MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

Moonriseoverhill
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#76

Beitrag von Moonriseoverhill »

cherusker hat geschrieben: 27. Jun 2025, 16:41 Das Prinzip aus den USA kann man hier aber nicht ansetzen.
Hörgeräte sind medizinische Hilfsmittel zu denen eine angemessene Anpassung erforderlich ist. Diese wird vom Akustiker vorgenommen und ist Teil der Leistung der Krankenkassen. Das ist bei anderen medizinischen Hilfsmittel genauso.
Es nützt herzlich wenig, wenn Krankenkassen OTC-Geräte finanzieren und dann den Versicherten mit der Anpassung / Einrichtung alleine da stehen zu lassen.
Das ist nicht ganz korrekt so. Ich trage seit ca. 15 Jahren Oberklasse Hörgeräte, sowohl vom Akustiker in DE, 1x neu in UK gekauft und hier gegen Bezahlung einstellen lassen (pro Sitzung 80€) und seit ca. 6 Jahren kaufe ich halbwegs neue gebrauchte Geräte und stelle selbst ein (Signia, Widex) Habe zwischendrin auch nochmal verschiedene Geräte von Fielmann und einem anderen Akustiker zu Probe gehabt und auch den Fit verglichen. Da die aktuellen Geräten vor 2 Jahren nicht wirklich einen Technolgoesprung gemacht haben bin ich bei meinen geblieben.

Die Anpasssoftware sind im First Fit inzwischen so gut dass man gerade bei gering - mittlerer Schwerhörigkeit, mit etwas Sachkenntnis, schnell zu einem passablen Ergebnis kommt. Ob nun der Akustiker in ein 1-2 Sitzungen oder „Selffitting“.

Allerdings glaube ich das v.a. „Neuträger“ eben ihre Probleme habendes Sie sich wieder an normale Umweltgeräusche gewönnen müssen - denn das sind die “Störgeräusche”. Vielmehr ist es so dass ich in bestimmten Situationen es mit starker Störgeräusch Unterdrückung so gar schaffe besser zu hören als Normalhörer. Das Gewöhnen an das Tragen von Hörgeräten, bzw. Wieder Hören lernen ist M.E. Wichtiger als die letzte Meile der Einstellung, bzw. Technologischen Stufe.

Ich selber bin ständig in schwierigen Hörsituationen, ich bin ständig in kleinen, großen Meetings, auf Konferenzen etc. und komme weitgehend gut klar stoße aber auch immer wieder a die Grenzen. Wenn mir einer was ins Ohr flüstert geht z.B. gar nicht
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#77

Beitrag von Da Karli »

svenyeng hat geschrieben: 27. Jun 2025, 17:59
Ich red gar nicht von einem richtigen Hören, sondern davon, dass ich sogar noch mit Mittelklassegeräten im Störlärm fast gar nichts mehr verstehen kann, weil der Lärm mitverstärkt wird!
ich stelle aber auch immer wieder fest, das es auf die Person ankommt die spricht.
Das muss mit der Frequenz zusammen hängen auf der die Stimme der betreffenden Person liegt
Ich red von keinen Wundern. In Ruhe versteh ich mit ALLEN HG sehr gut! - Aber ich brauch HG nicht für Situationen in Ruhe, sondern fast ausschließlich für komplexe Hörsituationen mit vielen Menschen und Geräuschen, wie zb in der Pflege
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#78

Beitrag von Da Karli »

Ohrenklempner hat geschrieben: 27. Jun 2025, 17:14
Da Karli hat geschrieben: 27. Jun 2025, 17:08 Das System wär FÜR UNS ALLE WESENTLICH günstiger, wenn der Zugang vereinfacht würde!
Das verstehe ich nicht. :D
Nimms mir bitte nicht übel, wenn ichs nicht zum 5.x sagen will! - Scheinbar hab ich e schon alle gegen mich aufgebracht - egal, was ich sage und, wie oft ich es auch noch betone! - Ich krieg immer die selben Anschuldigungen zu lesen, von denen nicht eine einzige auf mich zutrifft!

Ich bin überzeugt, dass du dich mit OTC Geräten auskennst und ich dir das nicht erklären muss. Dass sie das System für alle Menschen extrem vergünstigen können, werd ich dir bestimmt nicht erklären müssen! -Genau deshalb wurde es ja unter enormem Aufwand in den USA eingeführt.
LGK
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#79

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich verstehe nur deine Argumentation nicht.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#80

