wenn Euer Kleine wirklich sehr viel passiv verstehen kann UND sein
papa ebenfalls Spaetredner war - dann koennte es echt gut sein,
dass er halt schon nach seinem Papa schlaegt... ??? :)

Passau - grins... - da bin ich vor einigen Jahren mit meinen
SchuelerInnen mit dem Fahrrad fuer eine Woche losgefahren mit
Zelten etc. - an der schoenen Donau entlang nach Oesterreich
rein... (soooo weit weg von Passau sind wir nicht - wir sind aus
Nuernberg)

Gruessle - und alles Gute fuer Euch!
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Gudrun
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Re: Hallo, ich bin Bea

#8

Beitrag von Gudrun »

Hallo Bearchen,

es ist viel, viel wichtiger, Sprache verstehen zu können als sie sprechen zu können, zumindest in diesem Alter.

Sprecht ihr viel mit ihm? Führt ihr Tagebuch mit ihm? "Erzählt" er euch etwas, indem er brabbelt? Spricht er euch nach, wenn ihr ihm ein Wort vorsagt?

Hat dein Kleiner ein offenes Sprachverstehen (d.h. versteht er Sprache, ohne vom Mund abzulesen)? Wie schneidet sein Sprachverstehen im Vergleich zu hörenden Gleichaltrigen?

Falls ihr im Kinderzentrum seid, könntet ihr euch an Dr. Peter Pietsch wenden; er ist Vater zweier erwachsener hörgeschädigter Söhne, die eine sehr gute Lautsprache entwickelt haben. Seine Frau hat auch in Großhadern eine Logopädie-Praxis, sie macht auch Frühförderung mit hörgeschädigten Kindern. Falls ihr euch wegen des Sprechens Sorgen macht, wendet euch doch bitte an die beiden, die beiden können euch vielleicht helfen. Aber vielleicht seid ihr ja schon bei ihnen?!

Gudrun
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[Editiert von Gudrun am: Dienstag, März 8, 2005 @ 09:00 PM][/size]
Bearchen
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Re: Hallo, ich bin Bea

#9

Beitrag von Bearchen »

Hallo Gudrun,

es ist viel, viel wichtiger, Sprache verstehen zu können als sie sprechen zu können, zumindest in diesem Alter.

Das ist gut zu wissen!

Sprecht ihr viel mit ihm?

Ja, ganz normal wie mit jedem anderen Kind auch, auch wenn er grad keine HGs drin hat. Und das war nie anders! Ich wüsste auch nicht warum...

Führt ihr Tagebuch mit ihm?

Über was? Nein, tun wir nicht. DIe 4 Worte, kann ich noch so behalten...

"Erzählt" er euch etwas, indem er brabbelt?

Er dreht sich jetzt nicht zu einem hin und fängt an zu erzählen, nur nebenbei brabbelt er vor sich hin.

Wenn er mir was sagen will, macht er das mit Äh-äh und zeigen.

Spricht er euch nach, wenn ihr ihm ein Wort vorsagt?

Ja, das macht er, aber nur bei zwei Worten.Er sagt Mama oder Papa wenn mans ihm vorsagt. Also funktioniert das nur bei Worten die er schon so kann.

Hat dein Kleiner ein offenes Sprachverstehen (d.h. versteht er Sprache, ohne vom Mund abzulesen)?

Ja, das versteht er. Kein Problem. Wenn man hinter ihm sitzt und wir ein Buch angucken, dann kann er mich verstehen, wenn ich frage wo die Ente ist. Das kann er sogar ohne HGs, wenn man direkt neben seinem Ohr spricht! Das finde ich super!

Wie schneidet sein Sprachverstehen im Vergleich zu hörenden Gleichaltrigen?

Naja, bei Tom ist es so, dass er die meisten Worte versteht. Er kann nur neue Worte erstmal nicht verstehen, weil er die Bedeutung nciht kennt!

Falls ihr im Kinderzentrum seid, könntet ihr euch an Dr. Peter Pietsch wenden; er ist Vater zweier erwachsener hörgeschädigter Söhne, die eine sehr gute Lautsprache entwickelt haben. Seine Frau hat auch in Großhadern eine Logopädie-Praxis, sie macht auch Frühförderung mit hörgeschädigten Kindern. Falls ihr euch wegen des Sprechens Sorgen macht, wendet euch doch bitte an die beiden, die beiden können euch vielleicht helfen. Aber vielleicht seid ihr ja schon bei ihnen?!

Wir sind beim Doctor Nickisch. Im Prinziep ein ganz Kompetenter, nur leider hat es ihn nciht im geringsten interessiert, dass Tom Angst hat vor allen Ärzten de ihm ans Ohr gehen! Er hat mal ne gaanz schlechte Erfahrung mit einem Ohrenarzt gemacht, und seitdem geht er nciht mal mehr ohne Geschrei zum Kinderarzt! Letztes Mal musste ich Tom dem Doktor wegnehmen, weil sie ihn mit 2 Mann festgehalten haben und irgendene Scheiß Messung machen wollten. Er hat vor Panik nur so geschrien! Ganz schlimm, das konnte ich mir nicht mitansehen! Nichtmal neue Otoplastiken könne wir machen, weil er keinen an eine Ohre lässt!
Liebe Grüße
Bea und Tom (*19.10.02)
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