Akute Probleme nach Otosklerose OP

[KerstinFra]

Liebes Forum,
ich, 52 Jahre, weiblich, bin vor 2,5 Jahren am linken Ohr operiert worden wegen Otosklerose im Anfangsstadium. Ich hatte damals kaum Einschränkungen, habe mich aber zur Operation überreden lassen, da man mir sowohl beim HNO als auch im Krankenhaus dazu geraten hat, um eine Schwerhörigkeit im fortschreitenden Alter zu vermeiden. Bezüglich meiner Bedenken wegen evtl. Komplikationen wurde mir versichert, dass diese extrem selten seien und ich keine Angst haben brauche. Leider war ich einer der seltenen Fälle, bei denen die Operation nicht gut gelaufen ist. Kurz gesagt, seit der OP leider ich unter einem massiven Druckgefühl im Ohr (beim Valsava Verfahren öffnet sich das Ohr zwar kurzzeitig und es erfolgt eine kurze, wohltuende Belüftung des Ohres, doch fällt das Ohr anschließend mit laut vernehmbarem Knacken jedes Mal sofort wieder zu). Hinzu kommt ein sehr lautem Rauschen im linken Ohr (Tinnitus) verbunden mit einer noch immer fortschreitenden Schalleitungsschwerhörigkeit. Seit 2 Jahren ziehe ich von Klinik zu Klinik, die mir zwar jedesmal meine Schwerhörigkeit bestätigen, jedoch nie bestrebt sind, der Ursache für das mich deutlich stärker belastende starke Druckempfinden im Ohr und des ständig zu fallenden Ohres auf den Grund zu gehen. Die Ohren sind ständig belegt und auch Töne vernehme ich im linken Ohr nicht deutlich, sondern - insbesondere hohe Töne - eher krächzend. Ca 8 Monate nach der OP wurde eine Tubendilatation durchgeführt, obwohl die Ergebnisse der vorhergehenden Tests eine Tubenfunktionsstörung nicht eindeutig identifiziert haben. Leider hat die Tubendilatation keinerlei Verbesserung gebracht. Nach etwas über einem Jahr wurde mein Ohr noch einmal geöffnet, und man hat eine starke Vernarbung im Mittelohr rund um die Prothese festgestellt. Die Vernarbungen wurden wurden entfernt und die Prothese neu gesetzt. Doch danach wurde mein Leiden leider noch schlimmer. Der Druck und das einhergehende Rauschen im Ohr sind mittlerweile so schlimm, dass ich mich beim Arbeiten überhaupt nicht mehr konzentrieren kann. Ich habe zwischenzeitlich auch schon mehrere Hörgeräte ausprobiert, da mir die Ohrenärzte allesamt sagten, ich solle mal probieren, ob es damit nicht besser wird. Leider kann ich das nach eingehender Prüfung nicht bestätigen. Durch den Trichter im Ohr habe ich eher das Gefühl, das mein Ohr noch verstopfter ist. Ich bin mittlerweile wirklich verzweifelt und fühle mich so hilflos,weil mir auch kein Arzt wirklich helfen will oder kann, es mir aber wöchentlich schlechter geht. Hat jemand evtl. eine ähnliche Erfahrung gemacht oder kennt das Gefühl des zufallenden Ohres mit einem sich anschließend aufbauenden starken Ohrdrucks? Ich würde mich über einen Austausch freuen. Liebe Grüße

[Sempab]

Das hört sich für mich jetzt erstmal nach einen Tubenkatarrh an... aber wie ich lese, war das Gefühl nach der Tubendilation wohl nicht viel besser.

War es nach dem Neueinsetzen der Prothese nach Entfernung des Narbengewebes denn kurzzeitig besser?