Beitrag von HG007 »

misterref hat geschrieben: 27. Jun 2025, 09:46
tyleke hat geschrieben: 27. Jun 2025, 07:27 Wenn alle Akus das gleiche zuzahlungsfreie Modell hätten, wäre das für mich ein erster Schritt für bessere Transparenz und Vergleichbarkeit. D
Wäre vielleicht für TV, Telefon, Rasenmäher etc. so, aber bei HG klingen alle Marken anders und wo ist da der Vorteil wenn alle nur 1-2 Kassengeräte hätten von der Marke Philips und Unitron? Wenn dir beide nicht passen müsstest du draufzahlen, jetzt hast du die Möglichkeit bei diversen Akustiker div. zuzahlungsfreie Modelle zu testen/bekommen.
Also ich denke auch dass nicht alle dasselbe HG zuzahlungsfrei anbieten müssten - meine Ohren wollen Starkey und nicht Phonak :-) - , sondern dass - in der Schweiz - die IV bestimmen sollte, welche 6 HG von verschiedenen Anbietern angeboten werden müssten.
l 35 - 40 - 55 - 70 - 65 - 65 - 70 - 75
r 30 - 30 - 50 - 55 - 65 - 65 - 60 - 70
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#81

Beitrag von Ohrenklempner »

Da Karli hat geschrieben: 27. Jun 2025, 19:22 Ich bin überzeugt, dass du dich mit OTC Geräten auskennst und ich dir das nicht erklären muss. Dass sie das System für alle Menschen extrem vergünstigen können, werd ich dir bestimmt nicht erklären müssen!
Doch, genau das musst du mir erklären.
In den USA zahlt so gut wie keine Krankenversicherung für Hörgeräteversorgungen. Darum gibt es die preiswerten OTCs. Da spart man sich als Endkunde die Sitzungen beim Audiologen. Auf Deutschland ist dieses Konzept nicht anwendbar, weil man eine komplette Hörgeräteversorgung von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt bekommt.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#82

Beitrag von deaf_tom »

Richtig.
Und wenn man sich in den einschlägigen Foren umschaut, stellt man schnell fest, dass die OTC-Geräte zwar billiger sind, aber eben auch lange nicht so gut.

In den USA wären die Menschen glücklich, wenn sie wie bei uns versorgt würden.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#83

Beitrag von Rancher »

KathrinB hat geschrieben: 27. Jun 2025, 16:36 Würden z.B. alle 11473 Mitglieder hier plus noch Freunde und Verwandte eine Petition unterschreiben, könnte man vielleicht in der Politik etwas bewegen.
Eine Petition fände ich übertrieben. Was sollte eine solche denn überhaupt beinhalten?

Was jedoch ganz sicher helfen würde, wenn jeder HGe-/CI-Träger offen über seine Geräte kommunizieren würde und Erfahrungen, Wissen und Probleme immer mal wieder ins Gespräch bringt. Also nicht nur hörspezifisch, sondern besonders auch Themen über Preise, Geschäftspraktiken usw. wie wir sie hier führen.
Zum einen outen sich dann, oh Wunder, noch andere, kramen am Ende ihre Teile aus der Tasche hervor :D , zum anderen kann nun ein Austausch erfolgen, und zum Dritten kann Wissen an und über andere weiter gegeben werden, die sich bisher noch gar nicht mit der Materie befasst haben.

Also, nur Mut, ich hatte an anderer Stelle mal erwähnt, dass ich kürzlich in einer Runde war, wo sich herausstellte, daß die HGs in der Überzahl waren, und plötzlich ein reger Austausch stattfand.
125-250-500-1k-1,5k-2k-3k-4k-6k-8k-10k
R 50- 50- 50- 45- 45-40-45-55-60-60-60
L 70- 70- 70- 65- 65-65-65-65-60-60-60
Beidseitig Phonak Audéo Lumity 90-R
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#84

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich möchte noch was zu den Aufzahlungspreisen sagen.

Wir sehen bei uns in den letzten Jahren einen unheimlichen Konkurrenzkampf zwischen den großen Filialisten. Kind ist da ein bisschen außen vor, weil die einen großen Namen haben und auch einen recht guten Ruf. Ich will mal sagen, dass Kind mit seiner Reputation, seiner Bekanntheit und seiner Position am Markt es auch (noch) nicht nötig hat, sich auf solcherlei Gefechte einzulassen. Bei Amplifon und Geers ist es aber extrem.

Schauen wir uns doch mal an, was in den letzten Jahren passiert: Den kleinen, inhabergeführten Betrieben fehlt es an Personal und in der Folge auch an Unternehmensnachfolgern. Also werden die Kleinen von den Großen aufgekauft. Die haben dadurch inzwischen ein so großes Filialnetz, dass es Geschäfte gibt, wo vereinzelt ein einziger Mitarbeiter wochenlang alleine den ganzen Laden schmeißt. Dass der unter den Umständen kaum Hörgeräte verkaufen kann, ist logisch. Damit sich das Geschäft aber rechnet, müssen eben die Hörgerätepreise nach oben geschraubt und die Kunden möglichst auf hochwertige Hörgeräte beraten werden.

Dann gibt es aber weiterhin die wackeren Einzelkämpfer oder Kleinfilialisten, die umzingelt sind von den Großen und ebenfalls Probleme haben, neues Personal einzustellen. Da müssen sich zwei Leute in einem Geschäft um alles, wirklich ALLES, kümmern. Für die Kernqualifikation -- die Anpassung von Hörgeräten -- ist weniger Zeit. Das heißt für den Endkunden: Höhere Preise, längere Wartezeiten auf Termine.

Das betrifft übrigens fast das gesamte Handwerk. Wenig Personal, lange Wartezeiten auf Handwerker, höhere Preise.

Niedrige Preise findet man momentan (okay, vielleicht nicht mehr bei MSE, womit wir wieder beim Thema wären :mrgreen: ) noch dort, wo der Konkurrenzdruck durch Filialnetze und der Mangel an Fachpersonal durch weniger Personalaufwand sich nicht so sehr auswirkt. Darum ist es bei den Geschäftsmodellen wie "Hörgeräteanpassung zu Hause" oder "vollständig online" noch relativ preisgünstig. Da braucht man einfach keine hunderte von Läden zu mieten und wenige Angestellte können eine große Fläche abdecken.

Jetzt fehlt das passende Schlusswort. Naja, Prost. :D
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#85

Beitrag von Dani! »

Da Karli hat geschrieben: 27. Jun 2025, 16:33 OTC Hörgeräte sind um wenige 100€ erhältlich (zumindest in den USA). Sie sind für Kunden ab 18 Jahren mit leichtgradigem bis mittleren HV zu beziehen und alleine zu Hause leicht selbst einstellbar.
OTC klingt toll und griffig. Aber ich glaube, da liegt bei dir ein Missverständnis vor: Das was du beschreibst sind hör VERSTÄRKER. Keine Hörgeräte.

Wie ich schon schrieb, wer sich schon auf einen Sündenbock eingeschossen hat, den kann man nur noch ganz schwer bis gar nicht mit Argumenten beikommen.

Die meisten, die schlecht hören, also schlecht hören, könnten echte Hörgeräte zu Hause nicht selbst einstellen. Weil es schlicht viel zu viele Parameter gibt. Hörverstärker schon.
:sm(16):
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#86

Beitrag von Nanni »

Da karli: du hast doch Verwandtschaft in Amerika; lass dir solche Teile schicken, stelle sie ein und dein Problem ist gelöst.

In Deutschland kommt man relativ einfach an Hörgeräte: Verordnung vom Arzt, Anpassung durch den Akustiker, Abrechnung über die Krankenkasse. Das ganze dauert halt einige Wochen bis Monate, in denen mal als Betroffener aktiv mitmachen muss. Und man hat die Möglichkeit, mehrere Geräte zu testen und ggf. den Akustiker zu wechseln. Ist erstmal alles unverbindlich und man kann auch ohne einen Pfennig bezahlen zu müssen die Versorgung komplett abbrechen. Kostenlos ist diese Prozedur halt nicht wirklich; das wird alles in die Gerätepreise mit eingerechnet. Also habe ich als Kunde auch eine gewisse Verantwortung, mit solchen Ressourcen umzugehen (ständiger Akustikerwechsel und schlussendlich Onlinekauf (weil vermeintlich günstiger) haben halt auch einen Preis.
Über die Krankenkasse bekommt jeder einen relativ gleichen Zuschuss. Daran ist nichts intransparent. Wer dann immer noch nicht zurecht kommt, hat zwei Möglichkeiten. 1. greift selbst in die Tasche und bezahlt oder 2. klagt eine höherwertige Versorgung bei Gericht ein; da wird dann halt entschieden, ob es denn gerechtfertigt ist, dass die Allgemeinheit die Kosten dafür trägt.

Wie sich die Preise zusammensetzen wurde hier auch schon mehrfach erläutert, da sehe ich auch keine Intransparenz.

So ziemlich jeder ist heutzutage in der Lage Fragen, Preise, Abläufe der Versorgung etc. zu googeln oder im Laden oder Bekanntenkreis zu erfragen. Nur weil Ich hörgeschädigt bin, bin ich ja nicht plötzlich unfähig, mir Informationen, Kostenvoranschläge oder sonst was für Informationen zu besorgen.

Die Anschaffung kann man nicht mit dem Kauf von sonstigen Gebrauchsgegenständen vergleichen. Und da hinterfragt niemand, warum ein Auto € 20.000 kostet oder eine Couch € 2.000. Und niemand wirft den Verkäufer Intransparenz oder Preisabsprachen o.ä. vor.
Man informiert sich, vergleicht Preise, kauft sich, was einem gefällt und was man bezahlen kann.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#87

Beitrag von cherusker »