[KF Boerne]

Liebe Kerstin, es tut mir leid Deine Probleme zu lesen. Ich bin von Beruf Orthopäde und daher habe ich viel Erfahrung mit dem Einbau von Fremdmaterialien in den menschlichen Körper. Ich habe für Dich einen vielleicht unkonventionellen Lösungsansatz, den Du mit dem HNO Deines Vertrauens diskutieren könntest. Die Prothese funktioniert für Dich leidergottes nicht und es ist nicht damit zu rechnen, dass es mit weiteren Revisions OPs besser wird. Realistisch gesehen wahrscheinlich eher das Gegenteil. Offensichtlich schafft Dir die Prothese einen chronischen Reizzustand und/oder Dysfunktion. Wenn ein künstliches Hüftgelenk so etwas macht, ist der letzte Ausweg ein ersatzloses Entfernen der Prothese. Bei der Hüfte spricht man von einer Girdlestone-Situation. Wenn das Implantat draußen ist hast du dann nicht mehr die durch den chronischen Reizzustand verschlagenen Tuben und auf jeden Fall nicht mehr eine scheppernde Schallübertragung. Im Idealfall bessert sich auch der Tinnitus. Man müsste dann halt durch den Ausfall des Implatats eine entsprechend starke Hörgeräteversorgung machen.
Ich weiß, was ich hier vorschlage ist nicht das gelbe vom Ei. Aber Du scheinst halt zu den Menschen zu gehören, deren Körper sich gegen den Einbau von Fremdmaterialien wehrt. Die gibt es bei Knie, Hüfte und co. auch und das sind gar nicht so wenige.
Ich wünsche Dir alles Gute!

[JanaK]

Hallo liebe Kerstinfra,

ich wollte einmal fragen,ob es dir inzwischen besser geht?
Ich wurde vor drei Monaten am rechten Ohr operiert.OP sei gut verlaufen.Allerdings höre ich inzwischen schlechter als vor der OP,habe einen unheimlichen Druck und Knacken im Ohr und einen Tinnitus.
Ich bin wirklich sehr sehr unglücklich gerade.Suche dringend jemanden,dem es genauso erging und wie er mit der Situation umgegangen ist.
Viele Grüße
Jana

[JanaK]

Hallo liebe Kerstinfra,

ich wollte einmal fragen,ob es dir inzwischen besser geht?
Ich wurde vor drei Monaten am rechten Ohr operiert.OP sei gut verlaufen.Allerdings höre ich inzwischen schlechter als vor der OP,habe einen unheimlichen Druck und Knacken im Ohr und einen Tinnitus.
Ich bin wirklich sehr sehr unglücklich gerade.Suche dringend jemanden,dem es genauso erging und wie er mit der Situation umgegangen ist.
Viele Grüße
Jana

[StefanKA]

Hallo JanaK,

ich wurde vor 2 Monaten am rechten Ohr operiert und habe auch die gleichen Probleme. Tinnitus, Knacken, rauschen beim Autofahren und bei lauten Stimmen und Pfeifen überschlägt es sich. Wurde es bei dir noch besser oder was hast du unternommen. Ich habe nächste Woche einen Termin bei der Chefärztin die mich auch operiert hat. Ich hoffe man geht dann auf meine Probleme ein.

Viele Grüße Stefan

[ValeriaC]

Hallo zusammen,

Wo habt ihr euch denn so operieren lassen? Ich habe am 17. Oktober den Termin für die OP in Hamburg im Marienkrankenhaus. Ich habe seit 7 Jahren Otosklerose und habe mich bislang nicht getraut die OP durchführen zu lassen, aus genau den Gründen die hier so vorgetragen wurden. Ich habe auch Angst vor Verschlechterung bzw bleibenden Tinnitus. Lg

[StefanKA]

Hallo Valeria,

ich wurde in Karlsruhe operiert. Ich hatte auch im April eine Revisions OP. Leider ist mein Problem nicht wirklich besser geworden.
Aber es wird bestimmt auch viele geben, denen die OP viel gebracht hat. Also lass dich nicht verunsichern.

VG Stefan