Moonriseoverhill hat geschrieben: 27. Jun 2025, 18:06 Das ist nicht ganz korrekt so.
Mag ja sein, aber erläutert hast du dein Statement jetzt nicht.
Dass einige Leute ihre Hörgeräte selbst anpassen ist mir durchaus bekannt. Auch, dass dies (teilweise) besser klappt, als beim Akustiker. Oder dass Akustiker gegen Abrechnung des Aufwands mitgebrachte Geräte einstellen. Beides ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich um medizinische Hilfsmittel handelt, und dass in Deutschland die Leistung der Hörgeräteanpassung eine Inklusivleistung ist, wenn du eine Verordnung vorlegst und die KK ihren Zuschuss leistet.
Im Gegensatz zu den USA sind wir hier alle pflichtversichert und haben einen Anspruch auf die Kassenleistung. Ob man den nutzt oder sich selbst hilft, ob Oberklasse- oder Basisklasse, Widex oder Signia, alter Hase oder noch grün hinter den Hörgeräten (Ohren) ... etc, spielt dabei keine Rolle.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
R 55 55 50 60 60 65 70 70 60 40 40
L 25 50 50 50 55 60 55 50 40 40 55
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#88

Beitrag von KathrinB »

Hier z.B. verhandelt der Bundesrat mit der Pharmaindustrie und setzt die Medikamentenpreise fest. Wieso nicht auch mit Hilfsmittel wie Hörgeräte? Ach ja, überhöhte Medikamentenpreise zahlt die Allgemeinheit über die Krankenkassenprämien, teurere Hörgeräte muss jeder selber berappen. Dies bezüglich der Politik. Aber Hörgeräteträger sind noch in der Minderzahl.

@Rancher, das mit der Petition war einfach ein Versuch, eine Idee zu bringen, wie man das ganze öffentlich machen kann, so dass das ins Bewusstsein der breiten Masse kommt. Dein Vorschlag, offen zu kommunizieren, ja, ist sicher gut und braucht wirklich Mut. Kommt aber wahrscheinlich nicht bei der breiten Bevölkerung an sondern bleibt eher im kleinen Kreis.

@Ohrenklempner, danke für deine Erklärung. Eigentlich sollten bei einem Konkurrenzkampf die Preise ja sinken, aber bei zu vielen kleinen Filialen und hohen Ladenfixkosten steigen sie hier anscheinend. Wieso muss jeder sein eigenes Süppchen kochen? In meiner Stadt hat es sehr viele Akustikergeschäfte, manchmal zwei fast nebeneinander.
Jetzt verstehe ich auch, warum ich kein günstigeres mehr ausprobieren durfte, die Akustikerin musste wohl ein teures verkaufen. Als ahnungslose Anfängerin war ich zu naiv, um noch ein drittes Geschäft aufzusuchen, da die Geräte vom Klang her gepasst haben und immer noch passen, einfach der Preis hat mich sehr schockiert. Ich wusste damals auch nicht genau, was ich wirklich brauchte.
L 50 - 50 - 50 - 45 - 35 - 40 - 45 - 30 - 35 - 40 -35
R 45 - 40 - 35 - 35 - 35 - 45 - 40 - 35 - 34 - 40 -35
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#89

Beitrag von Robert Wilhelm »

Nanni hat geschrieben:Das ganze dauert halt einige Wochen bis Monate, in denen mal als Betroffener aktiv mitmachen muss. Und man hat die Möglichkeit, mehrere Geräte zu testen und ggf. den Akustiker zu wechseln. Ist erstmal alles unverbindlich und man kann auch ohne einen Pfennig bezahlen zu müssen die Versorgung komplett abbrechen. Kostenlos ist diese Prozedur halt nicht wirklich; das wird alles in die Gerätepreise mit eingerechnet.
Darin liegt doch das Problem.
Ich geh zum Akustiker, lass mir Ohrabdrücke machen, bestelle Otoplastiken, und kauf Hörgeräte mit einer Firstfiteinstellung.
Meine individuellen Einstellungen mach ich selber.
Ich muss dabei den gleichen Preis zahlen wie jemand, der 6 Jahre lang alle paar Wochen etwas verändert haben will. Den muss ich mitfinanzieren.
Wenn ich mit meiner Selbsteinstellung nicht klar komme, vereinbare ich mit dem Akustiker ein Honorar und mach einen Termin.
Normalerweise denkt man, dass nur in Anspruch genommene Leistungen bezahlt werden sollten.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#90

Beitrag von Moonriseoverhill »

cherusker hat geschrieben: 27. Jun 2025, 23:38
Moonriseoverhill hat geschrieben: 27. Jun 2025, 18:06 Das ist nicht ganz korrekt so.
Mag ja sein, aber erläutert hast du dein Statement jetzt nicht.
Na, wir haben das eigentliche Thema ja eh schon verlassen.
Ich wollte v.a. sagen man muss sich nicht zwingend in dem durch die Krankenkassen gegebenen Rahmen bewegen,
Ich habe in den letzten 15 Jahr nur 1x Gebrauch von der KK-Zuzahlung gemacht.
Ich bezweifle allerdings trotzdem das ich jemals meine Geräte besser einstellen kann als ein ausgebildeter Akustiker,
da gibt es sicher ein paar Freaks hier, aber mir reicht mein einfacher Fit mit etwas Feineinstellung momentan. Was ich schade finde ist das es keinen funktionierten Markt für gebrauchte Geräte gibt, weder im Kauf noch im Verkauf, noch in der Betreuung durch Akustiker.

Ansonsten sollte doch jedem klar sein, das wir bei einem Akustiker nicht für die Geräte zahlen sondern für den Service,
Und ein niedergelassener Akustiker hat nun mal Festkosten, die müssen auch bezahlt werden und natürlich ist es für jeden eine Mischkalkulation, mit einem Highend-Gerät ist die Gewinnspanne natürlich höher als mit einem Kassengerät.
Und eine Kette kann höhere Rabatte verhandeln, ein Onlinehändler hat geringere Fixkosten, etc,

Und ein guter Akustiker kann sowohl bei Fielmann als auch bei einem kleinem Einzelhändler arbeiten, der beste Akustiker den ich je hatte war bei Fielmann, hat dann aber leider die Filialleitung in einer anderen Stadt übernommen.

Letztlich ist gut Hören ein wichtiges Gut, wenn ich 6000€ für ein Topgerät lokal ausgebe, sind das ca, 80€ pro Monat inklusive 6 Jahre Vollservice, die Kosten für ein Auto sind i.d.R. deutlich höher. Aber es muss eben auch nicht immer das Topgerät sein.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#91

Beitrag von Nanni »

@Robert Wilhelm
Mein Gegenvorschlag: Der Patient bescheinigt jede medizinische Untersuchung/Behandlung/Medikation; die der Arzt/Akustiker/Therapeut erbracht hat und jeder Patient muss jede unnötig in Anspruch genommene Leistung zumindest bezuschussen, weil die eben auch von der Allgemeinheit bezahlt werden. Da sind dann unnötige Besuche in der Notaufnahme (gerade am Wochenende) auch mit dabei wie ständiger Wechsel oder mehrfacher Besuch bei verschiedenen Fachärzten (wenn zwei Ärzte schon dieselbe Diagnose gestellt haben: warum muss man dann noch zu einem 3.,4. oder 5. Arzt?
Das was dann mit den Krankenkassen vereinbart wird, wird übernommen; alles darüber hinaus zahlt der Patient selber. Wie beim Akustiker.
Beim Zahnarzt bekomme ich auf Krankenkassenbasis auch nicht das teuerste Material an Zahnersatz, sondern muss den Rest dazu bezahlen. Wenn ich dann noch schön brav jährlich Stempel sammel, bekomme ich noch ein paar Prozente. Wenn ich nicht den Goldzahn in der Ecke haben möchte, muss ich privat zuzahlen.
Darüber diskutiert wieder niemand und nimmt das einfach als gegeben hin.

Nicht jeder kann seine Hörgeräte selbst einstellen; und wenn du da was falsches machst und dir die Ohren „wegbläst“ und dann vielleicht ein CI brauchst, nimmst du auch wieder gedankenlos die gesetzlichen Leistungen in Anspruch.

Ja, die Dinger sind zum Teil teuer
Nein, nicht jeder braucht/will ein teures Gerät
Ja, jeder in Deutschland hat unkomplizierten Zugang zu Hörgeräten

Und bitte, wer es sich leisten kann, kann sich doch auch den Komfort der hochpreisigen Geräte leisten.
Und wer es sich nicht leisten kann, diese dennoch benötigt; hat ebenfalls Möglichkeiten diese zu beantragen.

Und bitte, wer es sich leisten kann, fährt ein teures Auto. Wer es sich nicht leisten kann, eben nicht. Der Formel 1 - Zirkus verschling Milliarden Euros, interessiert kein Mensch; im Gegenteil - Millionen sitzen vor dem Fernseher und schauen zu.
Die Entwicklung solcher Autos fließt doch auch in die Preise bon sämtlichen Fahrzeugen. Und keiner muckt.

Nur wenn es mal persönlich an die eigene Tasche geht, kommt der Aufschrei „ zu teuer“; wahrscheinlich ohne sich mal Gedanken darüber zu machen, wie Preise entstehen u d sich mal vor Augen zu halten, dass man anderen Stellen vieles bekommt, ohne direkt dafür bezahlen zu müssen.

Vieles könnte vielleicht günstiger/ einfacher sein; dafür müsste wahrscheinlich die Politik ran; dafür müsste jeder einzelne mal ran - will wahrscheinlich keiner hören.
Warum sind denn unsere Innenstädte leer? Weil viele nur noch online kaufen, weil es günstiger ist. Die vollgestopften, maroden Straßen interessieren in dem Moment nicht. Dass viele Paketfahrer zu Hungerlöhnen 10-12- Stunden-Schichten schieben, interessiert nicht.
Dass es immer noch viel Schwarzarbeit in Deutschland gibt, interessiert nicht.
Hauptsache, man selbst zahlt am besten nix oder wenigstens so wenig wie möglich.
Ohrenklempner
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#92

Beitrag von Ohrenklempner »

KathrinB hat geschrieben: 27. Jun 2025, 23:43 Hier z.B. verhandelt der Bundesrat mit der Pharmaindustrie und setzt die Medikamentenpreise fest. Wieso nicht auch mit Hilfsmittel wie Hörgeräte? Ach ja, überhöhte Medikamentenpreise zahlt die Allgemeinheit über die Krankenkassenprämien, teurere Hörgeräte muss jeder selber berappen. Dies bezüglich der Politik. Aber Hörgeräteträger sind noch in der Minderzahl.
Ich hab mich da mal belesen. Die Arzneimittelpreisverordnung ist eine Rechtsverordnung und wird von der Bundesregierung bzw. vom Gesundheitsministerium verabschiedet, nicht vom Bundesrat.
Die Festbeträge für Hilfs- und Heilmittel (sprich: Hörgeräte und Medikamente) legt der gKV-Spitzenverband fest. Die Rahmenbedingungen der Versorgung mit Hilfs- und Heilmitteln, d.h. was genau in welchem Umfang und wie von der gKV übernommen wird, steht in den jeweiligen Richtlinien (HilfsmittelRL, ArzneimittelRL) und werden vom gemeinsamen Bundesausschuss (g-BA) erarbeitet. Weder im gKV-Spitzenverband noch im g-BA sitzen Vertreter der Pharma- oder Hörgeräteindustrie.

Niemand muss ein teureres Medikament oder ein teureres Hörgerät kaufen. Die Festbeträge sichern eine Grundversorgung ab. Natürlich steht einem der Rechtsweg offen, wenn man nachweislich eine höherwertige Versorgung zum Ausgleich der persönlichen Behinderung benötigt. Das sind aber Einzelfälle. Für die 99% der Allgemeinheit sind Festbetragshörgeräte ausreichend.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#93

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Darin liegt doch das Problem.
Ich geh zum Akustiker, lass mir Ohrabdrücke machen, bestelle Otoplastiken, und kauf Hörgeräte mit einer Firstfiteinstellung.
Meine individuellen Einstellungen mach ich selber.
Ich muss dabei den gleichen Preis zahlen wie jemand, der 6 Jahre lang alle paar Wochen etwas verändert haben will. Den muss ich mitfinanzieren.
Wenn ich mit meiner Selbsteinstellung nicht klar komme, vereinbare ich mit dem Akustiker ein Honorar und mach einen Termin.
Normalerweise denkt man, dass nur in Anspruch genommene Leistungen bezahlt werden sollten.
Dann bist Du selber schuld, wenn Du die Leistung des Akustikers nicht in Anspruch nimmst, obwohl Du diese bezahlst.
Letztendlich legst Du noch mal kräftig drauf, weil Du noch mal ein Honorar an den Akustiker bezahlst, wenn Du nicht klar kommst.
Akustiker ist eine richtige Ausbildung und es braucht viel Wissen.
Von Selffitting halte ich rein gar nichts. HGs gehören in Hände von Profis, die wissen was sie tun.
Ich habe in den letzten 15 Jahr nur 1x Gebrauch von der KK-Zuzahlung gemacht.
Selber schuld sage ich nur. Der Zuschuss der KK steht die alle 6 Jahre (bei den meisten KK) zu.
Wer den nicht mitnimmt ist selber schuld.
Es ist eh schon ein Wunder das die HGs 15 Jahre halten.


Generell kann man froh sein das die KK überhaupt noch was zu den HGs dazuzahlt.
Bei Brillen gibts schon ewig nichts mehr von der KK dazu.
Und das heiße ich gar nicht gut. Auch hier müsste es so sein, das es einen Festbetrag gibt zu dem jeder Optiker eine zuzahlungsfreie Grundversorgung anbieten muss. Wer meinst das neueste, modische Gestell haben zu müssen, muss eben selber zuzahlen.

Gruß
sven
Robert Wilhelm
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#94

Beitrag von Robert Wilhelm »

svenyeng hat geschrieben:Dann bist Du selber schuld, wenn Du die Leistung des Akustikers nicht in Anspruch nimmst, obwohl Du diese bezahlst. Letztendlich legst Du noch mal kräftig drauf, weil Du noch mal ein Honorar an den Akustiker bezahlst, wenn Du nicht klar kommst. Akustiker ist eine richtige Ausbildung und es braucht viel Wissen. Von Selffitting halte ich rein gar nichts. HGs gehören in Hände von Profis, die wissen was sie tun.
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
Ich kaufe keine Hörgeräte beim Akustiker, und ich nehme seine Kenntnisse auch nicht in Anspruch. War nur eine beispielhafte Darstellung.
Ich würde Deiner Bewertung des Selbsteinstellens widersprechen wollen. Ich komme sehr gut zurecht damit. Problem bei der Einstellung ist, die eigenen Vorstellungen zu thematisieren und zu verbalisieren. Natürlich zweifelt man an der Vollkommenheit des eigenen Vorgehens, und denkt, nur der kompetente Experte holt eben doch das Optimum heraus - aber kann man das Optimum überhaupt definieren?
Zwei Beispiele:
1. Um die Frequenzkompression einzustellen, bedarf es eben verschiedener Werte. Ist ein trial and error business. Die"s" und "sch" sollen halt nicht zischeln oder lispeln. Soll ich deswegen fünfmal zum Akustiker, bis es mir passt?
2. Rechtes und linkes Ohr unterscheiden sich in Frequenzgang und Lautstärke. trial and error s.o.
Übrigens - ich habe meine Lumity life 90 2024 in Zypern gekauft. 3000€.
Die Vorgänger Audio B90 hab ich in England gekauft. 1200 €.
Die Vorgänger Bolero hab ich gebraucht in Amerika gekauft. 480 €.
Klar, dass man sich mit Noah und Target beschäftigen muss, was natürlich nicht jedermannns Sache ist.
tyleke
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#95

Beitrag von tyleke »

Ohrenklempner hat geschrieben: 28. Jun 2025, 08:32 Für die 99% der Allgemeinheit sind Festbetragshörgeräte ausreichend.
@Ohrenklempner: Ich glaube Dir das sofort.

Aber ich habe bisher nicht erlebt, dass die Beratung in diese Richtung geht, egal, ob lokaler Aku mit kleiner Kette, große Kette oder online-Handel. Dass dann nicht gesagt wird, jetzt probieren wir es erst einmal mit einem Kassengerät und optimaler Einstellung.

Jede/r Mediziner:in, der sich nicht an Vorgaben für gesetzliche Versicherte hält, bekommt die zusätzlichen Kosten von seinem Budget abgezogen. Da gibt es die Regelverordnung, kann sich vielleicht jede/r von Euch erinnern, wenn man mal Physiotherapie bekommen hat, eine, vielleicht zwei Verordnungen, dann ist Schluß. Oder es wird extrem aufwändig für die Ärztin/den Arzt, das zu begründen.

Aber in der HG-Akustik geht es da eigentlich erst los. Es rechnet sich erst "außerhalb der Regelversorgung".

Wenn ich jetzt lese:
Nanni hat geschrieben: 27. Jun 2025, 23:22 Das ganze dauert halt einige Wochen bis Monate, in denen mal als Betroffener aktiv mitmachen muss. ....
So ziemlich jeder ist heutzutage in der Lage Fragen, Preise, Abläufe der Versorgung etc. zu googeln oder im Laden oder Bekanntenkreis zu erfragen. Nur weil Ich hörgeschädigt bin, bin ich ja nicht plötzlich unfähig, mir Informationen, Kostenvoranschläge oder sonst was für Informationen zu besorgen.


Wenn ich krank bin, gehe ich zum Arzt/zur Ärztin. Da verlangt keine:r von mir, mich vorab über die Leitlinientherapien informiert zu haben. Ich gehe zu jemanden, der Medizin studiert, eine Facharztprüfung abgelegt und im Falle der gesetzlich Versicherten eine KV-Zulassung hat. Da sagt doch auch keine.r, musst Dich halt informieren, dann dauert das halt 5 - 6 Monate, bis es passt.

Ich bin schwerhörig. Das ist eine Krankheit. Und jetzt soll ich mich selbst informieren, obwohl der Markt so intransparent ist?
Ein Aku hat einen Gesellenbrief, viele noch einen Meisterbrief und weitere Zusatzausbildungen. Da würde ich doch mal denken, dass ich genau das an Verantwortung abgeben kann. Zumal es ja auch Menschen in der PKV gibt, die mehr Geld in die Kasse spülen.

Und auch wenn die Vorgaben der der GKV transparent sind, die Angebote beim Aku sind es auf meiner bescheidenen kleinen Erstversorgerinnen-Reise nicht gewesen. Ich hätte mir das Aku-Hopping gerne erspart und wäre gern mit den Ressourcen der Akus umsichtiger umgegangen, wenn auch mit meinen Ressourcen umsichtig umgegangen worden wäre. Damit meine ich nicht nur die finanziellen, ich finde die Suche extrem ermüdend, jedes Mal durch die Hörtests zu gehen, mich an einen neuen Fit zu gewöhnen, die Termine in den Alltag zu integrieren, weil sie so rar sind.
Nanni
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#96

Beitrag von Nanni »

Die Mitarbeit des Hörgeschädigten ist aber leider unerläßlich und dauert. Man geht nicht einmal hin und hat ein passendes Hörgerät.
Hast du denn explizit nachgefragt, warum dir kein zuzahlungsfreies Hörgerät angeboten wird? Bei meiner ersten Anpassung wurden mir alle Geräte erst mal gezeigt und erklärt.
Wenn das bei dir nicht so war, ist das natürlich nicht richtig gelaufen.
Und doch, wenn ich irgendwelche Leistungen in Anspruch nehmen will/muss kann ich mich darüber informieren. Jeder Akustiker bietet auf seiner Homepage Informationen uur Abwicklung. Und jeder informiert - normalerweise - über die Kosten. Du bekommst nicht irgendetwas ohne Preisangaben.
Und du hast die Möglichkeit zu sagen, was du testen möchtest.
Wenn dein Arzt dir zu einer OP rät, wirst du auch über die Risiken informiert, oder auch über Zusatzleistungen, die Du selbst zahlen musst, wenn du sie haben willst.

Unabhängig von den Kosten ist die Anpassung der Geräte ein langwieriger Prozess; weil dein Gehirn sich an die neuen Höreindrücke gewöhnen muss. Dabei kann dir letztendlich keiner helfen. Du musst testen und sagen, was geht oder nicht geht. darauf kann der Akustiker reagieren. Aber du musst dir nichts aufschwatzen lassen, was du nicht möchtest.
deaf_tom
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#97

Beitrag von deaf_tom »

Für mich war das Thema Hörgeräte auch neu. Also bin ich um AKU und habe mich beraten lassen.

Als erstes wurden zuzahlungsfreie Geräte angesprochen, aber mit dem Hinweis, dass diese je nach Umfeld, in dem man sich bewegt, eher weniger geeignet sind.

Danach wurde mein privates und berufliches Umfeld abgefragt. Dabei stellte sich heraus, dass die zuzahlungsfreien Geräte aufgrund ihrer Eigenschaften für mich eben nicht in Frage kommen.

Aber ganz ehrlich: In dem Kontext geht es mir darum, die für mich optimale Versorgung zu bekommen. Ob mich das dann Geld kostet, ist mir erstmal egal.
Wenn ich mir zuzahlungsfreie Geräte hole, damit am Ende auf Dauer nicht klar komme und sie entweder nicht mehr nutze oder dann ohne KK-Zuschuss nochmal höherwertige HGs kaufen muss, habe ich auch nichts gewonnen.
Selbst mit Geräten der höchsten Technikstufe fühle ich mich in vielen Situationen noch akustisch eingeschränkt.

Mich hat aber gewundert, wie groß die Preisunterschiede zwischen den Herstellern (innerhalb der gleichen Technikstufe) sind. Das teuerste Gerät, das ich getestet habe, hat bei der Zuzahlung 50 % mehr gekostet als das günstigste HG.
Dafür, dass die Geräte (abgesehen von Details) die gleiche Leistung bringen, finde ich das schon teilweise sportlich.
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svenyeng
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#98

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Danach wurde mein privates und berufliches Umfeld abgefragt. Dabei stellte sich heraus, dass die zuzahlungsfreien Geräte aufgrund ihrer Eigenschaften für mich eben nicht in Frage kommen.
Sowas ermittelt man nicht durch Abfragen, sondern man muss testen. Erst dann weiß man ob man mit einem zuzahlungsfreien HG klar kommt oder nicht.

Gruß
sven
deaf_tom
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#99

Beitrag von deaf_tom »

Wenn Du bspw. die meiste Zeit Deiner Arbeitszeit in Telkos im Großraumbüro, in Meetings mit häufig 20 - 30 Teilnehmern oder bei Tagungen verbringst, kommen einfachere Geräte schnell an ihre Grenzen.

Beim Wechsel von einem Gerät zum nächsten hatte der AKU beim Anpassen des Testgeräts versehentlich eine Technikstufe niedriger aktiviert. Das Gerät habe ich ihm nach einem Tag wieder zurückbringen wollen, weil unbrauchbar. Nach der Korrektur der Konfiguration war dann alles gut.
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Re: MSE schon teurer, als niedergelassene Akustiker

#100

Beitrag von Da Karli »

Ohrenklempner hat geschrieben: 27. Jun 2025, 19:44 Ich verstehe nur deine Argumentation nicht.
Ok, dann halt nochmal:
Die OTCs sind ja VIEL günstiger. Über zb das Elehear beyond gibts unzählige Reviews, die begeistert davon sind. Einzig und allein im Störlärm sind sie kaum besser, als der Durchschnitt der HG. Aber genau da brauch ich sie am dringendsten, weil ich beruflich am meisten Probleme mit dem Hören hab. Das ist der einzige Grund, warum ich sie mir noch nicht gekauft hab. Die Dinger gibts bereits ab €379,- und sind extrem leicht selbst anpassbar.

Für viele Menschen wär das eine ausreichende Hilfe - und wesentlich niederschwelliger und unkomplizierter, als das System bei uns - deshalb wurde es ja in den USA eingeführt, weil mehrere Millionen Menschen dort Probleme mit dem Hören haben. Das kostet zwar sehr viel, spart dem Gesundheitssystem auf lange Sicht Billionen bis Billiarden €.

Obwohl i h jetzt im Hochtonbereich schon bei 70db HL bin, wollt mir bis jetzt kein HNO HG verordnen. Und auch beim letzten mal musste ich fast drum betteln!
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